Bayern; Starnberg

Ich bleibe nun stehen.
Doch ich drehe mich nicht um.
Die Schritte höre ich sehr deutlich.
Lausche aber noch vermehrter die Gegend ab.
In der Ferne ist eine Eule zu hören.
Mein Atem ist gleichmäßig.

Mit ihrem inne halten verstummten auch die Schritte.
Ein durchdringender Blick lag auf ihr.
Deutlich spürbar dass es der eines Raubtiers war.
Selbst die Präsenz war die eines solchen.
Dass langsam gar die Natur um sie herum zu verstummen begann.
Selbst die Blätter wagten es nicht mehr im Wind zu rascheln

Ein Schauer jagt mir den Rücken auf.
Doch ich atme weiter gleichmäßig.
Gemächlich setze ich mich wieder in Bewegung.
Die Sinne aber gespannt.
Soweit wie es für einen Menschen möglich ist.

Sobald sie sich wieder in Bewegung setzte folgten ihr die Schritte.
Ganz egal ob das sehr auffällig war.
Doch der Mann gab augenscheinlich nichts darauf unauffällig zu sein.
Gar lag eine dunkle Sonnenbrille trotz der Nacht auf seiner Nase.

Immer wieder öffne ich meien Fäuste und schließe sie.
Nage mir auf der Unterlippe herum.
Abrupt drehe ich mich auf dem Absatz um.
Sehe in die Richtung aus dem ich meinen Verfolger meine.
Den Blick in diese fest gerichtet.

Der Mann hielt nun inne.
Die Hände waren tief in die Manteltaschen gesteckt.
Seine Haltung war erhaben und gebietend.
Auf ihre Reaktion legte sich nun leicht sein Kopf schief.
Er rührte sich allerdings nicht.
Blickte nur zu ihr, auch wenn man es durch die Sonnenbrille nicht sah

Ich habe meine Unterlippe weiter zwischen den Zähnen.
Den Blick fest auf ihn gerichtet.
Zeige keine Angst.
Auch lasse ich mich von seiner Haltung nicht einschüchtern.
Doch auch ich lege den Kopf etwas schief.

Er legte den Kopf nun auf die andere Seite.
Verlagerte dabei auch das Gewicht auf sein anderes Bein.
Er blieb auf Abstand kam ihr nicht näher.
Beobachtete sie nur weiter.
Die Nacht um sie herum schien gefroren zu sein.

Ich behalte den Kopf so schief wie ich ihn habe.
Ahme seine Bewegung nicht nach.
Unbewusst beiße ich mir gar fester auf die Lippe.
Das sich ein Blutstropfen bildet.

Jäh löste sich die Starre des Mannes und mit langsamen gemächlichen Schritten kam er auf sie zu.
Der Gehstock welcher bis jetzt ungesehen blieb, gab bei dem Aufsetzen ein leises klacken von sich.
Der Mann wirkte unreal in dieser Gegend.
Wie aus einer anderen Welt.
Dunkle Handschuhe verdeckten seine Haut.
Nur das Blonde Haar, welches bis zur Schulter reichte war von ihm zu erkennen.
Sowie die gerade aber doch kantige Nase. Die wohlgeformten blassen Lippen des Mannes.
Er wirkte wie ein Kunstwerk

Mein Blick wird irritiert.
Doch ich weiche nicht zurück.
Eine Haarsträhne verirrt sich in mein Gesicht.
sehe den Mann auch musternd an.

Er hetzte sich nicht, so stand er erst einige Minuten später vor ihr.
Weiterhin war der Fremde schweigsam, bis sich die Hand zu ihrem Kinn hob.
Der Daumen langsam die Unterlippe zwischen den Zähnen hervor zog.
Mit der anderen Hand erhob er mahnend den Zeigefinger, darin hielt er den Gehstock fest.
Deutete ein Kopfschütteln an.
Doch er sagte nichts.

Mein Blick ist weiterhin irritiert.
So dass ich durch seinen Daumen meine Unterlippe loslasse.
Auch stoße ich ihn nicht von mir.
Doch der Blick ist weiter auf ihn gerichtet.
Jederzeit bereit nach ihm zu greifen.

Er trat nun einen Schritt zurück.
Drehte den Gehstock in der Hand ehe er diesen wieder auf den Boden absetzte.
Nun neigte er leicht das Haupt
Weiterhin sprach er kein Wort, bevor er sich abwandte.
Langsam die Straße wieder hinab ging.
begleitet vom Klacken des Gehstocks.

Ich setze ihm abrupt nach.
Packe ihn am arm.
irgendetwas stimmt mit dem mann nicht.

Doch sie erwischte den Mann nicht.
In einer galanten Bewegung drehte er sich, so entschwand sein Arm ihrem Griff.
Ein belustigtes Lächeln lag auf seinen Lippen zeigte die Ebenmäßigen Zähne.
Sowie die Vampirzähne.
Wieder hob er mahnend den Finger.
Entfernte sich weiter von ihr.

Ich laufe ihm nun nach.
Es ist mir egal in welch Gefahr ich mich begeben würde.
Schneide ihm nun gar den Weg ab.
"Bleib stehen."

Stumm lachte der Vampir über sie.
Immer wieder entwich er ihr.
Begann mit ihr auf der Straße zu tanzen.
Hielt sie gar mit dem Gehstock auf Abstand.
Im Takt ihrer Schritte wiegte er sich, als würde er tanzen.
So wich er ihr stets aus.
Ein belustigtes Lächeln lag dabei auf seinen blassen Lippen.

Doch mit diesem Verhalten reizt er mich.
Wie zuvor bei Ace blitzt es auch jetzt rot in meinen Augen.
Versuche mich ihm immer weiter zu nähern.
Seinem Stock gar auszuweichen.
Auch entweicht meiner Kehle ein gefrustetes Fauchen.

Doch er war nur amüsiert darüber.
Lachte erneut stumm auf und "tanzte" weiter mit ihr.
Gar erklang jäh ein leises Lied, obwohl sie hier inmitten auf der Straße waren.
Dazu bewegte er sich gar. Das mehr als gekonnt.
So ganz nebenbei hielt er sie auf Abstand.




https://www.youtube.com/watch?v=71swxdSzY1w&list=RD71swxdSzY1w#t=271 das lied

Nun knurre ich mürrisch.
Höre aber nicht auf damit.
Immer wieder greife ich nun an.
Gar färben sich meine Augen rot.
Blecke dabei die Zähne.

Dreist drehte er ihr gar den Rücken zu, doch ihrem Angriff wich er mit einem galanten Schritt zur Seite aus.
Ganz zufällig, als würde das zu seinem Tanz gehören.
Ihre Art beeindruckte ihn überhaupt nicht.
Er machte genüsslich mit seinem Spiel weiter.
Sie konnte ihm kein bisschen gefährlich werden.
Ihr aufbäumen gegen ihn amüsierte ihn hingegen nur.

Ich lasse ein aggressive knurren erklingen.
Nun greife ich ihn ohne Rücksicht an.
Dabei wandelt sich auch meine Aura.
Wird die eines Tieres.
Welches den mensch in mir verdrängt.

Der Mann hielt nun inne.
Jäh war er auf einmal verschwunden, als wäre er nie hier gewesen.
Auch die Musik verklang.
Die Geräusche der Nacht kamen wieder auf.

Ich halte abrupt inne.
Mein Atem geht schwer.
Verwirrt sehe ich mich um.
Doch auch mein Kopf dröhnt.
Halte mir diesen.
was war gerade mit mir passiert?

Niemand gab ihr eine Antwort auf ihre Frage.
Es blieb ruhig um sie herum.Bis auf das Rauschen der Blätter.
Gar fuhr ein Wagen vorbei, der sie dreist anhupte, da sie mitten auf der Straße stand.

Ich springe erschrocken zur Seite.
Mein Herz rast auf einmal.
Noch einmal sehe ich mich um.
Doch mache ich mich erneut auf den Heimweg.
Nun mit weit aus schnelleren Schritten.

Diesmal wurde sie nicht verfolgt.
Nur die Nacht war um sie herum.
Im Haus brannte kein Licht mehr.
Anscheinend waren ihre Großeltern bereits zu Bett gegangen.
Ace war seither nicht erwacht

Lautlos husche ich ins Haus.
Schließe die Tür hinter mir ab.
Immer noch rast mein Herz.
Fast schon gehetzt eile ich in mein Zimmer.
Schließe auch die Tür hinter mir.
Statt gleich ins Bett steige ich unter eine eiskalte Dusche.

Sie wurde nicht weiter behelligt.
Es war friedlich und ruhig im Haus.

Zitternd trockne ich mich ab.
Umgezogen kuschel ich mich in mein Bett.
Das Kissen fest an mich gedrückt.
Wer war dieser Fremde?
Und was geschieht mit mir?

Die Nacht zog dahin und so kam der Morgen.
Wie immer waren ihre Großeltern früh wach.
Richteten das Frühstück.
Gar war nun Ace erwacht, doch er war schwach.
Daher war er an das Bett gebunden.
Die Wunde hatte sich etwas entzündet, daher hatte er Fieber

Ich schlafe lange.
Bin ich ja auch erst spät ins Bett.
Gähnend räkel ich mich im Bett.
Erhebe mich nun doch als die Sonne in mein Zimmer scheint.
Seufzend erhebe ich mich und ziehe mich an.
Bevor ich hinab in die Küche gehe.
"Guten morgen."
begrüße ich meine großeltern gähnend.

"Morgen"
Begrüßte ihre Oma sie lächelnd.
Auch für sie war das Frühstück angerichtet.
Alles stand bereits.
Ihr Großvater hatte den Blick in die Zeitung gerichtet.
Laß ernst den Artikel

Ich setze mich an den Tisch.
Nehme mir eine Scheibe Brot.
In meinem Haar haben sich unbemerkt Blätter verfangen.
Welche beim duschen nicht rausgewaschen worden waren.

"Wohl durch die Wälder gestriffen?"
Lächelte ihre Oma amüsiert.
Deute auf ihre Haare.
Ihr Opa hob nur kurz die Augenbraue doch die Zeitung war interessanter

Ich sehe sie fragend an.
Bevor ich die Blätter aus meinen Haaren fische.
"Ja ein wenig."
erwidere ich lächelnd.
Wobei ich mir die Blätter bei der Begegnung mit dem Fremden sicher eingefangen habe.
Welcher mich auf einmal gereizt hat.
Meine Gedanken schweifen ab.

"Morgen beginnt das Training"
Murrte ihr Großvater leise.
Den Blick tief in die Zeitung gesenkt.
Blätterte einmal lautstark um, ehe er einen Schluck von seinem Kaffee nahm

"In Ordnung."
ich nicke darauf.
Dieser Fremde geht mir aber nicht aus dem Kopf.
Versuche diesen zu verdrängen.

Ein leises Stöhnen kam von der Treppe, sowie schleifende Schritte.
Trotz seiner Verletzung hatte sich Ace erhoben als er erwacht war.
Kalter Schweiß stand ihm dabei auf der Stirn.
Zusätzlich hielt er sich seine verwundete Seite.

"Du spinnst doch. Warum bist du nicht im Bett geblieben?"
ich bin aufgesprungen.
Will Ace helfen.
Benehme mich fast schon so als wäre ich sein Weib.
Wobei ich mir eher Sorgen um ihn mache.

Auch die Großeltern sahen auf.
Ihre Oma schimpfte ebenfalls über diesen Dummkopf.
Doch Ace grinste nur breit.
"Ich habe es nicht mehr im Bett ausgehalten"
Meinte er nur schulterzuckend.
Trat einen weiteren Schritt voran.
Auch wenn es ihn schmerzte

"Ach und deswegen Schmerzen auf dich nehmen?"
maule ich darauf.
Schnaube ebenso.
"Was wenn die Wunde wieder aufgeht?"

"Ach Unkraut vergeht nicht"
Lachte er nur darauf, doch zischte er gleich darauf.
Verzog das Gesicht.
Lachen war anscheinend noch keine gute Idee.
Stur wie er war, setzte sich Ace auf einen Stuhl am Tisch.

Ich schnaube noch einmal darauf.
Doch sehe ich ihn auch besorgt an.
Ebenso setze ich mich wieder an den Tisch.
Frühstücke nun weiter.

Der Herr des Hauses musterte Ace abschätzend, ehe er missbilligenden mit der Zunge schnalzte.
Nun gar die Zeitung beiseite legte.
Mit hochgezogener Augenbraue zu dem Ziehsohn sah.
"Findest du das gut?"
Erklang seine ernste Stimme.
Welche nicht sehr nett klang.

Ich sehe bei Großvaters ernster Stimme auf.
Den Blick zwischen ihm und Ace wandernd.
Doch ich halte mich daraus.
Esse schweigend weiter mein Brot.

"Sicher"
Antwortete Ace selbstsicher.
Er war kein Mann der sich so schnell jemandem Unterordnete.
So auch nicht seinem Großvater.
Diesem verdankte ja diese Wunde.
Daher blieb er auf seinem Platz sitzen.
Beugte sich zum Saft nach vorne, er war halb am Verdursten

Ich schiebe Ace den Saft hin.
Den Kopf dabei etwas schief gelegt.
Doch meine Gedanken hängen woanders.
Wodurch ich mir auf der Unterlippe herumnage.
Eine schlechte Angewohnheit.

Die beiden Männer begannen rasch zu diskutieren worüber ihre Oma nur den Kopf schütteln konnte.
Gemächlich begann sie den Tisch abzuräumen.
Ließ die beiden sich zanken.
Für sie war das schon normal