London

"Ach hör mir damit auf"
Knurrte ich nun erbost über diesen Gedanken und löste mich abrupt von Odin.
Mein Gram gegen meine Tochter kam abrupt wieder auf. Gehässig lächelnd schüttelte ich gar den Kopf und lachte kurz.
"Und da hat sie sich eine Schwester gewünscht"
Fauchte ich boshaft, um mich anschließend aufs Bett sinken zu lassen.
Den Blick verdrossen wieder aus dem Fenster gerichtet.
Mit gebleckten Zähnen zischte ich leise, während ich mich ins Bett krallte.
"Trotzdem ist das kein Grund sich so zu Verhalten. Was glaubt sie denn wer sie ist? Vor allem hat sie sich an meinen Medikamenten vergriffen, was ja deutlich sichtbar ist"
Meinte ich vorwurfsvoll zu Odin, denn ich spürte schon, dass er sich wohl auf ihre Seite schlagen wollte.

Odin seufzte schwer und erschlagen.
"Ja das hat sie, aber es ist auch nicht mehr zu ändern."
meinte er müde dazu.
"EInzig wäre es das Kind abzutreiben, das aber weder du noch ich wohl wollen."
Odin stand immer noch am Fenster.
Den Blick zu Eike gerichtet.
Nebenbei rieb er sich aber seine Nase, denn die Arbeit war anstrengend gewesen.

"Nein das ist es nicht"
Schnaubte ich auf seine Worte und ließ mich anschließend in Bett zurück fallen, die Arme über meine Augen gelenkt.
Worauf ich einmal tief ein und ausatmete.
"Warum wollten wir Kinder?"
Fragte ich Odin frustriert.
So hatte ich mir das ganze nun wirklich nicht gedacht.
Der ganze Zank, welcher sich auch auf die Zeit mit Odin auswirkte.

"Um unsere Familie zu erweitern."
beantwortete er Eikes Frage.
Das es nicht immer harmonisch vonstatten gehen würde war klar.
Denn Kinder waren keine Maschinen.
Sie schauten sich das Verhalten von anderen, meist den Eltern oder Ammen ab.
Aber auch die Hormone der Kinder veränderten sich.
Was jeder selbst schon mitbekommen hatte.

"Lass uns in die Vergangenheit reisen und es verhindern"
Murmelte ich leise zu seinen Worten.
Gerade war mir Tharas Verhalten zu viel, denn es war schon einmal ziemlich böse zwischen uns beiden geendet.
Damals war sie für ihr Tun in ein Internat gekommen, sollte das nun wieder der Fall sein?
Wäre das aber nicht auch schwach von uns? Als könnten wir unser eigenes Kind nicht erziehen.
Schnaubend blieb ich liegen wie ich war.

"Nein."
nun war Odins Stimme scharf.
Denn dies würde er auf keinen Fall wollen.
Thara war ein Teil von ihnen.
Ihr erstes Kind.
Dieses würde er nicht einfach loswerden wollen.
Nur weil die Hormone der Tochter etwas durcheinandergeraten waren.

"Als ob das mögliche wäre Äffchen"
Erwiderte ich auf seine scharfe Antwort, doch im Gegenzug zu Thara zog ich den Kopf nicht ein.
Nein. Ganz im Gegenteil ich warf ein Kissen nach ihm. Jedoch nicht aus bösen Willen.
Natürlich würde ich meine Kinder nicht missen wollen, doch gerade war es ziemlich anstrengend mit unserer Tochter.
Ich konnte es kaum erwarten bis sie wohl einen Gefährten hatte und auszog.
Die Stimmung zwischen mir und Thara war hinzukommen noch nie die beste gewesen.
Sie war schon immer Ein Papakind gewesen, wobei Eden wohl eher meine Aufmerksamkeit wollte und Orion. Ja Orion brauchte niemanden.
Er war schon groß.... das meinte er allerdings nur

Odin fing das Kissen und warf es zurück.
Dabei hob er nur die Augenbrauen.
Er war müde und erschöpft.
Was die Auseinandersetzung nicht besser gemacht hat.
"Lass uns schlafen."
schlug er durchatmend vor.
Bevor er selber ins Bett stieg.
Zuvor zog er sich aber noch aus.
Die Sachen über eine Lehne geworfen.

Leise murrte ich auf seine Worte, verdrehte sogar die Augen.
Und wieder hatte ich nichts von ihm. Wirklich gar nichts, als so ein Gespräch.
Schnaubend stand ich auf, um ersteinmal ins Bad hinüber zu verschwinden, um mich dort umzuziehen.
Meine Haare noch einmal zu kämmen und die Zähne zu putzen, bevor ich mürrisch unter die Decke rutschte.
Den Rücken diesmal zu Odin gewandt.
Dieser Tag war nun mal wirklich sehr Produktiv gewesen.

Odin war bereits eingeschlafen.
Der Tag war lang und anstrengend gewesen.
Vor allem kam das Gespräch dazu.
Wie sollte er da noch Kraft für was anderes haben?
Er lag auf dem Rücken.
Die Arme unter das Kissen gelegt.

Ich stöhnte leise genervt wie ich benehme dass r bereits eingeschlafen war und meine bockige Haltung nicht sah. Doch deswegen rückte ich auch nicht am ihm heran.
Stur blieb ich auf meiner Seite des Bettes liegen. Das Kissen fest zwischen meinem armen umklammert.
Während ich einschlief brummte ich immer wieder missgestimmt.
Sollte etwa alles erneut von vorne anfangen?
Bei diesem Gedanken wollten mur Traenen kommen. Allerdings verdrängte ich diese stur.
Bis mir gar dabei auf die unterlippe bis ich schließlich eingeschlafen war.
Steif und angespannt dabei.

Früh am nächsten Abend war Odin bereits wieder auf Arbeit.
Die Blume auf dem Kissen vergaß er dabei nicht.
Auch die Kinder waren bereits außer Huas und in der Schule beziehungsweise Kindergarten.
Thara natürlich sehr missgestimmt.
Denn passte ihr die Strafe nicht.

Müde öffnete ich zum Abend meine Augen und wieder einmal wurde ich von der Stille des Hauses begrüßt. Von dem Straßenlärm, welcher durch die Fenster zu mir herein drang. Was mich unweigerlich schwer seufzen ließ.
Ungelenk erhob ich mich von meinem Bett. Worauf ich mit einem missmutigen Schnauben die Blume auf dem Kissen betrachtete.
Wie immer diese in eine Vase stellte, doch diesmal musterte ich sie auch betrübt, bevor ich mich abwandte.
Die Nacht mit einer raschen Dusche begann um mich anschließend völlig verlassen im Wohnzimmer einzufinden.
Die Bilder meiner Familie und Verwandten betrachtend. Lange lag dabei mein Blick der taubenblauen Augen auf dem Bild meiner Mutter.
Nur wenige Minuten darauf griff ich bereits zum Telefon um meinen Vater zu kontaktieren.
Wobei ich einmal wieder völlig das Blut vergaß welches ich eigentlich zu mir nehmen sollte.

"Ja?"
erklang nach einigem Läuten Eikes Vater.
Bei ihm schien alles ruhig zu sein.
Auch machte seine Stimme eine unbekümmerten Eindruck.
Denn da er nicht mehr im Rat war, hatte er auch keinen Stress mehr.
Auf das Display hatte er nicht geschaut, um zu sehen wer anrief.

"Hallo Vater."
Erwiderte ich auf sein Abheben und seufzte leise und schwer, während ich mich auf das Sofa sinken ließ.
Den Blick zum Fenster hinaus gerichtet, wo die Lampen der Stadt den Nachthimmel erhellten.
"Wie geht es dir?"
Begann ich ganz unverfänglich unser Gespräch.
Ich wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen. Nicht dass er auf den Gedanken kam ich würde mich nur melden weil ich etwas wollte.
WObei das wohl in diesem Fall sogar der Wahrheit entsprach

"Soweit ganz gut."
antwortete er seinem Sohn erfreut, von ihm mal wieder was zu hören.
Doch er merkte auch das etwas nicht stimmte.
"Was ist los bei dir? Gibt es Streit?"
fragte er sogleich.
Seine Stimme war auch wachsam.
Was wohl jeder Vater wäre wenn es um sein Kind ging.

"Noch kann man es nicht so nennen"
Lachte ich leise und freudlos, denn wirklich gestritten hatten wir uns nicht.
"Thara kommt wohl in die Pubertät und so verhält sie sich"
Seufzte ich angebunden während, ich mich in die Couch zurück lehnte. Statt aus dem Fenster nun an die Decke blickte.
"Hinzu kommt wohl Odins Besessenheit zu Arbeiten. Wie schon immer."
Murrte ich hörbar schlecht gelaunt.

"Das legt sich wieder bei dem Mädchen."
versuchte sein Vater ihn zu beruhigen.
Denn hatte er oft genug miterlebt das es weit aus schlimmer gehen konnte.
Bei Odin wusste er aber auch was für ein workaholiker er war.
Da konnte Eikes Vater nicht viel daran ändern.
Das war sein Gefährte einfach.

"Mh.... aber deswegen rufe ich gar nicht an"
Erwiderte ich aber schließlich auf seine Worte. Mir war schon klar das Tharas Phase vorbei gehen würde.
Doch nur wann? Wahrscheinlich würde es Jahre dauern.
"Sag. Hat meine Mutter je von Verwandten gesprochen?"
Platzte ich nun doch mit der Tür ins Haus und wartete auf eine Schimpftriarde meines Vater.
Schließlich war schon meine Mutter alleine gefährlich gewesen und hatte Krieg gebracht.
War würden da mehrere von ihr tun?

Es herrschte eine Weile Stille am anderen Ende.
Bevor sein Vater sich verhalten räusperte.
"Nein, sie war die letzte Überlebende ihrer Blutlinie."
erklärte Vlad aber noch immer ruhig.
Sein Sohn erwartete keine Tirade.
Warum auch, war es ja auch vorhersehbar das Eike dies irgendwann einmal fragen würde.

"Achso?"
Erklang es recht enttäuscht von mir, dann hatte ich wohl wahrlich keinerlei Verwandten mehr außer meinem Vater.
"Wirklich?"
Hackte ich aber weiter nach.
Das konnte doch nicht sein.
"Wo soll denn eine ganze Blutlinie hin verschwunden sein?"
Sprudelte bereits die nächste Frage aus mir heraus.

"Das kann niemand sagen."
meinte er knapp.
Es stimmte das eine Blutlinie nicht so einfach ausgelöscht werden konnte.
"Eines Tages waren sie einfach verschwunden. Wenn man dem glauben mochte was sich erzählt wurde, dann haben sie sich selbst zerstört."
Solche Geschichten kursierten überall herum.
War es ja auch kein Geheimnis.
Das Vlad ungern darüber sprach merkte man an seiner Stimme.

"Selbst zerstört. Ist das nicht sehr einfach erklärt?"
Murmelte ich leise auf seine Worte, auch wenn ich hören mochte, dass es ihm unbehaglich war darüber zu sprechen.
Doch war es denn nicht auch mein Recht mehr über meine Ahnen zu erfahren.
Wenn ich meine Kräfte kontrollieren könnte, dann wäre ich doch viel nützlicher.
Müsste nicht tagtäglich hier herum sitzen. Warten bis meine Kinder, mein Mann nach Hause kam, der kaum Kraft für mich aufbrachte.
Oder die Zeit an mein störrisches Kind verschwendet wurde und nun war noch ein weiteres auf den Weg.
Wurde ich etwa langsam zu meiner Mutter und begann meine Kinder zu hassen?
Schoss es mir nach diesen Gedanken sogleich in den Kopf.
"Warum ist meine Mutter so geworden?"

"Es war niemand anwesend der es hätte bestätigen können."
meinte Vlad dazu.
Denn niemand hatte es überlebt.
Und Eikes Mutter war zu diesem Zeitpunkt nicht dort gewesen.
"Auch das kann dir nicht genau sagen. Sie begann irgendwann Visionen zu sehen und Grausamkeiten auszuführen."
Irgendwann war sie dann auch einfach verschwunden.


out: ich geh off. bin hundemüde. ich glaub ich leg mich ins bett

"Mh gut."
Murmelte ich nur auf seine Worte.
Anscheinend erfuhr ich so nicht mehr wie ich bereits wusste.
"Visionen"
Wisperte ich leise, als hätte ich Angst davor.
Diese hatten mich in meiner Jugend heimgesucht, doch ich hatte sie versperrt.
Meine Kräfte verkümmern lassen.
"Vielleicht ist sie damit nicht zurecht gekommen"
Überlegte ich nur noch laut.

"Vielleicht, aber das kann ich dir nicht sagen."
seufzte er schwer.
Denn er hatte Eikes Mutter damals wirklich geliebt.
"Doch sie hat sich immer mehr vor mir versperrt, niemanden an sich herangelassen."
fügte er wehmütig hinzu.
Seine Gedanken begannen zu dieser Zeit hinzuschweifen.
Hätte er damals dies vielleicht verhindern können?

"Schon gut Vater. Ich dachte nur vielleicht gibt es noch mehr von meiner Verwandschaft"
Erwiderte ich auf seine Worte ruhig, denn ich spürte wie seine Gedanken langsam an diese Zeit zurück drifteten.
Dies mochte nicht gänzlich von angenehmen Erinnerungen gezeichnet sein.
"Willst du uns denn nicht bald besuchen? Eden hat schon oft nach dir gefragt"
Lenkte ich das Thema abrupt ab, denn ich wusste er und Odin telefonierten hin und wieder.
Wobei es sich dabei handelte wusste ich allerdings nicht.
Ich glaubte Odin wusste nicht einmal, dass ich davon wusste, daher ließ ich ihm diesen glauben mir etwas verbergen zu können.

"Wenn ich es einrichten kann, komme ich gerne."
seine Stimmung wurde besser.
"Wie geht es denn den Kleinen?"
fragte er nun.
Die Stimme war dabei sanft.
Und gleichzeitig liebevoll.
Er liebte Eikes Kinder als wären es seine Eigenen.
Auch wenn er nur der Großvater war.

"Vater, du bist doch in Rente. Du wirst bestimmt Zeit finden."
Entgegnete ich neckend und wissend das er ungern seine Burg verließ seitdem er langsam in die Jahre kam.
Der jüngste war mein Vater Vlad Tepes Draculea nun auch nicht mehr, obgleich er weitaus der mächtigste unter uns war.
Aber an Ausdauer fehlte es ihm mittlerweile.
"Orion kommt ganz nach seinem Vater in wirklich jeder Charaktereigenschaft. Ganz der Sohn der seinem Vater nach eifert"
Antwortete ich schmunzelnd über meinen Sohn auf seine Frage, ehe ich weiter sprach.
"Eden schlägt leider ganz nach mir in jeglichen Lagen. Sei es das äußere und..... seine Kräfte"
Murmelte ich betrübt, egal ob ich eigentlich darüber froh war, dass Eden so viel von mir besaß.
Auch stolz darüber, denn die anderen beiden Kinder waren ganz Sproß der Corvinus.

"Dennoch gibt es immer noch viel zu tun."
lachte er amüsiert.
"Das freut mich zu hören."
stimmte er zu.
Auch wenn es ihm nicht ganz behagte das Eden Eikes Kräfte besaß.
Denn falsch eingesetzt konnten sie sehr großes Unheil hervorbringen.
Und dies hatten sie schon zu oft erlebt gehabt.

"Was denn? Das Zählen der Staubkörner auf den alten Möbeln?"
Fragte ich ihn ganz frech, denn was bitte sollte dort unten in Rumänien, diesem dunklen Wald wo das Schloss stand wichtiger sein als seine Enkel.
Mittlerweile hatte ich mich erhoben und war zur großen Fensterfront gegangen, welche zu einer kleinen Terrasse führte.
Von hier aus konnte man über die ganze Stadt blicken. Vielleicht könnte ich ja einige Pflanzen auf diese Stellen. Überlegte ich bei mir während ich die Aussicht und die Terrasse begutachtete.
"Eden wird besser zurecht kommen als ich damals"
Meinte ich allerdings zu seinen Worten wissend, denn ich wusste Odin war davon ebenso wenig begeistert.
Was wohl daran lag, dass ich meine Kräfte nicht beherrschen konnte. Sie mein ganzes Wesen veränderten.

"Hoffen wir es."
erwiderte Vlad dazu.
Zu Eikes ersten Worten sagte er nichts.
Denn Eikes Vater arbeitete weiterhin, auch wenn dieser in Rente war.
So einfach konnte man nicht alles einfach hinter sich lassen.
Wenn man Jahrzehnte lang im Rat gewesen war.
"Wie sieht es mit kommenden Wochenende aus?"
fragte sein ater.
Das Wochenende war in drei tagen.

Zwar wollte ich auf seine ersten Worte etwas sagen, allerdings behielt ich diese Worte für mich, denn er würde sich nach diesen schuldig fühlen.
Denn ich das Argument Eden hätte jemanden nicht wie ich damals würde ihn verletzen und das wollte ich nicht.
Lächelnd nickte ich rasch auf seine Frage, auch wenn es dämlich war, denn er sah das Nicken nicht.
"Gerne"
Erwiderte ich schließlich noch darauf.
Vielleicht konnte ich Vater dann noch etwas heraus leiern oder den Aufenthaltsort meines Onkel.
Gut möglich dass dieser mehr wusste oder mir mehr sagte wie mein Vater.
Schließlich war er damals dabei gewesen
"Eden wird sich bestimmt sehr freuen. Und nun will ich dich beim Zählen der Staubkörner nicht weiter stören."

"Grüß die Kinder von mir."
bat er Eike.
Ehe er sich verabschiedete und auflegte.
Stillte herrschte wieder in Eikes Wohnung.
Die Kinder waren alle noch unterwegs.
Thara hatte einmal länger Schule.
Würde so ein paar Stunden später auftauchen.

Wehmütig betrachtete ich das Telefon, nachdem Odin aufgelegt hatte, ehe dieser Blick durch die stille Wohnung glitt.
Nachdem ich das Telefon in seine Station zurück gestellt hatte, öffnete ich die Tür zur Terrasse und ging hinaus.
Um dort die kühle Nachtluft tief in meine Lungen zu ziehen und danach schwer zu seufzen.
In die weite der Stadt hinaus zu blicken, welche von dem künstlichen Licht hell erleuchtet wurde, als wäre die Sonne nie gegangen.
Vielleicht war dort draußen jemand, der war wie ich. Ein Vampir mit dem Blut meiner Mutter.
Doch wollte ich das wirklich? Wenn diese Person ebenso so wirr wie meine Mutter war, aber das war ich auch nicht.
Da ich heute mein Haar offen trug wehte dieses silbern und kühl schimmern wie Eis im Wind der Nacht um mich herum.
Zu trinken war erneut in mein Unterbewusstsein gerutscht.

Eine Stunde später traten die beiden Jungs in den Gang.
Eden lief sogleich zu seiner Mama.
Plapperte auch drauf los.
Orion war eher still.
Was er aber auch sehr gut von seinem Vater abgeschaut hatte.
Mit einem kurzen murmeln begrüßte er seine Mama.
Die Hände tief in die Taschen gesteckt.

Tief seufzend strich ich Eden durch seine weißen Haare und zersauste ihm diese etwas, bevor ich zu Orion schmunzelte.
Wie lange müsste ich wohl diese Nacht warten bis Odin zurück war?
Lächelnd lauschte ich Edens Worten natürlich und das sein Bruder still wie immer war nahm ich hin, denn er war so schon ganz klein gewesen.
Nachdem ich den beiden etwas zu trinken gegeben hatte schickte ich sie ihre Aufgaben zu machen, welche sie hin und wieder aufbekamen.
Dabei half ihnen diesmal jedoch ihre Amme, denn ich kleidete mich an.
Kurzerhand beschlossen mich nicht länger hier einzusperren, daher zog ich mir Schuhe und Jacke an.
Schnappte mir den Schlüssel und verschwand in die Nacht hinaus.
Kurz sah ich die Straße in der wir wohnten einmal auf und hinab, bevor ich meinen Weg wählte.
Odin würde sowieso wieder so spät kommen.

Doch diese Nacht kam Odin füher als sonst nach Hause.
Da war Eike bereits eine Stunde weg.
Stirnrunzelnd sah er sich in der Wohnung um.
Da er Eike hier nicht einsperrte war es auch nicht schlimm.
Nur hätte er vielelicht eine Nachricht hinterlassn könne.
Seufzend ließ er sich in den Sessel sinken.
Seine Jungs waren derweil weiterhin mit der Amme beschäftigt.

Als die Jungs mit ihren Aufgaben fertig waren, war ich noch immer in der Stadt unterwegs.
Da Eden auch seinen Vater mochte wie mich, kam er stürmisch zu diesem gelaufen. Hinzu kam nämlich, dass er ihn ziemlich selten sah.
Somit warf er sich regelrecht in Odins Arme, wie immer dabei kichernd.
"Schau was ich kann!"
Rief er freudig aus und hielt seine Hand hoch in der ein paar Schneeflocken herum wirbelten.
unbewusst senkte er dabei etwas die Temperatur im Raum.
Freudig strahlte es dabei in seinen Augen.

"Das ist super."
erwiderte er dazu.
Wenn auch er nicht gerade sehr erfreut war das einer seiner Söhne dieselbe Kraft wie Eike besaß.
Doch das zeigte er seinem Sohn nicht.
Denn dieser konnte ja nichts dafür.
Hoffte er nur das es nicht so ausartete wie bei Eike.
Gleichzeitig verwuschelte er Eden ddas Haar.

Eden kicherte erfreut über das Lob seines Vaters und grinste ihm daher breit entgegen.
Zeigte ihm seine kleinen weißen Zähnen, wobei der Schnee etwas mehr wurde und die Kälte beißender.
Natürlich konnte er die Kraft nicht kontrollieren und wusste sich auch nicht zu beherrschen.
Doch als Kinder waren die Kräfte noch nicht so stark wie wenn er erwachsen wäre.
Daher wäre er wohl noch keine große Gefahr
"Kannst du so etwas auch?"
Fragte Eden hastig weiter.
Natürlich hatte er schon hin und wieder aufgeschnappt, dass wohl jeder eine Fähigkeit besaß.

"Schnee herzaubern? Nin."
meinte Odin lachend.
Ging darauf aber nicht mehr ein.
"Wie war es im Kindergarten?"
wechselte er sogleich das Thema.
Das es kälter im raum wurde nahm er gerade hin.
Wusste er ja das der Junge die Kraft noch nicht kontrollieren konnte.

"Doof"
Schmollte Eden sogleich und zog auch eine Schnute, denn heute schien die Nacht im KIndergarten nicht sonderlich toll gewesen zu sein.
"Ständig ärgern sie mich, weil ich so anders aussehe."
Murmelte er bockig darüber und verschränkte gar missmutig die Arme vor der Brust.
Die Kälte hielt sich dadurch hartnäckig im Raum. Eden selbst spürte diese nicht, denn sie war ein Teil von ihm.
Nachdem ich 11/2 Stunden gelaufen war kam ich an einem kleinen Park an in welchen ich sogleich hinein ging, egal welch Finsternis dort herrschte.
Wohl aber nur für die Menschen. Für mich war die Nacht hell wie der Tag.
Entgegen meiner Vernunft ging ich in ein abgelegenes Stück des Parks und sah mich dort noch einmal zu meinen Seiten um, bevor ich meine Augen schloss und einmal tief ein und aus atmete. Seufzend legte ich meinen Kopf in den Nacken.
Sachte begann nur wenige Sekunden danach ein kühler Hauch um mich zu wehen, den Boden zu meinen Füßen mit glitzerndem Reif zu überziehen.
Hin und wieder musste ich dem Gelüste nach Kälte und Schnee, nach meiner Natur nachgeben.
Doch davon hatte ich Odin bisher nie etwas erzählt. Er würde es wohl nicht gut heißen.

"Mach dir keine Sorgen. Das kann nur besser werden."
meinte Odin schmunzelnd.
Wusste er ja wie Eike gehänselt wurde.
Sein Sohn würde dies aber weniger ereilen.
Denn würde er diesen dann die Meinung sagen.
Wenn es sein musste mit harten Geschützen.

Eden schmollte trotzdem noch etwas, bevor seine Amme kam.
Demütig verneigte sie sich vor Odin, denn sie war niederen Standes und so war es sittsam ihre Demut für ihm zu zeigen.
"Sir Corvinus"
Sprach sie dabei mit geneigtem und gesenktem Blick.
Bevor sie sich an Eden wandte. Ihm bestimmte es wäre nun Zeit zu Bett zu gehen.
Jener war gehorsam und nickte, ehe er seinen Vater einen Kuss auf die Wange drückte und ein fröhliches gute Nacht trällerte.
Kichernd nahm er die Hand seiner Amme um ihre darauf zu folgen.
Eden war wahrlich ein sehr fröhliches Kind.
So war es fast grotesk, dass er die Kälte beherrschte.

Auch Odin wünschte seinen Kindern gute Nacht.
Thara war währenddessen schmollend in ihr Zimmer geschlichen.
Denn der Hausarrest fand sie ungerecht.
Odin seufzte darüber nur schwer.
Wusste er doch wie seine Tochter eher ihre Freiheit liebte.
Aber da musste auch sie durch.
Wünschte er nur das allerbeste für seine Kinder.
Wodurch er auch hoffte das Eden mit seinen Kräften umzugehen lernte.

Ca eine Stunde später nachdem die Kinder zu Bett gegangen waren kam ich zurück. Leise schloss ich die Tür auf und lauschte kurz hinein, bevor ich erleichtert seufzte, dass die Kinder bereits im Bett waren. Aber sah ich darauf sogleich das Odin bereits hier war.
Innerlich fluchend kaute ich auf meiner Unterlippe herum, hielt den Blick gesenkt.
Glutrot schimmerten nämlich meine Iriden und ein wilder Ausdruck lag in meinen Augen.
Meine Fähigkeiten Stück für Stück zu ertasten war kein Gebiet auf welchen ich glänzte, daher hatte mich die wilde Kälte übermannt.
Gar lag noch etwas Frost auf meinen Lippen und schimmerte in meinen Haaren.
Ich wusste nicht wo Odin war, daher stahl ich mich wie ein Verbrecher in die Wohnung hinein.
Schielte aus den Augenwinkeln herum, denn das rot meiner Augen sprach bände.

"War dein Ausflug schön gewesen?"
hakte Odin sogleich nach.
Er hörte auch die leisesten Schritte.
Und da er im Wohnzimmer war, war er auch nicht weit von der Wohnungstür entfernt.
Odin selber hatte die Augen geschlossen.
Doch die Sinne waren gespannt.
So bemerkte er auch die Kälte, welche an Eike haftete.

Etwas ertappt fuhr ich zusammen bevor ich mich zusammen reißen konnte. Innerlich fluchte ich darüber bereits den ich wusste er würde mein zusammen schrecken bemerken.
"Es war ganz angenehm"
Erwiderte ich recht knapp auf seine Worte. Auch ging ich nicht wie sonst zu ihm.
Was sonst immer so gewesen war. Nein. Ich schlug meinen weg zum nahen Badezimmer ein.
Meinen Blick weiterhin von ihm abgewandt.

Odin hob darauf die Augenbraue.
Doch er rief Eike nicht zurück.
Statt dessen erhob er sich selber.
Seine Schritte waren leicht und federnd, ebenso lautlos.
Ebenso schwieg er dazu.
Sein Blick aber musternd auf Eike gerichtet.