Internat Schattensonne; Wohnheim

"Bin ich nicht."
erwidere ich aber.
"Wobei es wohl bei meinem Zustand besser wäre."
Mein Blick ist ruhig auf ihn gerichtet.
Durch den Schluck Blut habe ich wieder etwas Farbe im Gesicht.
"Trink, sonst wirst du dich wohl schwerlich zurückhalten können."

Aus den Augenwinkeln schielte ich zu der Blutkonserve in meiner Hand und verzog das Gesicht.
Doch ich konnte schlecht sagen, dass ich menschliches Blut trank.
Das würde nur ihr Vater herausfinden und dann war ich dran.
Nur mit schwerem Schlucken öffnete ich die Packung und nahm einen Schluck daraus.
Verzog ebenfalls kurz das Gesicht.

"Geteiltes Leid ist halbes Leid."
meine ich lächelnd.
Trinke den Rest der Konserve.
Jeder andere kann mit Blutarmut jederzeit zum Arzt gehen und sich Infusionen geben lassen.
Bei mir muss ich das immer auf einen Tag im Monat setzen.
Denn mein Blut ist natürlich auch noch selten.

schnaubend trank ich es aus.
Leckte mir angewidert über die Lippen.
Das war echt ekelhaft gewesen.
"Lass uns lernen"

Ich nicke darauf.
Gehe in mein Zimmer vor.
"Bist du von Geburt an Vampir oder verwandelt oder ist das auch ein Geheimnis?"
frage ich ihn einfach.
sehe dabei zu ihm.

Ich schielte kurz zu ihr hinab, als wir ihr Zimmer betraten.
Nahm mir bereits das Buch zur Hand.
"Ich bin von Geburt an ein Vampir"
Antwortete ich ihr diesmal.
Schließlich musste ich daraus ja kein Geheimniss machen.

Ich nicke nur darauf.
Setze mich aufs Bett.
Einen Fuß stelle ich auf die Bettkante.
Die Hände darum gelegt.
Den Blick auf ihn gerichtet.


out: die Woche über wird es eher um die Uhrzeit sein das ich on kommen kann. Haben Kurs fürs kleine Hufeisen und da ist viel los. Die Theorie führe ich komplett durch.

Wie ein Raubtier ging ich wieder auf und ab.
Leierte ihr alles erneut hinunter.
Die restliche Woche verbrachten wir nur damit, da ihr Vater wieder hier war, fiel meine Chance sowieso weg.
Da sein wachenden Auge nun wieder auf mir lag.
So taten wir nur das was eigentlich gesagt wurde. Lernen.
Etwas angepisst war ich darüber schon, doch ändern konnte ich es nicht.
So kam der erste Schultag relativ schnell






out: ok

Dennoch bekam er immer etwas von meinem Blut ab.
Auch wenn er es nicht bemerken sollte.
Selbst ein Tropfen verändert den Geschmack von künstlichen Blut.
So muss er sich leider die restliche Woche damit begnügen.
Doch ich sage ihm nicht das ich in das Blut meines Tropfenmäßig untermische.
Am letzten Ferientag bedanke ich mich für seine Hilfe.
Unterlasse es aber ihn dafür zu umarmen.
Denn ich weiß nicht wie er darauf reagieren würde.
Reiche ihm so meine Hand.
Nun heißt es auch für mich wieder ins Internat zu ziehen.

Bei seinem Handschütteln sah ich sie irritiert an und erwiderte dieses auch nur mäßig.
Ein Freund von überflüssigem Körperkontakt war ich nicht wirklich.
Auch die Vampire fasste ich nicht ohne Grund einfach an.
Doch ich sagte dazu nichts weiter und ließ es dabei.
"Mal sehen wann du wieder das erstemal verschläfst"
Lachte ich amüsiert, als ich meine Tasche schulterte und auf die Tür zuging

"Ja mal sehen."
erwidere ich ebenso lachend.
"Vielleicht schon morgen, vielleicht aber auch gar nicht. Nachdem was ich so alles gelernt habe."
Ich begleite ihn zur Tür.
Öffne diese ihm gar.

Ich lächelte erfreut, als sie mir die Tür öffnete.
Na solch einen Dienst war doch mal etwas angenehmes.
Mit einem Blick aus den Augenwinkeln ging ich an ihr vorbei.
Er war neckisch und doch auch arrogant.
Diesen Ausdruck würde ich wohl nie wegbekommen.
"Ich hoffe es doch sehr."

"Theoretisch könnte ich so das ganze Schuljahr Urlaub machen."
erwidere ich einfach so heraus.
Sehe ihn dabei herausfordernd an.
Streiche mir anschließend die Haare über die Schulter.

"Ich soll es in meinen Ferien dann ausbaden? Na wo kommen wir denn da hin?"
Hackte ich neckend nach und blieb im Türrahmen stehen.
Sah über die Schulter hinweg zu ihr.
Meine Haare hingen mir in die Stirn. Lagen auch über meiner markanten Nase.
Verdeckten etwas die leuchtenden blauen Augen

"Warum nicht."
lache ich erheitert.
Streiche ihm ungefragt die Haare aus dem Gesicht.
Ehe ich merke was ich tue.
"Ups. Tut mir Leid."
meine ich verlegen.
Will die Hand wieder sinken lassen.

Ich wich irrtiert zurück, als sie mir die Haare aus dem Gesicht strich.
Auch war mein Blick verwirrt und skeptisch ihr gegenüber.
"Ich sollte mal gehen"
Meinte ich langgezogen und wandte mich von ihr ab.
Aber nicht ohne nochmal einen verwirrten Blick zu ihr zu werfen.
Das war ja schräg gewesen.

Ich verabschiede mich noch einmal.
Schließe die Türe erst, als er nicht mehr in meinem Blickfeld ist.
Was habe ich mir dabei gerade gedacht?
Ich weiß es selber nicht.
Verdammt er ist ein Vampir.
Hätte er es als einen ANgriff gesehen, hätte er mich auch skalpieren können.

Ich schüttelte den Kopf über dieses Mädchen und strich mir selbst die Haare aus dem Gesicht.
Runzelte die Stirn aber auch über mich selbst, denn so viel hatte es mir gar nicht ausgemacht.
Aber sogleich knurrte ich auf meine Gedanken.
Man sie war nur eine Beute. Eine Blutquelle. Eine schlechte Blutquelle noch dazu.
Maulend ging ich zu ihm Wohnheim zurück. Der Graf würde schon da sein.

Ich schüttel den Kopf über mich selber.
Er würde mich eh schon bald vergessen haben.
So fange ich an selber meine Sachen zu packen.
Und gleich darauf in das Zimmer im Internat umzuziehen.
Nun muss ich versuchen ständig wach zu bleiben.
Immerhin bleibt mir dann das Nachsitzen erspart.

Das Treffen der Jahrgangsstufe fand in diesem Jahr im Internat Schattensonne statt im Gebäude in welchen die Zimmer lagen.
Denn der Aufenthaltsraum glich einem riesigen Ballsaal, welcher festlich Geschmückt war. Rosenranken wanden sich die Säulen hinauf.
Blühten in einem verlockenden Schwarzrot und verbreiteten ihren betörenden Duft.
Inzwischen dieser stachen eisblaue Blühten hervor, wessen Aroma noch intensiver und süßlicher war wie das der Rosen.
Sie dufteten nach Erdbeeren und Himbeeren zugleich.
In den Ecken standen weiße Magnolienbäume, welche mit sanft leuchtenden Lichterketten umwoben waren. Von den Decken hangen Girlanden aus Weinreben. Es wirkte natürlich, aber auch gehoben.
Auf langen Tischen standen verschiedene Speisen. Vom Hauptgang bis zum Dessert, wobei deutlich die süßen Dinge überwogen.
Mit etwas Verspätung fuhr meine Limousine vor, doch ich stieg nicht sofort aus.
Atmete erst einigemale aus und ein. Versuchte mich zu beruhigen und betrachtete ungläubig meine zitternde Hand.
"Du bis kein Kind mehr"
Schimpfte ich mich selbst und gab dem Fahrer schließlich das Zeichen, dass er die Tür öffnen konnte.
Ein paar Presseleute hatten sich mit in die Menge gemischt. Verständlich die Vampire welche geladen waren, waren meist in der Politik oder andere wichtige Positionen. Von großen Firmen zum Beispiel. Aber vor allem war ja auch der Ratsvorsitzende geladen.
Ich ignorierte diese und wollte in das Gebäude hinein

Odins Limo fuhr kurz nach Eikes an den Platz.
Sein Chauffeur öffnete ihm die Türe.
Auch ihn umringte die Presse.
Doch er gab sich wie immer kühl und unnahbar.
Nickte nur ab und an oder schüttelte den Kopf.
Gab aber keinen einzigen Kommentar ab.
Das Blitzlicht ging ihm dabei auf die Nerven.

Fasziniert über so viel Natur betrachtete ich die Dekoration des Saales.
Ging so am Rand der Menge entlang. Mein Dessinteresse an der Gesellschaft war dabei offensichtlich, denn kein einziger Blick glitt zu diesen.
Hingegen war es andersherum ganz anders. Sie tuschelten und warfen mit giftige Blicke hinzu.
Zwar war nicht bekannt wer damals diese Mordanschläge verübt hatte. Sowie auf Mensch und Vampir, doch vage Vermutungen gingen durch den Raum.
Manche glaubten es wäre ein lvl Z gewesen, andere glaubten ich war es oder jemand aus meiner Familie. Vielleicht sogar meine Mutter.
Wir sahen uns ja ziemlich ähnlich. Aber ich gab nichts darauf. Ließ die Leute reden und rang die trüben Gedanken nieder, welche diese Zeit in mir weckte.
Das war hier jetzt Fehl am Platz.

Mit seiner herrschaftlichen Art trat er in den Saal.
Sofort glitten die Blicke zu ihm.
Manche bestaunten ihn voller Freude.
Andere hofften sich anderes.
Er trug einen smaragdgrünen Anzug.
Dazu pasende Schuhe und eine Armbanduhr.
Am Finger trug er einen Ring.

Die Vampire neigten leicht ihre Häupter als er vorbei schritt, denn er war der höchste unter ihnen.
Auch wenn es manche nur mit einem Zähneknirschen taten.
Ich musste mich nicht umdrehen um zu wissen das Odin in den Saal kam, denn das Tuscheln wuchs an.
Vor allem das der Frauen.
Es war kein Geheimnis dass wir getrennt waren. Viele mochten es vielleicht noch nicht wissen, aber ein kleiner Teil.
Der hochrangige Teil wusste es, denn sie suchten ja stets nach passenden Männern.
An einer Säule, welche von Rosenranken umwoben war beendete ich meinen Weg.
Sah über die Menge hinweg zu ihm.
Beobachtete wie sich manche Männer und Frauen an ihn herandrängen wollten.
Ihn mit Fragen bombadieren. Schmunzelnd wandte ich daher meinen Blick von ihm ab.
Ließ ihn nach draußen gleiten. Sah das Wohngebäude der Reinblütigen. Da wurden Erinnerungen wach.

Odin beantowrte nur knapp und kühl die fragen.
so wie er eben erzogen worden war.
nicht aber wie Eike ihn kannte.
sein blick schweifte über die menge.
doch es waren zu viele sodass er Eike nicht sah.

Die Frauen ließen sich nicht von seiner Art abschrecken.
Das war ihnen egal, solange ihr Mann nur hochrangig war und gut aussehend.
Sie waren Oberflächlich alle samt.
Seufzend löste ich meinen Blick wieder vom Wohnheim und ging nun um mir etwas zum Trinken zu holen.
Ich hatte das Glück im Gegensatz zu Odin, dass ich mich frei bewegen konnte.
An meine Fersen hängte sich niemand.
Somit stand ich schon bald mit einem Glas Wein am Rand der Menge.
Beobachtete schweigend wie sie zur herrschenden Musik tanzten.

Odin gab nichts auf diese Weiber.
Ihn interessierten sie nicht.
Dennoch gab er sich mit ihnen ab.
der Etikette wegen.
doch sein blick schweifte unmerklich suchend umher.
wobei es dennoch so aussah als würde er den Damen die Beachtung schenken.

Mein nächster Blick zu Odin erzürnte mich im ersten Moment, als ich diese Weiber um ihn herum sah.
Doch das durfte ich nicht. Ich konnte nicht Eifersüchtig sein, wenn wir nicht zusammen waren und ich ja eigentlich nicht die Absicht hatte ihn mir zu nehmen oder hatte ich die?
Seufzend nahm ich einen großen Schluck von dem Alkohol und stellte das Glas ab.
Etwas Mut antrinken war nie verkehrt, so nahm ich mir gleich ein zweites und drittes.
Ich straffte mich darauf und ging in die Menge hinein.
In Odins Richtung.
"Wo bleibt mein Gewinn?"
Stellte ich jäh hinter ihm die Frage, auch wenn wir nicht gewettet hatten.
Lächelte keck zu ihm auf, denn ich war erschienen. Was er ja nicht geglaubt hatte.

Er hob die Augenbrauen.
Verwundert drehte er sich um.
Sein Blick verdunkelte sich gar.
Ein Schiefes Grinsen auf den Lippen.
"Kannst du gerne haben. Hier und jetzt."
meinte er geheimnisvoll.
Leckte sich gar über die Lippen.

"Oh. Es muss ja etwas herrliches sein, wenn du gar nicht warten kannst"
Gab ich verspielt grinsend zurück. Bleckte mit einem Lächeln die Zähne.
Wobei man sah, dass meine Eckzähne bereits jetzt typisch vampirhaft waren.
Na ja... das waren sie bei mir in letzter Zeit fast dauerhaft.
"Außer... deine Begleiterinnen haben was dagegen"
Mein Blick fiel dabei auf die wartenden Frauen, welche Odin abwartend ansahen.
Wir waren kein Paar. Er musste sie selbst verscheuchen, das konnte ich nun wirklich nicht für ihn machen.
Auf seinen dunklen Blick und dieses schiefe Grinsen hatte sich mein Herzschlag abrupt um seinen Satz beschleunigt.
Und ich spürte wie meine Wangen heiß wurden.

"Das kannst du mir glauben."
lachte er erheitert.
er hätte es gar mit ihm sofort getan.
doch er musste sich zusammenreißen.
sie waren getrennt.
auch wenn bei ihm das band noch sehr aktiv war.
mit einem deutsamen blick schickte er die Damen weg.
es bedarfte dazu normalerweise keine worte.

Die Frauen sahen sich ungläubig an und ebenso zu Odin auf, doch sie folgten.
Sie musste folgen, denn er war der Chef von uns.
"Jetzt hast du sie zum Weinen gebracht."
Lachte ich auf die enttäuschten Blicke der Frauen.
Hielt mir dabei die Hand vor dem Mund, damit es nicht so offensichtlich war.
Das war nicht gerade nett jemanden auszulachen. Die Frauen waren noch so jung gewesen.

"Das soll mich nicht kümmern."
er zuckte mit den schultern.
"umso eher sie das lernen desto besser."
er hob weiterhin eine Augenbraue.
sah Eike musternd an.

Ich schnaubte über seine Worte belustigt.
"Noch immer so gleichgültig anderen gegenüber"
Entgegnete ich auf seine Worte, doch es sollte kein Vorwurf sein.
Es war einfach eine Feststellung.
"Aber sollen uns die anderen nicht kümmern"
Setzte ich rasch hinzu, bevor er es falsch verstehen konnte.
Die Arme sachte von meiner Brust verschränkt ließ ich mich von ihm Mustern.
Er glaubte wohl ich merkte das nicht.
"Zufrieden?"
Stellte ich darauf sofort die Frage.

"Du hast dasselbe an wie damals."
antwortete er.
auch wenn es keine antwort auf seine frage war.
aber er durfte nicht.
und so blieb er auf so oberflächliche antworten.
alles andere würde nur in schmerz enden.

Ich schnaubte etwas enttäuscht über diese Antwort und tat es jedoch mit einem Lächeln ab, dass es nicht wichtig war.
"Thara hat es ausgesucht"
Meinte ich verteidigend zu seinen Worten.
Er sollte nicht glauben es war meine Absicht ihn an damals zu erinnern. Das wollte ich nicht.
Wohl eher wollte ich mich selbst daran erinnern.
"Ich hätte nicht gedacht noch einmal hier her zu kommen."
Sprach ich jedoch nun. Lenkte vom Thema ab.
Mein Blick wurde etwas wehmütig dabei.

"Das hat sie richtig getan."
sprach er leise.
mehrzu sich als zu Eike.
"jeden ort besucht man mehrmals in seinem leben, ohne es zu wollen."
antwortete er dazu.
den blick weiter auf Eike gerichtet.

Ich lachte auf seine letzten Worte herablassend, doch nicht ihm gegenüber.
"Das hoffe ich doch mal nicht"
Entgegnete ich rasch.
Ich wollte nicht an die Orte zurück an welchen ich damals gewesen war.
Wenn ich an die Baracken dachte, die engen Zimmer und der Turm lief es mir kalt den Rücken runter.
Ich tat so als hätte ich seine Worte nicht gehört.
Lächelte nur zu ihm auf.
Ehe mein Grinsen überlegend wurde und schließlich nahm ich abrupt seine Hand und zog ihn mit mir.
"Komm"
Lächelte ich spitzbübisch.
Das Kribbeln zwischen unseren Handflächen jagte mir dabei Schauer über den Arm, aber ich tat so als wären sie nicht da.

Odin hätte seine Hand reflexartig zurückgezogen.
Doch er riss sich zusammen.
Folgte Eike mit fragenden blick.
"wo willst du hin?"

"Das siehst du gleich"
Lachte ich auf seinen fragenden Blick.
Zog ihn nur weiter hinter mir her, aus dem Gemeinschaftsgebäude hinaus über den kleinen Platz, wobei der Kies unter unseren Schuhen leise knirschte.
Mein Zielt lag vor uns. Das Wohngebäude der Reinblütigen.
Verhalten kichernd öffnete ich einfach die Tür und zog ihn mit mir. Mein Griff wurde nur fester und gar besänftigend, als ich spürte, dass er sie eigentlich zurück ziehen wollte.
Doch ich ließ ihn schließlich los, als wir im obersten Stockwerk waren.
"Wenn wir schon hier sind"
Meinte ich schulterzuckend. Ging zu meinem alten Zimmer hinüber, worüber der Drache prangte.

"Und da meinstest du, nie wieder hierher."
lachte Odin amüsiert auf.
folgte Eike nun.
denn anscheinend wollte er nur die zimmer besichtigen.
es hätte ja auch zu schön sein können.
"wobei wir später die zimmer besichtigt hätten."

Ich lachte selbst über Odins Worte.
Öffnete nun die Tür meines eigenen Zimmers.
Es war unverändert in diesem, als wäre es nicht schon über 20 Jahre her, dass ich hier gewohnt hatte.
Nicht einmal Staub lag auf den Möbeln.
"Ich weiß... aber zu zweit ist es doch gemütlicher"
Grinste ich spitzbübisch zu ihm auf und trat nun in den Raum hinein.
"Hier werden Erinnerungen wach"
Schmunzelte ich und sah zum Balkon, bevor ich leise zu lachen begann hinter vorgehaltener Hand.
"Kannst du dich noch daran erinnern als ich dir die Tür vor der Nase zugeschlagen habe? Dein Blick war so herrlich."
Ich deute Richtung Balkon.

"Ja kann ich."
lachte er ebenso darüber.
trat ebenfalls ein.
den blick ließ er umherschweifen.
seufzte leise und wehmütig.
damals war alles anders.

"Wie du damals immer wieder meinen Namen sagtest. Immer anders. und mich dadurch zur Weißglut getrieben hast"
Erzählte ich leise weiter.
Wehmut lag auch in meinem Blick, doch auch war ich darüber nun amüsiert.
Mit langsamen Schritten ging ich zum Balkon und öffnete diesen.
Trat hinaus und seufzte wohlig über die frische Nachtluft.
"Hier hast du auch deine erste Ohrfeige kassiert. Genau da wo du stehst"
Meinte ich lächelnd in seine Richtung, wandte mich dabei auch wieder zu ihm um.
Mit den Armen dabei auf das Geländer gestützt.

"Ja und ich weiß heute nicht mehr warum."
meinte er erheitert.
"dabei war ich immer so nett zu jedem gewesen."
gespielt rieb er sich seine wange.
den blick fest auf Eike gerichtet.
dieser war so nah und doch so fern.

Im ersten Moment sah ich ihn gespielt entsetzt an, dass er sich wohl wahrlich nicht mehr an den Grund dazu erinnerte.
Doch rasch begann ich darüber zu lachen und schüttelte den Kopf darüber.
"Ja du warst wahrlich der Vorzeigeschüler des Internats. Du und dieser King."
Schmunzelte ich verständnislos darüber, das sich ihn doch geohrfeigt hatte.
"Tja du hast wohl damals geglaubt ich erliege sofort deinem teuflischen Charme und kannst mir einfach so einen Kuss rauben"
Grinste ich ihm breit entgegen.
Deswegen hatte er die Ohrfeige bekommen.

"Es hat ja auch funktioniert."
lachte er auf.
ließ die Hand wieder sinken.
langsam kam er zu Eike auf den Balkon.
bewegte sich so als wäre er auf der Jagd.

Ich schnalzte missbilligenden mit der Zunge und zog darauf eine Schnute.
"Ja leider... wie konnte ich mich nur rumkriegen lassen"
Meinte ich darauf ärgerlich über mich selbst.
Doch in meinen Augen saß der Schalk, auch auf meinen Lippen war schon bald wieder ein Lächeln.
Ich blieb wo ich war.
Lehnte mich weiter zurück an das Geländer.
Legte den Kopf schwach schief und lächelte weiter zu ihm auf.
So als hätte die Beute erkannt, dass es Beute war und grinste seinem Schicksal nun dreist ins Gesicht.

"Ja wie konnten wir uns nur in etwas reinrennen, was eh keine Zukunft hat."
meinte er ernst dazu.
seufzte schwer, gar trüb dabei.
die arme vor der rbust verschrnkt.
sein blick glitt nach draußen.
doch jäh wand er sich zu Eike um.
packte ihm am kinn.
und drückte ihm seine lippen.
gab ihm einen hemmungslosen kuss.
dies alles dauerte aber nicht mehr als ein paar Sekunden, ehe er sich wieder von ihm löste.

"Wir waren..."
Jung, wollte ich sagen, doch zuvor schnitten mir seine Lippen das Wort ab.
Meine Hände zuckten zwar in seine Richtung, doch ich berührte ihn nicht.
Krallte mich abrupt in das Geländer des Balkons, dass gar der Stein leise knirschte.
Bei seinem hemmungslosen Kuss kniff ich gar die Augen zusammen und hielt den Atem an.
So keuchte ich erleichtert, als ich diesen entließ.
Doch das tat ich nicht aus Widerwille.
"War das die vertane Chance von damals?"
Hackte ich ruhig nach und gar grinste ich belustigt zu ihm auf.
Rügte ihn nicht, noch ergriff ich die Flucht.