Deutschland, Bayern, Oberammergau

Ich esse nur wenig.
Und langsam dabei.
Dieser Typ macht mir Angst.
Weshalb wusste ich selber nicht.

"Wie alt bist du denn?"'
Hackte er jäh nach ohne auch nur einmal dabei aufzusehen.
Aß so gemütlich weiter.
Sein Verdacht begann sich wohl zu verdichten

"19."
antwortre ich ihm.
denn vor ein paar wochen hatte ich Geburtstag.
doch das verheimliche ich ihm.

"19. So so"
Meinte er darauf langezogen und hob nun seinen Blick.
"Deine Eltern wären bestimmt stolz auf dich. Dass du einen gänzlich anderen Weg eingeschlagen hast"
Sprach er nun einfach so dahin.

"meine Eltern sind Tod."
meine ich dazu nur knapp.
Dieses Gespärch passt mir nicht.
"und deswegen sollte man sie Ruhen lassen."

"Ich weiß"
Seufzte er leise.
"Ihr Tod war wirklich tragisch gewesen. Dieser Autounfall hätte nicht passieren sollen"
Erzählte er einfach weiter.
Hatte sie dabei stets im Blick.
"

"Was wollen Sie?"
meine Stimme ist schärfer als beabsichtigt.
Sehe ihn ernst dabei an.
mir passt das ganz und gar nicht.

"Ich denke dass ihr Vater wohl nicht viel über ihre Eltern erzählt hat."
Lächelte er nun mitleidig.
Lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ich kannte deine Eltern sehr gut"

"Was?"
ich sehe ihn nun entgeistert an.
bin darüber ganz schön perplex.
gar fällt mir meine gabel aus der hand.

"Dir hat wohl dein Adoptievvater nicht viel über sie erzählt was? Und was sie getan haben"
Lachte er nunr leise amüsiert auf ihren Schock.
War dabei schon fast selbstgefällig.
Gemächlich lehnte er sich nach vorne zu ihr
Sie dabei fest im Blick.
"Willst du mir über sie erfahren?"

Nur ganz langsam schüttel ich den Kopf bei seiner Frage ob er mir etwas über sie erzählt hätte.
Dennoch liegt immer noch ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
Andererseits behauptet er etwas über meine Eltern zu wissen.
"Ja ich will über sie erfahren."
antworte ich ihm so zögernd.
Fast schon wie ein kleines Kind, was sich nicht sicher ist, was am Ende passiert.

"Das dachte ich mir."
Grinste er nun zufrieden über die Antwort die er erhielt.
"Hast du vielleicht Zettel und Stift für mich?"
Hackte er nun nach.
Lehnte sich auch wieder zurück.

Ich nicke darauf.
Erhebe mich anschließend.
Und hole aus dem Wohnzimmer das Gewünschte.
Anschließend setze ich mich wieder auf meinen Platz.
Immer noch unruhig dabei.
Kaue mir auf der Unterlippe herum.

Er nickte dankend für die Utensilien und schrieb ihr nun ein paar Namen auf.
Dazu Adressen und Telefonnummern.
"Diese Personen wissen alles über deine Eltern und was sie waren sowie auch diesen Unfall vor 15 Jahren"
Erklärte er ruhig und schob ihr den Zettel hin.
"Dir macht es doch sicher nichts aus, dass deine Eltern Jäger waren oder?"

"Jäger?"
ich sehe ihn fragend an.
Denn dad hat mir nie etwas davon erzählt.
So bin ich darüber völlig überrascht.
Ich nehme den Zettel in die Hand.

"Vampirjäger"
Meinte er nur leichthin und zuckte mit den Schultern.
Als wäre daran nichts großes.
Das normalste auf der Welt.
Doch forschend lag sein Blick auf ihr.
Der Vampirgeruch der an ihr haftete ließ ihn aufmerksam werden.

"Das wusste ich nicht."
gestehe ich leise.
Den Blick dabei auf den Zettel gerichtet.
Kann das wirklich der Wahrheit entsprechen?
Ich bin mir nicht sicher.

"Jeder wird es dir bestätigen, wenn du mir nicht glaubst"
Meinte der Gast darauf nur schulterzuckend.
Denn er glaubte ihren Unglauben zu spüren.
Zudem waren ihre Gefühle ihr ziemlich ins Gesicht geschrieben.

"Was können Sie mir über sie erzählen?"
frage ich ihn nun frei heraus.
Denn er musste ja auch etwas über sie wissen.
Vor allem wenn er diese gut gekannt haben sollte.

"Sie waren die besten in ihrem Fach."
Begann er grinsend.
"Unter uns Jägern waren sie hoch angesehen. Viele Bedrohungen haben sie beseitigt und ergänzten sich perfekt im Team. Deine Mutter war eher aufbrausend, wobei dein Vater das ruhige Gegenglied war. Wir allen waren immer erstaunt über diese Teamarbeit und ihre Fertigkeiten."
Begann er ruhig zu erzählen.
Doch ging er dabei nie tiefer ins Detail.

"Seit wann waren sie Jäger?"
frage ich weiter.
Ich hänge regelrecht an seinen Lippen.
Es ist das erste Mal das ich tieferen Einblick bekomme.
Und das will ich ausnutzen.

"Seit sie jugendliche waren."
Begann er von neuem.
"Beide erst in verschiedenen Einrichtungen. Auch schon zu ihren Jugendzeiten waren sie herausragen. Übertrafen stets alle in ihren Kampfkünsten"
Innerlich lächelte er triumphierend.
Das war doch die Neugierde die er gebrauchen konnte.
So würde es ein Kinderspiel werden.

"Wie haben sie sich kennengelernt? Was genau haben sie getan?"
hake ich sofort weiter nach.
dabei lasse ich alle Vorsicht sein.
denn es ist so interessant etwas zu erfahren.

Er wollte bereits zu einer Antwort ausholen, doch da hörte man das Schloss der Haustür klicken.
Sogleich ertönte auch der Gruß ihres Vaters.
Zur Stille mahnend legte er seinen Finger an die Lippen, ehe er wieder gemütlich weiter aß.
"Alles in Ordnung bei euch?"
Hackte ihr Adoptievvater mit hochgezogener Augenbrauen nach,
Sah von ihm zu ihr und zucük.

Wieso wollte er nicht dass wir weiter darüber redeten?
Wieder taucht das mulmige Gefühl auf.
"Äh ja Dad. Alles in Ordnung."
antworte ich.
Muss meine Worte herunterschlucken, die ich ihm sagen wollte, bezüglich meiner eltern.
"Setz dich. Ich bring dir was zu essen."
Dabei springe ich regelrecht auf.
Den Zettel mit Adressen fällt auf den Boden und direkt vor die Füße meines Dads.

"Du hast etwas verloren"
Meinte ihr Vater und wollte sich bereits danach bücken.
Schließlich war ja seine Tochter damit beschäftig ihm was zum Essen zu holen
Der Gast blieb dabei völlig ruhig.

Oh."
meine ich nur.
Bringe ihm einen Teller mit dem Essen.
Ich stelle es auf den Tisch.
Ebenso Besteck.
Das er den Zettel aufhebt, bemerke ich nicht.

"Was sind das für Adressen?"
Hackte er nun wenig begeistert nach.
Die Namen waren ihm durchaus bekannt.
So schnellte sein Blick sofort zu dem Gast.
Dieser war wenig freundlich und schon fast vernichtend.
Wenn Blicke töten könnten.

Ich sehe ihn entsetzt an, als er die Adressen in der Hand hält.
Gar zittern meine Hände etwas.
Selbst wenn ich nichts unrechtes getan habe.
Dennoch wend eich den Blick und sehe den Tisch an.
Kaue mir auf der Unterlippe herum.

"Geh in dein Zimmer"
Meinte nun ihr Vater mit strenger Stimme.
Er duldete dabei keine Widerworte, ebenso war sein Blick wütend auf sie gerichtet.
Wenngleich der Wut wohl eher dem Gast galt als ihr.

Ich nicke darauf.
Verschwinde auch sofort ohne ein Wort.
Im Zimmer schließe ich die Tür hinter mir.
Zitternd lasse ich mich an dieser hinabsinken.
Diese Wut habe ich bei meinem Vater noch nie erlebt.
Einige Zeit bleibe ich so sitzen.
Ehe ich aufstehe und stockend zum Bett gehe, mich auf dieses setze.
Der Laptop läuft auf diesem.

Sobald sie nur die Tür geschlossssen hatte, hörte man die erhobene Stimme ihres Vaters.
Sowie auch des Gastes.
Doch so richtig verstand man sie nicht.
Als würden sie eine fremde Sprache sprechen, damit Kira nichts verstand.

Ich horche zwar auf.
Doch verstehe kein Wort.
Um zu lauschen bin ich zu zittrig.
Richte den Blick mit eingezogenen Kopf auf den Monitor.
nage mir hart auf der Unterlippe herum.
Kann aber trotz allem die aufkommenden Tränen nicht zurückhalten.

Man hörte zwei Türen knallen, ehe stille einkehrte.
Er hatte den Gast wohl hinaus geworfen.
So kam er nun noch hörbar schnaubend in ihr Zimmer.
Der Blick weiterhin verärgert, doch auch besorgt um sie.
Schweigend sah er nur für einige Minuten auf sie hinab, ehe er sich setzte.
"Es ist zu gefährlich"
Meinte er leise.

Ich sehe zu ihm hoch.
"Was ist gefährlich?"
frage ich mit leiser erstickter Stimme.
Meine Wangen glänzen von den Tränen.
Und auch meine Augen sind gerötet.

"Wenn du dich zu sehr auf das Leben jener einlässt"
Erklärte er leise.
Sah nun besorgt zu ihr auf.
Seufzte darauf sogleich bestürzt als er ihre Tränen sah, so legte er seinen Arm um sie und drückte sie an sich.
"Ich kann dich ja verstehen... doch manchmal ist es besser nichts zu wissen"

"Aber es waren meine Eltern."
beharre ich aber leise.
Lehne mich an ihn an.
"Bitte erzähl mir über sie."
meine Stimme ist ein betteln.
Ich will so gern etwas über sie erfahren.

Er seufzte leise und strich ihr durch die Haare.
Überlegend sah er sie an.
"Ich denke du solltest selbst etwas über sie heraus bekommen. Vielleicht wirst du dann meine Ansicht verstehen"
Hauchte er leise und drückte ihr einen Kuss ins Haar.
"Meine Sich ist wohl zu sehr eingenommen. Da wäre ein neutrales Urteil wohl nicht möglich"

"Waren sie wirklich Vampirjäger?"
die Frage kommt schneller als ich sie aufhalten kann.
und doch will ich es wissen.
Sehe ihn dabei fragend an.

Ihr Vater seufzte schwer, ehe er langsam nickte.
"Ja das waren sie"
Seine Stimme klang nicht gerade sonderlich begeistert darüber.
Doch er würde nicht mehr verraten.
Stattdessen hielt er ihr den Zettel hin.
"Versprich mir nur eins. Pass auf dich auf und lass dich nicht zu sehr in die Gilde hinein ziehen"
Hauchte er leise und sorgenvoll.
Eigentlich hatte er genau das verhindern wollen.

"Was für eine Gilde ist das?"
frage ich ihn.
Denn anscheinend weiß er mehr darüber, als ihm lieb wäre.
Meine Haare hängen mir wirr ins Gesicht.
Innerlich hätte es mich wohl gefreut, wenn er gesagt hätte, der Fremde hätte gelogen.

"Die Jägergilde"
Meinte er nur schulterzuckend.
Und rieb ihr beruhigend über den Arm.
Lächelte sanft zu ihr hinab.

"Dad warum erzählst du mir nichts genaueres?"
frage ich ihn nun.
"Du sagst ich solle vorsichtig sein. Aber weder vor wem oder was."
Immer noch hängen Tränen in den Wimpern.
Ich will ja vorsichtig sein.

"Weil du es selbst herausfinden sollst"
Antwortete er auf ihre Frage streng.
Sah sie nun auch mahnend an, denn er würde beharrlich schweigen.
"Und du wirst sehen wem du trauen kannst und wem nicht."

Ich nicke darauf.
Schmiege mich fester an ihn.
Schließe seufzend die Augen darauf.
Bei meinem Glück gerate ich da wohl eher an die Falschen.
Doch will ich nicht daran denken.

Er strich ihr nochmal über die Arme ehe er sich nun erhob.
Ich noch einmal einen Kuss ins Haar drückte.
"Sei nicht so traurig und lern besser etwas"
Das war nun ganz wieder der Direktor

"Ich versuchs."
antworte ich ihm versucht lächelnd.
Auch wenn es etwas schief gerät.
"Danke Dad."

Schon gut"
Hauchte er leise und ging nun aus dem Zimmer.
Würde ersteinmal in Ruhe essen und danach den Abwasch erledigen.
Damit Kira nichts mehr zu tun hatte und sich ersteinmal beruhigen konnte

Ich nehme die Liste mit den Adressen zur Hand.
Sehe diese sehr lange an.
Ehe ich sie erst einmal zur seite lege.
Meinen Gedanken nachhänge.
Und überlge was ich tun soll.

Er störte diesen Tag nicht mehr.
Saß nur selbt über seiner Arbeit oder saß vor dem Fernseher.
So war es relativ still in der Wohnung