Deutschland, Bayern, Oberammergau

"Hm? Was sollte denn sein?"
stelle ich eine Gegenfrage.
Schließe die Fenster dabei wieder.
Ich lege den Kopf leicht schief.

"Weil immer irgendwas ist, wenn du dir auf der Unterlippe herum nagst..... du hast doch jemand kennen gelernt"
Seufzte er wahrlich nicht begeistert.
Er wollte sie nicht aus anderen Augen sehen.
Sie war sein kleines Mädchen.

"Ja habe ich."
seufze ich nun resigniert.
sehe dabei zu ihm.
klappe dabei meinen Laptop etwas zu.

"Wer ist es?"
Hackte er sogleich mit zusammen gekniffenen Augen nach.
Die Vorstellung war ihm zuwider.
Das war ersichtlich.
Er wollte sie auf keinen Fall teilen und es war sowieso niemand gut genug für sie.

Er reißt mir den Kopf ab wenn ich ihm sage wer.
So atme ich tief durch.
"Es ist jemand von einem anderen Studiengang."
meine ich leise.
So versuche ich drumherum zu kommen.

"Aha.... was studiert er?"
Nun began die alltägliche Inquisiton ihres Vaters.
Er wollte alles haargenau ins Detail wissen.
Vorher gab er keine Ruhe.

"An...Antropologie oder wie das heißt. Geschichte der Menschen ist es glaub ich."
erzähle ich ihm.
Sehe ihn dabei weiter an.
Nehme immer wieder die Unterlippe zwischen die Zähne.
Nun würde King mir den Kopf abreißen.
Aber ich muss es machen.

"Anthropolgie ist die Lehre über den Menschen."
Korrigierte er sie nun streng.
Hob nun die Augenbrauen bei ihrem Verhalten.
"Und weiter?"
Hackte er nach.
Sah sie sogleich auffordernd an. Er wollte es wissen.
Alles am besten

"Er ist so alt wie ich."
meine ich.
"Aber mehr weiß ich nicht. Ich kenne ihn noch nicht so lange."
gestehe ich.
Lecke mir kurz unbewusst über die Lippe.
Mich schmerzt es selber, dass ich meinen Dad belügen muss.

"Hat er denn keinen Namen?"
Hackte er nun augenverdrehend nach.
Schließlich wollte er sich natürlich gleich darüber informieren wie der Bursche so war.
So ging es ja natürlich nicht, dass sein kleines Mädchen mit jemadne verkehrte den er nicht kannte

"Er heißt Eike."
ich halte die Luft an, nachdem ich ihm den Namen gesagt hatte.
Hoffentlich würde Eike da mitspielen.
Zumindest wenn er ihn sehen wollen würde.

"Eike.... hat dieser Eike auch einen Nachnamen?"
Hackte er weiter nach.
Ihr Vater wollte mit der Fragerei gar nicht mehr auffhören.
Da hatte sie sich wohl zu früh beschwert, dass er kein Interesse zeigte.

"Habe ich nicht nachgefragt."
erwidere ich ehrlich.
Höre das Pling als eine EMail eingeht.
Öffne den Laptop wieder und antworte ihm rasch.
Entschuldigend sehe ich dabei meinen Dad an.

"Schon gut"
Schnaubte er nur leise und wandte sich nun seinem Krimi zu.
Murmelte immer wieder leise etwas.
Es war ihm anzusehen dass es ihm nicht passte.

"Dad, wenn du willst, kann ich ihn dir ja am Semesteranfang vorstellen."
ich will ihn damit beschwichtigen.
sehe ihn auch entschuldigend an.
ich bin nun mal verliebt.
ich muss nur eike eine mail schreiben.

"Ja das wäre wirklich sehr schön"
Meinte ihr Vater nun etwas neben sich.
Denn das Program hatte ihn nun gefangen.
So Aß erin langsamen zügen sein Eis

Innerlich seufze ich schwer.
Schreibe eine Mail an Eike.
Hoffentlich stimmt er zu.
SOnst muss ich mir eine Ausrede einfallen lassen.
Womöglich dass er mich verlassen hat.

"Wolltest du nicht noch das Gästezimmer herrichten?"
Hackte ihr Vater irgendwann nach, als er auf die Uhr gesehen hatte.
Schließlich war es ja auch schon ziemlich spät.
Bei ihrem schreiben hatte er nur immer wieder einmal zu ihr geschielt.

"Ach ja stimmt."
erschrocken springe ich auf.
stelle den Laptop auf den Tisch.
ehe ich in dieses verschwinde.
eine weile stehe ich dort, denn zu letzt war King dort gewesen.
seufzend mache ich mich aber dann an die arbeit.

Man hörte ihn nur leise lachen und sah danach wieder in den Fernseher.
Verfolgte seine Serie weiter.
Dabei nahm er ab und an einen Schluck von seinem Bier.

Ich beziehe das Bett neu.
Wische auch den Staub von den Regalen.
Ebenso das Bad.
Zum Schluss sauge ich noch überall Staub.
Das King wütend auf mich ist, macht es zusätzlich schwieriger.

Man hörte wie der Fernseher ausgemacht wurde.
"Gute Nacht Kira!"
Rief ihr Vater noch zu ihr ins Gästezimmer und ging anschließend in sein eigenes Schlafzimmer.
Die Tür leise hinter sich schließend.
Durch den ganzen Alltagsstress war er auch rasch eigneschllafen.

Ich wünsche ihm ebenso gute nacht.
gehe anschießend aus dem gästezimmer und zu meinem laptop.
keine neue nachricht.
seufzend packe ich ihn und nehme ihn mit in mein zimmer.
nachdem umziehen lege ich mich trüb seufzend aufs bett.

Es kam auch die ganze Nacht über keine Email mehr zurück.
Der Morgen war früher da als er sollte.
So klopfte es laut an der Tür, als gerade die Sonne begann aufzugehen.
Ihr Vater murrte nur und drehte sich auf die andere Seite.

Erschrocken springe ich auf.
Ziehe mich rasch an.
Mit wirren Haaren öffne ich die Türe.
"Tut mir Leid, dass sie warten mussten."
mit den fingern versuche ich meine haare zu glätten.

Vor der Tür stand ein Mann im mittleren Alter, so schien es zumindest, dass die Person gar älter wie ihr Vater war, sah man nun wirklich nicht.
Der musternde Blick des Fremden ging von ihr hinab und wieder hoch.
Bließ so nebenbei lässig eine der braunen, lockigen Stähnen aus dem Gesicht, welche sich aus dem Pferdeschwanz gekämpft hatte.
"Das will ich auf hoffen"
Schnaubte er leise und trat schon an ihr vorbei in die Wohnung hinein. Dass er wohl nicht das erstemal hier war, erkannte man an seiner Haltung gut. Denn er stellte alles ab ohne zu achten wohin.
"Wo ist der Herr des Hauses?"
Hackte er sogleich nach.
Zog sich dabei den schweren dunkelbraunen Mantel aus und hing ihn über den Kleiderständer.
Sein Outfit wirkte eher sehr texanisch

"Ich hole ihn sofort."
meine ich rasch.
schließe die Tür dabei.
Ich bin völlig perplex bei dem Auftreten des Fremden.
Doch ich sage nichts dazu, eile zur Tür meines Dads.
"Dad, dein gast ist da."
ich klopfe laut an die Tür.

Ihr Dad grummelte missgestimmt, denn es war ja noch so früh.
So blinzelte er verschlafen in ihre Richtung.
"Ja.... sag ihm ich komm gleich"
Schnaubte er wenig begeistert.
Der Gast stand währendessen bereits im Wohnzimmer.
Mit verschränkten Armen vor den Bildern an der Wand.
Welche er mit kritischen Blick überflog.

"Mein Dad ist gleich da."
spreche ich den Gast an.
"Darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten?"
ich bin höflich dabei.
Gastfreundschaft ist das A und O.

Er schielte kurz zu ihr und antwortete auch erst nach einigen Minuten.
"Nein danke"
Meinte er knapp und sah nun auf, als ihr Vater gähnend aus dem Schlafzimmer kam.
Noch völlig zersaust dabei.
"Du hast auch schon bessere Tage gesehen"
Kam es wie aus der Pistole geschossen von dem Gast, worauf ihr Vater missmutig knurrte.
"Danke für die Blumen"
Schnaubte er nur.

Ich sehe von einem zum anderen.
"Ich mach mal Frühstück."
murmle ich leise.
Verschwinde auch gleich in der Küche.
Dieser Kerl ist mir nicht geheuer.

Beide sahen ihr nur kurz nach.
Ihr Vater zeigte ihm nun das Zimmer welches für ihn da war.
Unterhielt sich dabei stets leise mit ihm.
Sodass nur ein Murmel zu ihr drang.
Anscheinend hatte ihr Vater wohl ebenso geheimnisse vor ihr wie sie vor ihm

Ich werkel in der Küche herum.
Denn ich höre ja eh nichts.
Eine halbe Stunde später ist das Frühstück fertig.
Ich rufe nach den Beiden.
Der Kaffee steht dampfend mit auf dem Tisch.

Ebenso leise murmelnd kamen sie zurück.
Ihr Vater lächelte ihr dankend entgegen und setzte sich darauf.
Auch der Gast setzte sich.
Der Blick lag jedoch sogleich wieder musternd auf ihr.
Runzelte gar ungläubig die Stirn.

Mein Blick ist fragend als ich gemustert werden.
Doch ich schweige darauf.
Belege mir eine Scheibe Vollkornbrot.
Ich weiche dem Blick des Fremden aus.
Eine Gänsehaut macht sich breit.

"Sicher dass ich Ihre Eltern nicht kannte?"
Hackte er jäh bei ihrem Vater nach. Dieser machte nicht sonderlich ein Geheimnis daraus dass sie adoptiert war.
Daher wusste es auch der Gast.
Missgestimmt sah dieser nun auf.
"Nein kennst du nicht"
Meinte er jedes Wort nachdrücklich betonend.

Ich schweige darauf.
Denn mein Dad erzählt mir nur sehr wenig über meine Eltern.
Des wegen habe ich es aufgegeben nachzufragen.
Langsam esse ich mein Frühstück.

"Ahja"
Meinte der Gast nur wenig gläubig.
Doch er gab nun Ruhe und begann selbst zu essen.
Schweigend trank ihr Vater den Kaffee und aß sein Brot.
Schließlich erhob er sich und machte sich bereit für die Arbeit.
Der Musternde Blick lag sogleich wieder auf ihr.

Ich schlucke schwer als mich mein Dad alleine mit diesem Fremden lassen will.
"Wollen Sie noch etwas?"
frage ich den Gast.
Will mich darauf erheben und den Küchentisch abräumen.

"Nein Danke"
Antwortete er höflich und lehnte sich nun zurück.
Sein Blick lag weiterhin auf ihr.
Folgte jeder Bewegung auch wenn es ziemlich unhöflich war jemanden anzustarren.
Doch das war ihm wohl ziemlich egal

Ich sage nichts darauf, dass er mich so ansieht.
Habe aber eine ganz schöne Gänsehaut.
So räume ich in der Küche auf.
Hoffentlich ist der tag bald vorbei.

"Ich dachte immer ihr Vater habe was gegen Vampire"
Platzte es nun aus ihm heraus.
Sah sie dabei eindringlich an.
Lehnte sich nun etwas vor und sah sie musternd an.
Der Blick wurde dabei langsam stechend.

"Vampire? Es gibt keine Vampire."
entgegne ich ihm trocken.
drehe mich dabei nicht zu ihm um.
mache einfach weiter.
auch wenn ich den Teller gerade das dritte Mal abwasche.
die Luft fühlt sich um einiges kälter an.

"Sicher."
Lachte er nun leise und man hörte den Stuhl knarren als er sich erhob.
Langsam auf sie zu kam.
Man hörte wie er die Luft einsog und leise lachte.
"Komisch, dass du danach stinkst"

"Da müssen Sie sich täuschen."
erwidere ich rasch.
Drehe mich abrupt zu ihm um.
Stoße gar gegen ihn.
Der Teller fällt polternd auf den Boden und zerbricht.
Mein Herz rutscht mir in die Hose.

Er grinste nur breit über das Schlamassel und trat einen Schritt zurück.
"Ich täusche mich nie."
Meinte er nur grinsend und wandte sich ganz ab.
Ging hinüber in das Wohnzimmer von dort hörte man rasch den Fernseher

Mein Puls rast wie verrückt.
Verdammt, was mach ich nun?
Wie in Zeitlupe räume ich die Scherben weg.
Schneide mich gar an einer.
Presse meine Lippen fest aufeinander.

Der Gast kam nicht wieder in die Küche.
Sah nun vergnügt TV.
Man hörte ihn ab und an lachen.
Doch das war es auch schon.

Nachdem die Küche wieder ordentlich ist, verschwinde ich in mein Zimmer.
Nur weg von diesem Kerl.
Unruhig laufe ich auf und ab.
Nage mir auf der Unterlippe herum.
Zur Mittagszeit richte ich das Essen ebenso her.
Aber nur weil wir einen Gast haben.

"Sehr nett danke"
Lächelte er breit.
Auch jetzt musterte er sie wieder, ehe er sich auf das Essen konzentrierte.
Schweigend die Portion in sich hinein schaufelte.