Bayern; Starnberg

Er zitterte am ganzen Körper.
Schlotterte gar mit den Zähnen, denn er hatte viel Blut verloren.
Da der Zahn aus der Wunde war begann ihr Großvater diese nun zu verarzten.
Nähte sie so gut wie möglich bevor er einen festen Durckverband anlegte.

"Gibt es hier Blutinfusionen?"
frage ich meinen Großvater.
Denn Ace brauchte Blut.
Ich kann ihm schlecht welches von meinem geben.
Wobei in mir auch etwas dagegen protestiert.

Er schüttelte stumm den Kopf auf ihre Frage.
Machte den Verband gut fest, damit dieser die Blutung stoppte.
Anschließend hievte er sich ihn auf die Arme.
"Mach die Türen auf"
Erklang sofort erneut der befehlende Ton seiner Stimme.

Ich tue wie mir geheißen.
Fragend ist dabei weiter mein Blick.
Folge ihm gar.
Vor allem weil ich an die frische Luft muss.
Der Geruch von Blut beschert mir Kopfschmerzen.

Er brauchte Ace auf sein Zimmer.
Dort legte er ihn vorsichtig in sein Bett.
Fühlte seine Stirn und den Puls an seiner Hand, bevor er schwer seufzte
"Du musst ihn wärmen"
Meinte er jäh zu ihr.
Denn er hatte zu viel Blut verloren um seine Körpertemperatur zu halten

"Und wie?"
frage ich meinen Großvater völlig perplex.
Weiß ich ja nicht wie er sich das vorstellt.
Vor allem bin ich auf sowas nicht vorbereitet.
Damals wurde King angegriffen und seine Wunden waren von allein geheilt.

"Mit deinem Körper"
Wieß er sie skeptisch an.
Denn das war ja ganz normal.
Wie hätte sie ihn anders wärmen können?
Auffordernd sah er sie an, denn Ace verlor immer mehr an Temperatur

Völlig verdattert gehe ich zu Ace Bett.
Lege mich neben ihn.
Die Arme um Ace gelegt.
Für mich ist das ungewohnt.
Denn bisher habe ich nie neben jemand anderem als King gelegen.

Ihr Großvater nickte nur knapp bevor er sich abwandte.
Das Zimmer verließ.
Da sie nun so nah bei ihm lag merkte man erst wie stark er zitterte.
Wie klamm sein Körper war.
Ab und an spannte er sich an, da die Wunde schmerzte

Ich drücke mich fest an ihn.
Ohne die Wunde zu berühren.
Gar schnurre ich leise beruhigend.
Innerlich ist etwas nicht begeistert darüber, dass ich im Bett eines fremden mannes bin.

Erst nach ein paar Minuten wurde das Zittern Ace weniger.
Er schien zusätzlich in einen ruhigen Schlaf zu sinken.
Auch wenn er noch immer etwas angespannt war.
Von nebenan hörte man das wilde Diskutieren ihrer Großeltern.
Ihre Oma war natürlich nicht darüber begeistert was passiert war.
Nur weil er hatte jagen gehen müssen

Ich habe die Augen geschlossen.
Die Arme weiter um Ace gelegt.
Doch ans Schlafen kann ich nicht denken.
Zusätzlich macht mir der Geruch von Blut zu schaffen.
Vor allem weil diesser so intensiv ist.

Ace würde die nächste Zeit nicht aufwachen.
So musste sie wohl eine ganze Zeit neben ihn aushalten.
Zumindest war sein Schlaf ruhig und nicht von Fieberträumen gebeutelt.
Gar beruhigte sich auch langsam seine Atmung

Irgendwann bin auch ich eingeschlafen.
Schlummere friedlich neben ihm.
Gar hat sich das Wesen in mir beruhigt.
Schlief nun ebenso.

Sachte wurde an Kiras Schulter gerüttelt, als es Mittag war.
Sorgenvoll stand ihre Großmutter neben dem Bett.
Auch ihr Großvater war da.
Er musste die Wunde kontrollieren.
Sie durfte sich auf keinen Fall entzünden.

"Hm?"
fragend drehe ich den Kopf in die Richtung.
Gähne herzhaft.
Doch rappel ich mich vorsichtig aus dem Bett.
Mein Gewand ist völlig zerknittert.

"Leg dich in dein Bett."
Meinte sie sanft zu ihr.
Half ihr dabei sich aufzurichten und schob sie vom Bett weg.
Ihr Großvater kümmerte sich währenddessen um den Verband
Ace war in so einem tiefen Schlaf dass er nicht aufkam.

Ich gähne noch einmal.
Ehe ich nicke.
Noch einmal zu Ace sehe.
Mein Blick dabei besorgt.
Doch ich gehe auch sogleich in mein Zimmer.
Das Bett ist so einladend.

"Ruh dich aus"
Meinte ihr Oma sanft.
Strich ihr dabei ebenso sanft durch Haare, bevor sie sich entfernte.
Das Zimmer verließ.
Sich mit ihrem Mann zusammen um Ace kümmerte

Ich lege mich immer noch in den Klamotten ins Bett.
Sofort schlafe ich auch ein.
Das Kissen fest an mich gedrückt.
Unbewusst weiter schnurre.

Auch Ace schlief noch weiter.
Doch ihre Großeltern stritten sich erneut.
Sie war eben der Meinung dass sie genug getan hatten.
Und wäre er nicht so stur gewesne wäre das wahrscheinlich nicht passiert.

Ich bekomme von dem Streit nichts mit.
Schlafe einfach weiter.
Die Decke fest um mich gelegt.

Schließlich wurde es wieder still.
Man hörte Türen knallen und schwere Schritte
Ab und an hörte man die Tür von Ace Zimmer.
Doch weiter geschah nichts, auch als es Nacht wurde.

Mitten in der Nacht wache ich auf.
Strecke mich gähnend.
Ehe ich aufstehe.
Fühle mich wie gerädert.
Dennoch erhebe ich mich.
Verlasse mein Zimmer und schlendere durch das Schloss in den EIngangsbereich.

Alle waren im Bett, daher war es still.
So sah auch niemand wohin sie ging.
Personal hatten ihre Großeltern nicht.
Die Eingangstür war allerdings abgesperrt.

Ich habe nicht vor rauszugehen.
Sondern gehe ins Wohnzimmer.
Stelle mich ans fenster.
Den Blick nach draußen gerichtet.
Hinauf zum vollen Mond.
Einerseits zieht es mich nach draußen.
Andererseits bin ich froh nicht dort zu sein.

Der Himmel war bedeckt von Wolken.
Daher schob sich immer wieder eine dicke Wolke vor den Mond.
Tauchte die Welt in ewige Dunkelheit.
Dass man selbst die Hand vor Augen nicht sah.
Weit ab hörte man das Grollen eines Donners.
Anscheinend zog ein Gewitter auf

Ich lege die Arme locker um mich.
Den Blick wie gebannt weiter nach draußen gerichtet.
Innerlich ruft ein anderer Teil von mir nach jemanden.
Unbemerkt von mir.
Und dennoch sehne ich mich ebenso nach meiner anderen Hälfte.

Weit ab murrte jemand über dieses rufen welches ihm nur noch mehr leid brachte.
Diesen Ruf daher abschüttelte.
Schließlich erhellte sich die Nacht wieder.
Die Wolke zog weiter am Himmel.

Selbst zu Tagesanbruch stehe ich am Fenster.
Sehe weiter hinaus.
Mit den gedanken weit weg.

"Du bist ja schon auf"
Ertönte es hinter Kira.
Ihre Großmutter stand im Morgenrock in der Tür.
Rieb sich gerade noch den Schlaf aus den Augen.

Überrascht drehe ich mich um.
"Ja, ich konnte nicht mehr schlafen."
erkläre ich.
Lächle ihr zu.
Doch mein Blick wird besorgt.
"Wie geht es Ace?"

"Er schläft noch aber die Wunde sieht gut aus"
Informierte sie Kira knapp.
Lächelte auch beruhigt darüber. Denn ein solcher Biss war nicht gerade ungefährlich.

"Zum Glück."
seufze ich erleichtert.
Setze mich nun auf die Couch.

"Ein Jäger muss aus harten Holz sein"
Entgegnete sie wehmütig.
Diese wunde hätte nicht sein müssen doch zu ändern war es nun auch nicht mehr.
"Hast Du schon gegessen?'

Ich schüttel den Kopf über ihre Frage.
"Nein noch nicht."
antworte ich zusätzlich.
Will mich gar wieder erheben, um ihr zu helfen.

"Gut"
Nickend wandte sie sich ab von ihr.
Ging mit langsamen Schritten zur Küche hinüber welche zudem kraftlos waren.
Die Sorge um Ace laugte sie sehr aus

Ich folge ihr.
Helfe gar beim frühstück machen.
"Er wird wieder auf die Beine kommen."
meine ich leise.
Decke bereits den Tisch.

"Daran Zweifle ich nicht"
Entgegnete sie sicher auf ihren Versuch sie zu beruhigen.
Sie wusste Ace war kräftig und sehr widerstandsfähig.
Sorgen machte ihr nur dass er überhaupt verwundet worden ist.

Ich decke nun den Tisch.
"Soll ich Ace was zum Essen aufs Zimmer bringen?"
frage ich meine Großmutter.
sehe sie abwartend dabei an.

"Nein. Er sollte noch nichts festes essen und alleine"
Meinte ihre Oma.
Denn die Gefahr dass er sich verschluckte war zu groß.
Außerdem glaubte sie nicht, das er schon wach war

Ich nicke nur darauf.
Setze mich nun an den Tisch.
Fange langsam an mir ein Brot zu schmieren.
Doch horche ich immer wieder auf.

Ihre Oma stand noch am Herd und beobachtete wie die Eier langsam vor sich hin kochten.
Tief hing sie dabei ihren Gedanken nach, denn sie bekam gar nicht mit, dass er Topf überkochte.

"Vorsicht."
rufe ich aus.
Schiebe den Topf vom Herd.
Wobei ich mich verbrühe.
Doch ich gebe keinen Schmerzlaut von mir.
Den Herd schalte ich dabei aus.
"Was ist los?"
hake ich besorgt nach.

Langsam sah sie auf, ehe sie zusammen zuckte.
Sah was passiert war.
"Oh tut mir leid"
Rief sie sogleich völlig bestürzt aus ehe sie schwer seufzte.
"Es ist so unruhig in letzter Zeit"
Antwortete sie auf ihre Frage.

"Ist schon gut."
beschwichtige ich sie.
Halte meine Hand unter kaltes Wasser.
Welche stark gerötet ist.
"es wird auch wieder ruhigere Zeiten geben."

"Glaubst du dir das selbst?"
Hackte sie skeptisch nach.
Runzelte gar dabei die Stirn.
Es fühlte sich für sie wie damals an.
Bevor der große Krieg zwischen Vampire und Jäger ausgebrochen war

"Es kann nicht immer Krieg herrschen."
entgegne ich ihr ruhig.
Die hand ist stark gerötet.
"Jeder will den Frieden."

Sie lachte leise amüsiert über ihr meinen.
"Das denkst du"
Hauchte sie betrübt und wandte sich nun ab.
Holte aus einem kleinen Köfferchen eine Salbe.
Nahm anschließend ihre Hand und trug die Salbe auf ihrer Hand auf.

Ich zucke bei der Salbe zusammen.
Denn es brennt.
Doch ich ziehe die Hand nicht weg.
"Ich hoffe es."
erwidere ich.
Denn es muss möglich sein dass Menschen und Vampire nebeneinander existieren können.
Ohne sihc zu bekriegen.