Italien, Apennin

"Du trinkst jetzt"
Meinte ich entscheide als ich das Zimmer verließ allerdings kam ich auch rasch wieder zurück.
In deR Hand einen Beutel Blut.
Ich würde sie eben nun zwingen.
Es konnte nicht so weiter gehen.

Ich schnaube als ich den Beutel sehe.
Auf dieses künstliche Zeug habe ich echt keine Lust.
Doch mein eigener Drang zu trinken zwingt mich eh schon dazu.
Noch bevor er mir den Beutel an die Lippen legt, verziehe ich das Gesicht.

"Es wird nichts anderes geben"
Meinte ich auf ihr verziehen streng.
So sah ich auch zu ihr hinab.
Für den Anfang wäre es so besser.
Sie musste ersteinmal lernen nicht ihrem primitiven gelüsten einfach so nachzugeben.

"Dann gib her."
meine ich resigniert.
Verziehe noch einmal das Gesicht.
Doch ich weigere mich nicht.
Auch wenn ich lieber seines getrunken hätte.

Ich hielt es ihr knapp vor die Lippen.
Auf ihre Resignation erwiderte ich nichts großartig.
Schließlich war es nicht zu ändern und für zwei Vampire zu trinken war nicht gerade einfach.
Vor allem da wir die Schwelle des Rausches abschätzen mussten.
Das war nicht immer einfach

Angewidert trinke ich das Blut.
Durch das nicht trinken der letzten Tage ist der Durst gar größer.
Selbst den letzten Tropfen sauge ich aus dem Beutel.
Blecke die Zähne als ich die Reste von den Lippen lecke.
Die Beine weiter angezogen.

Ich murrte missgestimmt über ihr Zähne blecken.
Langsam begann mich das sichtlich zu nerven, somit verdrehte ich gar die Augen und wandte mich ab.
Mir juckte die Handfläche bereits wieder.
So ging ich besser, ehe ihr Hintern erneut daran glauben würde.
Strafte sie wieder mit Einsamkeit.
Ich war stur.
Wusste sie sich nicht zu benehmen würde sie hier nicht mehr heraus kommen.

Ich wende den Blick ab als er aus dem Zimmer geht.
Lasse mich ins Laken zurücksinken.
Rolle mich nun ein.
Ein frösteln geht durch meinen Körper.
Denn ich habe ja nichts an.
Und durch die Ketten kann ich mir keine Decke überwerfen.

Schwer schnaubend ließ ich mich im Wohnzimmer auf die Couch nieder.
Legte stöhnend den Kopf in den Nacken.
Wie lange sollte das noch so gehen?
Langsam riss mein Geduldsfaden.
Nicht einmal Kinder waren so langsam in der Entwicklung und im Verstehen wie sie.
Fahrig strich ich mir übers Gesicht und rieb mir die Nasenwurzel.

Ich schließe die Augen.
Schlafe auch gleich darauf ein.
Was keiner von uns weiß, ist, dass meine Verwandlung noch gar nicht abgeschlossen ist.
Das was ein Fötus im Mutterleib durchmacht, entwickelt sich gerade außerhalb.
Als Mensch würde ich genau wissen was ich tun muss.
Doch der erwachte Vampir ist überfordert und reagiert mit aggression.
Zusätzlich müssen der menschliche und vampirische Teil sich verbinden.
Und seine Geduld würde noch mehr strapaziert werden.
Da es noch mitten in der Nacht ist würde er noch nicht schlafen.
Ich dagegen weiß nicht ob Tag oder Nacht.
Denn es ist immer dunkel.
Ein tosender, wütender, aber auch schmerzender Schrei jagt durch das Haus.

Ich schreckte verwirrt auf und sah verklärt nach oben.
Was war denn jetzt schon wieder?
Hastig erhob ich mich und in der nächsten Sekunde war ich bereits im oberen Stock.
Riss abrupt die Tür auf, so viel Licht in das Zimmer.
"Was ist hier los?!"
Herrschte ich wenig begeistert

Ich winde mich im Bett.
Reiße immer wieder hart und grob an den Fesseln.
Meine Laute wechseln zwischen einem weinerlichen Wimmern und einem markerschütterten Schrei.
Im Zimmer ist der Geruch von Blut zu vernehmen.
Meine Handgelenke sind aufgescheuert.
Auch meine Lippe ist blutig gebissen.
Teilwise werfe ich mich regelrecht von einer auf die andere Seite.
Das schlimmste wohl dabei ist, ich bin nicht wach.

"Verdammt nochmal"
Maulte ich wütend.
Was war denn jetzt los?
Rasch war ich an ihrem Bett und drückte sie an den Schultern in dieses hinein.
Damit sie sich nicht winden konnte und sich so nicht weiter die handgelenke wund scheuerte.
"Wach auf!"
herrschte ich sie an und rüttelte sie gar etwas grob.
Im Moment hatte ich wahrlich wenig mitleid mit ihr.

Ich fauche und knurre wild.
Aber auch aus Schmerz und ANgst.
Ihc will mich gegen ihn stemmen.
Doch bin ich nur schwach.
Meine Brust hebt und senkt sich ruckartig.
Es scheint ich würde irgendeinen Kampf ausfechten.
Den ich nicht gewinnen kann.
Oder aber die Widerholung des Todes.

Ich fluchte laut und wenig begeistert.
Rüttelte sie erneut an den Schultern.
Irgendwie musste ich sie wach bekommen.
So konnte es einfach nicht weitergehen.

Abrupt öffne ich die Augen.
Die Zähne gebleckt.
Doch mein Blick orientierungslos.
Erneut ist das rot blasser als die Tage zuvor.
Meine Brust hebt und senkt sich stark.
Gar mein Körper erfasst heftige zitterschübe.

Ich seufzte erleichtert, aber auch genervt.
So hatte ich mir das wahrlich nicht vorgestellt.
Ich dachte sie würde erwachen und das wars.
Schnaubend ging ich von ihr runter, ehe sie glaubte wieder nach mir schnappen zu müssen.
Genervt stöhnend strich ich mir durch die Haare.
Ich konnte wahrlich mit ihr gerade nichts anfangen.

Es dauert einige lange Sekunden bis ich wieder weiß wo ich bin.
Doch mein Atem geht weiter schwer.
So als wenn ich einen Marathon gelaufen wäre.
Den Versuch nach ihm zu schnappen habe ich nicht in Erwägung gezogen.
Wende den Blick von ihm ab.
Welcher trüb und gedankenverloren wirkt.

Bei diesem Kampf konnte ich ihr nicht helfen.
Sie musste selbst den Weg zurück finden. Wie sollte ich das auch für sie tun?
Ich konnte nicht in ihren Geist eindringen und diesen verändern.
Schnaubend erhob ich mich wieder.
Öffnete das Fenster wegen dem Blutgeruch.
Es leuchtete rosig durch dieses herein, denn der Tag brach langsam an.
Zugleich war die hereinwehende Brise kühl.

Bei der Kühle ziehe ich die Beine an.
Zittere leicht.
Denn mein eh schon klägliches Repertoir an Blut ist weiterhin verringert.
Nur einmal versuche ich mit meiner Zunge an mein Handgelenk zu gelangen.
Wusste das es die Wunden heilen konnte.
Doch die Ketten sind zu straff.
Weswegen ich es aufgebe.
Ich bitte auch King nicht darum.
Denn er würde es nur als Ablenkung ansehen.

Bei ihrem Gehabe schmiss ich nur die Decke über sie.
Im nächsten Moment löste ich gar die Ketten um ihr Handgelenk und wandte mich schließlich ab.
Sie war keine Gefahr für mich.
Die Tür war allerdings vorsichtshalber abgeschlossen und ich positionierte mich selbst am Fenster.
Sah aus diesem hinaus.
Noch war es dunkel genug.

Ich ziehe den Kopf ein als er sich wieder nähert.
Doch mein Blick wird verwirrt als er mir eine Decke überzieht und die Fesseln löst.
"Danke."
murmle ich leise.
Lecke mir kurz darauf zögernd über eines der Handgelenke.
Gebe keinen Mucks dabei, auch wenn es brennt.

Ich brummte auf ihren Dank nur leise und sah wieder aus dem Fenster.
Beobachtete den Lauf der Wolken.
Sie brauchte allerdings nicht glauben ich würde sie frei lassen.
Bevor ich zu Bett ging würde ich sie erneut anketten.
Sicher war sicher.

Ich wage es nicht einmal aus dem Bett zu steigen.
Auch ohne Fesseln nicht.
Ziehe mir die Decke nur fester um mich.
Meine Handgelenke verheilen bereits.
Betreten sehe ich auf den Boden.

Ich blieb am Fenster stehen.
Ich hatte nicht gesagt sie dürfe das Bett nicht verlassen.
Nur das Haus zu verlassen war tabu.
Gedankenverloren blickte ich hinaus.
Überlegte mir mal wieder woher ich Blut bekam eines Reinblütigen.
Odin wollte ich eigentlich nicht mit hinein ziehen, vor allem hatte sich dieser nicht mehr gemeldet.
Waren wir überhaupt noch Freunde?
Trüb schnaubte ich über diesen Gedanken. Auf dem Schloss wirkte es zumindest so.

Scheu liegt mein Blick auf ihn.
Schweige aber.
Immer wieder lecke ich mir über die Lippen.
Was hätte ich auch sagen sollen?
Seinen Unmut will ich nicht weiter auf mich ziehen.
Wobei ich es aber immer mehr unbewusst tuen werde.
Niemand hat mir je gesagt was es heißt ein Vampir zu sein.

Ich murrte irgendwann matt und strich mir meine Haare aus dem Gesicht.
Wandte mich nun gar zu ihr um.
Undeutsam lag mein Blick auf ihr.
Musterte sie einmal von unten bis oben, ehe ich das Fenster schloss.
Wie lange war es nun schon her?
Ich hatte völlig das Zeitgefühl vergessen.

Ich ziehe den Kopf bei seinem Blick ein.
Ehe ich den Blick abwende.
Ich würde keine faxen machen wenn er mich wieder anjetten würde.
Denn davon gehe ich aus.
Ich bleibe im Bett sitzen.
Vorerst wage ich es nicht aus dem Bett zu steigen.
Bisher habe ich mich von diesem noch nicht entfernt.
Außer einmal zum Bad.

Überlegend sah ich sie an, ehe ich das Fenster schloss.
Die Vorhänge zuzog.
Ohne ein Wort und auch ohne sie anzuketten ging ich aus dem Zimmer hinaus.
Schloss die Tür nur und verschloss sie nicht.
Wie die Tage zuvor würde ich es mir auf der Couch bequem machen.
Nebenher den Fernseher laufen lassen.

Verwirrt sehe ich ihm nach.
Es irritiert mich sehr.
Schlucke gar schwer.
Bleibe aber weiter auf dem Bett sitzen.
Meine Eckzähne immer noch ausgefahren.
Um mich zu beschäftigen, versuche ich diese einzuziehen.
Konzentriere mich darauf.

Ich sah bei der SMS überrascht auf.
Seufzte jedoch auch erleichtert. Anscheinend ging es ihm gut und hatte den Angriff überstanden.
Rasch schrieb ich ihm zurück.
Sagte ihm wo ich war, aber auch, dass ich eventuell seine Hilfe benötigen würde.
Doch das würde ich erst später erklären.
Kira ließ ich in ihrem Zimmer.

Gut zwei Stunden brauche ich dafür.
Und nur allmählich steige ich aus dem Bett.
Die Decke fest um mich gelegt.
Langsam tapse ich zur Tür.
Öffne diese und lausche hinaus.
Erst dann tapse ich weiter.

Die Sonne war mittlerweile aufgegangen, sodass diese auf die Gänge schien.
Der Weg durch die Flure so ein Hürdenlauf war.
Nur in den besetzten Räumen war es dunkel, also im Wohnzimmer.
In welchem ich auf der Couch schlief.
Der Fernseher lief nebenbei.
Irgendeine Morgensendung.

Ich zische als ich das Licht streife.
Weiche gar wieder zurück.
Husche in das nächststehende Zimmer.
Mir hat es die Schulter versenkt.
Wimmernd betaste ich mir diese.
Sehe aber kurz darauf auf als ich den Fernseher laufen sehe.
Langsam nähere ich mich ihm.

Ich murrte bei ihrem Schmerz auf, denn diesen spürte ich unweigerlich.
Leise knurrend rollte ich mich auf die Seite.
Den Rücken dabei gegen die Lehne der Couch gedrückt.
Mein Schlaf war recht leicht, so zuckte ich bei jedem Geräusch etwas auf.
Doch ich erwachte nicht

Ich knie mich neben ihn hin.
Beobachte ihn beim Schlafen.
Es fällt mir schwer mich zu beherrschen.
Doch schaffe ich es irgendwie.
Den Fernseher schalte ich aus.
Meine Arme lege ich auf die Couchkante.
Bette meinen Kopf darauf.
Schließe die Augen.

Ich murrte verwirrt, als der Fernseher jäh verstummt war, daher öffnete ich auch die Augen.
Strich mir fahrig übers Gesicht, als ich sie direkt vor mir sah.
"Geh ins Bett"
Murmelte ich schlaftrunken und schloss sogleich meine Augen wieder.
Der Boden war für sie doch viel zu unbequem.

"Ich will nicht allein sein."
erwidere ich leise.
Bleibe auf dem Boden.
Vor allem musste ich ansonsten durch die hellen Gänge.
Wobei ich mich frage seitwann ich die Sonne meide?

Ich seufzte schwer auf die Frage und setzte mich nun auf.
"Na gut"
Murmelte ich leise.
Im nächsten Moment erhob ich mich bereits.
Ergriff dabei ihre Hand und zog sie auf die Beine.
Ich wollte mir ihr Jammern nicht anhören, dass ihr alles weh tat.
So zog ich sie in die Richtung der Gänge.
Mir selbst machte das Licht nicht so viel aus.

Dabei habe ich noch kein einziges Mal gejammert.
Habe es eher stillschweigend geschluckt.
Außer wo er mir den Hintern versohlt hat.
Ich bleibe dicht in seiner Nähe.
Den Blick auf den Boden gerichtet.
Mit einer Hand halte ich die Decke weiter fest.

Ich schirmte sie von der Sonne ab.
Hielt sie so auch immer in meinem Schatten, meine Haut wurde durch das Licht nur etwas rot, wie bei einem leichten Sonnenbrand.
Ich stieß die Tür auf und schob sie hinein.
"Wieso hast du überhaupt das Zimmer verlassen?"
Hackte ich verwirrt nach.
"Das Sonnenlich ist noch zu gefährlich für dich"
Schnaubte ich, ihre versenkte Schulter nun erblickend.

"Ich wollte nicht allein sein."
wiederhole ich.
Ziehe den Kopf ein bei seinem schnauben.
"Außerdem stand ich bereits zwischen dem Licht bevor ich es realisiert habe."
gestehe ich leise.


out: ich geh off

Ich hob eine Augenbraue bei ihren letzten Worten.
Schnaubte darauf nur matt und schüttelte den Kopf.
Anschließend fuhr ich mit meiner Zunge über die Brandwunde.
So würde diese gleich heilen
"Leg dich hin"
Befahl ich müde.
Schob sie dabei aber auch schon Richtung Bett.
"Licht ist schlecht. Merk dir das"

Ich nicke darauf.
Bin nur leicht zurückgewichen als er mir über die Brandwunde leckt.
Schweigsam und ohne Widerworte steige ich ins Bett.
Fragend sehe ich zu ihm hoch.
Bisher habe ich es ihm noch nicht gesagt, dass ich es geschafft habe meine Zähne einzufahren.
Doch komme ich mir auch blöd vor, denn jeder Vampir konnte das sicher sehr früh.

Müde gähnend setzte ich mich selbst auf das Bett und legte mich schließlich zurück.
Doch ich blieb über der Decke.
Es war schließlich warm genug.
Matt streckte ich mich kurz und wandte mich zu ihr.
Sah grübelnd auf sie hinab.

Ich lege mich ebenfalls zurück.
Den Blick scheu zu ihm hochgerichtet.
Den Kopf immer noch leicht angezogen.
Meine Lippen sind geschlossen.
Wodurch man nicht sehen kann ob die Zähne ausgefahren sind oder nicht.

Ich schnaubte schließlich tief und schloss meine Augen.
"Schlaf jetzt"
Murmelte ich heiser.
Zog einen Arm unter meinen Kopf.
Doch waren meine Sinne auch angespannt.
So recht trauen wollte ich der Ruhe nicht.

Wieder nicke ich nur leicht.
Schmiege mich ungefragt an ihn.
Die Arme unter der Decke um mich gelegt.
Schon bald schlafe ich auch ein.
Seinen Geruch tief einatmend.

Ich öffnete noch einmal ein Auge und sah skeptisch aber auch überrascht zu ihr hinab, ehe ich schmunzelte.
Meinen freien Arm nun um sie legte und sie enger an mich zog.
Schließlich schlief ich ein.
Es wurde allmählich Zeit, dass sie hinaus kam.
Ich wollte zudem zurück und die Uni rief ebenso.

Als er mir den Arm um mich legt, fange ich an leise zu schnurren.
Auch ich schlafe ein.
Drücke mich soweit es geht an ihn.
Diesen Tag schrecke ich niemanden im Schlaf auf.