Stuttgart...

Der Wolf winselte sofort auf, als sie ihre Hände und Arme an ihn legte.
Gar zappelte er noch herum wie sie ins Straucheln geriet, riss dabei erschrocken die Augen auf und hielt die Luft an, denn er wusste der Fall würde schmerzhaft sein.
Dass er natürlich nicht so leicht wie ein gewöhnlicher Wolf war, war logisch.
Sein Körper bestand zum Großteil aus Muskeln. Wie sollte er sonst diese Kraft entwickeln können?
Ich zuckte zwar für einen Moment nach vorne, aber ich kam nicht zu ihr um zu helfen.
Es widerstrebte mir einfach.

Trotz des Zappelns fange ich mich wieder.
Halte ihn nun eisern fest.
"Hör auf damit."
meine ich tadelnd zu ihm.

Der junge Wolf maulte leise nach auf ihr tadeln und zappelte sogar noch wenige Augenblicke weiter, bevor er sich still hielt.
Was wohl eher daher rührte, dass dem Tier die Kraft ausging.
Mit hochgezogener Augenbraue beobachtete ich meine Frau bei ihrem Tun.
Sie hätte auf mich hören sollen und mich ihn einfach töten lassen sollen.
Ich würde nicht darum kommen es ihr wohl die nächste Zeit ständig vorzuhalten.
Damit musste sie leben, wenn sie dieses Mistvieh retten wollte

"Lass uns zu einem Arzt gehen."
meine ich zu meinem Mann.
Was für einen Arzt ich meine kann er sich vielleicht denken.
Doch habe ich keine AHnung wo sich hier einer befindet.
Dennoch gehe ich in Richtung Türe.

Ich bleckte missgestimmt die Zähne um ihr natürlich zu zeigen was ich davon hielt.
Doch setzte ich mich schweigend in Bewegung, drehte mich langsam zur Tür, bevor meine Schritte ausgreifend wurden.
Die Tür zum Gang hinaus aufhielt.
Gleichzeitig nahm ich die Koffer mit.
Ich wollte hier nicht länger bleiben als nötig.
Der Wolf hielt sich nun auf ihren Arm ruhig, begann nur wieder schwer zu atmen.

Ich folge ihm sofort.
Den Wolf fest in den Armen.
Hoffe wir würden bald zu einem Arzt kommen.
Dann konnten wir immer noch weiter sehen was wir tun könnten.
Meine Gedanken hängen dabei woanders.

Zum Glück wimmelte es in den Städten gerade zu von Tierkliniken.
In eine davon brachte unsere Limo uns geschwind, da es sich um einen Notfall handelte wurden wir sofort dazwischen geschoben.
Ungläubig sah der Tierarzt das Tier und darauf zu uns.
Natürlich erkannte er das es sich um einen ziemlich großen Wolf handeln musste.
"Ist das ihr "Hund"?"
Meinte er daher sehr skeptisch.
"Und wie ist das passiert? Wie lange ist es her?"
Hackte er sofort weiter nach.
Währenddessen wurde dem Wolf eine Infusion gegen den Schock gelegt, wobei dieser gefährlich die Leftzen hoch zog.
Auch seine Pfote entziehen wollte

"Er wurde angegriffen. Wie lange weiß ich leider nicht."
antworte ich ihm.
Halte den Wolf weiter fest.
Sicherheitshalber auch die Schanuze zu.

Er winselte laut auf das zuhalten seines Maules und stemmte sich gar dagegen.
Doch wurde ihm sogleich schwummrig vor den Augen und sackte schnaubend auf den kalten Behandlungstisch zusammen.
Der Arzt hatte dem Tier ein Beruhigungsmittel durch die Infusion verabreicht.
"Das muss genäht werden"
Sprach er zu seinen Assistentinen, welche eifrig nickten und alles für die Behandlung bereits machten.
"Sie können währenddessen im Wartezimmer platz nehmen"
Sprach der Arzt zu ihr und mir.
Ich schnaubte darauf nur erleichtert und wandte mich ab
Das Blut des Köters brannte in meiner Nase. Vor allem da wir in so einem kleinen ungelüfteten Raum waren

Ich lasse den Wolf los.
Folge King nach draußen.
Der Geruch dieses Werwolfes hängt nun an meiner Kleidung.
Aber ich hätte es nicht übers Herz egbracht ihn töten zu lassen.
So kaltherzig kann ich nicht sein.

Mit einem grimmig Schnauben ließ ich mich auf den unbequemen Stuhl im Wartezimmer nieder.
Saß natürlich breitbeinig mit verschränkten Armen dort.
Nur kurz ließ ich meinen Blick über die Tiere schweifen welche hier noch anwesend waren.
Dieser wurden dadurch auch sofort hektisch, denn wir strahlen die Aura eines Räubers aus, welche andere Räuber nervös machte und Beutetiere flüchten ließ. Ganz zu unserem Vergnügen, denn der Jagdinstinkt war wie eine Droge für uns

Ich lasse mich neben ihn auf den Stuhl sinken.
Den Blick gedankenverloren auf den Boden gerichtet.
Die Hände zwischen meinen Knien ineinander gefaltet.
nage mir dabei auf der Unterlippe herum.
Hoffe das er es überlebt.

"Das hast du nun davon"
Erklang geschwind mein erstes Vorhalten.
Sah aus den Augenwinkeln zu ihr hinab.
Wäre der Köter nicht, wären wir schon längst wieder zu Hause bei unserem Kind.
Vor allem meinte sie das hoffentlich nicht ernst ihn zu behalten.
Das war für unseren Sohn viel zu gefährlich

"Ich hätte ihn aber nicht einfach umbringen lassen können."
erwidere ich ruhig.
Den Blick weiter auf den Boden gerichtet.
Er war verletzt.

"Warum nicht? Er ist unser Feind"
Meinte ich leise zu ihr.
Das musste nun wirklich nicht jeder hören.
Die würden uns wohl nur für Irre halten und auf diese Gedankengänge hatte ich keine Lust.
Es reichte ja jetzt schon, dass sie uns anstarrten, als wären wir irgendwelche Außerirdischen

Ich drehe den Kopf zu ihm.
Lege diesen schief.
"ich war auch dein Feind. Hättest du mich deswegen umgebracht?"
hake ich ebenso leise.
Verhake meine Finger mit den Seinen.
Halte diese fest, so dass er sie nicht wegziehen kann.

"Das... war was ganz anderes"
Warf ich sofort ein.
Schließlich war sie davor nicht mein Feind gewesen.
Auf ihr festhalten knurrte ich leise und bleckte die Zähne, bis ich schließlich den Blick abwandte.
Ebenso wie sie dachte ich nicht gerne an diese Zeit zurück

Mein Blick liegt ruhig auf ihm.
Seine Hand weiter fest in meine.
Ich sehe wohl zu viel gutes in Jedem.
Ebenso wei bei King lasse ich mich von dem Wolf nicht abschrecken.

Ich schnaubte stur, auch wenn sie mich weiterhin mit diesem ruhigen Blick anstarrte.
Meine Hand in ihrer hielt.
Meinungen ließen sich nicht einfach so hinwegspülen, sowie meine Ansicht über diesen Wolf.
Er würde in meinen Augen immer eine Gefahr bleiben, denn er war nicht von meiner Art.
Leise grummelnd sah ich aus dem Fenster.

Ich war auch nicht seine Art.
Und doch hat er mich akzeptiert.
Seine Hand hebe ich an meine.
Hauche auf seine Fingerknöchel hauchzarte Küsse.
Mir ist es egal ob wir beobachtet werden dabei.

Ich ließ mich diesmal nicht von ihr besänftigen, somit grummelte ich weiter vor mich hin.
In dieser Sache war ich in meiner Meinung eingefahren und ließ mich auch nicht umstimmen.
Schließlich mussten wir wegen diesem Köter eine ganze Stunde warten bevor der Arzt uns wieder zu sich rief.
Um die Wunde herum war das Fell abrasiert und diese zugenäht worden.
Der Wolf an sich war noch nicht ganz bei sich, somit ging sein Blick wirr umher.
"Ich habe ihnen ein paar Medikamente einpacken lassen. Antibiotika und Schmerzmittel, aber diese müssen sie ihm erst morgen geben. Die Wunde war sehr tief, aber sauber. Zum Glück. Wir konnten sie daher gut verschließen"

"Danke."
meine ich lächelnd zu dem Arzt.
Packe die Medikamente ein.
Nun würde ich den Wolf wohl wieder tragen.
Denn King wird sich wohl weiterhin weigern deswegen.

Das tat ich auch.
Nur abwartend war mein Blick auf sie hinab als sie dieses Vieh wieder auf ihre Arme hob.
Ich würde hart bleiben.
Somit wandte ich mich auch ruckartig von ihr ab und ging aus der Praxis.
Freundlicherweise hielt ich ihr noch die Tür auf.
Dass die Menschen hier dachten ich wäre ein ziemlicher Scheißkerl war mir schnuppe

Seufzend folge ich ihm.
Das er den Wolf nicht ins Haus lasen würde, ist mir bewusst.
Dann musste ich den Schuppen herrichten.
Dort war er abseits und konnte sich erholen.

Bis zum Flughafen schwieg ich stur.
Mein Unmut war weiterhin groß darüber.
War aber erleichtert, als der Flughafen am Horizont erschien.
Wir waren sowieso schon viel zu spät drang.
Der Jet wartete eine ganze Stunde auf uns, daher würden wir wohl noch einmal eine solche warten können bis wir die Starterlaubnis bekamen.
Vor allem wegen diesem Tier.
Ob sie sich darüber Gedanken gemacht hat, dass Tiere einen Pass haben mussten, wenn sie ein Land verließen?

Mir darüber Gedanken zu machen hatte ich keine Zeit.
Denn es ging ja alles sehr schnell.
Doch ihn verwundet hier zurückzulassen will ich auch nicht.
Dementsprechend hilflos ist auch mein Blick.
Den Wolf halte ich fest an mich gedrückt.
Auch wenn meine Arme immer schwerer werden.

Ich sah sie nur wartend an.
Sowie die Männer vom Zoll. Sie wollten den Pass sehen.
Vor allem weil dieses Tier verletzt war und noch dazu ein Wolf.
Ich kam ihr nicht zur Hilfe.
Mir war es eher ziemlich recht, dass dieses Vieh hier blieb.

Ich beiße mir auf die Unterlippe.
Denn ich habe keinen Pass.
Und die Kraft die Gedanken der Männer zu ändern besitze ich auch nicht.
Ich sitze in einer Zwickmühle fest.

Wartend sah ich sie weiterhin an.
Rührte nicht einmal den kleinen Fingern, auch wenn die Männer immer ungeduldiger wurden.
Ihre Miene begann sich dabei ebenso zu verhärten.
Es waren wohl nicht gerade die geduldigsten Menschen.
Und ich ein sturer Esel.

Ich unterdrücke ein winseln.
Halte den Wolf nur fester.
Gar beiße ich mir meine Lippe auf.
Was ich selber nicht bemerke.
Doch ich versuche mich zu beruhigen.
Versuche in die Gedanken der Männer einzudringen.
Es muss einfach klappen deren Gedanken zu ändern.

Diesmal half ich ihr auch nicht wie sie begann sich ihre Lippe aufzubeißen.
Sah sie nur weiter wartend an.
Tippte ungeduldig dabei auf die Uhr.
Sie musste endlich lernen mal ihre Entscheidungen selbst auszubaden.
Immer war ich nicht da um ihr zu Helfen.
Ein gutes Training falls wirklich Krieg ausbrechen sollte.

Ich fühle die Gedanken der Männer.
Beginne diese zu verändern.
Dabei tropft weiter Blut meine Lippen hinab.
Ehe ich fest ausatme.
Nervös wandert mein Blick umher.
Hat es geklappt?
Habe ich deren Erinnerungen so manipuliert, dass sie meinen ich hätte denen den Pass gezeigt?

Die Männer blinzelten verwirrt und schienen ziemlich angestrengt zu überlegen ob sie den Pass gezeigt hatte.
Schließlich winkten sie sie durch, sicher waren sie sich allerdings nicht.
Runzelten immer wieder die Stirn.
Wartend sah ich sie an und wandte mich schließlich ab ging den Gang entlang zum Jet.
In welchen ich rasch stieg.
Mittlerweile bekamen wir auch eine Starterlaubnis.

Ich setze den Wolf auf den Boden ab.
Schnalle ihn aber fest.
Danach richte ich mich auf.
Komme aber ins straucheln.
Meine Beine fühlen sich weich an.
Ebenso kraftlos.
So halte ich mich fest am Sitz fest.
Ich habe mich wohl mit der Gedankenveränderung überanstrengt.

Ich schielte nur zu ihr. Wenn auch besorgt.
Doch zur Hilfe kam ich nicht.
"Nimm etwas zu dir"
Meinte ich nur zu ihr u d ließ mich selbst auf meinen Platz sinken.

Ich nicke darauf.
Lasse mich aber auf meinen Sitz sinkne.
Die Stewarddess bringt mir sogleich eine Konserve Blut.
Dankend nehme ich dieses.
Auch wenn mir der Geschmack davon zuwider ist.

Ich schielte nur knapp zu ihr, als sie das Blut bekam und es trank, bevor mein Blick wieder aus dem Fenster glitt.
Beobachtete wie wir langsam auf die Startbahn rollten.
Währenddessen schnallte ich mich an.
Der Wolf lag ruhig auf dem Boden und gab keinen Mucks von sich, was wohl noch an der Betäubung lag.

Ich atme einmal tief durch.
Mein Blick fragend zu ihm gerichtet.
Den kopf dabei etwas schief gelegt.
Lecke mir unbewusst über meine Lippen.

Zwar bemerkte ich ihren Blick, doch ich reagierte nicht darauf.
Selbst als sie sich über die Lippen leckte.
Meine Gedanken waren längst weit ab von dieser Situation.
Hingen den bevorstehenden Ereignisssen nach, welche ich am liebsten verhindern würde.
Aber wie die Dinge wohl standen war der Ausgang unweigerlich.
Es würde Krieg geben.
Vielleicht erst in einem Jahr oder in dreien, doch es konnte ebenso gleich in der nächsten Sekunde geschehen.

"Woran denkst du?"
frage ich ihn leise.
lege eine hand auf seinen oberschenkel.
sehe ihn weiter fragend an.
ich merke das ihn etwas bedrückt bzw beschäftigt.

"An vieles"
Antwortete ich ihr nur ausweichend.
Ich wollte sie damit noch nicht belasten.
Noch nicht jetzt. Diese Last würde nur zu schnell ebenso auf ihren Schultern liegen wie auf meinen.
Denn es stand ohne Zweifel fest, dass ich wohl mit in den Krieg ziehen würde.
So wie auch die anderen Reinblütigen.
Wir hatten lange genug zugesehen. Es war an der Zeit dass wir uns gegen diese Menschen auflehnten.
Vor allem gegen die Kirche, welche uns schamlos niedermetzelte, als wären wir irgendwelches Vieh für sie.

Fragend sehe ich ihn weiter an.
streiche sachte über sein bein.
meinen kopf lehne ich an seine schulter.
seufze leise und schwer.
nun beginnen mir immer wieder die augen zuzufallen.

"Schlaf."
Hauchte ich leise zu ihr.
Strich dabei nun immer wieder durch ihre Haare.
Drückte ihr gar einen Kuss aufs Haupt.
Der Flug würde länger dauern als sie glaubte

Ich beginne leise zu schnurren.
Bevor ich an seiner Schulter einschlafe.
Die Hand weiter auf seinem Oberschenkel gelegt.

Ich blieb während des Fluges wach.
Wachte über sie und den Köter,


tbc