Zersplitterte Flasche

Erneut wurde Schwalbe kurzzeitig die Luft aus den Lungen gedrückt, ehe er sich im Dreck wieder fand.
Verdrossen war der Blick zu ihm hinauf gerichtet.
Man sah keineswegs einen Hauch von Aufgabe in seinen Augen, obwohl er in einer vermeintlich aussichtslosen Lage war.
So schnell ließ er sich nicht kleinkriegen.
Ruckartig schlug er gegen das Bein und drehte seine Brust, sodass der Fuß von seiner Brust rutschte.
Die Klinge hieb er mit der eigenen Weg.
Rasch hievte er sich auf die Beine.
Durch diese Aktion kam er hinter dem Wolf zu stehen.
Schwalbe wartete nicht eine Sekunde bis sich dieser gesammelt hatte. Griff ihn herneut an.
Stach nach ihm, wobei er einen Ausfallschritt nach vorne tat.
Dadurch war er dem Wolf sehr nahe.

Dieser duckte sich und trat Schwalbe erneut in den Magen.
Diese Bewegung war rasch und kontrolliert.
Nicht einmal zuckte er dabei mit der Wimper.
Sein Blick ausdruckslos dabei.
Jeder Tritt und jeder Schlag war mit voller Härte eingesetzt.
Gnade zeigte er gerade keine.

Diesmal war der Knabe nicht schnell genug.
Hustend krümmte sich Schwalbe nach vorne und hielt sie seinen Magen.
War dabei auf sein Schwert abgestützt. Murrend biss er die Zähne zusammen, denn der Schlag war nicht sanft gewesen.
Gar wollte er durch den Schmerz einfach in die Knie gehen und aufgeben.
Allerdings siegte der Sturkopf des jungen Assassinen.
Anstatt sich einfach geschlagen zu geben griff er den Wolf erneut an.
Egal ob dieser sich nicht zurück nahm und so das Ende nur eines sein konnte.
Sein scheitern.

Er schnaubte nur leise.
Immer wieder unterbrach er Schwalbes Angriff.
Setzte ihm mehr und mehr zu.
Odin selber kam noch nicht einmal außer Puste.
Ungnädig lag weiter der Blick auf ihm.
Er wollte ihn regelrecht vorführen.

Keuchend landete Schwalbe erneut im Dreck, als die Sonne bereits vollkommen am Horizont verschwunden war.
Sie somit Dunkelheit umgab. Der Brustkorb des Knaben hob und senkte sich schwer.
Durch den stetigen Aufprall auf der Erde war sein Oberkörper von Schürfwunden übersät und verdreht.
Sowie auch seine Haare und sein Gesicht.
Obwohl seine Muskeln schmerzten und die Wunden brannten erhob sich Schwalbe erneut.
Hielt zitternd das Schwert in seiner linken, da der rechte Arm mittlerweile schlapp gemacht hatte.
Erneut setzte er zu Angriff an. Wollte wieder direkt auf den Wolf losgehen.
Allerdings, durch seine schwäche, stolperte er über einen Stein, sodass er ihm eher in die Arme fallen würde als ihn Anzugreifen. Denn die Klinge kippte zur Seite als er versuchte sein Gleichgewicht zu halten, wobei er jedoch scheiterte

Odin packte ihn fest an den Schultern.
Bewahrte ihn so vor einem Sturz.
Doch auch da war sein Griff fest und hart.
Wenn auch nicht so wie beim Angriff.
Seine Klinge selber behielt er in der Hand.
Der Blick nun unbestimmt auf den Knaben gerichtet.
Ihn zierte keine Wunde.
Sah aus als hätte er nicht einmal angefangen zu trainieren.

Keuchend senkte sich das Haupt von Schwalbe gegen die Brust seines Meisters.
Stützte den Kopf darauf, denn er hatte kaum mehr Kraft überhaupt zu stehen.
Daher zitterte er auch am Ganzen Körper und holte schwer Luft.
Selbst das Schwert fiel ihm aus der schmerzenden Hand.
Er hatte alles gegeben um den Wolf auch nur eine Wunde zuzufügen, was ihm allerdings nicht gerade gelungen war.
Wenn nicht sogar erbärmlich daran gescheitert war.
Da er einfach seine Klinge hatte fallen lassen war wohl klar dass er nun Aufgab.
Wenn ihn auch nur sein Körper zu diesen Entschluss zwang.
Sie trainierten schließlich schon seit Stunden.

Wolf blieb weiter so stehen.
Schwalbe fest in der Hand.
Immer noch den Blick unbestimmt.
Diese Lektion glaubte er nicht würde reichen.
Schwalbe würde weiter rebellieren.
Keiner der so schnell aufgab.

Nach einer paar Minütigen Verschnaufpause begann sich Schwalbe wieder zu regen.
Stieß sich von seinem Meister ab, den Kopf wieder stolz erhoben, trotz das er sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte. Sein Gesicht vor Dreck stand.
Für was hatte er sich überhaupt gewaschen?
Jedoch kam er nicht weit, denn Wolf hatte ihm fest im Griff.
Daher versuchte er die Hand seines Meisters von dieser zu drücken.
"Ich kann noch"
Murrte er stur.
Stellte sich dabei breitbeiniger, damit er besseren Halt hatte und nicht einfach umkippte.
Sie trainieren mittlerweile 4 Stunden und das nicht sonderlich sanft und ohne Pause

"Achja?"
meinte er spöttisch.
Stieß ohne viel Kraft Schwalbe nach hinten.
Welche so unsanft auf dem Hintern landen würde.
"Du kannst ja nicht mal mehr auf deinen Beinen stehen."
fügte er hinzu.
Verschränkte nun die Arme vor der Brust.
Doch wenn Schwalbe es nötig hatte, würde er weiter machen.

Zwar wankte Schwalbe beträchtlich bei dem Stoß, allerdings hielt er sich entgegen der Meinung seines Meisters auf den Beinen. So war er allerdings auch von seinem Schwert getrennt, welches neben dem Wolf lag.
Dieser Akt das Gleichgewicht zu halten hatte ihm allerdings so viel Kraft gekostet, dass er sich keuchend auf seinen Knien abstützte. Seine Worte waren ein ziemlich Bluff gewesen, was sich gar als nächstes zeigte.
Denn der sture Knabe ging zu Boden. Kniete so nach Luft ringend im Sand.
Seine Muskeln waren völlig übersäuert und sein ganzer Körper ausgelaugt. Gar brannte seine Lunge als wäre er Kilometer weit gerannt. Daher war er nun schlapp.
Aus eigener Kraft würde er wohl nicht einmal mehr auf die beine kommen.

"Was ist nun? Leere Worte?"
hakte er knurrend nach.
Sah herablassend auf Schwalbe.
Dieser Junge wusste nicht wo seine Grenzen waren.
Und würde sie auch nie lernen.
Denn dazu war er zu stur und einfältig.

Schwalbe fauchte auf seine Worte gereizt. Gar bleckte er in seine Richtung die Zähne.
Ein Verhalten was der Knabe jedoch nur selten zeigte. Meist wenn er sich in die Ecke getrieben fühlte.
Tief bohrten sich seine Finger in den Sand hinein, bevor er eine Faust machte.
Ruckartig sprang er allerdings auf, egal ob sein Körper schmerzte.
Stürmte auf den Wolf zu um ihn kurz vor dem erreichen Sand in die Augen zu werfen.
Würde seine Blindheit nutzen um ihm einfach die Beine weg zuschlagen und zu Fall zu bringen.
Egal ob er dabei auf ihm landen würde.
Wenigstens diese eine Genugtuung wollte er. Dass der Wolf sah, dass Schwalbe nicht so schwach war wie er glaubte.

Doch statt Wolf lag Schwalbe auf dem Rücken.
Trotz der Blindheit war sein Gehör scharf.
hatten Schwalbe an der Schulter gepackt und auf den Boden gerammt mit der Faust.
sein Knie lag auf dessen Brust.
"So zu unfairen Mitteln greifst du."
seine stimme bebte vor Zorn.

"Ein Assassine muss seine Umgebung zu nutzen wissen. Das sagt ihr doch immer Meister"
Warf Schwalbe auf seinen Vorwurf ein.
Für ein paar Sekunden wand er sich unter ihm wie ein Fisch. Versuchte das Knie hoch zu stemmen, doch der Wolf war zu schwer.
Keuchend ließ er schließlich seine Arme neben sich in den Sand fallen.
Holte durch halb geöffneten Mund rasch Luft. Die Augen nun geschlossen.
Das waren seine letzten Kraftreserven gewesen.

"Aber nicht um einen ANgriff wie ein feiges Huhn zu starten."
knurrte er.
abrupt ließ er von ihm ab.
erhob sich dabei wieder.
den sand rieb er aus den augen.

Schwalbe gab darauf nicht einmal ein murren von sich.
Zumindest war der Sand unangenehm in den Augen. Das war schon etwas Genugtuung für ihn.
Auch wenn der Wolf sich nun erhob blieb er auf dem Boden liegen.
Seine Arme und Beine waren schwer wie Blei, dass er sie nicht mehr nach oben brachte.
Er würde einfach hier schlafen.
Auch wenn das Lager etwas abseits lag.
Der Wolf konnte zufrieden sein, denn er hatte den Jungen wahrlich vorgeführt.
Und bis zur völligen Erschöpfung getrieben.
Was man gut daran merkte, dass sein Gemüt sich langsam abkühlte durch die fehlende Energie

Odin schritt zurück zum Karren.
Schickte die Weiber in diesen und zum Schlafen.
er selber blieb draußen und hielt wache.
Schwalbe konnte das ja gerade nicht.
sein hengst graste friedlich, aber mit gespitzten ohren in der nähe.

Nach einer Stunde knackte es im Gebüsch, doch kein Monster kam aus diesem hervor, sondern ein ziemlich zersauster Schwalbe. Welchem seine Stute folgte. Mittlerweile trug er wieder Stiefel und den Rest seiner Lederrüstung.
Erleichtert schnaubend, den Weg hierher geschafft zu haben, ließ er sich etwas abseits einfach auf den Boden sinken.
Schon bevor sein Körper auf dem Boden lag war er schließlich eingeschlafen.
Die Stute lag dicht hinter ihm.
Die Miene des Knaben war zufrieden, auch wenn er erschöpft war und es ihn alles schmerzte

Wolf sah nur kurz in diese Richtung.
Doch er ging nicht zu ihm.
Noch kümmerte er sich groß daru.
Das hatte sich Schwalbe selbst zuzuschreiben.
Mit seiner Art hatte er dies heraufbeschworen.
Mal sehen ob er sich dies das nächste Mal überlegen wird.

Für Schwalbe viel zu früh ging die Sonne auf.
Murrend öffnete er die Augen, als den Wald das fröhliche zwitschern der Vögel durchdröhnte.
Sogleich stöhnte er schmerzend, denn sein Körper war ein einziger Muskelkater.
Allerdings beschwerte er sich darüber nicht. Hievte sich nur umständlich auf, ehe er sich streckte.
Jedes einzelne Gelenk knackte dabei laut, aber er seufzte erlösend darauf.
Machte sich daran seine Stute für die weiterreise vorzubereiten.
Das würde mit seinem Muskelkater schließlich etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Auch die Frau machte den Karren wieder fertig, damit sie schnell weiterfahren konnte.
Schwalbe schwieg in dieser Zeit.

Wolf zäumte bereits sein Pferd.
Wies die frauena n sich zu beeilen.
er wollte zurück.
die reise reichte ihm langsam und begann zu nerven.
außerdem musste er in der brug nach dem rechten sehen.

Umständlich stieg Schwalbe auf sein Pferd auf.
Schließlich fuhren sie weiter. In Ruhe den Weg entlang zu der Burg.
Der Knabe war nun ruhig. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen wie sonst auch.
Immer wieder fielen ihm die Augen zu, doch er hielt sich auf seinem Pferd.
Diesmal ritt er nicht mit weiten Abstand vor oder hinten nach.
Er ritt neben dem Karren her hinter dem Wolf.

Wolf beschleunigte das Tempo.
Trieb sein Pferd gar an.
Auch das Tier vor dem Karren hiel Tempo.
Dennoch waren sie langsamer.
Denn der Weg war nicht gerade der Beste.

Schwalbe schreckte kurz auf als das Tempo schneller wurde.
Rasch holte er das verlorene Stück wieder auf.
Passte sich anschließend an.
Wortlos folgte er weiterhin.
Scheu sah jedoch immer wieder die junge Frau zum Wolf.
Mittlerweile hatte sie etwas bedenken mit diesen Mann mitgekommen zu haben.
Welcher anständige Mann hatte schon so viele Sklavinnen?
Vor allem für was wollte er diese wohl haben? Noch dazu dieser junge Mann, welcher stets vermummt war.
Als wäre er unansehnlich oder ein Krüppel

Warnend glitt sein Blck zu der Frau.
So als hätte er ihre Gedanken gelesen.
Gar knirschten die Zügel in seiner Hand.
Sie gehörte ihm.
Und das würde so bleiben.
Sie hatte ein Versprechen gegeben.

Abrupt stierte sie wieder nach vorne.
Konzentrierte sich darauf, dass der Karren nicht umkippte und sie zügig voran kamen.
Schwalbe war weiterhin stumm wie ein Fisch. Wie immer.
Was sollte er auch großartig sagen?
Er war nur froh, dass er sich auf seinem Pferd halten konnte.
So kam auch kein bissiger Kommentar von ihm oder ein herablassendes Schnauben.

Odin sah nach vorne.
Trieb sein Pferd weiter an.
Lange würden sie nicht mehr brauchen.
Denn sie kamen in bekanntere Gefilde.

Schwalbe hielt sich den Rest der Reise zurück. Ein Muskelkater verging ja nicht von heute auf morgen.
Daher schwieg er auch weiterhin hinzu kam die haushohe Niederlage gegen den Wolf.
Das ärgerte ihn am meisten das er ihm so gar nichts entgegen setzen konnte.
Egal was er sich auch hatte einfallen lassen.
Missmutig kaute er daher ab und an auf der Unterlippe.
Daher war er froh als sich die Silhouette der Burg am Horizont abzeichnete.
Sie diese endlich erreichten.

Tbc

Wolf blieb ebenso inmitten des Hofes stehen.
Stieg dort von seinem Ross.
Bedeutete es den Frauen ebenfalls zu tuen.
Mit diesen ging er in die Burg hinein.
Die Frauen durften sich umsehen.
Dennoch lotste er sie in Richtung Trainingsstätte.