Randgebiet

Wolf ritt seit einigen Tagen.
Sein Pferd schäumte bereits an Hals und Flanken.
Doch weder das Tier noch Wolf wollten eine Rast einlegen.
Es begann bereits die Sonne unterzugehen.
So wurden die Schatten länger.
Auch war diese Gegen gerade menschenleer.
Waren in ihren Häusern in den kleinen Dörfern, welche er begegnet war.

Skellige war eine Reihe von großen Inseln. Auf jeder einzelnen herrschte ein Jarl. Der eine grausam, der andere gütig und ruhig. Stets fochten die Clans miteinander, selbst unter der Herrschaft des Großkönigs. Die Skelliger waren ein Streitsüchtiges Volk. Meist bärtige stämmige Männer. Bewaffnet mit einem Rundschild und Axt. Auch lange Speere und Streitäxte besaßen sie. Ihr glaube richtete sich nicht nach den Göttern auf dem Festland, mit welchen sie durch eine schmale Landpassage verbunden waren.
Die Berge donnerten und grollten zu jeder Tages und Jahreszeit. Daher trugen sie auch den Beinamen die Zitterinseln.
Doch war dies wohl nur das Grollen des Schnees, welcher stets von den Gipfeln hinab rann. Mächtige Lawinen auslöste, welche jedoch das Land nie ganz erreichte. Hoch in den Himmel ragten die Berge und steil waren die Täler. Klippen säumten die Ränder. Die Inseln waren daher wenig besiedelt, durch das bergige und auch gefährliche Gebiet.
Des Nachts hetzten Wölfe durch die Wälder, jagten das Wild. Oder man hörte einen großen Braunbären brummen, der auf der Suche nach Beeren oder Honig war.
Auch Monster gab es hier. Trolle und Oger trieben hier ihr Unwesen. An den Ufern lauerten Ertrunkene. Auch Werwölfe konnten einem über den Weg laufen und Werbären gleichermaßen.
Schnee lag zum Teil noch auf den Wiesen, denn der Frühling hatte hier noch nicht ganz Einzug gehalten.
Daher trugen die Bauern dicke Umhänge. Mit dem Fell von Schafen oder Ziegen um ihre Schultern.

WOlf ließ sich nicht einschüchtern von all den Geschöpfen.
Er konnte kämpfen.
Ebenso sein Pferd.
Unwirsch und furchtlos ritt er weiter.
Immer dunkler wurde die Gegend.
Denn die Nacht brach rasch herein.
Auch die Berge warfen ihre Schatten weit über das Land.
Auf einer großen Lichtung blieb er stehen.
Stieg gar von seinem Ross ab.
Welches nervös schnaubte.
Aber ruhig neben ihm stehen blieb.
Er selber ließ sich ins feuchte Gras nieder.
Die Sinne waren aber gespannt.

Ein Schatten warf sich über den Wolf, doch sein Pferd blieb ruhig. Denn die Person welche sich genähert hatte war weder gefährlich, noch bösartig. Es wirkte wie ein Kind.
Doch blau war dessen Haut und die Augen groß und Rund. In den langen rotblonden Haaren lag ein Blumenkranz.
Das braune Kleidchen was es trug war dreckig und am Saum zerfetzt. Auch an den Händen und Beinen klebte Erde.
Glühwürmchen schwirrten um das Wesen herum.
Von einem Göttling wurde der Wolf gefunden. Eine Geschöpf des Waldes, welches wie ein Kind streiche spielte und lebte.
Es achtete auf die Bäume und die Wesen die darin lebten.
Eines der wenige Monster welches von Vernunft begabt war.
Neugierig musterte es den Fremden, denn sie kannte die Menschen hier in der Gegend.
Gar war sie so dreist und stupste den Mann mit dem Fuß an.

"Wenn du keinen Ärger willst dann solltest du das nicht wagen."
sprach er ruhig zu dem Mädchen.
Musterte dieses.
Doch er griff sie nicht an.
Denn gerade stellte sie keine Bedrohung dar.
Sein Hengst fraß langsam und gemächlich das Gras um sich herum.
Die Ohren waren aber gespitzt.
So als könnte doch irgendwo her Gefahr drohen.

"Wer bist du?"
Erklang sofort die fibsige Stimme des Mädchens.
Welche nun um den Mann herum sprang. Immer wieder legte sie musternd den Kopf von einer auf die andere Seite.
Die Arme dabei hinter den Rücken umher wippend.
Es war ihr anzusehen, dass sie keine Angst vor ihm hatte.
"Und was willst du hier?"
Setzte sie gleich nach.

"EIn reisender."
antwortete er dem Mädchen.
Seine Stimme war weiterhin ruhig.
"und ich suche jemanden."
beantwortete er auch die zweite frage.
die beine waren zu einem Schneidersitz gelegt.

"Ein Reisender"
Wiederholte das Mädchen zu sich selbst sprechend.
Schien zu überlegen was das bedeutete, bevor sie wieder den Blick hob.
"Wen suchst du denn?"
Hackte sie weiter nach. Stand noch immer mit gewissen Abstand zum Wolf da.
Begutachtete ihn weiterhin neugierig.
"Ich kenne hier jeden"
Meinte sie ohne Wolfs Antwort jedoch stolz auf sich selbst.
Grinste dabei breit über beide Ohren.
"Keiner entgeht meinem wachen Auge"
Kicherte sie.

"Ich suche einen Jungen mit kobaltblauen AUgen."
erwiderte er.
Sah sie abwartend an.
"hast du einen solchen gesehen?"
nun stellte er ein bein auf.
den arm darüber gelegt.

Das Mädchen zuckte etwas auf die Beschreibung, welche der Wolf ihr gab.
Es war offensichtlich dass sie ihn wohl gesehen hatte.
"Warum suchst du ihn?"
Hackte sie allerdings nach, bevor sie ihr Wissen preisgeben würde.
Zwar wirkte sie naiv, aber dumm war der Göttling nicht.
Auch sie setzte sich nun auf den Boden. Im Schneidersitz wie der Wolf zuvor.

"Weil ich ihn brauche."
antowrtete er ihr.
weiterhin war er ruhig.
dieses Mädchen jagte ihm keine angst ein.
eindringlich lag der blick auf das Kind.

Das Mädchen legte noch ein, zweimal den Kopf schief, bevor sie sich abrupt erhob.
Rasch winkte sie ihn hinter sich her.
Lief in den Wald hinein ohne zu warten ob er folgen würde.
Dabei schlüpfte sie stets geschickt zwischen den Büschen hindurch. Wobei sich kleine Äste und Blätter in ihren roten Haaren verfingen. Sie führte den Wolf immer tiefer in den Wald hinein.
Weit ab von den Wegen. Man hörte das Heulen der Wölfe. Das Kreischen der Harpyien welches von den Bergen wiederhallte. Von der Küste das heulen von Sierenen.
Diese Gegend war ganz und gar von Menschen verlassen.
Niemals würde sich jemand hierher verirren und wenn waren es wohl nur sehr dumme Jäger oder Krieger.
Gar hörte man einen Bies in der Nähe, bevor sie an eine Höhle kamen. Diese war allerdings versteckt von Felsen und Efeu hing über den Eingang. Für jegliche Monster war sie zu klein. Doch für einen Menschen passte es noch gerade so.
Der Eingang führte direkt in den Berg hinein.
"Er mag keine Gäste"
Murmelte sie leise.
"Vielleicht solltest du nicht reingehen."

Wolf war ihr mühelos gefolgt.
An mancher Stelle hatte er durch die Büsche am Arm Schürfwunden.
Doch das störte ihn nicht.
"Er kann mich immer noch rauswerfen."
meinte Wolf zu dem Mädchen.
Seinen Hengst ließ er druaßen stehen.
Mit großen Schritten trat er ein.
Den Kopf erhaben.

Er schritt in ein Lager hinein, welches in den Berg hinein gebaut worden war. Hohe Treppen führten zu den Etagen hinauf, welche durch lange Gänge in verschiedene Räume führten. Aus manchen Gängen kam flackernde Licht von Fackeln.
Ein dunkles Zwielicht herrschte in der Höhle. Es gab viele Schatten in denen sich jemand verstecken konnte.
Doch im Moment war das Lager verlassen. Die Bewohner schienen ausgeflogen zu sein.
Nur von weit oben hörte man Metall. Ab und an einen Kampfschrei einer Frau.
Ansonsten war es ruhig in dem Lager.

Er folgte den Geräuschen.
Seine Sinne waren aber gespannt.
Eine Hand lag am Knauf seines Schwertes.
Trauen tat er niemanden.
Die Stirn war aber gerunzelt.

Das Klirren von Stahl hielt weiter an.
Es wurde nur lauter je näher der Wolf dem Raum kam. Sie fühlten sich wohl sicher, daher gab niemand acht.
Doch sobald der Eindringling im Bogen des Raumes stand, woher die Geräusche kamen war es still.
Niemand war dort. Nur die Schleifspuren auf dem Boden zeugten davon, dass jemand hier gewesen war.
Ehe abrupt eine spitze Klinge in seinen Rücken gedrückt wurde.
"Wer seit ihr?"
Knurrte eine junge Frauenstimme.
Eine weitere Klinge kam hinzu, welche an seiner Kehle ruhte.
"Was wollt ihr?"
Ertönte eine Männerstimme.

"Nicht schlecht."
meinte er nur.
Abrupt riss er seinen Umhang hoch.
Trat zusätzlich zur Seite.
So stand er nicht mehr zwischen den Beiden.
gar verpasste er dem Einen einen Tritt.
Damit dieser auf die Frau fallen würde.

Doch bevor der Mann auf die Frau fallen konnte drehte sich dieser in der Luft wurde von der Frau nach vorne gestoßen.
Im selben Moment sprang auch sie vor, sodass beide gleichzeitig Angriffen.
Sie arbeiteten im Team. Bewegten sich fast gar synchron. Perfekt aufeinander abgestimmt.
Aber kurz vor ihrem Angriff wechselten sie in einen asymmetrischen Stil.
Somit kamen unterschiedliche Attacken auf den Wolf zu.
Sie hatten entschieden das Worte überflüssig waren.

Wolf wartete auf sie.
Es schien als würde er sich nicht einmal wehren.
Doch im letzten Moment rammte er beiden seine mächtigen Fäuste in die Mägen.
Dabei duckte er sich etwas.
Auch er sagte kein Wort mehr.
Ruckartig packte er auch beide an den Kehlen.
Drückte diese gnadenlos zu.

Erstickt keuchten die Beiden auf, ehe sie aufschrien durch den Druck.
Begannen mit den Beinen zu strampeln, bevor sie diese dem Wolf die Beine wegschlagen und sich geschickt aus seinem Griff entwanden. Aber nun blieben sie auf Abstand.
Rieben sich über die Kehlen. Mürrisch war deren Blick.
"Was suchst du hier?"
Murrte die junge Frau.
Anscheinend hatten sie entschieden es doch mit Worten zu versuchen.

Er knickte gar etwas ein.
Doch er fiel nicht.
"Ich suche jemanden."
antwortete er den Beiden.
Sein Blick dabei ernst.
Gar auch mordlustig.
Seine Finger ließ er dabei knacken.

Die beiden waren angespannt und ihre Klingen waren erhoben.
Stets bereit einen Angriff abzuwehren.
"Wen?"
Kam es aus den beiden heraus geschossen.
Dicht standen sie nebeneinander.
Es war ersichtlich, dass diese zwei Assassinen stets im Team kämpften.
"Mich anscheinend"
Hauchte jäh eine sanfte Stimme in das Ohr des Wolfes.
Wobei sich eine Klinge fest an seine Kehle legte. Sie war gebogen, sodass sie seinen Hals umrundete.
Ihm daher auch keine Fluchtmöglichkeit zur Seite blieb.
Kurz wirkten die beiden jungen Kämpfer irritiert, bevor sie abrupt den Raum verließen.
"Ihr habt wohl Todessehnsucht"
Kam es belustigt von Schwalbe. Welcher in dunkler Kluft gekleidet hinter ihm stand.
Mit der zweiten Hand drückte er eine Klinge in seine Seite.

"Und du bist ein Feigling, wenn du Anwärter tötest."
erwiderte Wolf zynisch.
Doch er blieb ruhig stehen.
Sein Atem ging gleichmäßig.
Angst hatte er keine.
Niemand hatte zuvor gesehen wie Wolf wirklich kämpfte.
Bisher brauchte er auch nur einen Ansatz seiner Kräfte.

"Und ihr seht nur den Anschein"
Murmelte Schwalbe abrupt zynisch auf seine Worte.
Auch verschwand die Klinge an seinem Hals und seiner Seite.
Stieß ihn anschließend von sich und wandte sich von ihm ab. Wobei er stets im Schatten lag.
Nur die blauen Augen stachen aus der Dunkelheit, welche im Flackern der Fackeln schimmerten.
"Verschwindet!"
Knurrte er grimmig um sich anschließend gänzlich vom Wolf abzuwenden.
Zwar verbarg sich Schwalbe im Schatten, doch man sah dass er gewachsen war. Dem Wolf nun bis zum Kinn reichte.
Auch seine Statur war etwas breiter geworden, und trotzdem noch immer filigran.

"Der Verdacht erhärtet sich nun mal."
meinte er.
Er würde nicht gehen.
"Du wandelst im Schatten und meine Anwärter werden von solchen getötet."
Ihm war es gerade egal wenn er Schwalbe davon erzählte.
"Außerdem habe ich deine letzten Worte noch sehr deutlich im Ohr."
er drehte sich zu ihm um.
genau wusste er wo Schwalbe war.
"Aber ich bin wegen etwas anderem hier."

"Ich sagte. Ihr seht nur den Anschein"
Murmelte Schwalbe relativ gleichgültig. Weiterhin war er vom Wolf abgewandt.
Es war ganz offensichtlich, dass er kein Interesse daran hatte was dieser hier wollte.
Blieb im Schatten verborgen.
"Mir ist gleich warum ihr hier seit. Ich will das ihr verschwindet"
Zischte er jedoch drohend.
Denn der Wolf tat nicht das was er ihm gesagt hatte.
Man sah dass er die Arme vor der Brust verschränkt hatte.
Für ihn war es entschieden

"Ach und wenn ich es nicht tue? Dann bringst du mich um oder was?"
hakte er einfach nach.
War dabei ebenso gleichgültig wie Schwalbe.
Sein Blick unbestimmt auf diesen gerichtet.
Bewegte sich auch nicht vom Fleck.
Er hatte keine Angst.
Und Schwalbe konnte ihm schon gar nichts befehlen.

Hörbar knurrte Schwalbe über seine Worte, doch er erwiderte darauf nichts.
Das einzige was er tat, war den Kopf über ihn zu schütteln, ehe er den Raum verließ.
Ohne ein Wort an den Wolf zu richten oder die Waffe gegen ihn zu erheben.
Mit langen ausgreifenden Schritten ging er den Flur hinab, bis er in den Eingangsbereich des Lagers kam um einige Leiter hinauf zu klettern. Er schien nicht daran interessiert zu sein was der Wolf hier wollte.
Was er von ihm wollte. Schließlich hatte er ihn damals hinaus geschmissen.
Die beiden Assassinen von zuvor saßen auf hohen Plätzen und beobachteten alles.

Wolf hatte ihn rausgeworfen weil Schwalbe gesagt hatte er würde gehen.
So war er sich keiner Schuld bewusst.
Ebenso wie sich Schwalbe keine Schuld eingestand.
in dieser Hinsicht glichen sich die Beiden.
Wolf blieb noch eine gute Stunde hier unten.
Ehe er wieder hinaus ging.
Seinem Hengst über den hals strich.
Dieser brummte zufrieden.
Dennoch verschwand Wolf nicht.
Er blieb in dieser Gegend.

Schwalbe schnaubte erleichtert, als der Wolf verschwunden war.
Er schüttelte nur den Kopf über diese dreiste Art.
Was dachte sich der Mann dabei einfach hier aufzutauchen, nach all den Jahren und zu glauben er könnte handeln wie er wollte. Mürrisch verließ er erst zum Morgen das Lager seiner Sippe.
Verhüllt dabei wie immer. Mittlerweile war gar die Augenpartie halb verdeckt, sodass man nur seine Augen sah.
Mit federnden Schritten schlich er aus der Höhle hinaus, bevor er mit einem Satz den Wipfeln verschwand.
Von Ast zu Ast sprang und sich so seinen Weg durch den Teil des Waldes bahnte.
Er glaubte das der Wolf längst fort war, daher fühlte er sich sicher.
Erst wie der Schwalbe an einem See ankam kam er auf den Boden zurück, um hier nun sein Gewand zu öffnen.
Unter der Kapuze fielen seine langen schwarzen Haare hervor, welche mittlerweile bis zu seiner Hüfte reichten und sich wild bogen und drehten.
Schälte auch die enge Rüstung von seinen definierten Muskeln. Zog den Schleier von seinem Gesicht.
Welches jegliches Kindsein verloren hatte.
Um anschließend langsam in den See hinein zu schreiten. Sich von dem kühlen Nass wecken zu lassen

"Nette Gegend hier."
Wolf trat aus dem Schatten.
Ebenso sein Pferd.
Nichts hatte davon gezeugt das er in der Nähe war.
Sein Blick lag undeutsam auf Schwalbe.
Keine Regung kam von ihm.
Auch als er ihn entkleidet sah.
Nichts schien als wären sie je intim geworden.
Sein Hengst schnaubte unwillig.
Schüttelte seinen Kopf dabei.

Schwalbe fuhr herum und griff sich seinen Umhang um diesen um sich zu legen, auch wenn er dabei zur Hälfte nasse wurde. Verärgert war der Blick der kobaltblauen Augen.
Sowie die Mimik des Puppen gleichen Gesichts. Drohend hatte er gar die Zähne gebleckt.
Schielte zu seiner Waffe. Es war nicht zu übersehen was er davon hielt.
Doch er griff nicht danach. Stattdessen wartete er wieder aus dem Wasser hinaus um sich anzuziehen.
Den Wolf dabei ignorierend.
Vielleicht ging er ja weg, wenn er keine Aufmerksamkeit bekam.
Somit hatte er ihm auch den Rücken zugewandt.

"Du hast anscheinend nichts gelernt."
sprach er einfach so dahin.
Weiterhin den Blick auf ihn gerichtet.
Schien ihn gar zu durchbohren.
Doch er stieg nicht ab.
Blieb auf seinem Ross sitzen.
Dieser begann zu scharren.

Auch darauf erwiderte sein einstiger Schüler nichts.
Schweigend zurrte er seine Stiefel fest bevor er sich vom Wolf abwandte.
"Verschwinde oder ich werde dich dazu zwingen"
Knurrte er nur drohend in die Richtung des älteren, bevor er ohne ein weitere Wort in den Wipfeln der Bäume verschwand.
Kein Rascheln von Blättern war zu hören, noch ein knarren der Äste.
Er war spurlos verschwunden.
An einem Bauch tauchte er erst wieder auf. Beugte sich zu diesem hinab um daraus zu trinken.
Sich das Gesicht darin zu waschen

Wolf wusste genau wo Schwalbe war.
Er ließ sich nicht zwingen.
Blieb aber an dem See.
Sein Pferd wieherte entrüstet.
Entweder Schwalbe kam mit oder es würde in einem Kampf enden.
Einer von beiden würde sterben.

Schwalbe saß abrupt hinter dem Wolf auf dessen Hengst, egal ob dieser steigen würde.
"Lass mich einfach in Ruhe"
Maulte er ihn an, während seine Klinge an seiner Kehle lag.
Mit seiner zweiten Hand hielt er sich an der Mähne des Tieres fest.
Gar rietzte der Dolch die Haut bereits an, sodass Blut hervor trat.

Wolf packte die Klinge mit der bloßen Hand.
Drückte sie gar darum.
Blut lief die Klinge hinab.
"Das hast du doch auch nicht."
meinte er ruhig.
Er sah dabei nicht zu ihm.
Der Hengst begann zu tänzeln.
Schlug mit dem Schweif.
Ihm passte es sichtlich nicht das noch jemand auf seinem Rücken saß.

"Ach deswegen seit ihr hier"
Fauchte Schwalbe leise.
Er nahm es hin, dass der Wolf sich die Hand aufschnitt an dem Dolch, welchen er ihm abrupt entriss.
So wurden die Schnitte nur tiefer.
Dass der Hengst herum tänzelte ignorierte er dabei einfach.
"Na dann los. Tötet mich doch"
Zischte er auffordernd. Er zeigte dabei keinerlei Angst vor dem Wolf.
Auch wenn die Möglichkeit bestehen würde, dass er es schaffen würde ihn zu töten.
Gar blieb er weiterhin auf dem Rücken des Tiere sitzen.

Wolf lachte abrupt laut auf.
Den Schnitt ignorierte er.
Selbst wenn sie unaufhörlich blutete.
"Du hast keine Ahnung warum ich hier bin."
meinte er aber knapp.
Abrupt stieg er von seinem Pferd.
Im selben Moment warf es sich auf den Boden.
Wollte den anderen Reiter loswerden.

Schwalbe sprang geschickt von dem Rücken des Tiere, bevor er unter diesem liegen würde.
Dabei war er auch wieder auf Abstand zum Wolf gegangen.
"Mir ist egal warum ihr hier seit"
Zischte er nur auf sein Lachen.
"Verschwindet einfach wieder und lass mich in Frieden"
Fauchte er gehässig und wandte sich von ihm ab.
Lief in den Wald hinein. Zwischen dem Dickicht verschwand er abrupt.
Als habe ihn der Wald verschluckt.
Mürrisch lief er durch das Unterholz. Er musste nun eine neue bleibe für sie finden.
Oder einfach verschwinden. Die Assassinen welche er ausgebildet hatte konnten sich gut alleine versorgen.
Und gingen ihrer Aufgabe ncah.

"Ist es wirklich das was du willst?"
rief er in den Wald.
Wusste er doch das Schwalbe ihn hörte.
"Ich kann dir einen Platz und eine Aufgabe geben."
Der Hengst stand bereits wieder.
Schüttelte sich und schnaubte.
Wolf stieg wieder auf diesen.

Auch wenn Schwalbe ihn hören mochte so antwortete er nicht noch kam er zurück.
Er lief weiter durch den Wald hindurch, wählte schließlich den Weg die Wipfel entlang, bis er abrupt an einer Klippe inne hielt. Keuchend stand er am Rand dieser.
Wild wehte ihm der Wind ins Gesicht und die Gischt spritzte ihm ins Gesicht.
Der Wolf hatte keine Ahnung was er tat. Was er in dem jungen Mann auslöste.
Vor allem glaubte dieser doch tatsächlich hier einfach auftauchen zu können und ihm eine Aufgabe zu geben?
So als wäre er noch seiner Schüler?
Das lag Jahre zurück.
Mittlerweile war er erwachsen geworden. Konnte selbst auf sich achten und verborgen halten.
Dazu brauchte er den Wolf nicht.
Mürrisch sah er die Klippe hinab zum dunklen Meer. Welches sich um die Spitzen Steine dort unten brach

Wolf blieb an dem See.
Der Hengst wieherte immer wieder mürrisch auf.
Scharrte unruhig mit den Hufen.
Doch der Wolf ließ sich nicht davon stören.
Lauschte in den Wald hinein.
Für Schwalbe war zuhören ein Fremdwort.

Schwalbe kam nicht zurück zu dem See.
Er ging wieder in das Lager, befahl den wenige welche bereits eingetroffen waren sich eine neue bleibe zu suchen.
Sie mussten diese hier verlassen, da sie entdeckt wurden.
Anschließend verhüllte er sich selbst und zog durch weiter.
Somit war das Lager im Berg verlassen. Keine Fackel brannte darin mehr.
Er würde sich selbst zu einer anderen Insel aufmachen. Fern von seinen Gefolgsleuten.
Daher ging er zum Meer hinab, um dort in das kleine Boot zu steigen, welches hier versteckt lag.
Der Wolf dachte wohl er würde sich ihn um den Hals werfen.

WOlf folgte Schwalbe.
Seine Sinne täuschten ihn nie.
Doch er hetzte sich nicht.
Er hatte Zeit.
Denn Schwalbe konnte zu Fuß keine weitere Strecke zurücklegen als er mit Pferd.


out: ich geh ins bett

Schwalbe segelte zu einer der anderen Inseln, um sich dort einen neuen Unterschlupf zu suchen.
Wobei er sich nicht blicken ließ. Weder in den Dörfern noch im Wald.
So konnte ihn auch keines der dort lebenden Geschöpfe erblicken.
Als wäre er wahrlich zu einem Geist geworden.
Den Wolf wollte er dabei so weit wie möglich von sich halten. Hoffte aber auch inständig dass dieser bereits aufgegeben hatte.
Die Insel auf welche er gesegelt war, war überwuchert von Wäldern und ebenso bergig wie ihre Geschwister.
Keuchend stemmte er sich auf seinen Felsen hoch.
Er war gerade dabei eine Felswand zu besteigen, damit er dort oben in die Höhle hinein kam.
Von weiten hatte er sie erblickt. Sie wäre ein passender Unterschlupf, denn man musste klettern oder fliegen können um an sie heran zu kommen.

Nur wenig später kam Wolf ebenso an der Insel an.
Kurz hörte man das schnuaben durch die Wälder.
Aber ansonsten war er ruhig.
Immer wieder lauschte er auf.
Sah sich dabei suchend um.
Er würde Schwalbe schon hervorlocken.

Doch ob sich da der Wolf nicht täuschte.
Schwalbe war durchgeschwitzt, als er den Vorsprung der Felswand erreichte und somit auch die Höhle in welche er nun verschwand. Zum Glück war diese verlassen, daher konnte er sich ungestört auf den Boden nieder lassen.
Ein Feuer entfachte er nicht.
Dieses und den Rauch würde man nur von weitem sehen.
Das würde seinen Aufenthalt nur verraten.
Auf der Insel gab es keine Menschen.

Wolf ritt auf der Insel umher.
Suchte jeden Winkel nach Schwalbe ab.
Gar entfachte er Feuer wo er sich zur Ruhe legte.
Seine Sinne waren dabei gespannt.
Reagierten auf jedes noch so kleinste Geräusch.
Systematisch kontrollierte er so die gesamte Insel.

Von dem hohen Punkt sah Schwalbe stets wo sich der Wolf befand und diese Bereiche mied er konsequent.
Zeigte sich ihm nicht, auch wenn die Versuchung groß sein mochte, blieb er in der Höhle auf dem Felsen.
Verbarg sich in der dunklen Tiefe.
Warum sollte er den Willen des Wolfes nachgehen?
Er war nicht mehr ihm unterstellt. Noch hatte er eine Verpflichtung ihm gegenüber.
Schwalbe war nun frei.
Warum diese Freiheit aufgeben, gegen ein Leben in Knechtschaft des Wolfes