Hauptstadt Royota

Bis auf die Rast an den Quellen habe ich keine weitere mehr gemacht.
So kommen wir nach einigen Tagen erschöpft, hungrig und durstig in der Hauptstadt an.
Hier ist so viel los, dass wir nicht so rasch gefunden werden sollten.
Aber ohne Gold werde ich keine Unterkunft bekommen.
Weswegen ich ziellos in der Stadt herumirre.
Nach etwas passendem Ausschau halte.
An einem kleinen Laden steige ich ab.
Es ist ein Modeladen, welcher von einer alten Dame bedient wird.
Zögernd trete ich ein und sehe mich um.
Ehe ich von der Dame angesprochen werde, gefragt werde was ich denn suche.
Ich erkläre ihr meine Situation.
Dass ich heimatlos und mittellos bin.
Sie hat verständnis dafür.
Bietet mir einen Arbeitsplatz an.
Ebenso ein Zimmer und eine Box für das Pferd.

Royota war abgeschieden von Tifar und Kovir, auch Skellige war weit ab.
Die Kultur in diesem Land war gänzlich anders, wie in den anderen Ländern. Hier war die Paranoia noch nicht vorgedrungen.
Auch Monster waren ihnen unbekannt.
Hatten von diesen noch nie gehört, denn für sie schienen diese Wesen wohl Götter zu sein.
Gütige Wesen die sie beschützten ihnen Leben und Nahrung gaben.
Alles hier war so ziemlich anders.
Auch waren die Menschen hier freundlicher einander gegenüber.
Was man von den anderen Ländern nicht behaupten konnte.
Daher war es für Katze ein einfaches hier Fuß zu fassen.

Ich arbeite mich rasch in dem Laden ein.
Bin freundlich und aufgeschlossen den Kunden gegenüber.
Auch meinem Hengst gefällt es hier.
Denn keiner droht ihm mit Schlägen.
Selbst das anpassen in diese Kultur fällt mir leicht.
Weil mich jemanden anpassen habe ich in den letzten Jahren gut genug geübt.
Wenn auch es mit Schmerzen verbunden war.

Von den Stammkunden wurde Katze stets freundlich begrüßt.
Immer lächelten sie ihr entgegen.
Die Männer versuchten sich mit Geschenken und Komplimenten bei ihr einzuschmeicheln.
Eine neue Frau war eben immer aufregend, vor allem wenn sie auch noch so hübsch und nett war.
Die Ladenbesitzerin lachte darüber immer nur amüsiert.
Sie kannte die Jungs dieses Viertels.
Immer mit Vollgas voran.

Die ersten Male ist mein deutliches unbehagen wegen der Komplimente und Geschenke zu sehen und zu spüren.
Wenn auch es nicht direkt gegen die Männer war.
Doch mit der Zeit werde ich deswegen auch offener.
Flirte gar mit den Männern.
Dennoch mache ich deutlich das ich nichts ernstes will.
Zumindest vorerst.
Noch sitzen Rabes Machenschaften tief in mir.
Weshalb ich mich nicht neu binden wollte.

Die Männer flirteten fleißig mit, auch wenn sie danach immer wieder enttäuscht waren von ihr abgewiesen zu werden.
Allerdings lächelten sie darauf nur breit und verabschiedeten sich von Katze.
"Du bist ganz schön populär geworden"
Lachte die alte Dame und Besitzerin des Ladens hinter vorgehaltener hand.
Sah dabei amüsiert dem Mann nach, welcher gerade hinaus ging.
Neben räumte sie den Stoff weg, welche sie gerade einem anderen Kunden vorgeführt hatte.

"Für meinen Geschmack fast schon zu sehr."
meine ich lächelnd undkopfschüttelnd.
Helfe ihr beim Aufräumen.
Sortiere Knöpfe, Nadeln und Fäden.
Richte verrutschtes wieder an seinen Platz.
Immer wieder streiche ich eine Strähne hinter die Ohren.

"Das wird sich bald wieder legen"
Meinte die alte Frau zuversichtlich.
Das war wohl nur der erste Hipe.
Wenn sie merkten, dass Katze für sie unzugänglich war würden sie wahrscheinlich irgendwann aufgeben.
Wie jeder andere wohl.
Außer Rabe. Dieser hatte stets um die Katze gekämpft und nie aufgegeben um sie zu haben.

"Ich hoffe es."
erwidere ich lächelnd.
Räume weiter auf.
Rabe hatte mich eher geraubt als um mich gekämpft.
Wollte mich nur als Besitz und nicht als Frau haben.
Denn auch meine Bedürfnisse war er selten nachgegangen.
Außer es hatte in seinem Sinne gestanden.
Und nicht weil ich es wollte.

Lächelnd nickte die Frau nur immer wieder.
Es wurde schon langsam dunkel und da wohl keine Kunden mehr kamen schloss die Alte den Laden.
"Wir machen heute früher Schluss. Geh dich doch etwas amüsieren"
Schlug sie schmunzelnd vor, während sie den Tresor abschloss.
Die restlichen Stoffe in die Schränke räumte, da auch ja nichts wegkam.

"Ich kann dich wirklich allein lassen?"
frage ich nach.
Sehe sie auch dementsprechend so an.
Ich bin gerade in der Hocke, um Sachen in einen Schrank zu räumen.
Schließe diesen gerade.

"Ja natürlich"
Meinte die alte Frau amüsiert über ihre Frage.
Schließlich hatte sie den Laden davor auch alleine geführt.
Das ganz gut.
"Na geh schon du junges Ding"
Lachte sie anschließend.
Fuchtelte mit dem Besen, welchen sie gerade hervor geholt hatte in ihre Richtung, damit sie endlich den Laden verließ.

"Ich geh ja schon."
lache ich hell.
Frech strecke ich ihr die Zunge heraus.
Bevor ich in mein Zimmer husche.
Seit dem ich in dem Laden arbeite nähe ich auch meine Sachen selber.
Die nötigen Materialien habe ich ja hier.
Nach einer kurzen Wäsche ziehe ich mich um.
Kleide mich in ein feuerrotes, rückenfreies, langes Kleid.
Die Haare stecke ich nach oben.
Einzelne Strähnen lasse ich seitlich heraushängen.
Kurze Zeit später komme ich wieder herunter.
Drehe mich vor der alten Dame und warte auf ihr Urteil.

"Ist das denn nicht etwas freizügig?"
Meinte sie mit großen Augen, als sie das Kleid sah.
Dabei wischte sie gerade den Thresen ab.
Während ihr Blick über das Kleid ging. Bevor sie sich abwandte und etwas aus dem Schrank holte.
"Wird dir diesen Pelz über"
Meinte sie als sie ihr das schwarze Fell gab.

"Danke."
ich fange den Pelz lächelnd auf.
Lege mir diesen um.
"Ich versuche nicht zu spät zurückzukommen."
Meine ich zu ihr.
Umarme sie einmal kurz.
Ehe ich den Laden verlassen will.

Sie nickte nur lächelnd auf die Worte der Katze, bevor sie weiter den Laden putzte.
Alles musste ihre Ordnung haben und sauber gehalten werden.
Ruhig machte sie dabei ihre Arbeit. Egal wie lange es wohl dauern würde.
In der Stadt waren kleine Stände aufgestellt welche Essen und Trinken verkauften.
Auch welche mit Spielen waren dabei für die kleinen Gäste des Festes.
Alle waren gut gelaunt, manche trugen gar ulkige Tiermasken. Erschreckten sich gegenseitig mit Monstermasken.

Ich gehe durch die Straßen.
Sehe mir die Stände an.
Es fühlt sich so gut an.
Niemanden unterstellt zu sein.
Nun kann ich endlich mal ich sein.
Ohne ANgst zu haben für jeden Schritt bestraft zu werden.

Kinder zogen ihren Eltern zu den verschiedenen Ständen.
Lachten dabei fröhlich, wenn sie die Zuckerwatte bekamen.
Päärchen standen bei den Bühnen mit den verschiedenen Theaterstücken.
Welche meist romantischer Natur waren.
Wo anders wurde wild gefeiert.
Das Straßenfest zog sich durch die ganze Stadt.
Überall waren verschiedene Themen ausgearbeitet.
Die Straßen waren überfüllt und laut war es.

Beim Anblick der Kinder wird mein Blick wehmütig und trüb.
Denn mein erster Sohn wäre nun im Teenageralter.
Aber er dürfte nicht einmal ein paar Stunden alt werden.
Beibe gar dabei stehen.
Doch seufze ich je schwer.
Reiße mich davon ab.
Langsam gehe ich weiter durch die Straßen.
Nur sind meine Gedanken nun woanders.

"Wieder so alleine?"
Erklang es jäh hinter ihr.
Die Stimme war dunkel und rauchig. Man hörte deutlich den Zorn in ihr.
Doch sobald sich die Katze umdrehen würde, wäre da niemand.
Jeder lachte fröhlich und ging seiner Wege.
Es schien sie hätte sich das wohl nur eingebildet.

Sichtlich zucke ich zusammen.
Drehe mich auch um.
Das kann nicht sein.
Er kann mich nicht gefunden haben.
Doch da hinter mir niemand ist, drehe ich mich wieder nach vorne.
Gehe weiter die Straße entlang.
Nur sind meine Sinne nun gespannt.
Denn dem Frieden traue ich nicht mehr.
Das Fell ziehe ich fester um mich.

Weit vor ihr in der Menge stand ein Mann mit der Maske eines Raben.
Schwar war seine Kleidung und unbewegt stand er dort.
Seinen Blick auf die Katze gerichtet.
Es war als würden ihn die anderen Menschen gar nicht sehen.
Denn sie gingen einfahc an ihm vorbei.
Ohne einen Blick zu ihm auf zu werfen.

Abrupt bleibe ich stehen.
Denn die Gestalt schüchtert mich ein.
Vor allem weil sein Blick auf mich gerichtet ist.
Langsam gehe ich dabei rückwärts.
Für mich ist der Ausflug zu ende.
Ich will nur noch zurück in mein Zimmer.
Weil meine Nerven noch nicht so stabil sind.

Die Gestalt verschwand wieder.
Sie war weder auf sie zu gekommen, noch hatte sie sich anderweitig bewegt.
Sie war einfach wieder verschwunden.
Keiner hatten diese wohl bemerkt, denn alle lachten.
Manche sahen die Katze nur verwirrt an.
Denn es geschah doch gar nichts schlimmes hier.

Ich mache sofort auf dem Absatz kehrt.
Die verwirrten Blicke der anderen bemerke ich nicht.
So bin ich wenige Minuten später zurück am Laden.
Atme tief durch.
Bin etwas nach vorne gebeugt.
Mein Atem geht keuchend und mein Blick ist panisch.

"Was ist denn los meine Liebe?"
Hackte die Frau völlig verwirrt nach.
Da die Katze so herein gestürmt kam.
Mit großen Augen sah sie die junge Frau an, bevor sie sich hinter den Thresen hervor schob.
Langsam auf sie zu ging.

"Ich habe ihn gesehen."
bringe ich stammelnd hervor.
Der alten Dame habe ich von meinem "Ex" erzählt.
Auch wenn es nur die halbe Wahrheit ist.
Aber das ich Angst vor ihm habe, ist deutlich herausgekommen.
Habe gehofft endlich ein ruhiges Leben führen zu können.

"Wen?"
Sie stand etwas auf dem Schlauch.
Behutsam legte sie ihre Hand auf die Schulter der Katze.
Drückte diese sanft.
Sie war schon etwas älter, da kam sie nicht einfach so schnell mit.
Mitleidig sah sie Katze an.
"Setz dich doch ersteinmal"

"Meinen Ex."
erwidere ich.
Lasse mich auf einen Stuhl sinken.
Mein Körper zittert dabei.
"Er war auf dem Festival in der Stadt."

"Wie? Hier?"
Stammelte sie völlig überrascht über diese Information anchdem sie in den hinteren Bereich des Ladend gegangen waren.
Wo sie der verstörten Katze ersteinmal einen Tee aufsetzte.
"Sicher, dass es er war?"
Hackte sie weiter nach.
Ruhig war dabei ihre Stimme.

"Ich glaube es. Zumindest hatte er dieselbe Ausstrahlung."
erwidere ich.
nehme den Tee dankend an.
"Aber er hat sich nicht bewegt und ist auch einfach so verschwunden."
die tasse halte ich in beide hände.



out: bin was essen

"Vielleicht war das nur etwas viel für dich"
Meinte die alte überlegend.
Während sie sich neben ihr an den Tisch sinken ließ.
Beruhigend ihr noch einmal die Schulter drückte.

"Vielleicht. Ich sollte mich hinlegen. Womöglich bin ich einfach übermüdet."
meine ich zu ihr.
Versuche ein lächeln zustande zu bekommen.
dabei sehe ich zu ihr.

"Ja vielleicht"
Meinte sie leise und nickte auf den Vorschlag.
Tröstend strich sie über ihren Rücken.
"Lass dich nicht verrückt machen"
Flüsterte sie ihr ruhig entgegen.
Lächelte ihr freundlich entgegen, bevor sie sich selbst erhob.

"Ich werde es versuchen."
erwidere ich lächelnd.
erhebe mich selber.
"Wir sehen uns morgen wieder."
verabschiede ich mich.
Umarme sie einmal-
Bevor ich hoch in mein Zimmer gehe.
Fahrig streiche ich mir durch die Haare.

"Ja bist morgen"
Lächelte sie sanft und nickte.
Sie ging ebenfalls in ihr Zimmer.
Doch dieses war im Erdgeschoss.
Treppen konnte sie schon lange nicht mehr gehen.

Seufzend schließe ich die Türe hinter mir.
Das Zimmer liegt im dunkeln, denn Kerzen habe ich noch keine angezündet.
Langsam gehe ich anschließend zum Fenster.
Schließe die Vorhänge, bevor ich die Kerzen entfache.
Welche auf dem Nachttisch stehen.
Somit habe ich den Rücken ins Zimmer gerichtet.

Doch Katze war wohl zu paranoid.
Niemand war in ihrem Zimmer, noch war sie bisher verfolgt worden.
Wahrscheinlich hat sich wohl nur jemand einen bösen Streich erlaubt.
Rabe konnte sie in diesem land nicht gefunden haben.
Woher sollte er denn wissen wo sie war?

Erneut atme ich tief durch.
Schelte mich selber.
So ziehe ich mir den Pelz aus.
Anschließend streife ich mir das Kleid ab.
Bevor ich in mein Nachthemd schlüpfen will.
Das Kleid danach ordentlich über einen Stuhl gelegt.

Von weiten hörte man noch die Bewohner feiern.
Auch ein Feuerwerk war am Himmel zu sehen.
Laut krachte es dabei in der Stadt.
Manche erhellten gar den gesamten Nachthimmel.

Kurz lurre ich zwischen die Vorhänge hindurch.
Beobachte das Feuerwerk.
Bevor ich mich ins Bett verkrieche.
Puste die Kerzen dazu aus.
Die Decke ist fest um mich gelegt.

Leise knarrte vor ihrer Tür der Boden.
Es war als würden schwere Schritte über den alten Holzboden gehen.
Kurz stoppten sie, bevor das Knarren der Dielen erneut erklang.
Während drausen weiterhin eifrig mit den Sprengkörper geballert wurde.
Immer wieder Llicht so in das Zimmer fiel.

Bei dem Knarzen sehe ich auf.
Wer ist um die Zeit noch hier?
Denn nur die alte Dame und ich wohnen hier.
Mein Herz beginnt zu rasen.
Ziehe die Decke nur fester um mich.
Doch meine Sinne sind gespannt.

Noch einmal erklang das Knarren bevor es ganz leise wurde.
Auch das Feuerwerk war beendet.
Nur dumpf hörte man noch die Stimme der feiernden Leute.
Welche sich nun auf den Heimweg machten.
Es schien als würde sich Katze das ganze nur einbilden.

Ich ziehe die Decke nun über den Kopf.
Versuche zu schlafen.
Hoffe das ich mir das Ganze nur einbilde.
Denn Rabe kann mich einfach nicht gefunden haben.
Er ist in einem ganz anderen Land.

Von unten erklang das Schlag des Topfes.
So weckte die alte die Katze immer, denn sie kam die Treppen nicht hoch.
Sie war bereits früh wach und hatte das Frühstück für sie beide vorbereitet.
Welches dampfend auf dem Tisch stand.
Während sie bereits das Geschirr zum Kochen im Zuber abwusch.

Erschrocken falle ich aus dem Bett.
"Bin gleich unten."
rufe ich zurück.
Rasch ziehe ich ich mich an.
Zähme meine Haare indem ich sie mit den Fingern nach hinten kämme.
Rasch eile ich hinab in die Küche.
Die Nacht habe ich schlecht geschlafen.
Wohl weil ich mir zu viel eingebildet hab.

Lächelnd sah die alte Frau zu ihr hinauf. Nickte nur immer wieder zufrieden.
Kicherte gar leise. 
Bevor sie sich selbst an den Tisch setzte und langsam zu essen begann.
Wie immer war sie dabei schweigsam.

Auch ich esse langsam.
Hänge meinen Gedanken nach.
Wahrscheinlich habe ich nur einen Albtraum gehabt.
Und mir alles eingebildet.
All die Masken und dann diese eine.

Lächelnd sah die Frau immer wieder zu ihr, bevor sie sich erhob.
Langsam den Tisch zusammen mit der Katze aufräumte, bevor sie in den Laden gingen.
Dort sperrte sie die Tür auf und bereitete manche Stoffe vor, welche heute abgeholt werden sollte.
Leise summte sie dabei.
Zufrieden das das Geschäft lief.