Hauptlager der Assasinen

Mein Blick wird verwundert und skeptisch.
Doch ich erhebe mich.
Nähere mich ihm mit lautlosen Schritten.
Ich sage kein Wort.
Sondern warte einfach ab.

Herablassen musterte er sie von oben bis unten, verzog gar den Mund, doch er sagte nichts weiter zu ihrer Erscheinung.
Meinte eher zu sich selbst dass es schon genügen würde.
"Mitkommen"
Befahl er knapp als er sich bereits abwandte und zum Hauptor schritt, welches des Tages stets offen war.
Daher fiel auch der Schein der Sonne durch dieses herein.
Im Innenhof wartete bereits der Glanzrappe des Raben.
Unruhig schlug dieser immer mit dem Kopf nach oben. Wirbelte so seine dichte Mähne herum.
Gar scharrte er grunzend mit den Vorderhufen, dass der Stallknecht Abstand zu dem Tier eingenommen hatte.
Neben diesem stand ein Maultier. Friedlich vor sich her kauend.
Beladen mit leeren, aber großen Satteltaschen.

Ich folge ihm.
Mein Blick wandert zu ihm und dem Maultier.
Doch sage ich weiter nichts.
Warum auch? Es ist ja gerade nicht nötig.
Was ich tun soll wird er mir schon noch sagen.

Rabe ignorierte den zitternden Stallknecht neben seinem Hengst, an dessen Zügel er kurz ruckte, damit das Tier still stand.
Gar tänzelte er dadurch erst einmal etwas herum, bevor er schnaubte.
Das Pferd war wohl ebenso griesgrämig wie sein Herr.
"Los stieg auf"
Schnaubte er in Katzes Richtung, da diese da wie dämlich rumstand.
Er selbst schwang sich darauf in den Sattel seines Pferdes, welches kurz brummend stieg.
Doch davon ließ sich der schwarzhaarige Mann nicht beeindrucken.
Brachte ihn nur wieder auf den Boden zurück. Worauf der Hengst unwirsch die lange dichte Mähne schüttelte.

Ohne Probleme steige ich auf das Maultier.
Beschwere mich nicht darüber.
Es hätte ja doch keinen Sinn.
Nun warte ich bis Rabe losritt.
Denn dieser kennt ja den Weg.

Ehe der Hengst vorwärts ging tänzelte dieser noch einmal auf der Stelle und gar zurück, ehe er los trabte.
Doch nun brav wie ein Lamm unter seinem Herrn war.
Rabe schwieg den Weg über, denn sie ritten gen Stadt.
Es mussten ein paar Dinge besorgt werden und er gab für solche Sachen nie das Gold aus der Hand.
In solchen Dingen war es besser niemanden zu trauen.
Sie brauchen Schmiedewerkzeug und Leder. Zudem Holz für neue Bögen.
Darum kümmerte er sich gerne alleine.

Ich folge ihm.
Ebenso schweigsam.
Doch mein Blick schweift umher.
Lasse sie über die Gegend schweifen.
Dennoch bin ich auf habacht.
Denn ich traue Rabe nicht.

So wichtig wie Katze glaubte war sie dem Raben nicht.
Der achtete gar nicht auf die Begleitung hinter sich, sondern ging innerlich weiterhin seine Pläne durch.
Ab und an hörte man gar wie er leise etwas murmelte bevor er den Kopf schüttelte.
Viele glaubten der Krächzer war faul und schlief immer nur. Kam heraus um sie zu tyrannisieren um darauf wieder zu verschwinden. Doch in Wirklichkeit arbeitete er die ganze Nacht hindurch.
Die Gilde führte sich nicht von alleine. Schließlich musste alle dokumentiert werden.
Die Einnahmen und Ausgaben. Die Strategien, damit man sie erneut verwenden konnte, wenn sie besonders gut geklappt hatten.
Alles war wichtig zu wissen.

Schon bald kommen wir in der Stadt an.
Das er nur jemanden braucht um die Sachen zu transportieren ist mir klar.
Denn er nutzt jede Gelegenheit um mich nieder zu machen.
Da jeder einen gewissen Soll an Gold bekommt, habe ich mir etwas angespart.
Selbst wenn wir keine AUfträge bekommen.
"Wo als erstes hin?"
frage ich ihn kurz vor den Toren.

"Zum Schmied"
Antwortete er knapp auf ihre Frage.
Rabe machte sich nicht die Mühe um abzusteigen.
Dreist ritt er einfach durch die Menge hindurch, sie würden schon platz machen.
Durch sein Auftreten und das edle Tier galt er wohl sowieso als adliger.
Daher meckerten die Leute auch nicht. Das Bauerngesindel war eben dafür geboren sich unterzuordnen.
Beim Schmied feilschte er hart mit diesem. Dass gar Rabes barsche Stimme aus der Schmiede ertönte ehe es ruhig wurde.
Anschließend betraute er Kira damit die Sachen in den Taschen des Mulis zu verstauen.
Er würde sich an dem Eisen und Stahl nicht die Hände schmutzig machen.

Ich packe die sachen in die Taschen.
Mich stört es nicht das Zeug anzufassen.
Zu faul um aufzusteigen führe ich das Muli nun.
Immerhin kann ich mir die Beine so vertreten.
Dabei kommen wir auch an einem Pferdemarkt vorbei.



out: ich geh off

Rabe leitete sie jedoch ab vom Pferdemarkt, denn dorthin mussten sie gerade nicht.
Im Gegensatz zu ihr war er wieder auf sein Pferd aufgestiegen, damit dieser ruhig blieb.
Der Hengst war recht unberechenbar. So hatte er ihn lieber gut unter Kontrolle wenn sie in der Stadt waren.
Als nächstes ritt er zum Bogenmacher. Kaufte dort gutes Holz für die Bögen ein.
Sowie Sehnen und Pfeilspitzen und Federn.
Sie stellten ihre Waffe selbst her. Nur die einzelnen Gegenstände brauchten sie.
So wussten sie woher es kam und wie es verarbeitet wurde

Ich packe alles in die Taschen.
Die ganze Zeit über bin ich schweigsam.
Was ihm wohl ganz recht sein wird.
Mich aber nicht stört.
Immer voller werden die Taschen des Mulis.
So dass es ab und an widerspenstig wiehert.
Doch rede ich beruhigend auf das Tier ein.
Damit es wieder mit kommt.

Rabe achtete nicht weiter darauf ob das Maultier überladen wurde.
Darum musste sich Kira kümmern, schließlich oblag der Transport der Dinge ihr.
Der Rabe kaufte nur ein.
Schließlich hielt er überlegend inne. Den Blick starr nach vorne gerichtet.
Welcher auf dem Pferdemarkt lag.
Vielleicht waren ein paar gute Tiere dabei.
Pferde konnte man nie genug haben.

Selbst wenn das Tier überladen ist, würde es auch nichts nutzen.
Denn die Sachen brauchen wir ja.
Bleibe gar stehen als dieser stehen bleibt.
Warte wohin er als nächstes geht.

Unweigerlich ging Rabe nun zu Fuß zu dem Pferdemarkt hinüber.
Er musste die Tiere inspizieren, das ging schlecht auf dem Rücken seines Hengstes.
Damit dieser allerdings nicht allzu viel Terz machte hielt er die Zügel straff und ging vor ihm.
Sobald er nur etwas zuckte, ruckte Rabe an dem Zügel und hob ihm zugleich den Ellbogen entgegen.
So als könnte er austreten. Schließlich war er hier der Boss nicht das Pferd.

Wieder folge ich ihm.
Doch auf dem Pferdemarkt schlage ich einen anderen Weg ein.
Sehe mir die angebotenen Pferde an.
Bin aber immer so das Rabe mich sieht.

Sobald Rabe merkte, dass Katze einen anderen Weg einschlug.
Sich ebenfalls die Tiere ansah, lag sein Blick lauernd auf ihr.
Gar schien er skeptisch darüber zu sein. Wollte sie sich etwa ein Pferd holen?
Zwar musterte er weiterhin die Angebotenen Tiere, doch beobachtete er Kira im Augenwinkel genau.
Diese Freude würde er ihr nicht lassen.
Ein eigenes Pferd besitzen als Anwärter. So weit würde es bestimmt nicht kommen.

Langsam schreite ich durch die Reihen der Pferde.
Einige standen apathisch und mit hängenden Kopf herum.
Andere führten sich wie die Irren auf.
Bei einer bildschönen Schimmelstute, welche sich aber wie der Teufel benimmt bleibe ich stehen.
Ruhig liegt mein Blick auf ihr.
Gar nähere ich mich ihr.
Auch wenn sie um sich schlägt und steigt.
Den Kopf immer wieder hin und her wirft.
Dabei die Mähne fliegt.

Rabe war in ihrer Nähe, sobald sie auf das Tier zuging.
Aus den Augenwinkeln beobachtete er sie dabei was sie tat.
Das Vieh war ja fast so Irre wie sein Hengst. Wobei dieser einfach sehr starke Hengstmanieren hatte.
Sein Körper war dabei allerdings von ihr abgewandt, damit es wirkte als hätte er kein Interesse was sie tat

Eindringlich beobachte ich sie.
Lege den Kopf gar schief.
Jeder meidet dieses Pferd.
Und womöglich wird es nur geschlagen, weshalb es sich so benimmt.
Denn unter dem schneeweißen Fell sind Striemen zu erkennen.
Gemächlich und lautlos nähere ich mich ihr.
Bleibe aber außer Reichweite ihrer Hufe und Zähne.
"Scht Mondprinzessin."
spreche ich sie an.
Meine Stimme dabei ist leise.
"Ich will dir nichts tun."

Rabe lehnte sich auf eines der Gatter.
Es schien sein Blick wäre auf die darin befindlichen Pferde gerichtet.
Gar sprach der Verkäufer dieser auf sie ein. Machte die Tiere besser als sie waren.
Doch der Assassine hörte gar nicht zu, denn sein Blick lag weiterhin auf Kira
Auch seine Aufmerksamkeit lag auf ihr.
Beobachtete wie sie mit dem Tier umging.

Ich rede weiter auf die Stute ein.
Versuche diese zu besänftigen.
In gewisserweise ist sie wie ich.
Mit Härte kann man mich nicht gefügig machen.
Eher werde ich dann noch rebellischer.
Bin nun direkt an dem Gatter.
Die Hand nach ihr ausgestreckt.
Auch wenn sie immer wieder nach mir schnappen will.
Unwillig den Kopf schüttelt.
Die Nüstern gebläht.

Katze hatte die Aufmerksamkeit des Raben verloren.
Dieser ging seinen Verpflichtungen wieder nach. Begutachtete ein paar Pferde, welche er schließlich kaufte.
Ließ sich diese zusammen binden, damit er sie ganz einfach am Sattel des Maultiere vertäuen konnte.
Ein paar junge Pferde waren ganz brauchbar, damit die Frischlinge auch lernten mit solchen wilden Geschöpfen umzugehen.
Auf manchen Aufträgen konnten auch Monster einem in die Quere kommen
So lernte man am Besten einfach ruhig zu bleiben.
Meist waren diese ja nur wie Tiere von ihrem Instinkt gesteuert
Nur wenige waren der Vernunft begabt.

Ich zucke auf einmal zusammen.
Die Stute hat mich bös in den Arm gebissen.
Doch ich schlage sie nicht.
Noch werde ich laut.
Rede weiter auf sie ein als wäre nichts.
Was die Stute sichtlich irritiert.
Die Ohren zucken hin und her.
Abrupt lässt sie mich los als ich die Hand an ihren Hals lege.
Langsam den Mähnenkamm zu kraulen beginne.

Rabe war mittlerweile am anderen Ende des Pferdemarktes.
Sah sich dort ein paar edlere Tiere an. Doch seinen Hengst würde er gegen kein anderes Pferd eintauschen.
Auch wenn dieser ziemlich schwierig war. Schließlich war er auch kein Schoßpferd sondern ein Schlachtross.
Diese hatten wild und ungestüm zu sein. Doch die Ruhe zu bewahren wenn es in den Kampf ging.
Die Leuten schielten stets mit Missachtung im Blick zu dem schwarzen Hengst, welcher wieherte und dunkel brummte.
Gar mit den Hufen scharrte. Die anderen Hengste somit wirr werden ließ.
Rabe ließ das allerdings ziemlich kalt. Zog den großen Hengst einfach hinter sich her.
Als ob es ein Lämmchen wäre

Einer der Händler tritt zu mir fragt mich ob ich die Stute haben will.
Er wittert das große Geschäft.
Doch auch ist er besorgt das diese mich gebissen hat.
Damit könnte ich den Preis weiter drücken.
Dennoch frage ich ihn nach dem Preis.
Viel kann ich selber nicht bieten.
Ein Versuch ist es aber dennoch wert.

Zu dem jungen Verkäufer, welcher wohl kaum älter als Kira war kam ein älterer Herr.
"Die Stute ist verkauft"
Meinte er streng zu ihr.
Sogleich wollte er sich wieder abwenden. Mit einer Frau verhandelte er sowieso nicht.
Entschuldigend sah sie der jüngere der beiden Verkäufer an, welcher wohl der Sohn war.
"Los komm"
Befahl Rabe jäh laut hinter ihr.
Er hatte alles was sie brauchten. Also kein Grund weiterhin hier Zeit zu verschwenden.

Ich seufze schwer.
Verabschiede mich rasch.
Ein letztes Mal streiche ich der Stute über den Hals.
Ehe ich mich zu Rabe umdrehe.
In Richtung Muli mich aufmache.
Einen letzten Blick werfe ich auf die Stute.
Ehe ich mich wieder abwende.
Das Gold hätte sowieso nicht gereicht für sie.

"Was soll das?"
Maulte Rabe gereizt.
Sah sie gar missgestimmt an, ehe er sich abwandte.
"Nimm die Stute gefälligst mit!"
Befahl er ihr barsch.
Währenddessen schwang er sich auf seinen eigenen Hengst.
Ordnete die Zügel in seiner Hand, brachte das tänzelnde Pferd wieder zum Stehen.
Keines Blickes würdigte er dabei Kira.
Seine ganze Aufmerksamkeit lag auf seinem Tier.

Ich bin skeptisch.
Doch hole ich die Stute aus ihrem Auslauf.
Rede weiter sachte mit ihr.
Innerlich schnaube ich darüber.
Denn Rabe hat dies mit Absicht getan.
Um mich erneut demütigen zu können.
Irgendwie schaffen wir es zu dem Muli ohne Vorfälle.
Ihren Strick halte ich fest in der Hand als ich in den Sattel des Mulis steige.

Der Muli verdrehte die Ohren bei dem nächsten Gewicht, gar schnaubte er erschöpft, doch brav würde er voran gehen.
Rabe verfolgte sie aus den Augenwinkeln mit seinem Blick, bevor er dem Hengst die Schenkel in die Seite drückte.
Brummend sprang dieser kurz vor, ehe er ruhig im Schritt dahin stolzierte.
Wie auch bei ihrer Ankunft machten die Leute Platz.
Wobei es nur noch wenige waren auf dem Markt, denn der Tag begann sich dem Ende zuzubewegen.
Die meisten Stände waren schon leer und die Bauern nach Hause gefahren auf ihren Hof.
Um dort weiterzuarbeiten bis der Himmel schwarz war.
Sie sollte froh darum sein bei den Assassinen leben zu können. Denn dort wartete keine Bauernarbeit auf sie.
Welche wohl noch schlimmer war, wie die Sklavenarbeit auf der Burg.

Immer wieder scheut die Stute.
Wodurch ich unentwegt auf sie einrede.
Sanft und mit weicher Stimme.
Nur so kommt die junge STute ohne große Probleme mit.
Selbst wenn ich damit Rabe auf die Nerven fallen sollte.
Doch ist dies mir gerade egal.
Zeige nicht das es mich freut das Mondprinzessin doch mit kommt.
Auch wenn Rabe sie gekauft hat.
Das ist wohl das größere Übel.

Zwar musste Katze stets anhalten durch die junge Stute, doch das hieß nicht dass dies auch für den Raben galt.
Ganz in Ruhe ritt dieser stets weiter, auch wenn sie hielt.
Somit räumte sich schon bald ein beträchtlicher Abstand zwischen die beiden ein.
Er war froh darüber diese Nervensäge wieder etwas vom Leib zu haben.
Daher sah er auch nicht einmal zu ihr zurück.
Sie hatte sich das Tier eingebildet, also sollte sie damit klar kommen.
Auf seine Hilfe konnte sie dabei nicht bauen, denn er hatte Erfahrung mit solchen Tieren.
Sein Hengst war um vieles schlimmer gewesen als diese Stute.
Dieser war auch nicht gekauft sondern von Rabe selbst gefangen worden.

Nun steige ich von dem Muli.
Schicke es Rabe hinterher.
Da es weiß das zu Hause futter wartet marschiert es Rabe nach.
Ich bleibe dabei bei der Stute.
Versuche sie zu beruhigen.
Wodurch ich sie einige Zeit führe.

Stöhnend hielt Rabe allerdings inne.
Im Sattel wandte er sich in Kiras Richtung. Man musste kein Hellseher oder Menschenkenner sein um zu sehen, dass er genervt von dieser Situation war.
"Was soll das?"
Rief er wütend zu ihr zurück.
Er konnte sie hier im Wald nicht einfach alleine lassen.
Monster hausten hier. Diese könnten Angreifen sobald er fort war oder auch jetzt.
Würde sie sterben würde er seine Strafe vom Wolf erhalten.
Das wollte er bestimmt nicht.

Ich achte nicht auf Rabe.
Eine Hand liegt fest in der mähne der Stute.
Welche seitlich tänzelt.
Doch folge ich ihr beharrlich.
Mit einem Satz springe ich auf ihren Rücken.
Doch lande ich auf der anderen Seite unsanft im Dreck.
Den Strick weiter in der Hand.
Einige male probiere ich es weiter.
Auch wenn Rabes Unmut und Wut weiter steigt.
Diesmal gelingt es mir aber auf ihr zu bleiben.
Fest in ihre Mähne gekrallt.
Trotzdem rede ich weiter mit engelszungen auf sie ein.
Bewege sie dazu vorwärts zu gehen.

Rabe lachte amüsiert auf, als Katze stets von dem Rücken des Pferdes rutschte.
Somit im Dreck landete. Belustigt schüttelte er nur den Kopf über dieses Weib.
Richtete anschließend seinen Blick wieder nach vorne und ritt langsam los.
Um eingeritten zu werden war die Stute viel zu junge.
Dass sie daher Kira auf tragen würde glaubte er nicht.
Doch es war ganz amüsant zuzusehen, wenn sie ihm hohen Bogen erneut von dem Rücken des Tiere fliegen würde.
Zumindest erheiterte dies etwas seine Stimmung

Ich rede weiter mit der Stute.
Wenn auch nicht schnell, aber stetig kommen wir Rabe wieder näher.
Sitze ganz entspannt auf ihr.
Und doch jederzeit bereit Druck auszuüben.
Vor allem da ich ohne Sattel und nur mit Halfter auf der Stute sitze.

Der Assassine schnaubte gelangweilt, als das ganze so glimpflich ablief.
Sobald sie nahe genug waren trieb er sein Pferd wieder voran, sodass sie langsam wieder voran kamen.
Zwar mochte es so wirken, als ob Rabe völlig abwesend war mit seinen Gedanken, doch war er trotz allem hoch angespannt. Lauschte auf jedes kleine Knacken im Wald.
Oder ein Geräusch welches dort nichts zu suchen hatte.
Zu dieser Zeit wurden die Monster aktiv und stromerten in den Wäldern herum.
Meist noch schlaftrunken, doch das genügte schon.

Die Stute folgt Rabe.
Was ich ihr auch lasse.
Nebenbei angel ich nach den Zügeln des Mulis.
Damit dieses gleich wieder mitkommt.
Kurz sieht es so aus als wenn ich vom Rücken der Stute rutschen würde.
Doch halte ich mich geschickt auf ihr.

Für Rabe war Kira nun nebensächlich solange sie in diesem düsteren Teil des Waldes waren.
Zur Verteidigung oder Angriff bereit lag dabei seine Hand stets auf dem Griff seines Schwertes.
Mittlerweile glitt sein wachsamer Blick zwischen den dicken Stämmen der Bäume hindurch.
Erfasste jede noch so kleine Bewegung in dem dunklen Zwielicht des Waldes.
Auf einen Überraschungsangriff hatte er nun wirklich keine Lust.

Ich rede weiter leise mit der Stute.
Doch auch meine Sinne sind gespannt.
Die Zügel des Mulis fest in der Hand.
Ebenso der Griff in die Mähne ist fest.

Sobald sie das dunkle Stück hinter sich hatten entspannte sich der Rabe wieder.
Es waren nur noch wenige Minuten zur Burg, welche sie ohne weitere Zwischenfälle erreichten.
"Bring die Sachen in die Schmiede"
Forderte er Kira ruhig auf, während er seinen Hengst zu den Stallungen brachte.
Diesen abzäunte und in den eigenen Pferch sperrte.
Anschließend wandte er sich bereits ab und schritt hinein in die Ruine.
Sein Weg führte ihn gleich in den Speisesaal. Nahm sich dort reichlich vom Essen.

Skeptisch über seine Ruhe steige ich ab und bringe die Sachen in die Schmiede.
Ebenso die Tiere in ihre neue Behausung.
Die Stute sperre ich in keine Box.
Sondern in einen der Pferche stelle.
So kann sie sich frei bewegen.
Immerhin war sie wohl lange Zeit eingesperrt.
Eine ganze Weile beobachte ich sie.
Bevor ich selber in den Speisesaal gehe.
Wo nur noch wenige sitzen.

Rabe war schon aus dem Speisesaal verschwunden, als Kira in diesen kam.
Er verschwand mal wieder in seinem Nest im Turm.
Diesmal arbeitete er allerdings sondern sah aus dem Fenster hinaus. Beobachtete wie die Sonne ihren Lauf nahm
Hinter den nahen Bergen verschwand.
Somit herrschte Stille in der Burg.
Kein Ärger war weit und breit zu hören

Ich esse nur ein wenig, bevor ich in mein Zimmer gehe.
Rasch im Bett verschwinde.
Würde der Stute gleich bei Tagesanbruch einen Besuch abstatten.
Selbst wen mich Rabe dann an der Angel hätte.
Aber mit Gewalt kommt man bei ihr nicht weit.

Auf dem kleinen Hof nicht weit ab der Burg, welche ebenfalls zu den Assassinen gehörte, krähte zur Morgenstunde der Hahn. Laut und inbrünstig um ja zu zeigen wie toll er doch war.
Dies war auch der Weckruf der Assassinen. Gähnend schälten sie sich aus ihren Betten. Wuschen sich knapp bevor sie sich anzogen und zum Frühstück wankten.
Rabe war diesmal schon früh wach, aber wieder war er nicht beim Frühstück.
Er stand in den Pferchen der Pferde. Völlig ruhig bei der Stute, welche gestern gekauft wurde.
Keine Hand lag an dieser. Er betrachtete sie nur stumm.
Musterte die starken Beine und Flanken. Den gut gewölbten Hals des Tieres.

Auch ich lasse das Frühstück ausfallen.
Doch stoppe ich abrupt in der Bewegung als ich Rabe am Pferch stehen sehe.
Ihm wollte ich nicht wirklich begegnen.
Fast schon zögernd nähere ich mich dem Pferch.
Dennoch mit gutem Abstand zu Rabe.
Bin dabei völlig lautlos.
Die Stute sieht Rabe misstrauisch an.
Wirft immer wieder den Kopf hin und her.

Zwischen ihr und dem Raben war der Zaun des Pferches, denn er stand in diesem bei der Stute.
Kira glaubte zwar lautlos zu sein, doch sein scharfes Gehör vernahm sie trotzdem.
"Wie ein Elefant im Porzellanladen"
Meinte er zu ihrem missglückten Versuch sich an ihn heran zu schleichen.
Mit diesen Worten wandte er sich auch zu ihr um.
Natürlich war sein Blick wie immer herablassend, ehe er langsam auf den Ausgang des Pferchs zu ging.