Hauptlager der Assasinen

Mit deutlicher Verspätung rutschte Schwalbe vom Dach hinab.
Landete auf dem breiten Geländer des Balkons. Er war erstaunt das der Wolf bereits auf ihn wartete.
Das sah man ihm allerdings nicht an. Seine Miene war ausdruckslos wie eh und je.
Undeutsam und aber erhaben lag sein Blick auf ihm. Keine Bewegung kam von ihm.

"Rein mit dir."
meinte er knapp.
Wand sich nun um.
Ging voraus in sein Gemach.
Auf einem Stuhl lagen Sachen.
Wie für einen Ball gedacht.

In dem ganzen "Trubel" hatte Katze das Fohlen ganz vergessen.
Diese hatte ungeduldig auf dem Trainingplatz gewartet. Bis sie gekränkt abgezogen war.
Rabe jedoch war noch nicht wieder gekehrt.
Doch sein Pferd stand ruhig kauend in seinem Pferch.

Ohne einen Kommentar folgte er dem Raben hinein in dessen Gemach.
Wie zufällig streiften seine Finger dessen Bein oder Arm als er an ihm vorüber schritt
Seine Aufmerksamkeit auf diese Kleidung richtete.
Begeistert wirkte er nicht.


Out bin off

Pünktlich zur Mittagszeit stehe ich vor Rabes Tür.
Klopfe laut und deutlich an diese.
Fohlen habe ich tatsächlich vergessen.
Auch habe ich sie heute noch nicht angetroffen.
Eine schlichte Tunika trage ich.
Die Haare diesmal offen.
Sodass sie mir über den Rücken und die Schulter fallen.
Ab und an in meinem Gesicht hängen.

"Zieh das an."
befahl er.
Bei de flüchtigen Berührungen sah er auf.
Doch schwieg er dazu.

Für wenige Minuten betrachtete Schwalbe nur stumm diese schnicke Kleidung welche vor ihm lag
Gar hob er darüber eher skeptisch die Augenbrauen, allerdings würde er ihm nicht widersprechen.
Denn auch dies war Training.
Daher machte sich der Schüler daran seine Kleidung zu öffnen, dass ihn dabei wohl oder übel sein Meister beobachtete nahm er kommentarlos hin. Stattdessen zog er seine Tunika und Hose nicht einfach so aus.
Sondern streifte sich diese elegant und langsam vom Körper. Wobei er ihm jedoch den Rücken zugewandt hatte.
Allerdings konnte ein schöner Rücken ebenso entzücken.

Es kam aus Rabes Gemach keine Antwort. Stille herrschte darin.
Die Tür war ebenso abgeschlossen. Der Assassine war diese Nacht nicht zurück gekehrt. Auch Fohlen war niergends zu finden.
Bis jäh ein Kreischen Nahe des Trainingsplatzes ertönte.
Welches panisch inne hielt
Etwas schien dort passiert zu sein.

"Wir werden heute auf einen Ball gehen."
verkündete er seinem Schüler.
Er selber trug unter dem Umhang bereits sein Gewand.
Sein Blick lag fest auf den Jungen.
Er hatte sich einen der größeren Bälle ausgesucht.
Bei denen eine Menge Leute sein werden.

Ich horche abrupt auf.
Sofort eile ich zum Trainingsplatz.
Was ist geschehen?
Rabe konnte warten, vor allem wenn er selber nicht da ist.
Er und seine Zeitangaben.
Ich schnaube abfällig darüber.

Ungläubig wandte sich der Knabe zu ihm um.
Fassungslos war im ersten Moment sein Blick, bevor er seine Fassung wieder erlangte.
Dies war nur in wenigen Sekunden der Fall, sodass er schweigend das Gewand schloss. Schon jetzt daran zupfte und zog. Es war unangenehm auf der Haut. Zwickte an verschiedenen Stellen. Es war einfach nur unpraktisch.
Wenngleich es einen schmückte.
Trotzdem bevorzugte der Assassine seine Rüstung.
"Ein Ball."
Murrte er hörbar freudlos auf diese Nachricht.

"Ja ein Ball."
stimmte Odin ernst zu.
Den Blick weiter auf ihn gerichtet.
"Dort wirst du tanzen lernen."
In seiner Stimme lag Bestimmtheit.
Immerhin würde Schwalbe diese Fähigkeit bei seinem Auftrag brauchen.

Schweigend betrachtete Schwalbe seinen Lehrmeister über diese Information, wohin ihn sein Training brachte.
Man schien zu sehen wie es in dem Knaben arbeitete. Er abwägte was wohl geschehen würde, wenn er sich dagegen wehrte. Welche Strafe folgend wurde.
Bis er ein arrogantes Schnauben von sich gab, den Blick abrupt von Odin abwandte.
Er nickte nur auf seine Worte. Nahm des Umhang, welchen er sich um die Schultern warf, bevor er ihn abwartend ansah.
Es war voraus zu sehen gewesen dass der junge Mann nicht vor Begeisterung platzte, denn es hieß schließlich er musste mit fremden Frauen tanzen. Wenngleich es zu seinem Training gehörte.
Doch Tanztraining stand nicht gerade auf Platz eins auf seiner Liste.

Auf dem Sandplatz standen einige junge Schüler im Kreis um einen leblosen Körper herum.
Die Blickte waren entsetzt darauf gerichtet. Manche hielten sich gar die Hand vor dem Mund oder wandten ihre Blicke ab.
Reges Tuscheln war in den hinteren Reihen, während eine der älteren Assassinen zu der Leiche hinab beugte.
Die Finger über die tiefen Furchen gleiten ließ. Die Kehle betrachtete, den Torsos und Abdomen.
Leise murmelte sie die Sichtungen zu sich selbst.
Der Kadaver hatte tiefe Schnittwunden. 4 Paar nebeneinander abseitz eine 5. Dessen Bild ließ schließen dass es sich um eine Pranke handelte. Die Kehle war regelrecht zerfetzt. Aber das Blut in den Sand um sie herum gesickert.
Das braune Haar war schwarz vom Blut. Die Kleidung zerfetzt. Weit aufgerissen die Augen durch den Schock.

Ich quetsche mich zwischen die Zuschauer durch.
Entsetzt den Blick auf den Leichnam gerichtet.
Unwillkürlich halte ich Ausschau nach Fohlen.
Denn der Kadaver ist zerfetzt und blutverschmiert.
So dass dies schwer zu erkennen ist, wer dies gewesen sein mochte.

Odin wusste genau wo die Vorlieben für Schwalbe lagen.
Aber diese wollte er im Moment nicht fördern.
Stattdessen die unliebsamen.
Welche genauso wichtig waren wie die Anderen.
"Fertig?"
hakte er nach.
Sah seinen Schüler abwartend an.

"Ja Meister"
Presste Schwalbe zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor.
Sein stechender Blick nun wieder auf Wolf gerichtet. Der Knabe ließ ihn spüren was er davon hielt.
Wenngleich nicht so offensichtlich wie die letzten Tage.
Er hielt sich zurück.
Wartete nun stumm darauf, dass sein Herr voran ging

"Ein Werwesen"
Meinte die Assassinen nach ein paar weiteren Minuten, als sie sich wieder am Knie stützend erhob.
Noch einmal den Blick über den Leichnam wandern ließ.
Anschließend nickte sie nur wortlos einigen älteren Anwärtern zu, damit sie den Kadaver beseitigten.
Fohlen war nicht unter den Zuschauern.

out: der kadaver ist fohlen?


Mein Blick wird hektisch.
Immer wieder sehe ich mich um.
Suche nach Fohlen.
Sie muss doch hier sein.
Mein Puls beginnt zu rasen.
Sehe mir den Leichnam genauer an.
Auch wenn ich nicht näher trete.

"Gut dann gehen wir."
meinte er grinsend.
Ging nun voran.
Sie würden in die nächste Stadt reiten.
Denn dort fand ein Ball statt.
In ihren Gewändern waren sie nicht als Assasinen auszumachen.

Nur wenige der braunen, lockigen Strähnen des Leichnams waren zu erkennen.
Die Hals nussbraunen Augen starr in den Himmel gerichtet. Vor entsetzen geweitet.
Der Kadaver wurde von den Männer auf einem Brett davon getragen.
Weit ab von der Burg würden sie ihn verbrennen, damit nicht der Gestank des verwesenden Fleisches die Guhle anlockte.
Eine weit aus ernst zunehmender Gefahr als die Goblins.
Sie kamen heimlich durch die Erde und meist in größeren Gruppen.
Fassungslos waren noch immer die Mienen der anderen Assassinen.
Sie konnte nicht glauben, dass es gerade Fohlen erwischt hatte. Vor allem war wohl die Frage was sie so spät nachts auf dem Trainingsplatz zu suchen hatte?
Sie wussten doch dass sie nur zu zweit oder mehreren hier trainieren sollten.
Der Wald war nicht weit ab und somit waren sie nicht geschützt vor den Monstern welche darin hausten.

Wortlos wie eh und je folgte ihm Schwalbe.
Mürrisch lag jedoch sein Blick im Rücken seines Meisters.
Doch seinem Gram verlieh er keinen Ausdruck. Ging mit ihm hinab zur Stallung.
Schwang sich dort auf seine bereits gesattelte Stute Emine.
Diese wackelte für wenige Sekunden mit den Ohren und ging grunzend Rückwärts.
Sie spürte die Anspannung ihres Herrn. Eine Anspannung welche sie bisher noch nicht kannte.

Ich schlage mir die Hände vor den Mund.
Entsetzen packt mich.
So dass meine Beine unter mir nachgeben.
Ich auf den Boden sacke.
Ich wollte mit Fohlen trainieren und habe dies vergessen.
Die aufkommenden Tränen ringe ich nieder.

Wolf stieg ebenso auf seinen Hengst.
Ritt auch sogleich los.
Seinen Hengst trieb er außerhalb der Burg in einen gestreckten Galopp.
Welchen er mühelos bewältigte.
Gar wieherte dieser erfreut über das Tempo.

Schwalbe zischte leise über das vorgegebene Tempo, vor allem da er relativ spät erst reagierte.
Zu sehr hatte ihn das Verhalten seines Tieres irritiert, bevor er diesem die Fersen in den Bauch drückte.
Unwillig schüttelte sie den Kopf, ehe sie kurz hoch stieg um in der nächsten Bewegung nach vorne zu setzen.
Dem Hengst des Wolfs hinterher. Die Stute hatte keinerlei Mühe das andere Tier wieder einzuholen.
Weit griff sie mit ihren Beinen unter. Streckte sich im Galopp.
Alles was Schwalbe tun musste war sich nur auf ihren Rücken zu halten.



out: bitte neues Thema öffnen

Die jüngeren Frauen kamen zu Kira, als die Reaktion wahrgenommen wurde.
Tröstend legten sie ihre Hände an ihre Schultern. Sprachen beruhigend mit ihr.
Es war allgemein bekannt, dass Katze und Fohlen gute Freunde waren. Daher neckte sie auch niemand wegen dieser Reaktion. Der Kadaver verschwand schließlich mit den Assassinen im Wald.
Laut knackte es, man hörte Blätter rascheln, ehe ein lautes Brüllen zwischen den mächtigen Stämmen hindurch hallte.
Gefolgt vom Kreischen der Männer.
Blutiges Gurgeln hörte man. Eine Klinge welche brach und knackende Knochen.
In heller Aufruhr liefen die Assassinen davon.
Man hörte dass sie dem Unwesen nicht gewachsen waren welches sich dort verbarg.
Die Mädchen kreischten gar angsterfüllt.

Ich höre das Geschrei der Männer und auch das Gebrüll des Untieres.
Doch ich realisiere dies nicht.
Erkenne so die Gefahr nicht.
Immer wieder stelle ich mir die Frage warum?
Warum Fohlen? Warum nur habe ich die Verabredung vergessen?
Kummer und Schmerz macht sich breit.
Bevor endlich Reaktion durch meinen Körper geht.
Ich abrupt aufspringe und mir eine Klinge schnappe.
An diesem Untier will ich mich rächen, ganz gleich wie weit ich dabei gehen muss.

Die ersten Männer stolperte haspelnd zwischen dem Unterholz hervor. Ruderten mit den Armen. Bemühten sich nicht zu fallen. Den Blick starr und entsetzt nach vorne gerichtet. Sie schienen so einem Monster wohl noch nicht begegnet zu sein, welches krachend und knackend sein Unwesen zwischen den Bäumen trieb.
Ein Matschen war zu hören. Wohl ein eindeutiges Indiz das einer der Männer ein Opfer geworden war und den mächtigen Pranken.
Im Zwielicht des Waldes sah man einen großen Schatten hin und her huschen.
Trotz der Größe war das Monster schnell.

Da mich keiner aufhält renne ich weiter in die Richtung des Monsters.
Wut und Zorn hat mich erfasst.
Das Haar weht es dabei nach hinten.
Rabe wäre begeistert das ich so lebensmüde bin.
Die Zähne presse ich knirschend aufeinander.
Ohne zu überlegen greife ich das Ungetüm an.

Das Untier mit dem Geweih eines Hirsches, dem Körper Wolfes und doch sah es aus wie ein tollwütiger Hirsch.
Die Klauen waren kräftig und spitz. Perfekt um seinen Gegner zu zermalmen. Es war eine groteske Mischung.
Im Maul hatte es lange scharfe Zähne, welche es kreischend bleckte.
Die Augen auf sie gerichtet, welche wild und ausdruckslos aufgerissen waren. Das Tier war blind vor dem Rauschen des Adrenalins in seinen Venen. Inmitten der Stirn saß ein drittes Auge, welches sich auf Kira richtete.
Rot glühte es. Wollte Besitz von ihr ergreifen.
Der Bies war zweimal so groß wie Katze. Arme und Beine zierten kräftige Muskeln.
Der lange Schwanz peitschte unruhig hinter ihm umher. Das Geweih reckte er bereits zum Angriff.



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Ich sehe nicht in das Auge dieses Biestes.
Greife es einfach frontal an.
Ziele dabei auf dessen Beine.
Würde diesem genauso viel Leid beibringen, was es Fohlen angetan hat.
Ich bin einfach blind vor Wut.

Doch das Bies war nicht dumm, es wich ihr zur Seite aus.
Schlug mit dem Geweih die Klinge davon und gar aus ihrer Hand. Das Untier war äußerst gefährlich.
Nur für erfahrene Krieger war es möglich es zu töten und auch dann liefen diese Gefahr von dem Monster getötet zu werden.
Es galt stets einen großen Bogen um das Nest eines Bies zu tun. Denn lebend durchquerte es man nicht.
Wild vor Wut stürmte das Tier auf sie zu.
Das Geweih dabei gesenkt um sie zu erdolchen.
Sein brüllen erfüllte den Wald und die mächtigen Schritte ließen die Erde erbeben.
Kreischend flogen die Vögel davon.

Im letzten Moment springe ich zur Seite.
Rolle mich dabei ab.
Sofort stehe ich wieder auf.
Will zu meiner Klinge hetzen.
Aufgeben kommt für mich im Moment nicht in Frage.
Würde kämpfen bis zum Tode.

Bevor das Geweih den Baum druchrammen würde hielt das Untier inne und wandte sich ruckartig um.
Sofort hetzte es Kira nach, doch in der Ungestümen Art stolperte es.
Sodass ein Ende des Geweihs sie nur knapp am Arm streifte. Doch reichte dieses Streifen für eine tiefe Schnittwunde.
Brüllend fing es sich anschließend wieder. Ging erneut auf Katze los.
Es wartete nicht bis sie sich aufrappeln konnte.
Das Untier war ihr überlegen. Haushoch überlegen.

Ich erreiche meine Klinge.
Packe sie am Griff.
Anschließend werfe ich mich auf den Boden.
Zum Glück ist hier ein Erdloch, sodass das Untier über mich hinwegstreicht.
Mit Ruck ramme ich meine Klinge dabei in dessen Fußsohle.
Stoße es tief hinein.

Wütend kreischte es auf, doch Kira hatte sich nun selbst in den Tod gestürzt.
Diese Stich mit ihrem Schwert war für dieses Ungeheuer nur ein Kitzeln.
Wild rammte es sein Geweih in den Boden hinein.
Begann die Erde weg zu schaufeln. Katze hatte keine Chance gegen das Tier.
Sobald sie die Klinge gegen es erheben würde, würde das wild herumschlagende Geweih ihr dieses aus der Hand schlagen.
Zudem wurde das Loch immer Größer. Die Spitzen Enden kamen näher-
Immer wieder hörte man das Grunzen und Knurren des Tieres.
Sie war ihm ausgeliefert.

Ich packe in einer raschen Bewegung das Geweih.
So würde es mich unweigerlich herausziehen.
Leider schramme ich mir dabei auch alles auf.
Doch der schmerz ist im Vergleich nicht so dramatisch.
Jedoch schleudert es mich ein Stück weg.
Kullere so einige Meter auf dem Boden.
Schwerfällig versuche ich wieder aufzustehen.
Blut klebt an meinem Gewand und Körper.

Der Bies kreischte auf und mit donnernden Getrampel stürmte es auf sie zu.
Weit das Maul mit den Zähnen aufgerissen und schreiend. Es würde Kira unweigerlich zerfetzen.
Jedoch ehe sie der Unhold erreichte, heulte ein Pfeil durch die Luft. Zerschnitt diese regelrecht ehe er ploppend im Arm des Monsters stecken blieb. Zornig brüllend kippte es zur Seite. Biss jaulend nach dem Pfeil in seinem Arm, welcher zu brennen begann, denn ein Gift klebte an diesem. Aus dem Gebüsch brach ein schwarz vermummter Mann. Erneut einen Pfeil an der Sehne seines Bogens gespannt. Dieser schnellte erneut pfeifend durch die Luft. Bohrte sich tief in die Schulter, erntete so erneut ein schmerzendes Jaulen.
"Lauf!"
Wurde sie grimmig angeherrscht.
Rabe stand schützend vor ihr. Den Blick auffordernd zu ihr hinab gerichtet, bevor dieser knurrend nach vorne schnellte.
Noch rechtzeitig zog er seine Klinge hoch, lenkte den neuen Angriff des Bies mithilfe dessen Gewicht ab, auch wenn er dabei vom Geweih erwischt wurde. Jedoch erkannte man dies von Kiras Position nicht und Rabe ließ sich nichts anmerken.
Spannte nur erneut einen Pfeil jagte ihn in den Rücken.
Selbst für den Raben war dieses Monster gefährlich

Ich gehorche gar.
Ohne fragen zu stellen und auch ohne zu widersprechen.
Selbst ich weiß, wann ich Anweisungen folge leisten muss.
Kein Blick werfe ich zurück, sondern laufe so schnell es geht.
Auch wenn bei jedem Schritt die Wunden brennen.
Das Adrenalin immer mehr abflaut.
Die letzten Meter sind eher ein stolpern als ein laufen.
Keuchend und mit pumpender Brust sacke ich in der Burg auf die Knie.
Den Blick auf den Boden gerichtet.
Ich gehörte aufgehängt.
Bin ich doch schuld, dass Fohlen nun tot ist.
Um meine Wunden kümmere ich mich gerade nicht.
Habe auch keine Kraft mehr dazu.

Rasch wurde sie an den Armen gepackt und hoch gezogen.
Die anderen Assassinen hatten Anweisung von Rabe erhalten alle in die Burg zu bringen.
Tore sollten mit schweren Balken verschlossen zu werden. Er selbst würde sich um das Ungeheuer kümmern.
Egal ob die Wunde an seinem Bauch brannte, sich der Bies unerbittlich gegen ihn wehrte gab der Assassine nicht auf.
Immer wieder jagte er brennende Pfeile in den Körper des Monsters. Wich nur knapp den Angriffen aus.
Rollte am Boden ab, oder sprang an seinem Ast hinauf. Dreck benetzte bereits seine ganze Kleidung.
Von Blut durchzogen war seine Rüstung. Gar klaffte sie bereits an der verwundeten Stelle auf.
Ließ einen Einblick zu.
Immer wieder hörte man das Brüllen des Monsters. Das Knacken junger Bäume die der Gewalt der Angriffe erlagen.
Der Boden erbebte darunter, wurde nach und nach von Blut getränkt.
Keiner kam ihm zur Hilfe.

Auch dagegen wehre ich mich nicht.
Selbst als ich in die Krankenstation gebracht werde.
Mein Blick geht einfach nur ins Leere.
Zu jeder anderen Situation hätte ich geschrien und mich gebärdet.
Doch auch als meine Wunden verarztet werden gebe ich keinen Mucks von mir.
Das Fohlen tot ist, ist nur meine Schuld allein.
Ich hätte statt ihrer sterben sollen.

Die Nacht brach herein.
Stille war in den Wald eingekehrt, doch der Rabe kam nicht zurück.
Verschlossen blieben die Tore.
Blutgeruch brachte der Wind zur Burg.
Wachen waren an den Mauern aufgestellt worden. Stets mit einem Bogen bewaffnet.
Nichts dem Zufall überlassen.
Doch niemand meldete die Rückkehr des Assassinen

Sie behalten mich in der Krankenstation da.
Die Wunde an meinem Arm ist tief.
Der Rest eher halb so schlimm.
Bedenklicher ist mein seelischer Zustand.
Denn ich sehe weiter einfach nur ins Leere.
Und rede auch kein Wort.
Nur die Beine ziehe ich an.
Selbst wenn es mir unbequem werden sollte.
Die Arme darum gelegt.

Die Nacht schritt weiter voran.
Katze wurde alleine gelassen. Sie bekam die Ruhe welche sie brauchte.
Die Tore blieben weiter verschlossen, obwohl von Rabe noch immer jegliche Spur fehlte.
Jedoch auch von dem Bies.
Die Angst dem Untier in die Arme zu laufen war einfach zu groß.
Somit suchte auch niemand nach dem allseits unbeliebten Krächzer.
Mancher war wohl froh, wenn dieser bei dem Kampf umgekommen war.
Wo er sich doch schützend vor Katze gestellt hatte.

Ich tue kein Auge zu.
Merke weder ob ich müde bin, noch das ich Hunger habe.
Ich würde ja doch nichts herunterbekommen.
Lautlos und ohne es überhaupt von mir zu bemerken rinnen die Tränen herab.
Die Arme dabei nur fester um meine Knie gelegt.
Auch wenn der Verband um meinen Arm dabei spannt.
Die Wunde gar erneu aufgehen würde.

Die Nacht schritt weiter voran.
In der Burg war Ruhe eingekehrt, auch wenn diese angespannt war. Die Wachen wechselten sich auf den Mauern ab.
Standen schmiere. Sie würden es nicht wagen bei dieser Dunkelheit hinaus zu gehen.
Vor allem nicht wegen Rabes fehlen.
Dies konnte für sie nur bedeuten, dass auch dieser gefallen war.
Was wohl ebenso Kiras Schuld war, wäre Fohlen nicht Tod, so wären die Männer nicht in den Wald gegangen.
Sie nicht ihnen nach gestürmt und so dumm gewesen sich gegen einen ausgewachsenen Bies zu stellen.

Langsam erfasst meinen Körper Kälte.
Und ich beginne zu zittern.
Trotz allem klettere ich nicht unter die Decke.
Sondern bleibe auf dieser sitzen.
Nur eine lockere Hose trage ich.
Am Oberkörper, bis auf die Bandage und Verbände nichts.
Weiterhin rinnen die Tränen hinab.
Bei Morgengrauen weckt der Hahn auf dem Hof alle Anwesenden.

Die Krankenpfleger kamen wieder zu Kira.
Sprachen ruhig auf diese ein, doch das Unverständnis mischte sich ebenso ein.
Ja, Fohlen war ihre Freundin gewesen, aber zu ihrem Leben, ihrem Beruf gehörte der Tod.
Nicht nur der Tod von Zielpersonen. Auch konnten die Freunde bei Aufträgen sterben.
Selbst der Wolf oder Rabe konnten eines Tages ihren Meister finden.
Durch die vorherrschende Angst wagte es sich noch immer Niemand aus dem Schloss hinein.
Allen war ihr Leben wichtiger, als dass sie es riskieren würden um nach dem Raben zu suchen.

Ich vernehme die Worte.
Doch reagiere ich nicht darauf.
Bin im Moment zu sehr in meiner Trauer gefangen.
Womöglich auch nur durch harte Mittel daraus zu holen.
Vor allem verstehe ich Rabes Verhalten nicht.
Er wäre mich los, wenn er nicht eingegriffen hätte.
Warum also hat er mich dann beschützt?
Ich bin es doch gar nicht wert.

"Reiß dich zusammen"
Wurde sie jäh von einem der älteren Assassinen angefahren.
Zog sie gar an der Schulter hoch. Schnaubend sah er sie an.
Jeder hatte schon einen Freund verloren. Ein paar Stunden Trauer waren okay.
Doch für sie war es so als wäre eine Welt untergegangen.
Sie zog damit Fohlens Tod in das Lächerliche. Sie gebührte ihr keine Ehre.
Die Ehre einer Kriegierin. Fohlen war im Kampf gestorben wie ein wahrer Assassine.
Weiterhin waren die Tore verschlossen. Niemand suchte Rabe