Italien, Venedig

Grob wische ich mir die Tränen aus dem Gesicht.
Warum weine ich jetzt deswegen?
Ich bin doch sonst keine, die wegen jeder Kleinigkeit rumheult.
Je mehr Tränen heruntertropfen, desto fester beiße ich mir auf die Unterlippe.
Gar tropft Blut herab.

Ich sah nicht einmal mehr zurück, als ich schließlich an meinem Heim ankam.
Schnaubend ging ich hinein und zog mir darauf die Kapuze vom Kopf.
Wahrscheinlich waren meine Eltern wieder da.
Cecile hatte mich wohl auch schon verpetzt

"Mammon? Komm ins Wohnzimmer."
ruft seine Mutter.
Sie sitzt mit ihrem Mann auf der Couch.
Cecile sitzt auf dem Sofa.
Ihre listigen Augen auf ihn gerichtet.

Na toll- Pferktes Timing.
Schnaubend hielt ich inne und bog in den Wohnbereich an.
Natürlich war Cecile dabei. Ja wie sollte es auch anders sein.
Abwartend blieb ich neben dem Sessel stehen.
"Was ist?"
Hackte ich genervt nach.

"Du hast Post bekommen."
Seine Mutter deutet auf den Tisch.
Sieht ihren Sohn aber weiter streng an.
So ist sie schon immer gewesen.
Cecile verfolgt ihn weiter mit dem Blick.

"Post?"
Verwirrt sah ich sie im ersten MOment an.
Cecile hatte mich nicht verraten?
Doch das fragte ich bestimmt nicht, sondern ging auf den Tisch zu und hob die Post auf.
Rasch öffnete ich den Brief.

Es sind drei Zusagen von Universitäten darin.
Mammon muss sich für eine dieser entscheiden.
"Und?"
Seine Mutter sieht ihn fragend an.
Kann sich aber denken was darin enthalten sein kann.

"Zusagen"
Meinte ich recht knapp.
War gerade dabei mir die Briefe durchzulesen.
Stirnrunzelnd.
Denn ich musste mir nun eine aussuchen.

Er hat die Wahl zwischen London, Amerika und Japan.
Cecile beobachtet ihn weiter aus einem Blick, der nichts gutes verheißen mochte.
Sie wartet nur noch auf den richtigen Moment.
Wobei sie bereits mit seinen Eltern geredet hat.

Ich würde jetzt nicht auf der Szelle entscheiden.
schließlich ging es hier um einige Jahre meines Lebens.
so steckte ich die Briefe in die Tasche meines Pullis.
"war das alles?"
hackte ich noch nach und wollte mich bereits abwenden.

"Nein, es ist noch nicht alles."
meint sie streng.
"Setz dich."
Ihre Stimme lässt keine Widerworte zu.
Seine Mutter sitzt mit geradem Rücken da.

Innerluch fluchend knirschte ich mit den Zähnen und wandze mich ihnen wieder zu.
Ich konnte mir denken was noch war.
Wortlos setzte ich mich in den Sessel.
Wie ein König die Arme auf den Lehnen und die Beine übetschlagen.
ich würde Cecile nicht den gefallen tun und mich wie ein kleiner Junge zusammen kauern

"Cecile hat uns erzählt, dass du dich in letzter Zeit öfters bei den Menschen zu sehen seist."
beginnt seine Mutter.
wartet auf die ANtwort ihres Sohnes.
das sie das nicht gerade gut hieß war eindeutig zu sehen.

"Ja das ist wahr"
Antwortete ich ihr als wäre nichts großes dabei.
Schließlich hießes ja immer wir sollten uns anpassen.
das ging nunmal so am besten

"Öfters mit ein und derselben Person."
spricht sie weiter.
sagte zu seiner Antwort nichts.
Weiterhin der Blick abwartend auf ihn gerichtet.
"Du sollst diese Person gar zum Essen ausgeführt haben und in das Hotel getragen haben."
Cecile grinst dabei diebisch.
So kann sie ihm das alles heimzahlen.

Ich hob nur kurz die Hände, als verstünde ich nicht was das hier sollte.
"Und wenn es so wäre?"
Hackte ich vollkommen ruhig nach.
Innerlich köpfte ich Cecile bereits.
Diese Intrigen immer von ihr. Sie würde bestimmt nicht meine Frau werden.
Vorher phälte ich mich selbst

"Du gibst dich mit einem niederen Wesen ab?"
ihre Stimme ist gefährlich leise.
So etwas hat sie nicht gerne.
Das man sich in ihrer Nähe aufhält, in Ordnung.
Aber sich nicht auf eine gleiche Ebene zu stellen.
Das ist einfach unzumutbar.

"Du redest davon als wäre es eine Todsünde"
Schnaubte ich genervt und verdrehte gar die Augen.
"Ich werde bald auf eine Uni gehen wo ich mich zwangsläufig mit ihnen abgeben muss... warum nicht vorher etwas übung beschaffen?"
Warf ich nun ein.
Denn alle drei Unis waren auch für Menschen zugelassen.
Gar waren die Lehrer zum Teil menschlich.

"Weiß es was du bist?"
hakt sie nach.
geht auf seine Frage nicht ein.
Ihr Sohn weiß genau was sie davon hält.
Die Menschen sind ein niederes Volk.
Gar noch niedriger als diese Z Vampire.

"Natürlich nicht."
Antwortete ich ihr abermals augenverdrehend.
Was hielt sie denn von mir?
Dass sie es natürlich wusste verschwieg ich gewissenhaft.
Dachte nicht einmal daran.

"Gut."
ihre Stimme ist bedrohlich.
Vor einem Mord hält sie sich nicht ab, wenn es zum Schutze ihrer Familie ist.
"Dann darfst du gehen."
fügt sie umso ruhiger hinzu.
"Cecile wird dich auf deine Uni begleiten. Sie wird dieselben Fächer belegen wie du."

Deutlich wurde meine Miene angewidert bei dieser Tatsache.
"Das ist nicht dein ernst."
Maulte ich meine Mutter nun an.
Der Blick grimmig auf sie gerichtet.
Ich war kein Kind mehr, dass eine Begleitung benötigte.
Vor allem nicht dieses Weibstück.

"Stell meine Entscheidungen nicht in Frage."
Sie steht auf.
Obwohl sie sogar kleiner als ich bin, strahlt sie eine immense Macht aus.
Die sie auch ihren Sohn zu spüren lässt.
"Cecile geht mit dir zusammen auf die Universität oder du kannst es dir selber auch abschminken und bleibst hier."
In Italien gibt es auch genügend Unis.
Nur da haben sie Mammon noch besser im Blick.

Abrupt erhob ich mich.
Angspannt und knurrend sah ich auf meine Mutter hinab.
"Ich bin volljährig. Du kannst mir gar nichts sagen!"
Maulte ich sie zornig an und wandte mich abrupt um.
Ich war kein kleines Kind mehr.

"Und ob ich das kann."
faucht sie zurück.
"Wir sind nicht bei den Menschen. Bei uns herrschen andere Regeln."
das Wort Mensch speit sie regelrecht aus.
So als wäre es giftig.

"Was? Willst du deinen einzigen Sohn enterben oder was?"
Fauchte ich sogleich zurück und bleckte knurrend die Zähne.
Sie brauchte nicht glauben, dass ich einfach kuschte.
Nicht vor ihr.
Vor allem nicht wenn es um Cecile ging.

"Du bist der Erbe dieses Geschlechts. Benimm dich also dementsprechend so."
Sie lässt sich nicht einschüchtern.
Geht aber auf ihn zu.
"Und so wie du dich benimmst, bist du eindeutig noch ein Kind."
Ein Schritt trennt sie von ihm.

"Warum soll ich mich auch anders benehmen wenn du mich wie ein Kind behandelst!"
Schrie ich sie nun an.
Sofort spannte sich mein ganzer Körper an und bleckte fauchend die Zähne.
Drohte ihr ganz offensichtlich ohne Scham.
Ich wollte sie nicht in meiner Nähe haben.

Ruckartig erhält er eine deftige Ohrfeige.
"Sprich nicht so mit mir."
Ihre STimme wirkt ruhig.
Doch sie ist voller Zorn.
"Und nun geh duschen und zieh dich um. Es wird gleich gegessen."
Sie rümpft die Nase.
"Du hast den Geruch dessen an dir."

Ich ballte die Hände zu Fäuste.
Wild war mein Blick auf sie hinab gerichtet, als ich mein Gesicht wieder zu ihr wandte nach dem Schlag.
An meiner schweren Atmung sah man deutlich wie sehr ich mich beherrschte nicht zurück zu schlagen.
Egal ob sie meine Mutter war.
"Stecks dir sonst wo hin!"
Zischte ich sie hasserfüllt an und wandte mich abrupt ab.
Stampfte zu meinem Zimmer hinab.
Ich duschte mich nicht.
Auch würde ich nicht zum Essen hinab kommen.

Nur selten hat sie die Hand gegen ihren Sohn erhoben.
Und noch nie ist sie vor ihm davongewichen.
Er würde sich schon wieder beruhigen.
Cecile sieht ihm Schadenfroh nach.
Doch der Blick seiner Mutter bringt sie zum schweigen.
Sie essen ohne Mammon, wenn dieser nicht kommt.
Cecile bekommt ihre Anweisungen.
Sie solle auf ihn aufpassen, ihm aber auch seinen Freiraum lassen.
Sie habe sich zu benehmen.

Ich konnte es kaum erwarten endlich aus diesem Haus fliehen zu können.
Es war wie ein Gefängnis für mich. Nur Regel gab es hier und sonst nichts.
Nicht ohne Grund war ich auf dem Internat in Deutschland gewesen, denn dort hatte ich meine Eltern... na ja sagen wir meine Mutter nicht im Nacken. Mein Vater war sowieso nie da.
Schnaubend sah ich aus dem Fenster. Betrachtete wie die Menschen noch draußen herum irrten sowie die Vampire.

Cecile verabschiedet sich schon bald.
Verlässt auch das Haus.
SIe will die Spur dieses Menschen verfolgen.
Wenn diese aus dem Weg ist, dann hat Mammon keinen Grund sich über sie Gedanken zu machen.

Ich runzelte die Stirn, als ich Cecile sah, die auf dem Weg zum Teil der Menschen war.
Freiwillig würde sie doch dort niemals hingehen?
So sah ich ihr grübelnd nach.
Diese Drecks weiber.

Sie bewegt sich vorsichtig.
Es ist einfach zu dem Hotel zu finden.
Denn sie muss hauptsächlich seiner Spur folgen.
Er ist sehr ausgeprägt und da Mammon ein reinblütiger ist, sehr intensiv und dominant.
Vorfreudig leckt sie sich über die Lippen.
Geht in das Hotel hinein.
Ohne zu zögern manipuliert sie die Gedanken der Menschen.
Lässt es scheinen als wäre sie nie dagewesen.
Sie findet mein Zimmer rasch.
Mit einem Ersatzschlüssel sperrt sie auf und huscht lautlos hinein.

Ich hatte mein Zimmer nun doch verlassen und war hinunter geschlichen.
Lauschte kurz der Stimme meiner Mutter, ehe ich zur Tür hastete.
Ich hoffte doch das ich mich irren würde
So dumm konnte Cecile nun wirklich nicht sein.

Sie schleicht durch das Hotelzimmer.
Macht keine Geräusche und auch kein Licht.
Im Bad tropft der Wasserhahn.
Doch sonst scheint alles ruhig, zu ruhig zu sein.
Das Bett ist ordentlich gemacht und auch sonst liegen keine Sachen auf dem Boden.
Sie öffnet Schubladen, doch finden tut sie nichts.

Ich seufzte erleichtert, als die Tür hinter mir geschlossen war.
Rasch lief ich in Richtung des Hotels.
Es war wirklcih besser wenn sich unsere Welten nicht mehr mischten.
Sie kam nur immer in Gefahr, wenn sie bei mir war.

Sie runzelt die STirn.
Wo kann dieses Gör nur sein?
Nun riss sie ungeachtet die Schränke auf.
Auch dort ist nichts zu finden.
Doch ich kann noch nicht lange weg sein.
Mein geruch hängt zu intensiv hier in dem Zimmer.
Selbst unter dem Bett sieht sie nach.
Ich dagegen sitze mit meinen wenigen Habseligkeiten am Flughafen.
Fest in meinen Mantel gepackt.
Vielleicht ist es besser so.
Ein radikaler cut und alles wird vergessen.

"Was treibst du hier!?"
Herrschte ich sie grimmig an, als ich das Hotel und ihr Zimmer erreicht hatte.
IN diesem Cecile vorfand wie sie hier alles durchwühlte.
Knurrend sah ich auf sie hinab.
Das durfte doch wirklich nicht wahr sein.
Bestand diese Familie denn nur aus Intrigen?

"Dasselbe kann ich dich auch fragen."
antwortet sie ihm schnippisch.
reckt das kinn in die höhe.
wären sachen in den schränken gewesen, so wären dies eim zimmer verteilt gewesen.
so sind nur die schränke offen.

Aburpt packte ich sie an der Kehle und donnerte sie gegen die Wand, dass gar ein Riss in dieser Wand.
Mit gebleckten Zähnen fauchte ich sie an, ehe ich tosend knurrte.
Der Griff um ihren Hals war weder sanft noch grob, eher war zertrümmernd.
"Leid.... Das einzige was du die nächsten Jahre erfahren wirst ist Leid und glaub mir ich bluffe nie."
Knurrte ich sie hasserfüllt an und biss sie abrupt in die Schulter. Drang gar bis auf ihre Knochen hinab.
Allerdings trank ich ihr Blut nciht. Ließ es hinab tropfen.
Das war unter Vampiren so ziemlich die gröbste Beleidigung, wenn man das Blut des anderen verschmähte.

Sie sieht ihn entsetzt an.
Versucht sich aus seinem Griff zu winden.
Schlägt gar gegen ihn.
"Du elendiger Arsch."
schreit sie ihn an.
auch er würde keinen Spass haben die nächsten Jahre.
Er würde sein Leben zu einem Martyrium machen.
Ihn dazu zwingen nur noch künstliches Blut zu trinken.
Ihn in Anwesenheit anderer zu akzeptieren.
Denn neben Menschen konnte er ihr nichts tun.
Mein Flug wird aufgerufen.
Dad wird sich wundern warum ich schon früher zurück bin.
Aber das ist mir eigentlich egal.
In Gedanken achte ich nicht auf meinen Weg.

Ich verpasste ihr einen Schlag ins Gesicht, dass sie an die andere Seite des Zimmers flog.
"Sie... Sie elendiger Arsch wenn dann bitte."
Knurrte ich sie mit blutverschmierten Zähnen an.
Angewidert wischte ich mir ihr Blut von den Lippen und spuckte es gar aus.
Sie brauchte nicht glauben, dass sie es einfach haben würde.
Und an allem war nur sie alleine Schuld.

Sie stöhnt schmerzend auf.
Doch rasch ist sie wieder auf den Beinen.
Hält sich ihre Schulter.
Ihr Blick ist hasserfüllt.
Keiner der Beiden würde es im Studium leicht haben.
Denn sie machen sich gegenseitig das Leben schwer.
Und irgendwann würde einer der Beiden kleinbeigeben.
Nur damit wieder Freiden herrscht.
Ich gebe meine Karte am Schalter ab.
Ebenso meinen Ausweis.
Ehe ich matt lächelnd ins Flugzeug steige.

Ohne ein weiteres Wort wandte ich mich von ihr ab und ging aus dem Hotelzimmer hinaus.
Auch wenn Blut an meiner Kleidung klebte fuhr ich ganz lässig mit dem Aufzug hinab.
Die Menschen keuchten nur einmal erschrocken auf, als sie mich sahen.
Schon war ihre Erinnerung verändert.
Hasserfüllt ging ich aus dem Hotel zurück in mein Heim.
Diese Cecile werde ich schon irgendwie los.

Cecile verschwindet nach Hause.
Von seinen Eltern würde sie schon alles nötige erfahren.
Schweigend sehe ich aus dem Fenster.
Es ist wirklich besser so.
Und nach meinem Abschluss geht es nach London.
Würde dort studieren.
Nebenbei auch Selbstverteidigung erlernen.
Vielleicht wird auch meine Orientierung besser.
Ich muss blinzeln.
Meine Lippen zusammengepresst.

Schnaubend wusch ich mir das BLut aus dem Gesicht, als ich wieder zu Hause war.
Ich hoffte ich würde es noch das nächste halbe Jahr hier aushalten ohne jemanden die Kehle zu zerfleischen.
Wobei es um Cecile nicht schade wäre.
Es wäre sogar ein Segen.
Seufzend lehnte ich mich auf das Waschbecken.
Sie war einfach gegangen. Nicht einmal verabschiedet hatte sie sich.
Na ja gut... ich war es der gegangen ist, und trotzdem.
Den Stich der sich schmerzend in meiner Brust ausbreiten wollte drängte ich nieder.
Sie war ein Mensch und es war besser so.

Ich hätte auch nicht gewusst wo er wohnt oder wie ich ihn finde.
Wäre ich im Hotelzimmer gewesen, so hätte mich seine Cousine gefunden und erledigt.
Aber das wusste ich nicht.
Ich bin nur meinem Instinkt gefolgt.
Und dieser hat mir gesagt, ich solle gehen.
Ich beiße mir nun auf die Unterlippe.
Hole den Zettel heraus, den ich ihm habe schreiben wollen.
Nur habe ich vergessen ihn irgendwo sichtbar hinzulegen.
Wobei ich nicht einmal daran geglaubt habe dass er noch einmal in mein Zimmer, zu mir, kommt.
'Es ist wohl wirklich besser so. Viel Erfolg und lebe wohl.'
Ich zerknülle den Zettel.
Kämpfe mit den Tränen.

Ich spritzte mir noch einmal das kühle Nass ins Gesicht, ehe ich mich von dem Waschbecken abwandte und hinaus ging.
Wie von selbst glitt mein Blick wieder aus dem Fenster.
Sah dort die Welt der Menschen. Es schien dort so friedlich zu sein.
Nicht so wenn ich zu uns hinab sah.
Manche zerfleischten sich mit den Blicken, ganz offensichtlich.
Doch das war anscheinend ok. Normal.
Schnaubend schüttelte ich den Kopf.
In so einer Welt hatte wirklich kein Mensch etwas verloren.