Italien, Venedig

Das Flugzueg rollt auf die Startbahn.
Noch immer sehe ich hinaus.
Die Arme fest an mich gedrückt.
Kaue mir hart auf der Unterlippe herum.
Ich würde es mir nie verzeihen, dass ich einfach abgehauen bin.
Doch würde er dieses bedauern nie mals mehr mitbekommen.


out: ich bin ab morgen bis 8.12. nicht im internet und auch nicht da, sondern in warendorf

Ich legte mich nun einfach in mein Bett und stierte an die Decke.
Die Zeit heilte Wunden sagten die Menschen doch immer.
Gut das wir sehr viel Zeit dazu hatten.
So schloss ich einfach die Augen.
Ich würde sie einfach vergessen.





out: wo bist du?

out: ab morgen bin ich in Warendorf beim reiten


Während dem Flug schlafe ich irgendwann ein.
Der Kopf liegt dabei an der Scheibe.
Mein Herz schmerzt.


out: ich mach mir was zu essen

Neben sie stetzte sich plötzlich jemand ganz anderes.
Er war dabei auch nicht gerade leise.
Den Cowboyhut zog er ins Gesicht und lehnte sich zurück.
Als würde auch er ein Nickerchen halten.

out: das habe ich dir aber bei unserem letzten telefonat gesagt gehabt



Verschlafen blicke ich verwirrt auf.
So auch zu dem der neben mir nun sitzt.
Reibe mir über die Augen.

Der Typ hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
Schnarchte gemütlich vor sich her.
Dass er beobachtet wurde schien ihm ziemlich wurst zu sein.




out: echt? Hab ich vegessen xD

out: das merk ich. hab da auch gesagt das wir uns nach warendorf treffen können, weil ich urlaub hab.


Ich schüttel den Kopf darüber.
Sehe wieder nach draußen.
Wie es aussieht habe ich nur kurze Zeit geschlafen.

out: dass du im Dez Urlaub hast des weiß ich noch xD



Der Kerl rumorte kurz herum ehe er sich etwas drehte und weiter schlief.
Freundlich lächelnd kam auch die Stewardess vorbei.
Fragte ob alles in Ordnung wäre.

Ich nicke darauf.
erwidere das lächeln matt.
schließe nun ebenfalls wieder die augen.
ich würde wohl noch eine runde schlafen.

Der Typ mit dem Hut neben ihr schlief weiter.
Der Flug würde ja sowieso nicht sehr lange brauchen.
Somit war es wohl eher ein kleines Nickerchen

Ich schlafe ebenso wieder ein.
Wache erst auf als das flugzeug zu landen beginnt und es holprig wurde.
Ich atme tief durch.
WIeder den Blick nach draußen gerichtet.

Der Typ neben ihr war ebenso wach.
Die Arme stur vor der Brust verschränkt stierte er auf den Sitz vor sich.
Schwieg und sah sich nicht einmal um.
Seine Kleidung war eher Texanisch als Europäisch

Ich rede nicht mit meinem Sitznachbarn.
Warte nur darauf das wir aufsetzen und aussteigen dürfen.
Sobald wir die Erlaubnis haben will ich mich erheben.
Sehe diesen seltsamen Typen fragend an.
Denn vorher musste er aufstehen und gehen.

Der Typ ließ sich allerdings Zeit und nur gemütlich trat er auf den Gang.
Holte ebenso gemächlich sein Gepäck aus dem Stauraum.
Auf seine Mitmenschen schien er wenig zu achten.
Auch wenn sie ihn bereits mit genervtem Blick dolchten, denn er hielt alle auf

Des wegen bleibe ich noch sitzen.
Ich habe keinen Stress.
Immerhin kann ich so noch weiter meinen Gedanken nachhängen.

So war sie ziemlich die letzte, die das Flugzeug verlassen konnte.
Natürlich wartete ihr Vater bereits am Abholterminal auf sie.
Sah sich immer wieder nach allen um, um darauf festzustellen, dass es nicht seine Tochter war.
Er war schon ganz ungeduldig.
So lange war sie noch nie alleine irgendwo gewesen.
Überhaupt war sie nie alleine irgendwo gewesen

"Dad."
rufe ich sobald ich ihn sehe.
WInke ihm zu.
Mit wenigen großen Schritten bin ich bei ihm.
"Wie geht es dir?"
lächle ihm entgegen.

Ihr Vater schloss sie sofort in die Arme und drückte sie ersteinmal fest an sich.
"Gut, gut... ich musste mich tatsächlich die letzten Tage weniger Ärgern"
Lachte er neckend.
Sah auch so zu ihr hinab, als er sie etwas von sich schob.
"Wie war dein Urlaub?"

"Sehr lehrreich."
erwidere ich lächelnd.
drücke ihn ebenso bei der umarmung.
das treffen mit king verschweige ich.
verdränge es gar.

"Das ist aber schön. Ich hoffe es war dort nicht so kalt wie hier."
Redete er sogleich weiter und zog sie mit sich.
Natürlich nahm er auch gleich ihr Gepäck.
Sah sie auffordernd an, denn er wollte alles genau wissen

Ich erzähle ihm auch alles genau.
Die ganzen Gebäude und Straßen.
Über den Dom.
Erzähle ihm jede Geschichte über die Historik.
Dennoch verschwiege ich King weiter.

"Du hast dich wohl ziemlich schlau darüber gemacht."
Lachte er amüsiert.
"Aber warum bist du früher abgefolgen?"
Hackte er jäh nach, als sie am Wagen waren.
Verstaute dabei gerade ihren Koffer in dem Compi.

"Ich hatte Sehnsucht nach zu Hause."
rede ich.
lächle ihm entgegen.
Innerlich zerreißt es mich.
"Schon Post gekommen von den Unis?"

"Ähm ja gerade erst gestern"
Ließ er sie sogleich wissen und stieg nun ein.
"Sag nicht du hast deinen alten Herrn vermisst."
Neckte er sie wieder und schnallte sich dabei an.
Ehe er bereits den Motor startete.

"DOch habe ich."
meine ich lachend.
Sehe dabei zu ihm.
"Und von wem?"
Auch ich schnalle mich an.

"Ähm von Oxford glaube ich."
Überlegte ihr Vater laut, als er bereits aus der Parkgarage heraus fuhr und sich in die Straße einfädelte.
Gemtülich Richtung zu Hause fuhr.
Lächelnd den Blick dabei stets auf die Straße gerichtet.
Er war froh, dass seine kleine Tochter wieder da war.

"Also ins triste Englang."
meine ich amüsiert.
Sehe dabei aus dem Fenster.
"Ich muss nur versuchen pünktlicher zu werden."

"Na ja. An der Uni musst du dir sehr viel mehr selbst beibringen."
Meinte ich Vater nun streng.
Auch sah er so kurz zu ihr hinüber.
"Das ist nicht wie in der Schule."

"Ja ich weiß."
seufze ich schwer.
Streiche mir mit den Fingern durchs Haar.
"Aber ich werde da sicher welche finden, die mir dabei helfen."
meine ich verschmitzt.


out: ich geh ins bett

"Ja natürlich."
Lachte er sanft zu ihr und fuhr weiter.
Es benötigte fast eine Stunde bis sie schließlich bei sich zu Hause waren.
Wieder am Internat.
"Hast du Hunger?"
Hackte er nebenbei nach als er ihr Gepäck aus dem Kofferraum holte

"Ja sehr."
meine ich lächelnd.
sobald er angehalten hat steige ich aus.
atme tief die luft ein.
es ist herrlich wieder hier zu sein.

"Wir können uns ja was bestellen. Egal was du willst."
Meinte er lachend.
Ging nun auf die Haustür zu und schloss diese rasch auf.
Er konnte gar nicht sagen wie froh er war, dass sie wieder hier war.

"In ordnung."
antworte ich.
"WIe wäre es mit griechisch?"
ich sehe ihn abwartend an.
Italienisch und ich hätte unweigerlich an King gedacht.
So gehen wir in seine Wohnung und bestellen.
Erzähle ihm noch mehr von Italien.
Die Zeit vergeht so im Fluge.

Gespannt lauschte er ihren Worten.
Lachte über manche Details und schüttelte den Kopf über das erlebte.
"Willst du nicht deine Post öffnen?"
Hackte er allerdings jäh nach

"Ich habe Post?"
ich sehe meinen Dad völlig fragend an.
Denn bisher bekam ich nur höchst seltens Post.
Mit gerunzelter Stirn nehme ich den Umschlag in die Hand.
Drehe diesen ersrt einmal komplett in den Enden.
Ehe ich diesen vorsichtig, als wäre er aus Glas öffne.
Nervös kaue ich mir auf der Unterlippe herum und ziehe dabei den dicken Packen Papier heraus.
Überfliege diesen langsam.

Ihr Vater sah sie etwas verwundert an, denn hatte er zuvor im Auto nicht erwähnt gehabt, dass ein brief auf sie wartete?
Doch er wollte nicht nachhaken, denn da hatte sie bereits den Brief geöffnet.
In diesem waren sämtliche Unterlagen für die Anmeldung an der Universität of Oxford enthalten. Natürlich war auch ein Anschreiben darin, dass sie aufgenommen wurde. Auch eine Zusage, dass sie eine Wohnung in den Nahen Gebäuden erhalten würde. Zwar mit einer Mitbewohnerin, doch sie hätte eine Bleibe, welche noch dazu kostengünstig war.
Natürlich konnte sich ihr Vater das Bereits denken, so grinste er über beide Ohren.

"Ich wurde aufgenommen."
beginne ich nun langsam.
Kann es gerade nicht so ganz begreifen.
Sehe so immernoch verwirrt an.
Senkt dabei die Hände mit den Unterlagen.
"Bei der Universität of Oxford."

Abrupt war ihr Vater aufgesprungen.
Es war sichtlich dass dieser sich über die Maßen wohl für seine Tochter freute und anstelle von ihr, denn sie schien viel zu ungläubig zu sein um zu begreifen was da stand.
Fest schlang er seine Arme um sie und drückte sie voller imbrunst an seine Brust.
"Ich freu mich so kleines."
Seufzte er auch erleichtert, denn durch ihr ständiges Verschlafen hatte er früher geglaubt sie würde nie auf die richtige Bahn geraten.

"Danke."
lache ich leise.
Drücke mich ebenso fest an ihn.
Ich habe es ja selber nicht geglaubt je auf eine Uni zu kommen.
Durch meine ständige Schusselei.
"Ich muss mich wohl nun mehr anstrengen nicht zu verschlafen."

Ihr Vater lachte kehlig auf ihre Worte, denn dieses Problem würde sie wohl ewig verfolgen.
"Die Vorlesungen beginnen meist erst später. Also so früh wie zu Schulzeiten musst du nicht aufstehen:"
Schmunzelte er während er ihr liebevoll durchs Haar strich.
Er konnte noch immer nicht fassen wie groß sie bereits war. Noch gestern war sie doch zum Kindergarten gegangen und schon in einem halben Jahr ging sie auf eine Universtät. Das auch noch in London.
Rührseelig wie er war, standen ihm schon Tränen in den Augen.

"Dad was ist los?"
ich merke natürlich wie ihm Tränen kommen.
Doch ich weiß nicht warum.
Sehe ihn so auch fragend an.
Den Kopf dabei auch schief gelegt.
Dabei lehne ich mich an seine Hand.

"Ach ich freu mich nur so."
Schniefte er grinsend und wischte sich sogleich die Tränen aus den Augen.
"Und du bist viel zu schnell groß geworden"
Beschwerte er sich allerdings sogleich.
Für ihn hätte sie noch viel länger ein Kind bleiben können. Seine kleine, auch wenn sie nur adoptiert war, war sie wie ein eigenes Kind. Vor allem da er ja eigentlich ihr Onkel war, doch das hatte er lange verschwiegen. Denn er fand es war besser, wenn sie nichts über ihre Familie wusste. So war sie sicher.

"Und deswegen weinst du?"
ich runzle die Stirn.
Noch immer bin ich so naiv wie ein Kind.
Oder benehme mich wie eines.
Außenstehende würden meinen ich sei unselbstständig und verwöhnt.
Doch dies ist einfach nur meine Art.
So wie ich bin und mich benehme.

Er lachte nun amüsiert über seine Tochter und zersauste ihr das lange Haar.
"Natürlich nur deswegen."
In den braunen Augen ihres Vater war nur Freude und Stolz zu erkennen.
Sogleich nahm er ihr allerdings die Unterlagen aus der Hand und überflog sie.
"Wir brauchen noch einen Reisepass für dich."
Meinte er jäh einfach nebenbei. Ganz offensichtlich wollte er das Thema wechseln.
"Weißt du eigentlich schon welchen Zweig du wählen wirst?"
Erklang bereits die nächste Frage aus seinem Mund und sah nun auch wieder ernst zu ihr.
Nun war er der Direktor wie er leib und lebte.

Ich schüttel en Kopf auf seine Frage.
"Ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht."
Gleichzeitig ziehe ich den Kopf dabei leicht ein.
Denn ich habe mir tatsächlich noch nicht überlegt was ich machen möchte.
Hätte gedacht mein Dad würde mir dabei helfen.

Er sah sie völlig perplex an, ehe er laut zu lachen begann.
Gar krümmte er sich nach vorne und hielt sich den schmerzenden Bauch. Schüttelte immer wieder den Kopf.
So vergingen einige Sekunden eher er sich wieder beruhigt hatte.
"Das bist typisch du"
Meinte er besänftigend auf ihre Reaktion und wuschelte ihr durch das Haar.
"Immer noch ein Kind."
Flüsterte er leise, ehe er sich jäh räusperte und wieder ernst wurde
"Was interessiert dich denn? Naturwissenschaft, Medizin und Geist, Recht, Sozialwissenschaft?"
Zählte er mal wahllos irgendwelche Beispiele auf.

ICh lege den Kopf wieder schief.
Überlege einige Sekunden dabei.
"Alles?"
antworte ich ihm deswegen.
Denn interessant sind alle Themen.
Wenn auch ich nie und nimmer Zeit hätte, alles zu erlernen.

Ihr Vater sah sie nun wirklich sehr ungläubig an, ehe er schnaubte und sich fahrig übers Gesicht strich.
Gar schwach die Nasenwurzel rieb.
"Du kannst nicht alles studieren."
Meinte er ernst zu ihrer Frage.
"Du muss dich für einen Zweig entscheiden und kannst aber auch einen Nebenzweig wählen."
Erklärte er mahnend, denn er konnte sich schon denken, dass sie sich wohl nicht gerade daran halten wollte.
So war sie nun mal und so kannte er sie.
Schließlich hatte sie auch nicht auf ihn gehört, als es um diesen King ging, aber er hoffte sie hatte daraus gelernt.

Ich seufze schwer.
"Was würdest du mir empfehlen?"
ich sehe ihn fragend an.
Denn ich weiß wirklich nicht was ich da wählen sollte.
Es ist einfach alles so vielschichtig.

"Ich denke du solltest als Hauptzweig etwas wählen, dass Zukunftsperspektive hat. Das wäre zum Beispiel Jura."
Schlug er nun nachdenklich vor.
Für ihn war es natürlich in aller erster Linie wichtig, dass sie von dem Beruf der daraus ging sie auch Leben konnte.
Und zumindest in der Gesellschaft angesehen ist.
"Aber auch Medizin und Gesundheit... oder nicht dazu bist du vielleicht du dusselig...."
Überlegte er schwer weiter wobei er sich das Kinn mit dem Drei-Tage-Bart rieb.
"Vielleicht aber auch Psychologie?"
Dachte er weiter nach.
"Na ja... die Entscheidung musst du alleine treffen. Wenn dir dein Studiengebiet nicht zusagt, dann bringt natürlich alles nichts."