Cheydinhal

Cheydinhal war eine mittelgroße Stadt im Westen Kovirs, welche am Hafen lag und somit auch eine Handelsstadt war. Die Häuser waren alt, aber doch luxuriös wenn man die Slums der Stadt übersah. Auch hier war die Kluft zwischen Reichtum und Armut groß. Vielleicht sogar größer wie in anderen Städten.
Die weißen gepflasterten Straßen waren nur so lange weiß und sauber bis es in die Slums ging. Dort war der Boden matschig und dreckig. Von Unrat durchtränkt.
Dort lebte das Gesindel der Stadt, welches gar dort gefangen war, denn sie wurden von den Wachen stets zurück in die Scherben gestoßen. Sie hatten nicht die Befugnis in den reichen Teil der Stadt zu kommen.
Unter einem verlassenem Haus im schönen Viertel der Stadt lag das Hauptlager. Geschützt mit einer Felsentür welche nur bei der richtige Parrole sich aufschwang. Die überlebenden hatten in den Gängen dieser Katakomben genügend Platz.
Es waren Zimmer dort, doch nicht genügend für alle. Wohl nur der Wolf und der Rabe würden ein eigenes Beziehen.
Die anderen hatten weniger Platz. Ansonst war alles vorhanden was gebraucht wurde. Ein Giftgarten, Trainingsplatz und Alchemielabor.

Schwalbe wurde in eines der weniger befüllten Zimme rgebracht.
Er selber würde in seines gehen.
Auch damit nicht weiteres gerede entstand.
was schlecht für die Gemeinschaft war.
da war es unerheblich was Schwalbe wollte.
er hatte sich bei dieser Anweisung zu fügen.
in seinem zimmer legte sich wolf in sein bett.
schlief auch schon bald darauf ein.
der angriff und die reise waren anstrengend gewesen.

Sichtlich war Schwalbe nicht glücklich darüber mit anderen in ein Zimmer gepfercht zu werden.
Wie Vieh, doch er konnte nicht aufstehen ohne dass er sich das Bein weiter zertrümmern würde.
Somit blieb er verdrossen liegen.
Zudem schlief er bald wieder ein. Der Blutmangel setzte ihm noch immer zu.
Doch schon nach einer Stunde wurde er geweckt. Nicht von Schmerzen, sondern von Händen die über seine Haut glitten.
Gehetzt saß er aufrecht, um doch wieder grob zurück gedrückt zu werden.
"Das Schwälbchen ist wohl doch nicht enthaltsam wie wir dachten"
Lachte einer der Männer amüsiert.
Schwalbe erkannte sie sofort. Es waren zwei von den älteren Assassinen. Zwei recht umtriebige Männer.
Hinzukam eine junge Frau. Welche sich grinsend die Lippen leckte.
"Verschwindet"
Zischte er drohend.
Wehrte sich gegen die Hände an seinen Schultern, doch mit dem gebrochenen Bein war das schwer.
Denn bei jeder Bewegung ging ein stechender Schmerz durch dieses.



out: magst du die typen mitübernehmen?

out: jup kann ich


Wolf bekam davon nichts mit.
Er schlief fest.
"Oh ist das Täubchen doch so scheu."
schnurrte das Weib.
Strich ihm mit den Fingern durch die Haare.
Die Kerle lachten darauf.
"na wie oft hast du es mit dem Boss schon getrieben? Seit euch ja sehr nahe was?"
einer der Kerle packte ihn fest am hintern.
knetete diesen ungeniert durch.

Innerlich würgte es den Schwalben bei der Hand an seinem Hintern.
Schlug diese auch rasch weg. Versuchte sich dieser zu entwinden, egal ob es schmerzte.
Er dadurch ein schmerzendes Wimmern nicht unterdrücken konnte.
"Ihr seit doch verrückt!"
Maulte er sie zischend an.
Auch die Hand aus seinem Haar wehrte er grimmig ab.
Fasste diese rasch zusammen.
"Ich habe nichts mit dem Meister"
Murrte er leise.
Die Berührungen dieser Männer waren widerlich.
Sie riefen nur Ekel in ihm hervor.

"Ach tu nicht so."
lachte sie.
Hielt das Haar nun fester, so dass es gar ziepte.
"Wir sehen doch wie du dich an ihn schmeißt."
ahmte seine Bewegung nun nach.
"Genau und wie er dich über uns alle stellt."
knurrte der zweite der Männer.
Der erste mann drückte weiter dessen hintern.
kam dabei immer wieder dessen spalt näher.

"Bei eurem Potential nicht verwunderlich"
Knurrte Schwalbe nun zurück.
Bleckte wütend die Zähne.
Bei dem ziehenden Schmerz in seinem Haar verzog er leicht das Gesicht.
Denn es war unangenehm. Vor allem aber wand er sich von der Hand an seinem Hintern weg.
Versuchte nun mit dem gesunden Bein nach ihm zu treten.
Rammte sein Knie ihm zwischen die Beine.
Sie sollten es wagen ihn vergewaltigen zu wollen.

Sie wichen seinem Bein aus.
Drehten ihn ruckartig auf den Bauch.
die frau drückte ihm an den schultern zu boden.
lachten darüber.
"so etwas wildes aber auch."
Schwalbe wurde das gewand vom hintern gerissen.

Schmerzend stöhnte Schwalbe auf, denn bei der Drehung wurde unweigerlich sein gebrochenes Bein belastet.
Bleich wurde das Gesicht des jungen Assassinen, als das Gewand von ihm gerissen wurde.
Gar riss er erschrocken die Augen auf, ehe er sich zu winden begann. Egal ob sein Bein dadurch schmerzte.
"Lasst mich los!"
Schrie er nun laut.
Schlug wild mit den Fäusten um sich.
Versuchte sie nur irgendwie von sich zu bekommen.
Sie hatten nicht das Recht, waren nicht würdig so etwas mit ihm zu tun.

"Wir wollen aber unsren Spass."
lachten die drei.
der zweite drückte nun mit seinen finger in dessen spalt.
bewegte sich auch dort ungeniert.
der andere gab Schwalbe einen festen klaps auf den hintern.
streichelte diesen anschleißend.
Die Frau drückte Schwalbe weiter an den schultern hinab.
grinste dabei amüsiert.

Schwalbe drehte jedoch rasch seinen Unterleib auf die Seite, bevor er mit dem Finger in ihn dringen konnte.
Von dem Gefühl wurde ihm gar schlecht, dass er würgte.
Hinzu kam der heftige Schmerz aus seinem Bein.
Aber er war zu schwach um sich lange wehren zu können.
Durch den Blutverlust fehlte ihm die Kraft.
Innerlich schrie er bereits nach dem Wolf.
"Geht weg!"
Schrie Schwalbe erneut verzweifelt auf, dass er sich nicht befreien konnte.
Versuchte mit dem gesunden Bein wieder nach ihnen zu schlagen.
Egal ob dadurch das andere schmerzte.
Das war weitaus weniger Schlimm wie der Gedanke daran von diesen Leuten vergewaltigt zu werden

Doch Wolf schlief weiter.
Bekam von all dem nichts mit.
"Jetzt zier dich nicht so."
maulte sie.
kratzte ihm gar über den nackten rücken.
der erste kerl packte ihn nun an beiden pobacken.
fixierte ihn so.
so dass der zweite ungehindert seinen finger in Schwalbe stecken konnte.
alle drei lachten amüsiert.

Doch bevor er seinen Finger in ihn schieben konnte stieß sie eine Druckwelle von dem Knaben fort.
Gar schimmerte es für wenige Sekunden blau in den schwarzen Haaren, aber es konnte auch ein Trugbild sein.
Die Druckwelle war allerdings nicht allzu stark.
Nur so, dass sie zu Boden gingen.
Schwalbe nutzte diese Gelegenheit und sprang auf, egal ob sein Bein gebrochen war.
Winselnd biss er sich auf die Lippen und hinkte Richtung Tür.
Hastig riss er diese auf und wollte hinaus.
Zwar würde es wohl ihren Verdacht erhärten, doch ihm blieb keine andere Möglichkeit.
"Meister!"
Rief er laut durch den Flur.
Hoffte Wolf würde ihn hören.

Weiterhin hörte Wolf ihn nicht.
Wenn er schlief dann schlief er.
Und nicht einmal ein Genius würde ihn dann wecken können.
Die drei sahen sich verdutzt an.
Denn sie wussten nicht was genau da jetzt passiert war.
Doch ihm hinterher rennen wollten sie auch nicht.
Er würde schon wieder kommen.
Da machten sie sich keine Sorgen.

Auch wenn Schwalbe nicht verfolgt wurde hinkte er weiter die Gänge hinab.
Groß war diese Unterkunft nicht, daher war das Gemach des Wolfes schnell gefunden.
Egal ob dieser schlief. Was die anderen dachten verschwand er in dieses hinein.
Keuchend ließ er sich auf den Boden sinken.
Hielt sich zitternd sein Bein, welches erneut blutete.
Somit sich der eiserne Geruch schon bald im Raum verteilte.

Odin murrte schlecht gelaunt.
Er hasste es geweckt zu werden.
ganz egal aus welchem Grund.
Du war er noch so groß.
Stur wie er war schlief er aber weiter.
Seine Leute hatten sich nicht wegen jeder Kleinigkeit zu ihm zu begeben.
Sie mussten selber klar kommen.
Denn bei AUfträgen war auch niemand da der ihnen ständig half.

Durch den Schmerz und den Krafteinsatz sackte Schwalbe mit einem leisen seufzen auf die Seite.
Egal ob er nun auf dem harten Boden schlief.
Doch in das Gemach des Wolfes würde sich niemand anderes wagen.
Es war seine einzige Möglichkeit gewesen den dreien zu entgehen.
Rasch war er durch seinen entblößten Unterleib unterkühlt, dass er zitterte.
Doch diesmal weckte ihn das nicht.

Wolf würde erst sehr spät erwachen.
Er schlief meistens tagelang nicht.
Dann aber wieder konnte ihn nichts wecken.
so war es diesmal auch.

Schwalbe blieb liegen, denn dort draußen war er ein gefundenes fressen für die anderen.
Er hatte wahrlich nicht die Absicht deren Unmut an sich auszulassen.
Schwerfällig und mit steifen Gliedern erhob er sich. Schleifte sich zu dem einen Sessel welcher hier stand.
Mit einem schmerzenden Wimmern hievte er sich auf und setzte sich.
Egal ob er hunger oder durst hatte.
Er bewegte sich nicht vom Fleck. Sogar nicht um sich zu bedecken.
Noch immer war er halb entblößt

Wolf schlief zwei Tage durch.
Erst dann war er wieder voll bei Kräften.
So dass er sich streckte.
Dabei kanckten seine Gelnke und Knochen.
Er wischte sich mit den Händen übers Gesicht und durch die Haare.
Ehe sein Blick verwundert wurde.
"Was suchst du hier?"
hakte er nach.
Als er Schwalbe erblickte.
Nicht gerade begeistert darüber das Zimmer teilen zu müssen.
Da war Wolf sehr eigen.

Gleichgültig war der Blick von Schwalbe auf den Wolf gerichtet.
Gar war dieser matt und schwach.
Das Blut an seinem Bein war längst getrocknet, die Wunde hatte wieder begonnen sich zu schließen.
Schlapp lag sein Kopf am Rand der Rückenlehne.
Seine Atmung war durch den Entzug von Wasser und Nahrung schwer, denn er hatte sich nicht wegbewegt.
Zudem waren seine Lippen blau, durch die Unterkühlung.
Nur kurz sah man Schmerz durch seine Miene huschen.
Sein Unterleib und Beine waren weiterhin nicht verdeckt.
Es war ganz offensichtlich, dass Schwalbe hals über Kopf hier eingedrungen war.

"Verdammt noch mal."
knurrte er nun auf.
"Zieh dich um."
herrschte er ihn an.
Wie er es hasste dieses schweigen.
Da war es ihm gleich das Schwalbe verletzt war.
"Und dann holst du dir was zu essen und zu trinken."
befahl er barsch.

"Wie ihr wollt"
Erklang es tonlos aus dem Mund des Knaben.
Abgehackt waren seine Bewegungen, als er sich auf seine Arme abstützte.
Voll belastete er nun sein gebrochenes Bein, egal wie schmerzhaft es für ihn war.
Er ließ es sich allerdings nicht ansehen.
Ausdruckslos war seine Miene.
Auch wenn es in seinem Bein knirschte. Sich die gebrochenen Knochen langsam aneinander vorbei schoben.
Das Fleisch durchbohrt wurde und innerliche Blutungen entstanden.
Er tat nur das was der Wolf von ihm verlangte.
Er sollte sich Essen holen und zu trinken. Sehr leicht mit einem gebrochenen Bein.

Schwalbe hatte es auch in sein Zimmer geschafft.
Des wegen brauchte er sich jetzt nicht auch beschweren.
Und wenn er nicht den mund aufbekam konnte er ihm auch nicht helfen.
Er war nicht dessen Kindermädchen.
Er war sein Lehrer.
Und nichts anderes.
Schwalbe war auf seine Eigenständigkeit ja so stolz.
Nun musste er eben in den sauren Apfel beißen.

Schwalbe ging aus seinem Zimmer und kam nicht wieder.
Die Personen welche ihm ans Leder wollten hielt er sich fern indem er nicht in dem Zimmer schlief.
Stattdessen versteckte er sich in verschiedenen Kammern, wo er nicht gefunden wurde.
Seither waren zwei Monate vergangen. Sein Bein war zum Großteil wieder verheilt. Nur ab und an spürte er einen leichten Schmerz in diesem.
Das Verhältnis zum Wolf war vollkommen unterkühlt.
Schwalbe ließ sich mittlerweile nicht einmal mehr vom Wolf trainieren, noch an sich heran.
Stets war er alleine. War schweigsamer wie zuvor. Kein Wort war ihm seither über die Lippen gekommen.
Selbst als die drei erneut versuchten sich seiner mächtig zu machen, war er stumm.
Wehrte sie nur gekonnt ab und hatte so wieder seine Ruhe.
Durch seine kühles Verhältnis auch zum Meister verflog das Getuschel über die Beiden.
Man konnte wirklich sagen der Wolf hatte den Schwalben verloren.
War nun ebenso jemand unwichtiges wie auch die anderen. Nicht würdig seiner.
Nur ein Wort mit ihm zu wechseln. Dass er deswegen keine Aufträge erhielt war ihm egal.
Er brauchte kein Gold um zu überleben.

WOlf kümmerte sich um seine Sachen.
Er hätte sowieso keien Zeit gehabt für Schwalbe.
So war die jetztige Situation genau richtig.
Die Essensrationen wurden aber strikt reduziert und ausgegeben.
Diejenigen, welche Aufträhe bekamen erhielten auch genug zu essen.
Alle anderen mussten mit dem nötigsten auskommen.
Wer sich nicht daran hielt wurde rausgeworfen.
Aber nicht ohne demjenigen zuvor die Finger zu brechen.
Ein paar wurde diese Strafe schon zuteil.

Schwalbe hatte wiedereinmal das Lager verlassen ohne die Erlaubnis des Wolfes einzuholen.
Dieser war sowieso beschäftigt und zudem hatte er keinen Grund dies zu tun.
Somit wanderte der junge Mann auf den leeren Straßen der Nacht umher. Leer war der Blick zum Himmel empor gerichtet. Beobachtete den Gang des Sichelmondes. Das kühle leuchten der Sterne. Sie waren so viele die Sterne und doch jeder für sich alleine und einsam.
Die meisten Laternen waren bereits herunter gebrannt, sodass die Straßen in Dunkelheit gehüllt waren.
Der Knabe nur ein dunkler Schatten war.
An einem Brunnen hielt er inne.
Senkte den Blick zu dem stillen Wasser hinab.
Beobachtete dort die Fische welche gemütlich ihrer Wege zogen. Ohne zu wissen welch riesige Welt sie umgab.
Irgendwie konnte er sich mit ihnen identifizieren, denn er war ebenso gefangen.
Doch er wusste was dort draußen auf ihn wartete.
Die stetige Flucht vor dem Schicksal

Keiner kümmerte sich um Schwalbe.
Sie waren ganz froh das dieser aus dem Lager war.
Er machte ihnen Angst und man musste ihn nur durchfüttern.
Wolf war in der Zwischenzeit dabei seinen Auftrag zu erfüllen.
Weiteres Gold zu beschaffen.
Mit diesem würde er mit seinem Trupp weiterziehen.
Ein bestimmtes Datum hatte er bereits herausgesucht.

Der Tag kam rasch, doch Schwalbe stand noch immer an jenem Brunnen. Blickte zu den Fischen hinein.
Bevor er sich abwandte, als das Licht der Sonne über die nahen Berge ihn blendete.
Rasch zog er die Kapuze tief in sein Gesicht und zog von dannen.
Aber sein Weg führte ihn nicht zurück in das Lager der schwarzen Bruderschaft.
Stattdessen verschaffte er sich Zugang zur nahen Kirche. Erklomm dessen Turm und saß so dort oben.
Zusammen mit den Fledermäusen über ihm und den Tauben um ihn herum.
Den Wind genießend welcher ihn umgab.
Die Arme streckte er zur Seite, als wären es seine Schwingen. Genoss das Wehen der Böen.
Wie seine Haare zum Peitschen brachten. Seinen Körper umschmiegten.
Er würde so gerne.

Wolf schritt mit seinen Leuten los.
Auf Schwalbe wartete er nicht.
Dieser sollte sehen wo er alleine blieb.
Denn er hatte nie versucht sich in die Gemeinschaft einzugliedern.
Und seine Launen, auf die konnte er auch verzichten.
Er hatte ihm die meiste Aufmerksamkeit geschenkt.
Aber Schwalbe hatte es nicht ebmerkt.
Und wenn immer weiter verlangt.
Nur so ging es eben nicht.

Erst als es dunkel wurde kam Schwalbe von dem Turm herunter.
Ging wieder zurück in das Lager in welchen sie Momenten untergekommen waren, doch als die Tür offen stand stutzte er.
Angespannt lauschte er, als er diese ganz öffnete und langsam hinein schritt.
Den Griff seines Schwertes dabei fest in der Hand.
Bevor ihm Schock ins Gesicht geschrieben stand, denn er fand die Zimmer leer vor.
Alles war fort. Jeder Gegenstand. Gar das Gemach des Wolfes öffnete und auch dieses war leer.
Zitternd sah er sich nun um.
War fassungslos darüber, dass sie fort sein sollten. Nicht auf ihn gewartet hatten.
Sogar rief er nach dem Wolf. Die ausdruckslose Miene bröckelte und tiefer Schmerz des Verlusts war zu sehen.
Zwar war er nie ein Teil von ihnen gewesen und doch waren sie wie eine Familie gewesen.
Ein Ort an dem er sich sicher fühlen konnte. Vor allem der Wolf war für ihn ein Vater gewesen, ein Vater den er nie gehabt hatte. Sein Lehrmeister.
Sie hatten ihn einfach zurück gelassen als wäre er ein Ding was unnütz war. Nicht brauchbar war.

Sie hatten ihn zurückgelassen weil Schwalbe sich nicht an die Regeln gehalten hatte.
Einfach verschwunden war ohne jemanden davon zu sagen.
Jeder andere wusste davon, denn er hatte es etliche Zeit zuvor angekündigt.
Und somit hatte Wolf seine Pflicht getan.
Wer mitkommen wollte hat dies getan.
Alle anderen hatte er zurückgelassen.
Denn anscheinend meinten diese alleine zurecht zu kommen.
So sollten sie dies versuchen.
Doch sie würden scheitern.

Schwalbe schluckte die aufkommenden Emotionen rasch hinab, bevor sie ausbrechen konnten.
Und doch hatte die ausdruckslose Miene des Knaben einen Knacks. Man sah ihm die Einsamkeit an.
Er wüsste wohin er gehen könnte. Doch das war ihm nicht erlaubt.
Mutlos sackte er auf die Knie.
Hörte die sich nahenden Schritte nicht und als er sie vernahm erklang ein dumpfer laut.
Ein Schmerz explodierte in seinem Hinterkopf bevor er ohnmächtig wurde.

Wolf suchte eine neue Unterkunft.
Welche leicht zu schützen war.
Aber auch nicht so schnell auffindbar.
So ritt er weiter gen Norden.
In noch tiefere Wälder und Felswände.
Es brauchte einige Zeit bis sie einen passenden Ort gefunden hatten.
Versteckt zwischen hohen Tannen.

Krächzend folgte ihnen ein schwarzer Vogel.
Eine junge Elster so schien es, welche wild um den Wolf herum flatterte.
Ein Zettel hing an dem Beinchen des Tieres. Anscheinend war sie eine Botin.
Daher setzte sich das Tier auf einen niedrigen Ast, nahe des Wolfes.
Sah diesen wartend an.
Immer wieder krächzte sie dabei laut und fordernd. Flatterte mit den Flügeln.
Die Elster war in diesem Gebiet bekannt als das Zeichen der Schattenelstern. Einer noch kleinen Gemeinschaft aus Assassinen. Doch diese Gegend war ihr Revier.
In dem kleinen Zettel an dem Bein, lag eine Feder.
Eine zerrupfte Feder einer Schwalbe. Gar klebte Blut daran.
Dies war eine eindeutige Botschaft an den Wolf.

Er nahm den Zettel und die Feder von der Elster.
Sein Blick ausdruckslos.
Er öffnete den Zettel.
Dabei ließ er alle halten.
Dieser Junge war wirklich nur eine Last.
Ständig musste man ihn befreien.
Aber gerade jetzt war die Gemeinschaft wichtiger als das Leben eines Einzelnen.
Dennoch las er den Zettel.

Im Morgengrauen am Hafen sonst versinkt dein Schüler im Meer
Stand auf diesem.
Kreischend flog der Vogel davon als der Zettel wieder von ihrem Bein war.
Die anderen sahen ihn verwirrt an.
Auch abwartend. Die älteren wussten um das Zeichen der Elstern.
Doch sie schwiegen.

Wolf knurrte und zerknüllte den Zettel.
Nun würde Schwalbe bekommen wohin ihn sein Stolz gebracht hatte.
Die anderen hätten ihn von der Abreise erzählt wenn er sich in die Gemeinschaft eingebracht hätte.
Wolf ließ die Feder einfach fallen.
Ritt stur weiter.
Er wollte sein neues Heim beziehen.
Da war diese Aktion nur ein Rückschritt.

Der Morgengrauen kam und wie es im der Botschaft stand, warteten die Führer der Schattenelstern.
Doch da Wolf nicht kam vollzogen sie ihre Warnung.
Schwalbes Hände waren gefesselt. An seinen Beinen hing ein schwerer Felsen, welcher ihn unweigerlich auf den Grund des Meeres ziehen würde. Blut klebte an seiner Stirn und halb benommen war sein Gemüt.
Sein Blick wirr, durch das schwindeln in seinem Kopf.
"Dein Meister gibt wohl nichts auf dich"
Erklang es höhnisch von dem Boss der Bande. Mit einem knappen nicken entschied er sein Schicksal.
Schwalbe konnte nicht einmal etwas erwidern, da riss ihn bereits das Gewicht des Felsens ins Wasser.
Zwar versuchte er die Luft anzuhalten, doch der schnell steigende Druck drückte ihm diese aus den Lungen.
Noch einige Sekunden sah man die Luft an der Oberfläche aufsteigen, ehe diese ruhig wurde.
Lachend gingen die Männer davon. Sie würden jeden einzelnen der schwarzen Bruderschaft so vernichten.
Schwalbe war nur der Anfang.

Pfeile jagten durch die Männer.
Trafen sie inmitten der Lunge.
Diese würden unweigerlich verbluten und dadurch ersticken.
Auch ein Pfeil jagte ins Wasser.
Durchschnitt das Seil um den Felsen.
Odin saß mit ausdruckslosen Blick auf seinem Ross.
Neben ihm ebenso auf ihren Pferden andere Assassinen.

Gurgelnd gingen die Männer zu Boden. Ihr Blut tränkte rasch den Boden.
Doch Schwalbe tauchte nicht auf, auch wenn die Last von ihm gefallen war.
Seine Beine waren gefesselt, ebenso seine Hände.
So strampelte er nur wild ohne Erfolg in seiner halben Ohnmacht.
Zudem war ihm die Luft ausgegangen. Hell schimmernd erkannte er nur die Wasseroberfläche
Sah einige Fische schwimmen. Schlingpflanzen die sich um seine Beine wickelten.
Ihn fest und fast liebend an sich hielten.

Wolf gab zwei Männern Befehl.
Welche sofort abstiegen und ins Wasser sprangen.
Rasch hinab tauchten.
Rechts und links packten sie Schwalbe.
Zersäbelten ebenso die Schlingpflanzen.
Ehe sie mit ihm wieder auftauchten.
Ihn ans Land zerrten und ebenfalls aus diesem kamen.

Gequält begann Schwalbe zu husten, sobald der Druck von seinen Lungen genommen war.
Übergab darauf bereits das Wasser welches er geschluckt hatte und hustete weiter gequält.
Bevor er das erste Mal nach Luft schnappte. Dieses gierig in seine Lungen zog um erneut zu husten.
Sein Blick war schwummrig und nicht ganz bei sich.
Er würde es jedoch auch nicht wagen diesen zu heben, wenn er klar würde.
So war dieser vor dem Wolf gesenkt.
Beschämt darüber so leicht überwältigt worden zu sein, doch warum dies so einfach geschehen war verschwieg er.
Verschwieg es wie sehr es ihn verletzt hatte einfach zurück gelassen zu werden.
Wie Abfall welcher niemand brauchte.
Nur an den trüben Augen erkannte man den Schmerz des Knaben

"Nehmt ihm die Fessel ab."
befahl Wolf barsch.
Die Beiden Assassinen taten es auch sogleich.
Ehe sie sich erhoben.
Schwalbe ebenso aufrichten wollten.
Wolfs Blick lag unbestimmt auf Schwalbe.
Er richtete kein direktes Wort an ihn.

Schlapp fielen Schwalbes Arme auf den Boden, als die Fesseln gelöst waren.
Gar kippte sein Kopf vor, wie er auf die Beine gezerrt wurde, auch welchen er sich nur schwer halten konnte.
Sein Kopf fiel anschließend in den Nacken.
Das nasse Haar klebte ihm im Gesicht, verbarg dieses halb.
Nur der Blick der matten Augen glitt zum Wolf hinauf.
Er schwieg. Sah ihm an, dass er nur eine Last für ihn wohl noch war.
Es ihm widerstrebt hatte zu kommen. Doch er konnte ja diesen Elstern nicht diesen Triumph gewähren.
Die Männer mussten Schwalbe halten, denn sonst wäre er wohl wieder zu Boden gegangen.

"Was sollen wir mit ihm tun?"
hakte einer der Männer nach.
Wolfs Blick war weiter unbestimmt.
"Seine Entscheidung. Entweder er kommt mit oder er bleibt hier."
Seine Stimme war bestimmend.
Er würde auch nicht eingreifen wenn Schwalbe sagte er bliebe hier.
Dieses Privileg hatte er sich verspielt.

"Nehmt mich mit"
Wisperte Schwalbe leise, bevor er in sich zusammen sackte.
Die Männer schnaubte über diese Schwäche, doch sie hievten den Knaben über eines der Pferde, auf welches schon darauf einer der Männer stieg.
Der Wolf hatte schließlich die Entscheidung dem Knaben überlassen.
Somit ritten sie los. Egal ob Schwalbe bewusstlos war.
Hin zur neuen Unterkunft. Es war eine kleine Festung, welche schon zerfallen war, doch die Kerker waren weit und ausgreifend. Sie boten weitaus mehr Platz und waren in der Nähe der Stadt.
So war der Weg einfach um Nahrung zu besorgen oder andere Dinge. Sie war aber ebenfalls gut zwischen den Bergen versteckt Umgeben von hohen Tannen.
Schwalbe wurde in eines der Gemeinschaftszimmer gebracht. Wie ein nasser Sack auf eines der Betten gelegt.
Mitsamt der nassen Kleidung.

Wolf schickte einen Arzt zu ihm.
Er selber sah nicht nach dem Jungen.
Das Rabe derzeit nicht anwesend war.
Musste er die neuen Aufträge ansehen.
Ebenso auch verteilen.
Gleichzeitig kümmerte er sich auch darum das die ANwärter anständig trainierten.
Und dabei war er nicht gerade zimperlich.

Schwalbe schlief zwei Tage durch, selbst in der nassen Kleidung.
Welche mittlerweile nur noch klamm war. Daher waren seine Glieder steif und schmerzten.
Sowie sein Kopf. Der Schlag auf diesen war hart gewesen. Hiervon zeugte noch das Blut an seiner Stirn.
Welches er sich nur nötig abwaschen konnte.
Anschließend ging er auf wackligen Beinen durch die Gänge. Sah sich verklärt um.
Denn diese Behausung war neu. Immer wieder musste er sich an den Wänden abstützen.
Doch stur ging er weiter. Folgte dem Krach, welcher sich ganz nach Training anhörte.
Schließlich kam er in die Halle. Sein Blick auf den Wolf gerichtet.
Wie er streng die anderen Anwärter trainierte.

Er sah nicht zu Schwalbe als dieser eintrat.
Sein Blick war ernst und unnachgiebig auf die Trainierenden gerichtet.
Immer wieder rief er schneidende Worte sie sollen stärker und härter trainieren.
Teilweise griff er gar selber zur Waffe.
Zeigte es ihnne in der Praxis was er meinte.
Die Anwärter kamen alle nicht ohne eine Blessur heraus.