Cheydinhal

Erschöpft stöhnten die Anwärter als die Trainingsstunde vorbei war. Stützten sich gar keuchend auf ihre Beine ab, bevor sie sich aufrafften und die Halle verließen.
Schwalbe stand unbewegt am Eingang. Welches ihm nicht gut geheißen wurde.
Immer wieder wurde er grob anrempelt. Zur Seite gestoßen, doch er erwiderte nichts. Weder einen konter noch bissige Worte.
Nur sein Blick wandte sich ab.
Zwar mochte das Rumoren um ihn und Wolf verstummt sein, doch die Gerüchte waren da gewesen.
Manche hassten ihn deswegen. Vor allem wurde es erneut bestätigt, da der Wolf ihn gerettet hatte.
Wieder mit hierher gebracht hatte obwohl er nichts zur Gemeinschaft beitrug.

Wolf stand auf der Trainingsfläche.
Ungnädig sein Blick.
Sie brauchten Leute.
Ihre Gemeinschaft schrumpfte immer mehr.
Vor allem da die Söldner bereits Jagd auf sie gemacht haben.

Erst als die letzten aus der Halle verschwunden waren wagte sich Schwalbe einen Schritt in diese zu tun.
Lauschte aber auch hinter sich ob nicht doch noch jemand zu ihnen kam.
Seine Schritte waren dabei galant wie eh und je, doch auch war etwas gedemütigtes in ihnen.
Etwas was ihn schwach wirken ließ.
Den Blick hatte er von ihm abgewandt.
Gar sah man Nervosität und Unsicherheit in den Augen des Schwalben. welches er nicht mehr verbergen konnte hinter seiner kühlen Maske.
"Ich werde die Gemeinschaft verlassen, wenn Ihr es wollt."
Sprach er leise zum Wolf.
Seine Stimme dabei gesenkt. Den Blick von ihm abgewandt.
Er spürte Wolfs Gemüt. Dessen denken er wäre nur noch Last

"Es ist deine Entscheidung."
meinte er knapp.
Nun setzte Wolf die Maske auf, welche sonst Schwalbe tat.
Nichts freundliches lag mehr in diesen.
Sondern nur noch Ernsthaftigkeit und strenge.
So wie er gerade auch bei den anderen Schülern war.
"Aber wenn du gehst dann gibt es kein zurück."
das hatte er ihm schon einmal gesagt.

Schwalbe nickte nur stumm auf seine Worte.
Ob es an seiner Momentanen schwäche lag oder auch nicht. Er zog ohne einen Kommentar zu seinem Verhalten ab.
Es bestätigte nur immer seine Worte. daher machte er nun keinen großen Hehl daraus.
Anscheinend war er wohl wütend, dass Schwalbe sich ihm doch nicht hingegeben hatte.
Damals Schutz in seinem Gemach gesucht hatte, als er verletzt war und die anderen seiner mächtig machen wollten.
Für Schwalbe gab es nichts mehr zu sagen.
Wusste dass er nur noch eine Last. Abschaum und Sklave oder Anwärter für ihn war.
Und für das hatte er so viel riskiert.

Schwalbe war für Wolf viel mehr.
Doch das sagte er nicht.
Es war gut das die Gerüchte abgeflaumt waren.
Er konnte diese nicht gebrauchen.
Und wenn Schwalbe endlich lernte zu reden was ihn bedrückte.
Dann wären solche Missverständnisse niemals aufgekommen.
Aber dieser schwieg lieber und musste seinen Stolz hervorkehren.

Kurz bevor Schwalbe durch das Tor verschwinden konnte hielt er inne.
Zittrig lag seine Hand am Rahmen der Tür.
"Ich stehen in Eurer Schuld. Bis ich diese beglichen habe bin ich euer"
Murmelte er leise zum Wolf. Das Gesicht wandte er leicht zu ihm, doch sein Blick war vom schwarzen Haar verdeckt.
Diese Worte waren etwas anderes, als der Schwur in seiner Kindheit.
Sie waren wahrlich freiwillig.
Zudem gehörte es zur Kultur seines Volkes.
Dagegen stemmte sich sogar Schwalbe nicht auf

Wolf nickte nur darauf.
Er würde Schwalbe nicht anfassen.
Nicht solange er dies auch freiwillig tat.
Wenn er sich jemanden nahm, dann machte er diejenigen erst einmal betrunken.
So hatten die es rasch vergessen.
Wolf blieb weiter in der Arena stehen.

"Ich werde das Lager verlassen um mich zu waschen, wenn ihr es gestatet"
Meinte er leise.
Somit blieb Schwalbe noch immer stehen.
In der Nähe würde sich schon ein Fluss finden wo er alleine war.
Niemand kam und ihn sehen konnte.
Egal was er dort auch immer tat. Mit jemand anderen tat.
Dieses Gebiet war voll von solchen Stellen.

"In Ordnung."
stimmte er ihm zu.
Verließ aber nun selber die Arena.
Er hatte noch selbst einiges zu erledigen.
Neue Trainingspläne ausarbeiten.
Aufträge verteilen.
Nachricht von den auswärtigen Assassinen einholen.

Nach Hause Zustimmung verließ Er das Lager.
Schnell orientierte er sich und ging seinen Weg. Folgte dem Rauschen von Wasser.
Etwas anseits fand er einen kleinen See.
Dieser war klar und somit perfekt.
Rasch zog er sich die Kleidung aus und stieg in das Wasser doch nur bis zu den Knien.

Wolf ging in sein Gemach.
Schloss die Türe hinter sich.
Er wollte nicht gestört werden wenn er die Aufträge durchsah.
Die Erledigten kontrollierte.
Und überlegte wem er welchen Auftrag gab.
Selbst Schwalbe überlegte er einen zu erteilen.
Aber das musste er sich noch gut überlegen.

Schwalbe lauschte um sich. Doch rasch begriff er er war alleine.
Somit begann er sich zu waschen. Die Unterlippe fest zwischen den Zähnen.
Er fühlte sich dreckig. Nicht aufgrund des austehenden bades sondern innerlich.
Schämte sich nun damals den Wolf einfach so an ihn heran gelassen zu haben.
Wie ein billiges Flittchen. Und nun war ihm das überdrüssig.
War nicht begeistert gewesen was er gesehen hatte.
Schwalbe schimpfte sich selbst als idiotisch wieso kümmert es ihn jetzt.
Murrend ließ er sich ins Wasser sinken
Die Arme um sich geschlungen

Hätte Wolf sich ihm um den Hals werfen sollen?
Nicht wenn andere anwesend waren.
Weitere Gerüchte brauchte er nicht.
Er würde am morgigen Tag auf Reisen gehen.
Nachdem er seine Aufträge verteilt hatte.
Sie brauchten dringend Gold.

Schwalbe wusch sich fertig und zog sich anschließend die klammen Klamotten wieder an.
Etwas anderes hatte er nicht.
Sein gesamtes Habe war im alten Lager oder verloren.
Schnaubend drehte er seine feuchten Haare zusammen und legte diese über seine Schulter.
Wollte sich auf den Weg zurück machen.
Seine Gleichgültige Miene nun wieder auf dem Gesicht tragend.
Das war alles nur eine Nacht gewesen. Nicht mehr. nicht weniger.

Wolf rief lle in den Gemeinschaftsraum.
Sie hatten eine halbe Stunde Zeit sich einzutreffen.
Nun würde er die Aufträge verteilen.
Selbst die Anwärter mussten ohne einen geübten Assassinen gehen.
Denn besaß er nicht mehr viele von diesen.

Schwalbe huschte hastig in den Gemeinschaftsraum, gar wäre er fast zu spät gekommen.
Das er gar etwas außer Atem war. Klar. Denn er hatte mit dem verletzten Bein lange nicht trainieren können.
Er schluckte einmal schwer, ehe er ruhig am Rand der Menge stand.
Seine Maske war natürlich wieder aufgesetzt. Die anderen brauchten seine Gefühlsregungen nicht zu interessieren.
Dieser Meinung würde er nie abschwören.
Aufmerksam lauschte er den Worten des Wolfes.
Dass er einen Auftrag bekam oder jemanden begleiten würde glaubte er nicht.
Doch anwesend musste er trotzdem sein.

Wolf trat kurz darauf ein.
Ließ den Blick über alle schweifen.
War dabei gar zufrieden als auch Schwalbe hier war.
"Ich habe heute wieder ein paar Aufträge zu verteilen."
begann er mit lauter Stimme.
Beobachtete alle genau.
"Folgende Anwärter dürfen zu mir kommen: Kröte, Luchs, Otter, Schwalbe, Hase."
Rief er deutlich und laut auf.

Sichtlich überrascht zuckte Schwalbe in sich zusammen wie er seinen Namen hörte.
Gar war sein Blick kurz irritiert auf den Wolf gerichtet, doch rasch verschwand dieser Ausdruck.
Vor allem als die anderen giftig zu ihm schielten. Vor allem jene welche selbst einen Auftrag wollten.
Doch sie waren mal wieder leer ausgegangen.
Rasch löste sich der Knabe aus seiner Starre und schritt wie die anderen vor.
Die anderen hatten demütig den Blick vor dem Wolf gesengt wie es immer war. Wie es sein sollte.
Auch Schwalbe tat dies, aber ihm war unwohl dabei, daher schielte er immer wieder hinauf.
Wahrlich unentschieden wie er sich geben sollte.
Wie sonst auch immer oder wie die anderen? Im Moment war er in einem Zwiespalt.
Allerdings wurde dieser auch rasch bezwungen. So sah er ihn direkt an.
Warum sollte er auf einmal gänzlich demütig vor dem Wolf sein? Das war nicht seine Art.
Auch wenn er im Moment in seiner Schuld stand

Jedem gab er eine Papierrolle, auf welcher der jweilige Auftrag stand.
Schwalbes waren Botengänge.
Einfache noch dazu.
Er musste Nachrichten an andere Assassinen ihrer Gemeinschaft bringen oder welche von diese.
Die anderen hatten weit aus größere Aufträge erhalten.
Aber Schwalbe musste sich auch wieder hocharbeiten.
Wolfs Augenbrauen hoben sich als Schwalbe meinte sich aufmüpfen zu müssen.

Schwalbe wollte sich nicht gegen den Wolf aufmüpfen, doch demütig vor ihm stehen konnte er ebenso wenig.
Mit einem knappen Nicken nahm er die Papierrolle entgegen und wandte sich anschließend ab.
Erst als er ein paar Schritte hinab gegangen war warf er einen Blick hinein.
Seine Enttäuschung und Gram ließ er sich nicht ansehen.
In Ruhe rollte er das Papier wieder zusammen um anschließend den Raum zu verlassen.
Der Aufgetragenen Arbeit nachzugehen.
Er würde nichts nachweinen.
Wortlos ging er hinauf zu den kleinen Pferchen.
Betrübt seufzte er dabei, denn Emine. Seine Stute war verschwunden.
Wahrscheinlich hatte sie die Flucht nicht überlebt oder war verstreut im Lande.
Dann musste es wohl zu Fuß sein, denn alle Tiere waren bereits gesattelt für die Assassinen mit einem Auftrag.
Wortlos wandte er sich wieder ab. Machte sich zu Fuß auf den Weg.

Niemand begleitete ihn.
es waren einfach zu wenige anwesend.
Wolf würde erst am nächsten tag abreisen.
Bis dahin schritt er in sein Gemach.
Zog sich in diesem aus und legte sich hin.
Den Blick an die Decke gerichtet.
Die Arme unter dem kopf verschränkt.
Hätte er Schwalbe einen größeren Auftrag erteil so würden die Gerüchte wieder aufkommen.

Schwalbe ging dort hin wohin in der Auftrag brachte.
In die Stadt hinab wo einer der Erfahrenen Assassinen auf ihn wartete. Dort aus Wachposten fungierte.
Stumm überreichte er ihm die Nachricht und ging anschließend weiter.
Sein Bein schmerzte dabei etwas, denn es war erst 2 Monate her dass es gebrochen war.
So war dies klar. Doch er biss die Zähne zusammen.
Überbrachte die Nachrichten, welche ohne Reittier zu bewältigen waren.
Anschließend kam er spät Nachts wieder zurück in das Lager.
Setzte sich in den leeren Gemeinschaftsraum.
Alle schliefen und nur das knisternde Feuer im Kamin bot Licht und wärme.
Verloren war gar der Blick der kobaltblauen Augen in die züngelnden Flammen gerichtet, welche wirre Schatten an die alten Steinwände warfen.

Odin schlief bereits.
Merkte auch so nicht das Schwalbe zurück war.
Früh begann seine Reise.
so wollte er noch einmal Kraft tanken.

Nachdem er seine Gedanken wieder sortiert hatte erhob sich Schwalbe.
Ging mit schleifenden Schritten zurück zu dem Zimmer aus welchen er gekommen war.
Doch dort waren alle Bette besetzt. Auch die anderen Räume waren überfüllt.
Daher ging er Ruhelos durch die Gänge.
Die Arme um sich gelegt, denn der Winter stand vor der Tür und kühl war es hier sowieso.
Gegen eine Tür stolperte er einmal, denn sein Bein hatte seinem Gewicht nachgegeben.

Doch keine Reaktion kam aus dem Zimmer.
Die Räume waren wie ausgestorben.
Auch wenn Leute in diesen schliefen.
So schritt die Nacht weiter.
Beim ersten Hahnenschrei streckte sich Wolf.
Schmatzend erhob er sich und begann sich kurz zu waschen.
Waser stand in einem Krug neben dem Bett.

Schwalbe hatte sich in das Gemeinschaftszimmer zurück gezogen gehabt.
Auch er machte sich bei dem Schrei des Hahnes auf den Weg.
Kleidung zum Wechseln hatte er nicht, daher musste er sich diese mühe nicht machen.
Auch wenn es ihm unangenehm war. Doch ändern ließ es sich nicht.
Er machte sich stattdessen tüchtig auf den Weg.
Ging die Straße hinab zur Stadt. Vielleicht konnte er dort irgendwo auf einen Karren mitreißen zum nächsten Dorf.
Wo der nächste auf Nachricht wartete.

Eine Stunde später saß Wolf abreisefertig auf seinem Pferd.
Sah nur einmal kurz zu seinem Lager zurück.
Bevor er seinem Hengst die Fersen gab.
Welcher im gestreckten Galopp davon jagte.
Sein Weg führte ihn in eine ferne Stadt.
Dort waren einige Dinge zu erledigen.

Da Schwalbe keine Möglichkeit gefunden hatte irgendwo mitzureisen, sei es auch heimlich.
Ging er nun die Straße entlang. Zwar hörte er ein Pferd hinter sich heran preschen.
Doch er drehte sich dazu nicht um. Auch wenn seine Hand auf seiner Klinge ruhte.
Angespannt. So ein Tempo legte kein einfacher Reisender an den Tag.
Aber seine Schritte waren weiterhin ruhig.
Wenn auch etwas hinkend.

Als Wolf jemanden vor sich sah drosselte er das Tempo.
Parierte gar zum Schritt durch.
Er hielt genügend Abstand zu diesem.
So viel das weder er ihn, noch der Reisende ihn erkennen konnte.
Sein Hengst schnaubte unwillig darauf.
Denn er wollte rennen.
Was er eine ganze Weile nicht getan hatte.

Schwalbe lauschte hinter sich, dabei drehte er etwas den Kopf.
Zog die Kapuze seines Umhangs tiefer in sein Gesicht und ging weiter.
Ruhig und ohne Hast. Er wollte kein Aufsehen erregen, auch wenn ihm das Stoppen des Reisenden seltsam vorkam.
Er musste gar hart widerstehen um sich nicht umzudrehen.
Daher kaute er sich unwillig auf der Unterlippe herum.
Nur einmal huschte sein Blick aus den Augenwinkeln zurück.
Erkennen tat er nur das Ross. Doch das half ihm nicht fiel.

Unwillig schüttelte der Hengst immer wieder den Kopf.
So dass die Mähne wirr herumflog.
Doch das Tempo behielt er gedrosselt.
Es schien als würde er den Reisenden verfolgen.
Da er sich keine Eile nahm, hetzte er auch nicht vorbei.

Schwalbe war das nicht geheuer.
Daher verlangsamte er sein Tempo nun, sodass der Reisende unweigerlich an ihm vorbei reiten musste.
Sonst wurde das Tier ja stehen.
Sein Blick war dabei starr nach vorne gerichtet.
Wollte sich von seiner Anspannung nichts anmerken lassen.
Natürlich war auch Angst da, dass es wieder einer dieser Elstern waren die ihn beinahe getötet hatten

Diesmal bremste Wolf sein Pferd nicht.
Ritt ganz normal an dem Reisenden vorbei.
Den Blick aber nach vorne gerichtet.
hatte ebenso genügend Abstand zu diesem.
Sein Hengst schnaubte murrend.
Widersetzte sich seinem Herrn aber nicht.

Schwalbe hielt die Luft an als er zu dem Reisenenden hinauf schielte.
Doch war er auch erleichtert dass es nur der Wolf war.
Somit fiel seine Spannung langsam von ihm ab.
Auch seine Schritte wurde wieder schneller.
Den Blick jedoch in den Boden gerichtet.

Im Abstand von einigen hundert Metern trabte er wieder an.
Weiterhin sah er nicht zu Schwlbe.
Sondern seinen Weg fest im Blick.
Kurz vor Sonnenuntergang erreichte er die nächste Stadt.
Dort brachte er sein Ross im Stall unter.
Selbst ging in die Spelunke.
Nahm sich dort ein Zimmer.

Während der Wolf bereits in der Stadt angekommen war, war Schwalbe noch auf den Beinen.
Die Miene war leicht verzogen, denn sein Bein schmerzte ihn.
Doch er ging weiter.
Es wäre schlecht wenn er hier nächtigen würde.
Daher ging er weiter.
Somit erreichte er die Stadt erst spät in der Nacht.
In irgendeine Spelunke setzte er sich dabei. Durchgeschwittzt und schwer atmend.
Laut jolten bereits die betrunkenen Gäste

Wolf war nicht unter ihnen.
Vertiefte sich sehr in seinen Auftrag.
Neben ihm ein Krug Met.
Welchen er bisher nicht angerührt hatte.
Er durfte keinen Fehler machen.
Jeder Rückschlag war ein herber Schlag für die Gemeinschaft.

Schwalbe hielt sich von dem ganzen Abseits.
Er bestellte sich nur ein Glas Wasser.
Versuchte so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu ziehen.

Keiner beachtete ihn.
Waren alle bereits im Suff.
Und gaben sich immer mehr die Kante.
Weit bis spät in die Nacht.
Einige schafften es gar nicht mehr bis in ihre Zimmer.
Lagen verstreut auf dem Boden herum.

Schwalbe blieb in seinem Eck sitzen.
Ihm war es ganz recht, dass sich diese Kerle zu tranken und am Boden einfach einschliefen.
So hatte er vor diesen seine Ruhe.
Kurz warf er einen Blick auf die Karte.
Musterte den Weg welchen er noch gehen musste
Mit Pferd wäre er natürlich schneller unterwegs, doch so eines hatte er nicht mehr.
Schwer seufzend packte er das Pergament schließlich weg und legte die Arme um sich.
Die Nase in den Schal des Umhangs getaucht, denn die Schnapsleichen stanken.
Vor allem erbrachen sie sich im Schlaf.
Doch eine bessere bleibe fand er nicht. Vielleicht hätte er dem Wolf folgen sollen.
Aber das wäre sicherlich wieder falsch gewesen. Daher musste er hiermit zurecht kommen

Wolf schlief fest.
Zum Morgengrauen erhob er sich.
Stieg die Stufen hinab der Taverne.
Mit festen Schritten trat er auf die Straßen.
Die Luft sog er dabei tief ein.
Er wollte sich sogleich wieder weiter auf die Reise machen.

Schwalbe huschte rasch hinaus, als die Hähne der Stadt krähten bevor einer der betrunkenen Erwachen würde.
Sein Rücken schmerzte sowie sein Bein und seine Kleidung roch nach Alkohol.
Dass er selbst die Nase verzog bei dem Geruch, doch weder Gold besaß er noch andere Kleidung.
Daher musste es auch so gehen.
Eng zog er den verschliessenen Umhang um sich.
Ging die Straße hinab. Betrachtete kurz die Karte wohin er musste und ging weiter.
Die Temperaturen waren bereits kalt.
Seine Kleidung war zudem nicht dafür ausgelegt

Wolf schwang sich bereits auf sein Pferd.
Wollte ebenso lospreschen.
Doch er hielt inne.
Sah Schwalbe musternd an.
Langsam ritt er ihm nach.
Dabei schwieg er auch.

Einmal nieste der Knabe bevor er seinen Weg entschlossen entlang ging.
Die Arme dabei fest um sich gelegt so wie den Umhang.
Diesmal war er jedoch skeptisch, als erneut ein Pferd hinter ihm ging.
Ihn nicht überholte, daher wandte er sich nun zu diesem lästigen Verfolger um.
Blickte zu dem Reiter hoch, bevor er erschrickt. Hastig wandte er den Blick wieder ab.
Kaute sich mürrisch auf der Lippe.
Er sah erbärmlich aus. Kein vergleich zu damals. Wo er noch in bester Kleidung umher gewandert war.
Nun sah er aus wie ein Bauer und ging zu Fuß.
Schwalbe wandte jedoch nicht sein Wort an den Wolf.
Ging nur ruhig weiter, da er wusste es war kein Feind.
Seine Kapuze hatte er tief ins Gesicht gezogen, doch diesmal nur wegen des kalten Windes, welcher von hinten kam.

Wolf folgte ihm weiter.
Sein Hengst schritt dabei ruhig voran.
Kleine Wölkchen stiegen aus seinen Nüstern hervor.
Einige Minuten dauerte es bis er neben Schwalbe war.
"Wohin führt dich dein Weg?"
hakte er ernst nach.
Dabei den Blick nach vorne gerichtet.
Aus den Augenwinkeln aber beobachtete er ihn.

"Nach Novigrad"
Antwortete ihm Schwalbe nach einer weile des Schweigens.
Erst hatte er ihm etwas bissiges gegen den Kopf werfen wollen, doch er verbiss sich den Kommentar.
Er hatte ihm ja den Auftrag gegeben. Warum wusste er also nicht wohin er ging.
Wärmend rieb er sich die Arme. Die Umhang fester um sich gezurrt.
Die Lederschuhe boten kaum Schutz vor dem kalten Boden.
So waren seine Zehen schon bald kalt.

"Lass uns eine Nacht noch hierbleiben."
schlug er vor.
Ritt weiter neben ihm her.
Immer noch den Blick nach vorne gerichtet.
Sein hengst schlug allerdings mit seinem Schweif.

Schwalbe hielt nun verwirrt inne, denn er verstand nicht den Grund für diesen Vorschlag.
Somit sah er auch wieder zu ihm auf.
"Warum?"
Hackte er fragend nach.
Rieb sich bibbernd weiter seine Arme.
Es war noch früh, daher war es besonders kalt.

"Damit du dich aufwärmen kannst."
schlug er vor.
sah nun endlich zu Schwalbe hinab.
hielt auch sein Pferd an.
abwartend war sein blick dabei.