Hauptlager der Assasinen

Rabe würde die nächste Zeit erst schlafen.
Leise tuschelte Mann, dass der Krächzer überlebt hatte. Sogar dem Wolf wurden diese Bies gefährlich.
Dafür gab es von ihnen nur wenige. Meist weit verstreut, da sie große Reviere bewohnten.
Ab und an wurden sich auch Tschorts verjagt. Doch diese Kreatur war nicht weniger schlimm.
Die Wunden welche der Rabe erlitten hat waren tief.
Sie würden wohl lange brauchen bis sie vollständig verheilt waren.
Vor allem die tiefe Fleischwand an seinem Bauch.
Er hatte Glück, dass ihm nicht die Gedärme herausgerissen wurden.
Diesmal hatte der Mann wahrlich mit seinem Leben gespielt.

Nach einigen weiteren Stunden schickte Wolf einen Arzt zu Schwalbe.
Er selber machte einen Kontrollgang zum Trainingsplatz.
Ließ sich die Techniken der Anwärter zeigen.
Da Rabe schlief störte er diesen nicht.
Es hatte auch Zeit bis dieser wieder erwachte.

Aber der Arzt kam wieder zu Wolf zurück.
Ging mit langen schritten über den weichen Sandboden des Trainingplatzes. Seine Miene war dabei verdrossen.
Denn er brachte keine gute Nachricht und wer überbrachte schon gerne schlechte Nachrichten?
"Die Tür ist versperrt"
Berichtete dieser knapp dem Oberhaupt.
Schwalbe hatte nach seiner Ankunft einen Stuhl dagegen geklemmt gehabt.
Eben damit niemand zu ihm hinein konnte.

Ich bin spät am nächsten tag wach.
Dabei aber auch sehr schweigsam.
Vor allem da die anderen über meinen Fehlgriff tuscheln.
Mir die Schuld zuschieben.
Wortlos esse ich bis ich satt bin.
Ehe ich wieder aus dem Speiseraum verschwinde.
Mich wieder ins bett verkrümel.
Erst einige Tage später gehe ich wieder zu den Ställen.
Dabei hänge ich meinen Gedanken nach.

Odin knurrte erbost.
Ließ den Arzt wissen dieser sollte ihm folgen.
Eine Tür hielt Wolf nicht auf.
Laut hämmerte und rüttelte er dagegen.
Ehe er sich einfach aufstieß.
Der Stuhl flog dabei durchs Zimmer.
Unbestimmt war dabei sein Blick.
Aber auch finster.
"Untersucht ihn."
befahl Wolf mit bebender Stimme.

Am Gatter seines Tieres stand der Rabe. War auf den Zaun gelehnt und beobachtete das Tier darin.
Welches in seiner Nähe friedlich graste. Immer wieder ob es dabei den mächtigen Kopf. Blieb dem Raben seinen heißen Atem ins Gesicht. Ließ so die schwarzen Haare wehen. Die wenigen Platzwunden in seinem Gesicht waren bereits am verblassen. Die Farbe hatte er zurück erlangt.
Nur sein Bein entlastete er noch durch Krücken. Und man sah, dass er es mied sich zu strecken und zu krümmen.
Die Wunde war eben sehr tief gewesen. Wie tief hatte Kira nicht ansatzweise erkennen können.
Auch über ihn wurde gemunkelt, da er solche Wunden überlebt hatte und nun wieder auf den Beinen war.

Als ich Rabe bemerke bleibe ich abrupt stehen.
Unsicher wandert mein Blick umher.
Bis ich mich entscheide weiter zu gehen.
Am Pferch der Stute stehen bleibe.
Die Arme lege ich auf das Gatter.
Das Kinn lege ich darauf.
Den Blick richte ich auf die Stute.
Welchen meine offenen Haare verdecken.

Bei dem Krach, welcher der Wolf veranstaltete schreckte sogar der junge Mann auf, aber auch nur um sogleich keuchend wieder im Bett zu landen. Die halb geöffneten Augen waren starr an die Decke gerichtet.
Die Zähne zusammen gebissen, da er versuchte Spannung in seinem Körper aufzubauen um sich aufzurichten.
Doch das gelang ihm nur mäßig.
Ohne ein Wort ging der Arzt in das sperrlich eingerichtete Zimmer des Knaben hinein. Lediglich einen Schrank und Tisch besaß es. Sonst war es leer und praktisch.
Er entzog entzog Schwalbe die Decke um die Wunde zu finden, welche dem Mann zusetzte.
Mürrisch zischte der Arzt über das was er sah. Ignorierte dabei völlig Schwalbes protestierendes Knurren.
Denn dies war die einzige Gegenwehr welche er hervor brachte.
Sofort wurde begonnen die Wunde zu desinfizieren, dazu nahm er starken Alkohol, welcher in der Wunde brannte.
Gar gab dadurch Schwalbe einen schmerzenden Schrei von sich. Zuckte kurz hoch.
Sein ganzer Körper war nass von Schweiß. Seine Haut glänzte silbern dadurch. Setzte die feinen Muskeln hervor.
Durch den Fieberwahn waren die Augen grell und doch finster wie die Nacht.
"Haltet ihn fest"
Befahl der Arzt dem Wolf, denn nun holte er die Nadel aus seiner Tasche.

"Es bringt nichts, sich die Schuld zu geben"
Eröffnete schon wenige Minuten nachdem Kira angekommen war Rabe das Gespräch.
Sein Blick lag aber weiterhin auf seinem Tier.
Fuhr diesem einmal über die weichen Nüstern, worauf er protestierend den Kopf hob.
Ehe er sich schüttelte, dass ihm wirr die schwarze Mähne um die Ohren gewickelte war, von seinem Hals abstand.
Mit dem Schweif schlug er dabei unwirsch umher. Schließlich senkte sich das Maul wieder zum Fressen.

"Wäre ich zum Training gekommen wie ich es Fohlen versprochen habe, wäre sie vielleicht nicht gestorben."
erwidere ich ruhig.
Den Blick hebe ich dabei nicht.
"Dann wären auch die anderen Männer nicht von dem Bies getötet worden."

Rabe wägte ihre Worte ab. Überlegend verzog sich dabei sein Mund kurz, bevor er den Kopf schüttelte.
Sich seine Haare über die kräftigen Schultern stahlen.
"Der Ausgang wäre nahezu derselbe. Nur mit dem Unterschied, dass du wahrscheinlich Tod wärest"
Meinte er nüchtern dazu.
Sie hätten beide nachts trainiert. Der Bies wäre gekommen.
Hätte somit sie beide im Training überrascht und getötet.
So sah das Rabe.
Daher war es mühselig sich darüber den Kopf zu zerbrechen was wäre wenn.
Fakt war es ließ sich nicht mehr ungeschehen machen.

Dieser nickte nur.
Packte gar grob Schwalbe an den Schultern.
Presste ihn in das Bett zurück.
gar krallte er sich in diese.
Ganz gleich wie es Schwalbe passen mochte.
Wenn es sein musste konnte er noch stärker zupacken.
Was er aber weniger hoffte.
Auch schwieg er dabei.
Sah Schwalbe nur mahnend dabei an.


out: ich ess rasch was

"Wahrscheinlich wäre es das."
erwidere ich mit kurzem schulterzucken.
Trotz allem verstehe ich Rabes Entscheidung immer noch nicht das er mich gerettet hat.
Er hätte es ja nach einem Unfall aussehen lassen können.
Vor allem da jeder weiß, dass wir eh ständig stritten und uns in den Haaren hingen.
Doch ich frage ihn nicht danach.

Durch den Schmerz des Griffes bäumte sich Schwalbe murrend auf. Gar kniff er die Augen zusammen.
Die herrschende Hitze ließ seine Haut schmerzempfindlicher werden. So war der Griff des Wolfes nicht angenehm für ihn.
Aber er besaß weder den Willen noch die Kraft sich ihm entgegen zu stemmen.
Schwalbe wich seinem Blick aus, welcher zwar schmerzverzerrt war, jedoch auch ausdruckslos.
Seine Regungen, was in ihm vorging versperrt für die Blicke anderer.
Es war ein Fehler gewesen seine Maske so oft brechen zu lassen. Sei es nur vor dem Wolf gewesen.
Doch dies hatte genügt.
Hinter zusammen gepressten Lippen stöhnte er auf, als die Nadel sich durch seine entzündete Haut bohrte.
Gar hielt er dabei die Luft an, egal ob seine Lungen nach Sauerstoff schrien.
Er wollte den Schmerz um jeden Preis verdrängen.

Auch Rabe schwieg nun.
Beobachtete für wenige Minuten noch das Tier, bevor er sich vorsichtig von dem Gatter abstieß.
Sich auf die Krücke lehnte. Seinen Weg in die Burg zurück begann.
Kein Blick lag dabei auf Katze.
Weder abwertend noch freundlich. Er blickte starr nach vorne.
Der Rabe hatte gerade nicht die Kraft und Elan ihr zuzusetzen.
Vor allem da sie eine Freundin verloren hatte.
Er mochte zwar die meiste Zeit ekelhaft zu ihr sein. Sie tyrannisieren sobald er nur die kleinste Gelegenheit wahrnahm.
Aber er war trotz allem nicht durch und durch ein Unmensch.

Ich sehe nicht auf als er geht.
Bleibe weiter an dem Gatter stehen.
Beobachte die Stute weiterhin.
Der Blick dabei trüb.
Immer wieder schweifen meine Gedanken ab.
Selbst ohne es zu wollen.

Der Griff von Wolf wurde stärker.
So dass Schwalbe aufschreien musste.
Nur damit dieser Luft bekam.
Gar krallte er sich in die Haut.
Ungnädig den Blick auf ihn gerichtet.

out: was los? keine Lust?




Schwalbe presste stur die Lippen aufeinander, doch bei dem stärker werdenden Griff schrie er unweigerlich auf.
Begann hektisch nach Luft zu schnappen, bevor er erneut die Luft anhielt, um seine Schrei zu verbergen.
Man hörte gar seine Zähne knirschen. Bei jedem Stich den der Arzt tat.
Dieser ließ sich davon überhaupt nicht beeinträchtigen.
Versorgte die Wunde weiter ohne einmal abzusetzen.
Versuchte dabei ebenso das Bein des Knaben still zu halten.

Die Stute fraß ebenso ruhig wie der Hengst neben ihr.
Zu welchem sie immer wieder hinüber linste. Gar wieherte sie leise und hob den Schweif.
Anscheinend kam das Tier in die Rosse.
Doch den Hengst schien das im Moment wenig zu interessieren.
Nur ein Ohr richtete er zu ihr, hob etwas den Kopf, bevor er gemütlich weiter auf seinem Heu kaute.
Schnaubend seine Mähne schüttelte.
Gar trat er etwas von ihr weg

out: doch



Seufzend richte ich mich nun wieder auf.
Verlasse das Gatter.
Wieder bin ich zum Nichtstun verdammt.
Diesmal aber durch meine eigene Schuld.
Nicht einmal den Turm darf ich hinaufklettern.
So schlendere ich einfach herum.
Besser als still sitzen bleiben zu müssen.

Odin knurrte laut als Schwalbe erneut die Luft anhielt.
Riss nun grob an der Schulter.
Am liebsten würde er ihn in der Luft zerfetzen.
Doch er beherrschte sich.
Ließ Schwalbe erst los als der Arzt fertig war.
Welcher Schwalbe Bettruhe verordnete.
"Du wirst dich daran halten."
meinte Wolf grimmig.
Denn kannte er seinen Schüler nur zu gut.
"Sonst sind die Aufträge gestrichen."
Diese Drohung würde er gar wahr machen.

out: posts sind so knapp und freudlos



Rabe war wieder in sein Gemach verschwunden. Zwar war seine Wundheilung unmenschlich schnell, aber trotz allem musste er wieder Kraft sammeln. Das Blut regenerieren welches er verloren hatte.
Daher lag er schlafend in seinem Bett.
Die Stimmung in der Burg war noch immer etwas angespannt durch die letzten Geschehnisse. Vor allem hörte man nun auch noch Schwalbes Schreie durch die Gänge herab. Etwas, was wirklich noch nie vorgekommen war.
Leise tuschelten sie noch immer. Manche überlegten sogar die Gemeinschaft zu verlassen, denn es war gefährlich in diesem Teil des Landes. Tief im Wald der Monster. Ohne Grund war die Burg kein raffiniertes Versteck.
Die Trainingsplätze wurden gemieden, daher waren diese verwaist.

Schwalbe schrie mehrmals nach dem groben reißen des Wolfes auf.
Versuchte sich zu winden, aber der Griff seines Meisters ließ dies nicht zu, daher musste er den Schmerz ertragen.
Kaum mehr war er daher bei Bewusstsein, als die Arbeit an seinem Bein vollendet war.
Holte laut durch offenen Mund Luft. Nur ansatzweise vernahm er die Worte des Arztes und des Wolfes.
Schließlich fielen ihm die Augen zu.
Schlief erneut ein. Schweißgebadet und zitternd.
Der Arzt zog die Decke über den bebenden Körper. Fühlte noch einmal die Temperatur und zischte gar leise.
"Wenn er die Nacht übersteht wird er über den Berg kommen. Wenn es so ist."
Meinte dieser völlig unverblümt zu Odin.

Ich seufze erneut schwer.
Da alles verwaist ist, gehe auch ich in mein Zimmer.
Lege mich hin.
So vergehen ein paar Wochen.
Täglich stehe ich bei der Stute und beobachte diese.
Auch wenn sie Rabe gehört.
Dennoch hat sie es mir angetan.
Das getuschel hat die Wochen über leider nicht abgenommen.
Weswegen ich im Speisesaal nur kurzfristig anzutreffen bin.
Sie geben mir hinter vorgehaltener Hand immer noch die ganze Schuld.
Etwas dagegen sagen tue ich trotzdem nicht.
Weil sie ja recht haben.

"Das wird er."
meinte Wolf entschieden.
Er kannte seinen Schüler zu genau.
Tagtäglich kam er zu Schwalbe zu ebsuch.
kontrollierte wie es ihm ging.
Sein Blick war dabei kritisch.
Und auch wenig Worte wurden gewechselt.
Nach zwei Wochen besuchte er auch endlich einmal Rabe.
Hakte nach dessen Wohlbefinden nach.
Denn ihn hatte es ja am schlimmsten getroffen.
Auch wollte er Informationen bezüglich der Wette einholen.

Rabe war vollkommen genesen und somit ging er neuen Aufträgen nach.
Er konnte sich nicht die ganze Zeit über um Katzes Training kümmern. Es musste auch Geld in die Kassen fließen.
Zudem hatten sie 10 ihrer Männer verloren. Ein Herber Schlag. Dies musste kompensiert werden.
Daher war er nicht oft in der Burg anzutreffen.
Doch den Auftrag hatte er nicht vergessen. Es musste wohl ein paar Tage vor dem Ball ein Crashkurs werden.
Anders konnte er sich gerade nicht behelfen.
Jemand anderes das Training zu überlassen würde gegen die Wette verstoßen.
Allerdings hatte er noch Hoffnung, denn auch Schwalbe war verwundet zurückgekehrt.
Sein Training war ebenso lau wie das von Katze

Wolf ließ Rabe zu sich beordern.
Er wollte mit ihm sprechen.
Er selber war auch nicht oft anwesend.
Denn auch er erledigte Aufträge um Gold einzunehmen.
Ebenso rekrutierte er neue Anwärter.
Doch auch diese brauchten zeit bis sie Vollwertige wurden.
Die bereits fähigen mussten härter trainieren.
Wenn auch Schwalbe und Katze gerade dabei ausgeschlossen wurden.
Diese hatten den Auftrag gesund zu werden.

Die ersten Tage war Schwalbe kaum ansprechbar gewesen. Das Fieber war weiterhin hoch und sank nur mäßig.
Doch tötete er so auch die Keime in seinem Körper. Desinfizierte sich so gesehen selbst.
Schwalbe war schweigsam wie eh und je.
Eine kalte Maske lag auf seinem Gesicht. Verbarg was er dachte, wie er sich fühlte.
Ob Schmerz in peinigte. Auch gegenüber dem Wolf war nicht anders.
Ab und an nickte er nur auf seine Frage. Antwortete ihm knapp.
Den Blick stets nie auf ihn gerichtet.
Immer ging er an die Wand oder aus dem Fenster hinaus.
Den Auftrag hatte er abgeschrieben, denn mit diesem Bein, welches noch immer schmerzte konnte er nicht trainieren.
Noch gehen ohne eine Hilfe.
Und erst wenige Tage vor dem Auftrag konnte sich der Knabe wieder auf seinem eigenen Bein ohne Hilfe halten.
Daher war er rasch aus der Burg verschwunden, egal ob vor einigen Wochen ein Bies hier sein unwesen getrieben hatte.
Hinter der Burg am Fuß des Berges ließ er sich an einem kleinen See nieder.
Stierte in das klare Wasser hinein. Er würde hier einige Stunden verbringen.

Mit raschen Schritten eilte Rabe herbei, als sein Meister ihn rufen ließ.
Ein dunkler Umhang mit Fell besetzt lag um seinen Schultern, denn der Herbst stand vor der Tür.
Die Blätter färbten sich bereits bunt und fielen zu Boden. Die Temperaturen sackte herab und der Wind trieb sein Unwesen.
"Ihr habt gerufen Meister"
Meinte er mit einer knappen Verbeugung vor dem Wolf.
Bevor er sich wieder aufrichtete und näher an ihn heran schritt.
Sie hatten eine klare Hierachie in ihrer Gemeinschaft. Wer sich nicht daran hielt wurde bestraft.
Egal wer es war.

"Setz dich Rabe."
sprach er nach der Begrüßung.
Deutete auf einen Stuhl.
"Ich möchte dir meinen Glückwunsch aussprechen zur Vernichtung des Bies."
fuhr er sogleich fort.
Dabei drehte er sich zu ihm um.
"Und wollte nachfragen wie es mit der Wette steht? Ob diese noch seine Wertigkeit hat. Ebenso möchte ich dir jetzt einen Wunsch erfüllen, als Belohnung für den Sieg über das Bies."

Rabe tat was der Wolf von ihm wollte.
Galant ließ er sich in den Sessel sinken, worauf er die Beine überschlug.
Er war sichtlich überrascht über den Glückwunsch seines Meisters. Nickte jedoch dankend.
"Ihr seid zu gütig Meister"
Noch perplexer war er über den Wunsch welchen er ihm erfüllen möchte.
Er wusste natürlich sofort was er wollte
"Schmeißt Katze aus der Gemeinschaft"
Kam es abrupt aus seinem Mund geschossen. Überlegte nicht eine Minute.
Damit war auch die Frage zu seiner Wette hinfällig.

"Du weißt was ein Rauswurf mit sich zieht?"
hakte Odin nach.
Sah abwartend zu Rabe.
Denn Wolf hatte feste Regeln aufgestellt.
Wer ging, würde dies nicht ohne weiteres tun können.
Um sicher zu gehen, dass niemand dieses Versteck verriet, waren seine Methoden barbarisch.

"Sicher"
Antwortete Rabe nur knapp auf seine Frage.
Schließlich war er einer derjenigen gewesen welcher sich die Strafe ausdachte.
Er führte sie auch aus. Ohne zu zögern und sauber.
Daher war er mehr als vertraut mit diesen Gepflogenheiten.
Trotzdem nahm er sein Begehr nicht zurück. Den Blick entschlossen auf den Wolf gerichtet.
Die Haltung wie stets erhaben und stolz, mit einer gewissen Lässigkeit und Ruhe.

"Heute Abend, wenn alle versammelt sind, werden wir dieses Urteil verkünden."
entschied Wolf.
Seine Stimme dabei ernst und geschäftigt wie immer.
Katze wusste von ihrem Schicksal nichts.
Vor allem das sie nie wieder reden konnte.
Ebenso keinen Finger mehr rühren würde.
In der Ferne ist ein donnergrollen zu hören und schwarze Wolken zogen auf.

Ein erfreutes Grinsen stahl sich auf seine Lippen, welches zugleich boshaft war.
"Ich werde natürlich gerne die Verbannung vornehmen"
Schnurrte er vor freudig.
Somit hatte er sie los und musste sie nicht weiter trainieren.
Das Leben auf der Burg würde endlich so sein, wie er es sich vorstellte.
Jeder fürchtete ihn und tat das was er bestimmte. Ohne dass ständig jemand gegen ihn vorging.
So konnte alles seinen geplanten verlauf nehmen.

Odin nickte noch einmal.
"Du kannst gehen."
sprach er nun.
Entließ so Rabe.
Nur ungern schmiss er Anwärter raus.
Aber er stellte sich auch nicht gegen die Wünsche seiner Stellvertreter.
"Wir sehen uns später im Speiseraum."

Schwalbe sah bei dem Grollen des Donners auf.
Hörbar schwer seufzte er über diesen Wetterumschwung, welcher ihn nun zwang zur Ruine zurück zu kehren.
Wenngleich sein Blick in den Wald glitt, in die wilde Freiheit.
Immer mehr beschlich ihn die Ahnung, dass er ein gefangener war.
Kein Assassine, der seinen freien Willen besaß. Handeln und gehen konnte wie es ihm beliebt.
Erhaben von jeglichen Gesetzen. Stattdessen war er stets Wolfs Gnade ausgeliefert.
In letzter Zeit immer häufiger. Schnaubend wandte er allerdings den Blick ab vom Dickicht des Waldes.
Schritt zurück, knapp bevor der Platzregen nieder kam erreichte er die Ruine.
Sein Weg führte ihn natürlich in sein Gemach hinauf, um sich dort an das Fenster zu setzen
Den Regen zu beobachten wie er die Erde tränkte. Alles nässte

Wie alle anderen auch finde ich mich am Abend im Speiseraum ein.
Schweigsam wie die letzte Zeit auch.
Den Blick gar gesenkt.
Jede Nacht habe ich seit dem Vorfall Albträume.
Sehe wie Fohlen zerfetzt wird.
Wie dieses untier auf mich losstürmt.
Mich mit seinen Krallen und Geweih ebenso versucht aufzuspießen.
Schweißgebadet wache ich dann immer auf.
Zitternd vor Angst, Scham und Selbsthass.

Rabe nickte auf Odins Worte grinsend.
Anschließend erhob er sich und verließ das Gemach des Wolfes.
Ging mit heiterer Stimmung, welche in letzter Zeit selten gewesen war den Gang hinab.
Endlich bekam er das was er wollte.
Dieses Weib würde für immer verschwinden.
Gar seufzte er befreiend darüber.
Er konnte es kaum erwarten ihr die Zunge heraus zu reißen und die Finger zu brechen.

Wolf nahm sich Zeit zu erscheinen.
Ließ sich auf seinen Platz nieder.
Den Blick schweifte er umher.
Etwas länger als sonst blieb dieser an Katze hängen.
Wie sie gestraft dort sitzt.
Nichts ahnend von dem kommenden Urteil.

Auch Rabe kam pünktlich zum Abendessen.
Nahm wie immer seinen Platz neben dem Wolf ein.
Keine Reue oder schlechtes Gewissen war ihm anzusehen.
Stattdessen grinste er breit und lehnte sich zufrieden zurück. Dabei die Arme vor der Brust verschränkt.
Wolfs und Rabes Tisch waren etwas von den anderen erhoben, sodass sie über diese Blicken konnten.
Er hatte kein Mitleid mit ihr, als er sie dort sah.
Oft genug war sie ihm auf der Nase herum getanzt. Nun bekam sie die Rechnung dafür.
Sie hatte ihr Schicksal selbst heraus gefordert

Sobald Rabe anwesend war erhob er sich.
"Assassinen und Anwärter ich habe heute schlechte Kunde zu übermitteln."
Begann er laut und deutlich.
Alle sahen zu ihm auf.
Nur Katze ließ den Blick gesenkt.
"Wir werden einen Anwärter aus unserer Gemeinschaft verabschieden. Dessen Urteil wird morgen bei Sonnenaufgang vollstreckt."
Getuschel wurde laut.
"Dieser Anwärter ist Katze."
Alle Blicke wurden nun auf sie gerichtet.
Sie selber zuckte nur merklich zusammen.
Wird aber leichenblass.
"Die Gründe dafür wird Rabe aufzählen."
Nun gab er das Wort rabe.

Mein Blick weitet sich entsetzt.
Das ist das schlimmste was einem passieren kann.
Doch sehe ich nicht auf.
Kralle mich aber in meine Oberschenkel.
Auch beginnt mein Puls zu rasen.

Rabe nickte zu Odin, bevor er sich geschmeidig erhob.
Vernichtend und triumphierend lag sein Blick auf Kira. Lange betrachtete er sie.
Doch kein Mitleid kam in ihm auf. Sein Grinsen wurde nur boshaft.
"Die Gründe der Verabschiedung sind folgende.... ungebührliches und respektloses Verhalten gegenüber einem höher gestellten Mitglied der Gemeinschaft. Trotz Belehrung wurde dies mehrmals und ohne Schuldbewusstsein begangen. Hinzu kommt das verbotene Betreten der Katakomben, welches einen Anschlag von Goblins zur Folge hatte. Nicht zu vergessen die jüngsten Ereignisse"
Zählte Rabe ernst und sachlich auf.
Wenngleich Freude sich in seinem Blick spiegelte.
Gar konnte er sich ein Grinsen weiterhin nicht verkneifen. Die anderen hielten die Luft an.
Denn nun sah man was geschah, wenn man dem Raben dumm kam. Sich ihm nicht unterwarf. Man wurde verabschiedet, was großen Schmerz bedeutete.
"Das Urteil werde ich vollstrecken"

Ich schlucke schwer.
Nun sehe ich doch auf.
Die Augen dabei geweitet.
Das Zittern, welches meinen Körper erfast, versuche ich zu unterdrücken.
Fassungslosigkeit und doch auch resignation spiegeln sich in meinem Blick.
Widerspreche auch nicht.
Stillschweigend akzeptiere ich das Urteil.
In meinen Ohren beginnt es zu rauschen.

Odin wartete bis Rabe fertig war.
Bis dahin hatte er geschwiegen.
"Wie für alle Gehenden, besitzt auch Katze das Recht, ihren Vollstrecker umzustimmen."
sprach er laut.
Denn dies war eine seiner Regeln.
Selbst wenn sie dies nicht in Erwägung ziehen sollte.
"dafür wird Rabe bis Sonnenaufgang bei Katze im Zimmer sein oder aber Rabe nimmt sie zu sich."
Das war Rabe überlassen.
"Ebenso soll es verhindern, dass sich Katze selbst etwas antut."
Oft genug gab es solche, die sich lieber selber umbrachten.
Doch dabei blieb die Strafe aus.
Was nicht vorgesehen war.

Rabe labte sich an Katzes entsetzen.
Dabei wurde das boshafte Grinsen nur breiter. Am liebsten würde er das Urteil jetzt sofort vollstrecken.
Viele schienen Mitleid bei ihrem Anblick zu haben. Tuschelten geschockt über diese Wendung des Ganzen.
Vor allem aber auch, dass Rabe massiv seine Finger in dieser Verabschiedung drin hatte.
Der Wolf entschied nicht ohne einen Grund so hart. Vor allem waren die Vergehen eher Minderwertig.
Doch niemand würde es wagen sich dagegen aufzulehnen.
Vor allem nicht weil keiner der nächste sein wollte, der Rabes Gram ertragen musste und so endete.
Genussvoll lehnte er sich zurück bevor er in Ruhe zu essen begann.
Auch wenn die Tatsache, dass er die Nacht mit ihr verbringen musste, damit sie ihn umstimmen konnte einen fahlen Beigeschmack hatte. Doch das waren nur wenige Stunden. Diese würde er nun auch noch überstehen
Das Schwalbe nicht anwesend war, fiel niemanden auf, denn er war unscheinbar für die Gemeinschaft.
Jemand der sich abseits hielt. Somit fiel er nicht auf

Mein Magen krampft sich zusammen.
Wodurch ich nichts mehr herunterbekomme.
Mein Atem geht stockend.
Außerdem wird mir das Getuschel zu viel.
Weshalb ich wankend aufstehe.
Den Speisesaal verlassen will.
Ich drohe hier zu ersticken.
Zumindest habe ich das Gefühl.
Wenn er mich los werden wollte, so hätte er mich dem Bies einfach überlassen sollen.
Dieses hätte mich ebenso in Stücke gerissen.

Auch Odin aß als wäre nichts gewesen.
Sah auch nicht auf, als Katze den Raum verlassen wollte.
Dies war nun Rabes Aufgabe dafür zu sorgen.
Zumindest bis Sonnenaufgang.
Danach war sie kein Teil der Gemeinschaft.
Und so wie es aussah würde sie auch nicht mehr dagegen rebellieren.
Es scheint als hätte Katze seit Fohlens Tod ihre zynische Zunge verschluckt.

Rabe sah auf als sie den Saal verließ.
Missgestimmt murrte er darauf, denn er hatte nur wenige Bissen von dem Fleisch herunter bekommen.
Leise fluchend warf er das Besteck auf den Teller, um sich darauf ruckartig zu erheben.
Sein Weg führte ebenso aus dem Saal hinaus.
Folgte dem Weg den Katze ging.
"Du hast dich die restliche Nacht in meiner Nähe aufzuhalten"
Meinte er bestimmend zu ihr.
Die ruhige Art, welche er vor wenigen Wochen inne hatte war vollkommen verschwunden.
Jetzt zeigte er wieder sein hässliches Gesicht.
Schwalbe blieb abwesend vom Abendessen in seinem Zimmer.