Kenia.......

Ich gab einen belustigten Laut von ihr, worauf ich den Blick senkte die Augen bestürzt schloss.
"Wobei Verhängnis würde wohl eher passen als Zukunft"
Sprach ich leise.
Öffnete nun meine Augen wieder doch sah ich nur auf den Boden.
Änderte an meiner Haltung nichts.
"Das Verhängnis ewig an den Mann gefesselt zu sein, welcher mir meine Pein bringt."

"Was ist geschehen?"
hake ich weiter sanft nach.
Nähere mich ihm nun weiter.
Die Stimme ist gesenkt.
Der Blick umso besorgter.

"Ich habe wohl endlich eingesehen.... nein eher gesagt ich habe wohl eher meine rosarote Brille abgelegt und sehe nun von was mein Vater sprach"
Begann ich nun mit gesenkter Stimme zu erzählen.
Diese zitterte ebenso wie der Rest meines Körper und ich spürte zudem wie es hinter meinen Augen zu ziehen begann und diese brannten.
"Er vertraut mir nicht. In jeglicher Hinsicht. Egal was ich tue es ist für ihn falsch und nicht ausreichend, als hätte er sich einen Sklaven gewünscht und nicht einen Gefährten. Es ist einfach gleich was ich sage oder beschwöre... er glaubt es mir sowieso nicht"
Fügte ich weiter hinzu, wobei ich immer leiser wurde.
Es war zu verworren, dass selbst ich es klar sehen konnte.

"Hast du ihn darauf angesprochen?"
frage ich ihn.
Denn auch bei King und mir hat es eine Zeit gegeben wo wir nur aneinander gesprochen haben.
Ich stehe nun neben ihm.
Weiterhin den Blick besorgt.
"Womöglich macht er sich nur zu große Sorgen um dich und Thara."

"Natürlich nicht. Er hätte es nur so aufgefasst, dass er nichts für mich richtig macht"
Wies ich sie prompt bei ihrer darauf hin.
So war es schließlich immer gewesen.
Natürlich war auch manchmal ich selbst schuld, wenn mein ausgereiftes Temperament mit mir durchging, aber auch wenn ich es nicht böse meinte nahm er es als solches hin.
"Als ob das so wäre"
Entgegnete ich zynisch auf ihre letzten Worte.

"Vertrau ihm."
meine ich sanft.
Denn meistens wird es doch besser als man denkt.
Auch wenn es oft Umwege gibt bis dies sich ändert.
"Und glaub mir er wird sich Sorgen um dich machen."

Ich schüttelte schwach den Kopf.
"Ich kann nicht"
Wisperte ich aufgelöst.
Gerne würde ich ihm einfach wie immer alles verzeihen und es abhacken.
Doch diesmal ging es nicht. Es war zu viel was ich verzeihen müsste und was er nicht verstand warum ich es getan hatte.
Ich war es leid die Schuld des Misserfolges stets auf meine Schulter zu laden, nur weil er zu stolz war es einzusehen.

"Versuch es."
wiederhole ich nocheinmal.
"Auch wenn du nicht verzeihen kannst. aber du kannst vertrauen und an ihn glauben."
leise seufze ich.
mein blick gleitet nun selber trüb in den himmel.

Schweigen erwiderte ich auf ihre Worte.
Den Blick weiter in den Boden gerichtet, die Arme nur enger um mich gelegt.
Ich hätte damals einfach nur auf meinem Vater hören sollen. Er wusste dass es schief gehen würde.
Hatte er doch so viel mehr Erfahrung als wir zusammen.
Seufzend hob ich mein Gesicht wieder. Erblickte noch einmal die weite der Steppe, ehe ich mich abwandte.
Zurück zu dem Haus ging. Es blieb wohl nur abzuwarten.
Doch ich setzte keine Hoffnung mehr in meine Zukunft. Bis Thara groß war würde es so weiter gehen.
Danach würde ich schon eine Möglichkeit finden um mich von ihm zu lösen.

Seufzend sehe ich ihm nach.
halte ihn nicht auf.
Denn solange er mir nicht sagt was ihn bedrückt.
kann ich ihm nicht helfen.
nur da sein wenn er hilfe wirklich braucht und darüber reden will.

Am Haus angekommen ging ich zurück in den Gästebereich.
Dort ließ ich mich auf mein Bett nieder und rollte mich zusammen.
Besorgt und betrübt.
Meine ineinander gefalteten Hände fest an die Brust gedrückt.
Niemand konnte mir helfen.
Dessen war ich mir sicher, denn Odin war einfach wie er war
Er würde nicht davon abzubringen sein mich nur als Sub zu sehen.

Ich bleibe noch lange draußen.
Den Blick in den Himmel gerichtet.
bete dazu das es King gut geht.
Ihm nichts zustoßen mag.
Denn das würde ich nicht überstehen.

Die nächsten drei Monate verliefen wie die ersten beiden.
Nur wenig sprach ich und mied auch die anderen, doch meine innerliche Unruhe stieg immer mehr an.
Immer öfter überkamen mich wilde Alpträume, welche mich schweißgebadet aufschrecken ließen.
Manchmal wusste ich nicht einmal ob es Wirklichkeit war oder nur ein Traum gewesen. Gar benötigte diese Erkenntnis einige Minuten.
Worauf ich mir stets über die Augen strich und durch das Haus wanderte.
Dass wir keine Nachricht von den Truppen erhielten machte mich noch dazu nervös.
Sicher es war gefährlich, denn die Post könnte abgefangen oder die Anrufe abgehört werden. Somit würde die Kirche wissen wo sich die Gefährten befanden und trotzdem wäre mir ein Lebenszeichen lieb gewesen.
Zum allen übel kam hinzu, dass sich wohl rausstellte das Kira schwanger war.
Ihr kleiner Sohn freute sich wie ein Schnitzel darüber und natürlich wünschte er sich ein kleines Brüderchen.
Mit dem er spielen konnte.
Tharas fragende Blicke zu mir versuchte ich zu ignorieren, denn es war klar was sie wissen wollte.
Warum sie kein Geschwisterchen bekam, denn sie wollte jetzt natürlich auch eines haben.
Diese Tatsache machte mich nur noch giftiger, denn den Wunsch meiner Tochter hätte ich doch gerne erfüllt, aber Odin war dagegen.
Schließlich hatte ich schon einmal mit ihm darüber gesprochen und da wären wir wieder bei dem Thema vertrauen.

Jedes Mal wenn King verletzt wurde zucke ich schmerzend zusammen.
Doch ich bleibe stark.
Vor allem wegen unserem zweiten Kind welches ich in mir trage.
Auch wenn es mich betrübt das King nichts von em kind wusste.
Denn jede Nachricht war verboten.
Eikes giftige Blicke ignoriere ich.
Weil das er kein zweites Kind bekam, daran kann ich nichts.
Und das zweite Kind war auch von uns nicht geplant.
Die Zeit über kümmere ich mich um meinen Sohn und Thara.
Spiele häufiger mit den Beiden.
Vor allem das mein Sohn nicht eifersüchtig wird.

Thara war von ihrer Gemütslage wesentlich ausgeglichener wie ich oder Odin.
Zur Eifersucht neigte sie eigentlich kaum. Nur wenn es um das Kind in Kira ging schien sie etwas giftig zu werden.
Sie beneidetete Massimiliano darum. Sie würde sich aber natürlich eine kleine Schwester wünschen.
War ja ganz klar.
Zur Abwechslung hatte ich den Gästebereich verlassen und auch das Haus.
Ich wollte die kleinen nervigen Fragen ihres Sohnes nicht mehr hören. Was kommt es? Was wird es denn? Bewegt es sich schon? Es wird doch ein Junge oder? Blablabla. Es war wirklich zum Kotzen.
Durch meine ärgerlichen Gedanken bleckte ich gar mit einem leisen knurren die Zähne und ballte meine Hände zu Fäuste.
Sie Gemachte hatte so viel Glück in ihrer Bindung, obwohl sie es eigentlich nicht verdient hatte. Sie hatte uns damals verraten, war nicht mal als Vampir geboren, sondern als Mensch. Als eine Jägerin!

Jede Frage beantworte ich meinem Sohn.
Sage aber auch ich wüsse noch nicht was es werde.
Und das wir uns alle deswegen überraschen lassen müssen.
auch Tharas Fragen beantworte ich.
Selbst wenn sie wie Eike ab und an giftete.
Doch das ignoriere ich.
Eike selber habe ich nicht mehr bedrängt.
Denn er wollte ja lieber alleine sein.
Außerdem passte es ihm ja auch nicht das ich wieder schwanger bin.
Den Schmerz in der Brust, wo King verletzt wurde, versuche ich zu unterdrücken.
Den Kindern zu liebe.

Weit ab, damit mich das Licht der Lampen nicht mehr erreichen konnte, ließ ich mich ins Gras fallen.
Legte mich auf den Rücken und Blickte zum Himmel empor.
Zählte die Sterne um mich von meinen neidischen Gedanken abzulenken, aber das war leichter gesagt als getan.
Somit ärgerte ich mich darüber erneut.
Grub gar meine Finger in das Gras der Steppe. Biss fest die Zähne zusammen.
Thara war dabei jedoch nicht weit von mir.
Sie hatte sich ebenfalls etwas abgesondert und pflückte die wenigen Blumen.
Wobei sie ein leises Lied sang.

Ich spiele im Haus mit meinem Sohn.
Erzähle ihm Geschichten.
Lächle ihn sorglos an.
Thara kommt beim Blumen pflücken immer näher zu Eike.
Dabei wird ihr Blick immer fragender.
Doch sie beendet das Summen dabei nicht.

Das Gras um mich herum war zu starren Eissäulen erstarrt.
Eine feine Schicht aus Frost hatte sich um sie herum gebildet und ließ sie im Licht des Mondes und der Sterne wie verzaubert glitzern.
Immer wieder murmelte ich grimmige Worte.
Verfluchte in meiner Eifersucht Kira. Meine Eifersucht war schon immer sehr gewaltsam und einnehmend.
Somit bemerkte ich nicht einmal Thara die in meine Nähe kam.
Dabei hätte sie sich eigentlich gar nicht so weit entfernen dürfen.
"Wann ist es so weit?"
Hackte Miliano nach.
Wie schon öfter die letzten Tage, denn Kiras Bauch war schon deutlich runder geworden.
Somit die Geduld des Kindes kleiner. Vor allem da er nicht wusste ob es ein Brüderchen oder Schwesterchen war.

"Es dauert noch ein paar Monate."
meine ich lachend.
Streiche ich ihm sachte durchs Haar.
Doch jäh sehe ich auf.
Mein Körper angespannt.
Denn ich spüre diese fremde, mir bekannte, eisige Kraft.
"Du bleibst im Haus."
sage ich streng zu meinem Sohn.
"Fenris, pass auf Miliano auf."
befehle ich unserem Wolf.
Mit raschen Schritten gehe ich aus dem Haus.
"Was geht hier vor sich?"
meine Stimme ist ein knurren.
Vor allem als ich sehe wie Eike alles zu Eis erstarren lässt.

Ich schreckte bei Kiras Stimme zusammen und im selben Moment zerplatzte das gefrorene Gras fiel in kleinem Schneestaub zu Boden.
Thara sah dem ganzen nur begeistert zu und streckte ihre Hände danach aus.
Grinste über das kühle Gefühl in ihrer Hand.
Ärgerlich sah ich zu Kira hinauf, denn ich verstand nicht was ihr Problem war?
"Was soll sein?"
Fauchte ich daher angepisst zurück. Egal ob Thara bei mir war.
Diese sah mich nur mit großen Augen an, denn sie kannte mich nur nett und freundlich.

"Du benutzt deine Kräfte."
behaupte ich.
Der Blick ungnädig weiter auf ihn gerichtet.
"Willst du das sie uns finden?"
Denn je mehr Macht wir einsetzen, desto leichter konnten sie uns finden.
Zumindest die anderen Vampire und Werwölfe.

Ich schielte um mich herum, um ihre Worte zu prüfen, denn mir selbst war es nie bewusst dass ich diese benutzte.
Überhaupt dass ich diese wirklich hatte.
"So ein quatsch"
Murrte ich daher und erhob mich abrupt.
Streckte meine Hand zu Thara, welche mir somit ihre reichte.
Wollte mit ihr nun wieder zurück gehen.
Kira warf ich dabei einen drohenden und mahnenden Blick zu.
So als wäre ich ein Dominanter welcher sich nicht von einem Sub zurecht weißen ließ

"Zügle deine Kraft, denn sonst sind wir hier nicht mehr sicher."
meine ich stur.
Lasse mich von seinem Blick nicht einschüchtern.
Denn hier ist mein Zuhause und somit habe ich auch mehr das Recht.
In meinem eigenen Heim lasse ich mich von einem gast nicht zurechtweisen.

Knurrend bleckte ich nun die Zähne.
Ging jedoch stumm weiter. Thara dabei hinter mir her ziehend.
Diese war sichtlich verwirrt und wollte lieber draußen spielen, doch das erlaubte ich ihr nicht.
Sagte ihr auch sie solle sich von diesem Miliano und Kira fern halten.
Sie waren schlecht für sie.
Daher war sie nun mit mir zusammen im Gästetrakt.
Beschäftigte mich dort mit ihr. Spielte mit ihr. Unterrichtete sie jedoch auch

Um Thara tut es mir Leid.
Aber mische ich mich da nicht ein.
Auch mein Sohn ist sichlich darüber enttäuscht.
Doch eike musste selber wissen was er wollte.
Da würde ich mich nicht einmischen.
Mit jedem fortschreitenden Tag wuchs mein Bauch immer mehr an.

Nach einigen Tagen hatte ich mich weitestgehend beruhigt, sodass Thara zumindest hinaus durfte.
Mein wachender Blick lag allerdings stets auf ihr und wenn sie sich zu sehr mit den anderen Beschäftigte holte ich sie zurück.
Sie hatte schon ein Kind nun bald zwei, da brauchte sie nicht auch noch meines.
Je mehr die Tage voran schritten umso unruhiger wurde ich.
Mein Körper zitterte unaufhörlich und gar wimmerte ich schmerzend wenn ich alleine war.
Er sollte zurück kommen. Spürte er denn nicht wie elend mir war?
Was für Sehnsucht mich beherrschte.
Welche ich jedoch zugleich nicht wahrhaben wollte.

Es vergingen weitere drei Monate.
Immer schwerer ging es mit mir.
Selbst leichte AUfgaben konnte ich nicht mehr bewältigen.
Vor allem schmerzte mein Rücken immer mehr.
Weswegen ich eher auf der Couch sitzen bleibe.
Als umherzuwandern.

Mein Unmut und meine Reizbarkeit waren höher denn je.
Sodass ich sie vor Thara nicht mehr verbergen konnte. Meine Unterlippe war von meinem beißen und kauen auf dieser bereits wund.
Das Gästezimmer verließ ich nun gar nicht mehr.
Ließ aber meine Tochter laufen. ich wollte sie nicht gänzlich einsperren.
Miliano wieselte nun immer häufiger um seine Mutter herum.
Merkte, dass sie sich schwer tat und erwartete Vorfreudig die Geburt seines Geschwisterchens.
Nervte seine Mutter weiter egal ob sie erschöpft war.
Auch Thara stand ab und an mit dabei. Musterte mit stummen Blick ihren dicken Bauch.
"Ich will auch ein Geschwisterchen"
Forderte sie einmal in meine Richtung.
"Sag das deinem Vater"
Warf ich allerdings sofort patzig zurück und wandte mich von ihr ab.
Immer taten alles es wäre nur meine Schuld, wenn sie etwas nicht bekamen oder schief ging.

Ich schiebe meinen Sohn nicht ab.
Auch wenn ich erschöpft bin.
Genieße auch die Nähe meines Sohnes.
Immerhin ist King so auch in meiner Nähe.
Wenn auch nur durch unseren Sohn.
Sanft erzähle ich ihm jedes mal Geschichten.
Ebenso auch Thara.

Thara lauschte ihren Worten gespannt.
Sie hatte es schon immer geliebt, wenn ihnen Geschichten erzählt wurden.
Im Schatten lauschte gar auch ich, doch wohl eher nur um zu wissen, welche Flausen sie meiner Tochter in den Kopf setzte.
Die Arme dabei abweisend vor der Brust verschränkt.
Ich war nun wahrlich nicht mehr wieder zu erkennen.
Mein Verhalten war kratzbürstig und unruhig.
War schnell reizbar und stets übel gelaunt.

Ich erzähle den Beiden Märchen, welche ich früher gerne gehört habe.
Wobei meine Gedanken aber immer zu King gehen.
Wünsche ihm alles gute.
Das er gesund zurückkommt.
Es ihm gut geht.
Ich sehne ihn so sehr zu mir.

Nachdem ich dem Lauschen satt war wanderte ich unruhig wie immer durch das Haus und ging hinaus.
Zog meine Kreise um das Anwesen.
Den Blick stets gen Himmel gereckt in meinen Gedanken verloren.
Was geschah wohl gerade alles bei ihm? Was tat er? Wo waren sie gerade? Kamen sie bald zurück? Hatten sie schon gesiegt? Ging es auch meinem Vater gut? So viele Fragen auf die ich keine Antwort bekam.
Es machte mich mürbe und schwach, dass ich gar zusammen knickte und keuchend auf dem Boden saß.
Mir schwindelte es.
Nicht nur dass es ich so dauerhaft aufgekratzt war, ich trank auch wenig. Vergaß es in meinen Gedanken immer wieder.
Schob es stets auf oder ließ es lieber sein, wenn andere Personen in der Küche waren und ich mich nicht unter diese mischen wollte.

Abrupt zucke ich zusammen.
Stoße einen schmerzend gequälten Ausruf aus.
Die Atmung geht schwer.
Gar spüre ich wie die Fruchtblase geplatzt ist.
"Holt Niri, schnell."
stoße ich gepresst hervor.
Die Kinder sehen mich mit schreckgeweiteten Blick an.

Thara sah sie geschreckt an und wusste nicht was sie tun sollte.
Wie ein Reh, wenn ein Auto auf es zukam.
Ihr Sohn nickte jedoch rasch und stolperte auf.
Schrie immer wieder nach Niri, welche auch sofort kam.
"Was ist los Mylady?"
Hackte sie sofort besorgt nach und kam zu Kira.
"Sind es die Wehen?"
Von ihrem Schmerz bekam ich nichts mit.
Ich war bereits weit ab von dem Haus, dass das Licht von diesem nur noch ein kleiner Punkt war.

"Ja."
stöhne ich zwischen zusammengebissenen Zähnen auf.
Unterdrücke einen Schmerzenslaut.
"Miliano und Thara geht auf eure Zimmer."
Ich schicke die beiden weg.
Sie müssen meinen Schmerz nicht hören und sehen.
Kralle mich fest in die Couch hinein.

Beide folgten noch etwas unter Schock.
Wobei natürlich Thara nicht ganz gehorchte. Sie schlich sich hinaus und ging auf die Suche nach mir.
Sie fand mich auch rasch, denn ich spürte ihre kurzen Ärmchen welche sich um meinen Hals legten.
Beruhigend legte ich meine Hände auf diese und seufzte leise.
"Ruhig atmen"
Mahnte Niri sofort und auch Emma kam rasch dazu, welche weitaus mehr Erfahrung hatte.
Sie wies die andere an sofort heißes Wasser und Handtücher zu holen.
Sagte Kira auch wann sie pressen durfte und wann nicht.

Ich folge ihren Anweisungen.
Stoße immer wieder einen lauten Schrei aus.
Denn der Schmerz ist unbändig.
Wünsche mir King wäre hier.
Würde mich unterstützen.

Sie sprachen ihr stets gut zu.
Kühlten mit nassen Tüchern ihren Kopf und ermunterten sie fester zu pressen.
Dass es nicht mehr viel war.
Während der Geburt blieb ich und Thara dem Haus fern.
Sie schien meinen Wehmut zu spüren und ich wusste dass sie sich wohl nun auch eine Schwester oder einen Bruder wünschte.
Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, dann wäre sie nicht ständig alleine und nur unter erwachsenen.
Aber ich wusste Odins Antwort darauf. NEIN. NIEMALS.

Immer wieder schreie ich vor Schmerz auf.
Winde mich gar unter den Schmerzen.
Tränen rinnen mir bereits die Wangen hinab.
Meine Krallen drücken sich immer mehr in die Couch.
Denn ins Bett habe ich es nicht mehr geschafft.

Das gute zureden der Ammen ebte nicht ab.
Niri strich Kira gar beruhigend mit dem Lappen über die Stirn. Wischte auch so den Schweiß hinfort.
Geschlagene 12 Stunden ließ sich ihr Kind Zeit, ehe man schließlich den gellenden Schrei des Neugeborenen hörte.
Er hallte gar bis hinauf in den Gästebereich, welchen ich und meine Tochter nun aufgesucht hatten, denn es war Tag geworden.
Die Ammen seufzten erleichtert und wickelten das Kind sofort in eine Decke um es zu wärmen.
"Eine kleine Prinzessin"
Hauchte Niri ihre eigene Amme sanft und legte das wimmernde Bündel in Kiras Arme.

Erschöpft und kraftlos nehme ich meine Tochter in die Hand.
Lächle sanft zu dieser hinab.
"Holt Miliano. Er soll sein Schwesterchen kennenlernen."
hauche ich leise.
Ein unbändiger Durst macht sich neben bei breit.
Ich habe viel Blut bei der Geburt verloren.

Niri nickte und machte sich sofort auf den Weg. Miliano war derweilen zu Bett gegangen, somit weckte sie ihn.
Verschlafen sah er sie erst an, bevor er die Nachricht realisierte. Freudig sprang er auf und stürmte hinab.
Lief einfach an den Wachen vorbei ins Wohnzimmer hinein.
Stürmisch zu seiner Mutter.
"Ist es ein Junge?"
Platzte es aus ihm heraus, bevor er seine Schwester sah.
Seine Augen wurden groß und sein Mund blieb vor erstaunen offen. Kurz sah man einen roten Schimmer durch die blauen Augen gehen.
Und sofort streckte er seine Hände nach dem Kind aus.
Sanft strich ich Thara im Schlaf durch ihre Haare.
Emma holte nebenbei Blut für sie.
Musterte sie dabei wehmütig, doch auch liebevoll.

"Eine Schwester für dich."
antworte ich ihm lächelnd.
Streiche ihm sachte durch die Haare.
Ich reiche ihm sein Schwesterchen.
Zeige ihm wie er das Baby halten solle.
Niri hat ein wachsames Auge auf Miliano.
Ich bin einfach nur glücklich.
Wenn die Schmerzen nicht nur daherrühren von der Geburt.
Etwas stimmt mit King nicht.
Das spüre ich.

Sobald er seine kleine Schwester in der Hand hatte flüchtete Miliano mit ihr.
Zumindest wollte er das, denn Niri hielt ihn auf, worauf sie ein leises fauchen erhielt, welches dem Kind gegenüber schützend war.
Aber er lehnte sich nicht weiter auf.
Drückte seine Schwester nur fest an sich.
Betrachtete sie weiter mit großen Augen.
Mein ganzer Körper bebte und zitterte durch Odins Schmerz.
Krampfend hatte ich mir gar in die Hand gebissen um nicht zu wimmern.
Thara sollte davon nichts merken. Sie sollte ruhig weiterschlafen können.

"Miliano setz dich mit auf die Couch."
meine ich sanft zu ihm.
Denn dann haben Niri und ich die beiden im Blick.
"Willst du auch etwas zu trinken Miliano?"
frage ich ihn sanft.
Will mich bereits erheben.
Auch wenn mir di Kraft fehlt.

Emma kam mit dem Blut zurück.
Sofort wieß sie Kira mit sanfter Stimme auf liegen zu bleiben.
Es war noch zu früh um sich großartig zu bewegen.
Worauf sie ihr einen großen Becher voll Blut entgegen hielt.
Miliano schüttelte auf die Frage seiner Mutter stumm. Setzte sich aber zu ihr auf die Couch
Betrachtete weiter seine Schwester.

"Danke."
antworte ich der Amme.
Nehme das Glas in die Hand und trinke in großen Schlücken.
Lieber wäre mir sein Blut.
Denn es ist nahrhafter als dieses künstliche Zeug.
Mein Blick gleitet nun wieder sanft zu meinen Beiden Kindern.
Streiche meinem Sohn immer wieder geistesabwesend durch seine Haare.

"Sie sollten sich nun ausruhen"
Meinte die Amme fürsorglich.
Nahm nun auch Miliano das Kind aus den Armen, auch wenn dieser protestieren wollte.
Doch auch die Kleine war von der Geburt erschöpft.
Zudem brauchte sie ein Bad und musste noch untersucht werden.
"Niri wird Ihnen ins Schlafgemach helfen"
Erklärte Emma noch kurz bevor sie mit der Kleinen verschwand.
Ich war durch die anhaltende Erschöpfung selbst eingeschlafen.
Thara fest an mich gezogen dabei.

Ich nicke darauf.
"Miliano komm mit. Lass uns schlafen gehen."
meine ich sanft.
Stehe langsam auf.
Reiche meinem Sohn nun die Hand.
Ausnahmsweise würde ich Miliano in unserem Bett schlafen lassen.
Aber auch weil ich den restlichen tag nicht allein sein will.