Internat Schattensonne

"An welcher Stelle solltest du denn sonst stehen?"
Entgegnete ich ihr sofort mit einer Gegenfrage anstatt ihr zu antworten.
Wobei eine Augenbraue in die Höhe wanderte.
Wäre sie nicht an erster Stelle würde ich doch nicht so viel auf mich nehmen.
Sah sie das etwa nicht?
Um meinetwillen tat ich das hier bestimmt nicht

"Hinter deiner Arbeit."
antworte ich ihm.
Ich senke den Blick trüb dabei.
Erhebe mich nun vom Sessel.
Will zu ihm auf die Couch gehen.

"Meiner Arbeit?"
Nun sah ich sie wirklich fassungslos an.
Diese Arbeit machte mir keinen Spaß.
Hatte sie das bis jetzt nicht bemerkt?
Schnaubend schüttelte ich gar den Kopf darüber.
Am liebsten würde ich nicht hier festsitzen sondern ganz wo anders sein.

"warum meinst du bin ich täglich in deiner nähe, zum beispiel beim training?"
frage ich ihn leise und ruhig.
der blick ist auf ihn gerichtet.
"Weil ich in deiner Nähe sein will."
beginne ich die frage selber zu beantworten.
"und zusätzlich auch etwas lernen möchte. "

"Das kannst du aber nicht machen, wenn ich die Schüler unterrichte."
Seufzte ich schwer auf ihre Worte und schloss stöhnend die Augen.
Lehnte mich an der Couch zurück.
"Nicht meinetwillen sondern wegen meinen Kollegen und den Kindern. Es sieht einfach unprofessionel aus wenn du da auftauchst"
Erklärte ich ihr nun mein Verhalten.

"Also soll ich mich ganz von der Schule fernhalten?"
Wir würden uns dann noch weniger sehen.
Aber das spreche ich nicht aus.
Ich lehne mich an ihn.

"Das wäre natürlich das klügste"
Entgegnete ich ihr schwer schnaubend.
Den Arm um ihre Schulter gelegt.
Mir war allerdings auch bewusst das sie nicht unbedingt gehorchen würde

"Ich werde es versuchen."
seufze ich darauf.
Schmiege mich fester an ihn.
Dabei beginne ich leise zu schnurren an.

Ich schnaubte auf ihre Worte leise.
Ihr schmiegen erwiderte ich nicht großartig, legte nur meine Hand auf ihre Schulter.
Das letzte Jahr war ich in Zärtlichkeiten nicht besonders aufgetaucht.
Noch immer eher kühl im Umgang mit meiner Familie.
Doch so einfach war das eben nicht.

Innerlich seufze ich schwer.
Denn es scheint als würden wir nur noch nebenher leben.
Nicht miteinander.
All die Herzlichkeit und Liebe scheint verloren.
Doch ich sage nichts dazu.

Da sie wieder still war lenkte ich meinen Blick erneut in den Fernseher hinein.
Schaltete diesen auch wieder an und zappte zu den nächsten Nachrichten.
Verfolgte diese ruhig.
Die Menschen schienen sich wieder selbst töten zu wollen.
Sollten sie das nur tun wenn sie meinten.
Mir war das egal. Besser für uns

Mein Blick ruht ebenfalls auf dem Fernseher.
"Ich würde gerne meine alte Wohnung besuchen."
eröffne ich ihm leise.
Weiß das er nicht erfreut darüber sein wird.
Doch ist es vielleicht meine letzte Chance.

"Wieso das denn?"
Murrte ich wirklich wenig begeistert darüber, denn es war das Gebäude von Menschen.
Wer wusste was in diesem verlassenden Haus herum spuckte.
Vielleicht hatte sich sogar irgendetwas dort eingenistet?
Irgendwelche Neblinge oder ähnliches

"Weil es meine alte Heimat war."
entgegne ich ruhig.
Den Kopf an seine Brust gelegt.
Die Augen schließe ich dabei.

"Ihr Menschen seit so sentimental"
Maulte ich nun über die menschliche Ader an ihr.
Vampire lebten ewig, daher schätzten sie wohl viele nicht,
Doch wenn wir das würden, würden wir wohl nie damit fertig werden etwas nachzutrauern.
Nebenbei kam Miliano durch das Wohnzimmer gestapft.
Einen stinkbeleidigten Blick warf er dabei zu seiner Mutter

Ich seufze schwer auf Milianos Blick.
Derzeit sind meine Entscheidungen wohl verkehrt.
Öffne die Augen wieder.
"Ja das sind sie."
stimme ich ihm leise zu.

"Nur Zeitverschwendung"
Setzte ich hinzu.
"Das Gebäude ist außerdem ziemlich alt und einsturzgefährdet. Besser wenn du dort nicht hingehst"
Erklärte ich ihr weiter.
Mein Blick starr in den Fernseher gerichtet.
Bis die Nachrichten schließlich zu Ende waren.
Ruckartig erhob ich mich darauf und packte meine Sachen.
Wollte mich bereits auf den Weg in mein Büro machen

Ich nicke auf seinen Einwand.
Gehe nicht weiter darauf ein.
Es hätte eh keinen Sinn.
Fragend sehe ich King an.
Als er sich erhob.
"Musst du noch arbeiten?"
frage ich ihn verwirrt.

Ich nickte nur auf ihre Frage knapp und war bereits die Treppe hinauf verschwunden.
Als nächstes hörte man die Tür zum Büro knallen.
Kira hatte es im Moment wahrlich nicht einfach mit mir.
Doch wenn sie sich einfach so hingab, dachte ich mir es wäre alles Okay für sie.
Im Moment hatte ich eben keinen Nerv allem ständig hinterher zu laufen.
Hinzu kam, dass ich hier nicht glücklich war.

Ich seufze schwer.
Lasse mich auf der Couch zurücksinken.
Bevor ich ebenso abrupt aufstehe.
Rastlos aus dem Wohnzimmer und in den Garten gehe.
Mein Blick schweift wehmütig gen Himmel.
Es hat sich soviel verändert.
Das Mondlicht scheint auf mich herab.
In wenigen Stunden würde die Sonne wieder aufgehen.
Doch still sitzen bleiben kann ich im Moment nicht.
Halte die Hände nun so als wäre mein Partner da.
Zu einer Melodie, welche ich summe, fange ich an zu tanzen.

Miliano machte brav seine Hausaufgabe und ich saß über den Proben sie zu korrigieren
"Jetzt bist du einsam."
Erklang jäh eine ihr sehr bekannte Stimme.
Welche eindeutig männlich war und alt klang.
Das Gesicht war von Falten zerfurcht und das einst schwarze Haar war graumeliert.
Die Augen blickten sie kalt an aus dem Schatten.

Ich springe ruckartig zur Seite.
"Wer ist da?"
rufe ich in die Schatten.
Weiche gar rückwärts in Richtung Haus.
Ich habe mich ein gutes Stück vom haus entfernt.

"Erkennst du deinen eigenen Vater nicht merh?"
Zischte die Stimme nun herablassend und der Mann trat etwas aus dem Schatten hervor.
Nur halb erleuchtete dabei der Mond die schlanke Shilouette des Mannes.
Kalt war der Blick auf sie gerichtet.

Ich bleibe stehen.
Mein Blick ist dabei irritiert.
Einerseits freue ich mich ihn zu sehen.
Denn es ist Jahre her das ich ihn gesehen habe.
Andererseits macht mich sein auftreten skeptisch.
"Was willst du hier?"
Ich muss schwer schlucken.

"Eher gefragt was wollt ihr hier?"
Zischte er mürrisch.
Kam ihr aber nicht weiter näher.
Blieb im Halbschatten stehen.
Seine Absicht schien nicht gut zu sein, denn sein Blick war verkniffen.
Angspannt seine gesamte Haltung.

"Unsere Ruhe."
meine ich knapp.
Lege meine Arme nun um mich.
Sende meine Sinne aus.
Womöglich sind hier noch mehrere.
Weswegen mein Blick auch hin und her huscht.

"Was denkst du etwa ich wäre so feige einen Hinterhalt zu planen?"
Spieh er abfällig aus.
Verzog dabei gar die Miene und wich wieder etwas in den Schatten zurück.
"Eigentlich sollte ich dich töten"
Knurrte er leise und herablassend.
In seiner Stimme war gut die Verachtung gegen sie zu hören.
Sie war das letzte für ihn

Auf diese Ankündigung zucke ich zurück.
Fassungslos wird mein Blick.
"Es ist so viel geschehen, das ich nicht anders kann als so zu denken."
erwidere ich.
Ich spanne meinen Körper an.
Denn seine Worte verletzen mich.

Er schnaubte erneut abfällig und schüttelte den Kopf über seine Tochter.
"Ich dachte ich hätte dich vernunft gelehrt"
Knurrte er grimmig.
"Dich nicht mit diesen Kreaturen einzulassen, aber du siehst ja wohin es dich gebracht hat. Jetzt bist du alleine."
Hielt er ihr zornig vor.
Er würde es ihr niemals verzeihen, dass sie sich gegen ihn gewendet hatte

Ich weiche einen weiteren Schritt zurück.
"Du solltest gehen."
bringe ich hervor.
Meine Lippen presse ich fest aufeinander.
Diese Anschuldigungen treffen mich.
Muss immer wieder blinzeln.

"Du wirst noch sehen wohin dich das alles gebracht hat"
Zischte ihr Vater hasserfüllt und war just im nächsten Moment im Schatten verschwunden.
So als wäre er niemals da gewesen.
Es kam auch kein Wolf hervor oder ähnliches.
Es blieb nun still im Garten

Erst als ich mir sicher bin das er weg ist lasse ich mich auf die Knie sacken.
Versuche meine Atmung zu beruhigen.
Denn der Puls rast wie verrückt.
Spüre wie es mir heiß die Wangen hinabläuft.
Wieso musste das so kommen?

"Was ist los?"
Erklang jäh hinter ihr meine Stimme.
Skeptisch musterte ich sie, wie sie dort auf dem Boden kniete.
So trat ich gar langsam aus dem Haus heraus.
Sah mich kritisch um.
War hier draußen etwas passiert?:

Bei seiner Stimme zucke ich heftig zusammen.
Denn meine Gedanken waren woanders gewesen.
Imme rnoch rinnen mir die Tränen hinab.
Welche ich mir versuche wegzuwischen.
"Er war hier .....Mein ....."
beginne ich stockend.
Wobei meine Stimme wieder bricht.

Abrupt war ich bei ihr.
Stand schützend an ihrer Seite und bleckte knurrend die Zähne.
Sah mich in den Schatten suchend um.
"Wer war hier?"
hackte ich schroff nach, denn sie musste sich schon klar ausdrücken.

Ich beiße mir hart auf die Unterlippe.
Das sogar Blut hervortritt.
Beginne nun auch zu zittern.
War er noch hier?
"Mein Vater."
bringe ich stockend hervor.

"Ins Haus"
Befahl ich ihr rasch mit gesenkter Stimme.
Mein Körper war angespannt zum Angriff oder zur Verteidigung.
Mein Blick schweifte weiter umher.
Nur langsam schritt ich dabei rückwärts selbst zurück.
Wie konnte dieser Kerl nur hier her kommen.
Die Wachen waren wirklich zu nichts zu gebrauchen

Mit wackligen Beinen stehe ich auf.
Stolpere in Richtung Haus.
Auch mein Blick huscht hin und her.
Atme erst erleichtert aus als wir im Haus sind.

Sobald wir im Haus waren schloss ich die Tür zur Terrasse.
"Er ist weg"
Meinte ich entwarnend.
ich hatte ihn niergends wahrgenommen.
Auch keine anderen Aktivitäten.
"Hat er gesagt was er will?"
Fragte ich sie sofort.

Ich schüttel den Kopf.
"Er meinte ich würde nun sehen wohin mich mein Tun gebracht hat."
antworte ich ihm.
meine augen sind stark gerötet.
"er hasst mich."
die schultern lasse ich komplett sacken.

Ich konnte ihren Worten nicht widersprechen, denn es war so.
Auch dass hatte er mich wissen lassen, als er mir das Schwert durch die Brust gerammt hatte.
Er gab mir die Schuld, dass er seine Tochter wegen mir hassen musste.
Beruhigend legte ich meine Hand auf ihre Schulter.
Drückte diese sachte.

Ich kralle mich in sein Hemd.
Drücke mich schutzsuchend an ihn.
Bevor ich meinen Tränen erneut freien Lauf lasse.
Die worte meines Dads haben mich ganz schön verletzt.

Schwer seufzend schloss ich sie in meine Arme.
Drückte sie fest an mich.
Den Blick grimmig nach draußen gerichtet.
Ich würde diesen Mistkerl jagen und zur Strecke bringen.
Hin oder her was der Rat sagte.
Dieser Mensch hatte es verdient zu sterben.

"Lass uns woanders hingehen."
fange ich leise an.
Drücke mich fester an ihn.
"Weg von hier ziehen."
stocke ich weiter.

"Wohin denn noch?"
Seufzte ich schwer.
Ich war das ständige umherwandern satt.
Wir Vampire taten das eigentlich nicht gerne, denn so verloren wir unsere Territorien.
Nur alle hundert Jahre zogen wir weg.
Wenn uns der Ort wirklich zu langweilig wurde.

"Ich weiß es nicht."
gebe ich zu.
Halte mich weiter an ihm fest.
Die Begegnung mit meinem Dad hat mich sehr aufgewühlt.
Vor allem wenn er so problemlos in die Nähe des Hauses konnte.
Wie lange würde es dauern bis er den Kindern zu nahe kam?

"Es bringt nichts ewig davon zu laufen"
Schnaubte ich selbst erschöpft darüber.
Hielt sie dabei weiter in meinen Armen.
Undeutsam den Blick hinaus gerichtet.
"Ich werde ihn jagen"
Meinte ich jäh, meine vorigen Gedanken aussprechend

Ich versteife mich auf seine Worte.
"Nein..."
entfährt es mir gar.
Mit verweinten und großen Augen sehe ich zu ihm hoch.
"Was wenn er es genau darauf abziehlt?"
Ihn zu verlieren würde ich nicht überleben.

"War er dumm mich zu verärgern"
Knurrte ich leise und bleckte dabei gar die Zähne.
Es war fatal wenn andere dem Subdominanten drohten, wenn es nicht gerade der Dom selbst war.
Sie bedrohten damit meine ganze Familie.
Das war für uns zu viel.
"Wir müssen etwas tun sonst wird es ewig so weiter gehen"

"Es wird ich aber auch nichts ändern wenn du ihn tötest."
entgegne ich matt.
es hat auch einen anderen grund warum ich king ihn nicht jagen lassen will.
ich habe angst dadurch king zu verlieren.
außerdem könnten sie hier noch besser eindringen.