Cheydinhal

"Ich lasse dir etwas bringen"
Meinte Rabe ohne ein weiteres Wort von Katze, als er das Knurren hörte.
Schon stand er auf und trat zur Tür.
Vor welcher stets ein Sklave auf einen Befehl des Raben wartete.
Egal ob Tag oder Nacht.
Mit harschen Worten wurde er schließlich davon geschickt genügend zu Essen zu bringen.
Für ihn wie auch für die Katze.

"Das wäre wohl eher eine Strafe für dich."
hauchte er ihm ins Ohr.
Ließ ihn gar nach hinten fallen.
Bevor er ihn im letzten Moment zurückriss.
In seinen Augen blitzte es amüsiert.
Doch ging er nun mit Schwalbe wieder weg vom Rand.

"Danke."
meine ich leise.
Langsam und behäbig versuche ich aus dem Bett zu steigen.
Immer hin sollte ich mich waschen.
Sonst verteile ich seinen Samen im Bett und auch den Schweiß.
Doch bin ich wacklig auf den Beinen.

Erschrocken holte Schwalbe Luft wie er spürte, dass er nach hinten kippte.
Ungläubig weiteten sich auch seine Augen und wollte nach dem Wolf greifen, als dieser ihn bereits wieder zurück riss.
Missgestimmt sah er von unten zu ihm hinauf.
Und doch legte er seinen Kopf knurrend an seine Brust und folgte ihm erneut.
Murmelte dabei unverständliche Flüche.
Wohl über sich und den Wolf.
"Ja weil du ja deine Waschweiber hast"
Zischte er leise nun mit schlechter Laune.
Dabei rauschte ihm noch das Blut in den Ohren von dem Schreck und sein Herz klopfte laut gegen seine Brust

Argwöhnisch hob Rabe seinen Blick, wie sie begann durch das Zimmer zu stromern.
Gar zog er dabei seine Augenbrauen zusammen, weil sie wacklig auf den Beinen war.
Aber er hielt sie auch nicht auf. Ließ sie davon gehen.
Solange sie nicht das Gemach verließ, welches mehrere Zimmer hatte.
Was wäre er denn für ein Mann, wenn er sich nur mit einem begnügen würde.

Ich gehe ins Badezimmer.
Sperre dabei nicht ab.
Kaltes Wasser spritze ich mir ins Gesicht.
Bevor ich mich ganz wasche.
Versuche dabei die wunden Stellen zu ignorieren, welche noch von den anderen Kerlen kamen.

"Beweise es."
knurrte Wolf nun.
In seinen Augen schien eine Eiswüste nun zu herrschen.
Und jäh ließ er Schwalbe los.
Seine Haltung distanzierte sich von dem Jungen.

Rabe senkte seinen Blick wieder nachdem sie im Badezimmer verschwunden war.
Seufzend schüttelte er nur einmal den Kopf, bevor er ruhig weiter arbeitete.
Während Katze sich wusch kam auch das geforderte Essen, welches der Sklave auf dem langen Esstisch im Fensterbereich ablud. 
Es waren viele Leckereien dabei.
Natürlich, denn er war ein hohes Tier in der Sippe.
Rabe selbst setzte sich bereits an den Tisch und begann in Ruhe zu essen.

Wenig später komme ich zurück.
Die Haare zu einem Knoten gebunden.
Da ich nichts zum Anziehen habe, bin ich nackt.
Langsam und mit bedachten Schritten nähere ich mich Rabe.
Dabei bewege ich meine Hüfte unbewusst lasziv.

Schwalbe fauchte wütend auf, als der Wolf sich einfach von ihm löste.
Verärgert lag dessen lodernder Blick auf ihm und zugleich verbarg er seine Emotionen wieder hinter einer kalten Maske.
"Das habe ich nicht nötig"
Zischte er ihm zynisch entgegen, bevor er nun zu seinen Sachen ging.
Mit hastigen Handgriffen zog er sich an.
Den Rücken zum Wolf gerichtet.
Auch wenn er nur seine Hose und Tunika trug wandte er sich ab.
Die Stiefel in der Hand.
Zornig wollte er das Kellerbad verlassen.

Für einen Moment hielt Rabe mit dem Kauen inne und betrachtete nur wie Katze langsam auf ihn zu kam.
Bevor er schwer schluckte und amüsiert zu grinsen begann.
Er sprang nicht auf den lassziven Hüftschwung an.
Sein Magen war gerade wichtiger, welcher ihm sagte er habe zu essen und nicht zu ficken.
Daher riss er sich eine Keule von der Ente ab und biss herzhaft hinein.
Begann brummend über den Geschmack des Fleisches darauf zu kauen.
Wobei etwas Soße auf seine Brust tropfte.
Er selbst trug ja auch keien Kleidung

"Dann behaupte nicht etwas was nicht stimmt."
knurrte Wolf.
Zorn und Verachtung lag dabei in seiner Stimme.
Noch ehe Schwalbe das Bad verlassen konnte war er selber aus diesem.
Ballte dabei die Hände zu Fäusten.
Solche Vorwürfe brauchte er sich nicht anzuhören.

Ich setze mich zu ihm an den Tisch.
Schlucke sichtlich über all die Speisen.
Auch werden meine Augen groß vor Verwunderung.
Zaghaft nehme ich mir ein Stück von der Ente.
Dreist bin ich dabei und klaue mir etwas von Rabes Keule.
Ehe ich von dem Stück etwas abbeiße.
Es langsam auf der Zunge zergehen lasse.


out: bin arbeiten

Am liebsten würde Schwalbe den Wolf gerade einfach nur den Kopf absäbeln, doch das konnte er nicht tun.
Somit fauchte er diesen tosend an, ehe es in ein drohendes Knurren überging.
Was glaubte er denn, dachte er über ihn? War es doch in seiner Jugend nicht anders gewesen.
Stets war er den Frauen an die Röcke gegangen.
In den Wirtshäusern, wenn er ihn dazu gezwungen hatte mitzukommen.
Stetig knurrend verließ Schwalbe nun das Anwesen.
Er würde nicht mit ihm unter einem Dach schlafen.
Man hörte nur in weiter ferne den grimmigen Ruf eines Adlers.
Und heftige Böen die durch die Straße fegten.
Schwalbe blieb verschwunden. Zum nächsten Tag kam er nicht zurück.
Auch am folgenden ließ er sich nicht sehen. Wie auf den darauffolgenden.
Niemand hatte eine Nachricht von ihm.
Wohl hatte er die Sippe verlassen, was allerdings dagegen sprach, denn seine Leute waren noch hier.
Hatten keinen Befehl die Villa zu verlassen.

Dafür erhielt sie ein drohendes Knurren und Rabe sah sie warnend an.
Beim Essen verstand er wirklich keinen Spaß. Somit nahm er sich es wieder.
Es war schließlich noch genügend von der Ente da, daher musste sie nicht sein Essen nehmen.
Grummelnd kauend schielte er drohend zu ihr hinauf.
Fast wie ein wildes Tier

Bei seinem Blick und knurren ziehe ich den Kopf ein.
Nehme mir nun von der Tafel.
Auch den Blick richte ich darauf.
Schweigend esse ich nun.
Nehme mir von allem ein bischen zum Probieren.
Die leichte Art, welche ich nach dem Sex hatte, ist verschwunden.

Wolf suchte nocht nach Schwalbe.
Wusste er ja das dieser die Villa verlassen hatte.
Er würde aber auch wieder auftauchen.
Denn er glaubte nicht das er seine Leute hier einfahc so ließ.
So kümmerte er sich um seine Sachen.
Trainierte die Anwärter weiter.

Rabe verstand keinen Spaß wenn es um sein Essen ging.
Daher kümmerte er sich nicht weiter um Katzes Laune.
Sie war schließlich eine erwachsene Frau und kein Kind mehr. 
Er war nicht ihr Liebhaber oder Gefährte. Er war ihr Herr.
Das musste sie sich wohl wieder in Erinnerung rufen.
Kleine Spielchen waren okay, aber nur wenn er sie erlaubte oder begann.

Am vierten Tag kam er schließlich zurück.
Eisig und verschlossen war seine Miene und verhüllt seine Gestalt.
Ein schwarzes Tuch lag um seine Mundpartie vermummte ihn somit.
Nur seine Augen stachen aus den Schatten, welche die Kapuze in sein Gesicht warf.
Mit lautlosen Schritten ging er zu seinen Leuten welche er zuvor zusammen gerufen hatte.
Leise aber schnell waren die Worte die er zu ihnen sprach. Entschlossen sahen sie ihn an.
Bis sie nickend von dannen zogen.
Aus der Villa hinaus.
Jeder hatte dabei ein Stück Pergament in der Hand. Was es damit auf sich hatte ging nur Schwalbe etwas an.
Er selbst machte sich auf den Weg zu seinem Gemach hinauf. Er brauchte ein paar Sachen daraus, welche er längst hatte herbringen lassen. Wohl grundlos wie sich heraus stellte.

Das Rabe mein Herr ist habe ich mir nie eingestanden.
Eher wohl Liebhaber.
Auch wenn ich mich nun seit vier Tagen unterwürfig ihm gegenüber gebe.
Und verspielt dazu, wenn ich in seiner Nähe bin.
Ganz so wie eine rollige Katze.
Das Zimmer habe ich seitdem aber nicht mehr verlassen.

Nachdem der Rabe zu Ende gespeist hatte erhob er sich wortlos wieder.
Ging erneut hinüber zu seinem Schreibtisch um weiter an den Papieren zu arbeiten, aber auch um sich gleich wieder zu erheben und anzukleiden.
Er musste einen Auftrag mit seinem Meister besprechen.
Daher warf er sich schnell Hose und Tunika über.
Zu Katze sprach er kein Wort. Verschwand nur mit einer Papierrolle aus dem Zimmer.

Wolf schritt den Gang entlang.
Blieb aber stehen als er Schwalbe sah.
Auch seine Miene war verschlossen.
"DU bist zurück?"
hakte er nach.
Seine Haltung verriet nicht wie es innerlich in ihm aussah.
Sie konnte wütend, aber auch freundlich gesinnt sein.

Irritiert sehe ich ihm nach als er das Gemach wortlos verlässt.
Denn es passt mir nicht das er einfach so verschwindet.
Aber ich komme auch nicht aus dem Zimmer heraus.
Außer ich laufe nackt herum.
Was ich eindeutig nicht will.

Ruhig glitt Schwalbes Blick zum Wolf. Kühl waren seine Augen.
Keine Begierde war darin zu lesen, welche dem Wolf galt. Nicht wie vor wenigen Tagen.
Als Antwort bekam er auch nur einen undeutsamen Blick, bevor Schwalbe seiner Wege ging.
Was wohl auch an Rabe lag welchen er von weiten sah.
Wortlos ging er seiner Wege wieder hinaus aus der Villa.
Um erneut zu verschwinden.
Wobei er wohl diesmal in der Stadt blieb.
Die jungen Anwärter trainierten. Wenn sie gut genug wären würde er sie vielleicht in seine Sippe aufnehmen und weiter ziehen. Wer wusste das schon.
Die Sache mit Wolf nahm eine ungute Wendung.

"Ich hoffe ich habe euch Turteltäubchen nicht gestört"
Erklang Rabes stichelnde Stimme hinter dem Wolf.
Mit gehobener Augenbraue sah er dem schwarzen Schatten nach welcher Schwalbe war und die Villa verließ.
Insgeheim war er ihm ein Dorn im Auge.
Er konnte alles gefährden. Wobei... wieso nutzte er diese kleine Affäre nicht als Vorteil?
Innerlich grinste der Rabe boshaft über seine eigenen Gedanken.
Zeigte es jedoch nicht äußerlich.

Wolf schnaubte.
"Du wirfst mir vor ich laufe den Weibern hinterher."
knurrte nun Wolf.
Er hatte Schwalbes Verhalten erneut einfach satt.
Vor allem, weil Wolf dessen Verhalten hinnehmen sollte?
Wohl kaum.
"Aber du hättest als ein Weib geboren werden sollen, denn benehmen tust du dich wie eines."
schnaubte er abfällig darüber.
Er hielt Schwalbe nicht auf.
Doch wenn er seine Anwärter in seine Sippe aufnehmen würde, sie also dem Wolf wegnehmen.
So würde er Schwalbe bis ans Ende der Welt jagen.
Wolf sah auf als Rabe mit ihm sprach.
"Nein hast du nicht."
meinte er knapp dazu.
"Was führt dich zu mir?"
Seine Stimme hatte einen betont ruhigen Ton.

"Dicke Luft im Paradies?"
Stichelte Rabe weiter. Er konnte es einfach nicht lassen, bevor er abrupt ernst wurde.
"Ich hätte einen Auftrag.... na ja gehabt. Denn Schwalbe könnten wir dazu brauchen."
Teilte er ihm nun über sein Kommen mit. Anschließend zeigte er ihm das Pergament welches er mitgebracht hatte
Darauf standen alle Einzelheiten.
Es war ein getarnter Auftrag. Ein adliger sollte mal wieder aus dem Weg geschafft werden.
Ein adliger welcher Bekannt für die Vorlieben von Männern und Frauen waren. Was er gerne auf großen Bällen teilte.
Hieß... es war eigentlich eine Orgie.
"Aber ich kann auch jemand anderen beauftragen"
Meinte er schulterzuckend.
"Außer Ihr besteht darauf, schließlich ist Schwalbe euch unterstellt und ihr wollte bestimmt nicht, dass er euch auf der Nase herum tanzt. Was er ja tut wie man sieht. Nicht dass die anderen Assassinen beginnen sich zu beschweren er würde euch weich machen"
Fügte Rabe allerdings hinzu.
Bewusst aber nicht erkenntlich wollte er den Wolf gegen Schwalbe aufbringen.
"Bisher hat er für unsere Sippe nichts getan"

Wolf warf einen Blick auf das Pergament.
Laß es sich durch.
"Entscheide du wen du dafür für richtig hälst."
meinte Wolf prompt.
Gab ihm das Pergament zurück.
"Vielleicht Katze, welche du in deinem Gemach hütest?"
Spott lag in der Stimme.
Denn er wusste genau wen Rabe bei sich hielt.
Er sprang auf Rabes Versuch Zwietracht zu säen nicht an.

"Sie ist dafür nicht geeignet"
Warf Rabe zurück, denn sie war in solchen Sachen nicht gerade ausgebildet.
Schließlich zuckte er mit den Schultern.
"Schon seltsam was es bewirkt, wenn man mit Euch das Bett teilt. Schon muss man nichts mehr arbeiten"
Zischte er allerdings grimmig.
Und wandte sich bereits ab um davon zu gehen.
Auf seinen Spott ging er nicht ein. Warum auch?
War schließlich seine Sache was er mit ihr trieb.

"Das lass meine Sorge sein."
knurrte er zu Rabe zurück.
Bleckte gar drohend die Zähne.
Er war nicht in Stimmung für friedliche Unterhaltungen.
So ging er hinüber in sein Gemach.
Knallte die Türe zu.

Rabe knurrte darüber erbost, doch wusste er nun auch wo der Schwachpunkt des Wolfes lag.
Das war ganz offensichtlich. Denn Schwalbe hatte wohl mehr Einfluss auf ihn, als er sich eingestand.
Mürrisch ging er in sein Gemach zurück.
Nebenbei warf er dabei ein Kleid auf das Bett, welches für Katze bestimmt war.
Schließlich musste sich auch wieder nützlich machen und nicht ständig in seinem Gemach herum eiern.
Heute würde er sich ebenso um dieses dreisten Kerle kümmern.
Dafür sorgen,d ass sie so etwas niemals mehr tun konnte.

Es war tief in der Nacht, als die Balkontür knarrte.
Lautlos huschte ein schmaler Schatten herein, bevor sich die Tür wieder leise schloss.
Doch niemand kam zum Wolf.
Der Schatten nahm in seinem Sessel Platz und stierte in die Gluht des Feuers, welches noch einen schwachen Schein in das Zimmer rief.
Eng hatte er die Beine angezogen und auf die Knie seinen Kopf gelegt.
Um mit leeren Augen in die Glut zu stieren.
Innerlich sich selbst verfluchend, warum er wieder in seinem Gemach war.
Hatte er nicht beschlossen sich von ihm fern zu halten?
So gut wie möglich aus dem Weg zu gehen? Doch waren seine Füße. Seine Schwingen schneller gewesen wie sein Verstand.
Und hatten nicht mehr gehorcht, sobald er realisierte wohin ihn sein Weg führte.

Îch sehe auf als er mir das Kleid aufs Bett wirft.
Zaghaft streiche ich darüber.
Bevor ich hineinschlüpfe.
Mich darin beobachte.
Doch auch fällt mein Blick auf Rabe.
Denn dieser ist in keiner besonders guten Stimmung.

"Anscheinend hälst du es nicht aus."
sprach Wolf undbestimmt.
Er saß in seinem Sessel vor dem Schreibtisch.
Ging Unterlagen durch.
Nur eine Kerze erhellten diesen.
Und das Feuer im Kamin.
Er selber aber war im Schatten.
Die Hände ineinander gefaltet.

Rabe beachtete Katze nicht weiter.
Er stand am Fenster und stierte überlegend aus diesem hinaus.
Wie konnte er es schaffen diese Schwäche des Wolfes zu nutzen?
Vor allem musste er auch Schwalbe irgendwie beeinflussen. 
Das war wohl ebenso riskant wie auch schwierig. Wobei.
Mit den richtigen Mitteln vielleicht ja nicht.
Das er bei seinem Pläneschmieden beobachtet wurde ignorierte Rabe.
Ja, er bemerkte es nicht einmal.

"Was ist los?"
ich bin hinter ihn getreten.
Lege eine Hand an seine Schulter.
Mein Blick fragend zu ihm hochgerichtet.

Schwalbe brummte missgestimmt auf seine Worte.
Warum hatte er ihn dort im Eck nicht bemerkt? Die Kerzen waren doch nicht zu übersehen gewesen.
Strafend kaute er sich auf seinen Lippen herum. Den Blick weiter in die Glut gerichtet.
Der Greif war nicht hier um unbedingt mit ihm zu schlafen, auch wenn die Feuer in ihm loderte und sich wie ein Waldbrand auszubreiten begann.
Er war auch so hier. Damit er in seiner Nähe war.
Schwalbe wusste nicht warum. Aber magisch zog es ihn immer wieder zu ihm zurück.
Wahrscheinlich bräuchte er eine größere Distanz um nicht wieder zu ihm zu kommen.
So wie noch vor wenigen Monaten, als er in Skellige war auf den Inseln und der Wolf auf dem Festland.
Wobei dieser ja zu ihm gekommen war. Jedoch natürlich mit einem Vorwand.

Warnend zuckte Rabes Blick in die Augenwinkel zu Katze.
Sogleich schüttelte er ihre Hände ab.
Er war gerade nicht in der Stimmung auf irgendwelche tröstenden Worte oder Berührungen.
Er wollte in seinem Gram versinken.
Seine Pläne weiter schmieden wie er alles an sich reißen konnte.
Ohne dass ihm der Wolf sogleich auf die Spur kam.
Das war wohl das größte Problem.

Ich trete mit eingezogenen Kopf einen Schritt zurück.
Sage aber nichts weiter.
Würde wohl nach draußen gehen und einen Spaziergang machen.
Wobei diesen Kerlen wäre es dann einfach über den Wge zu laufen.
So bin ich hin und hergerissen.
Dennoch siegt letztenendes der Weg nach draußen.
Langsam mache ich mich auf zur Türe.

"Du hast wohl die Zunge verschluckt."
schnaubte er darauf.
Widmete sich wieder seinen Unterlagen.
Schon lange hatte er den Weibern abgedankt.
Wohl seitdem Schwalbe damals gegangen war.
Aber keiner wusste davon.
Ab und an waren sie noch nützlich um Druck abzulassen.

Rabe ließ sie hinaus gehen.
Seine Männer waren bereits damit beauftragt die Schuldigen zu suchen und an einen speziellen Ort zu bringen.
Wo sie ihre Strafe erhalten konnte. Der Tod wäre für sie nur eine Erlösung. Zu harmlos in seinen Augen.
Ihm war etwas ganz anderes eingefallen.
Der Gedanke ließ ihn diabolisch Grinsen, ehe er sich vom Fenster abwandte.
Sich erneut über seine Arbeit setzte.

Wieder erhielt Wolf ein leises Brummen von Schwalbe.
Er wollte einfach nichts sagen. Wer wusste was über seine Lippen kam.
Auch wenn es ihn dazu drängte ihm sämtliche Dinge gegen den Kopf zu werfen.
Gemeine wie auch andere.
Somit blieb er stumm auf dem Sessel sitzen um in die Glut zu sehen.
Den Wolf in Ruhe seine Arbeit erledigen zu lassen.
Dabei war er ruhig. Schon fast friedlich.

Es dauerte nicht lange und Wolf war fertig.
Den Blick unbestimmt auf Schwalbe gerichtet.
Kurz streckte er die Arme nach oben.
So dass die Gelenke laut knackten.
Doch er sagte kein Wort.
Warum auch, wenn Schwalbe ihm eh nicht antwortete.

Stets tat es der Wolf ab, als wäre es ein böser Wille des Schwalben, dass er schwieg.
Aber auf den Gedanken, dass sein Schweigen vielleicht hilflos war kam er nicht.
Schwalbe mochte für einen Menschen bereits erwachsen sein, doch er war kein solcher.
Er war ein Greif und für einen Greif war er gerade mal aus der Kinderstube.
Was wohl viele nicht wussten, denn sehr viel war über die Greifen nicht bekannt.
Nur dass sie immer seltener geworden sind und manche das Schicksal beeinflussten so sagte man.
Generell galten sie ja als schlechtes Omen. Als Boten des Todes und des Untergangs.
Schwalbe blieb im Sessel sitzen.
Schweigend wie immer

Ich gehe hinüber zu den Ställen.
Langsam streife ich durch diese.
Wieder einmal völlig in Gedanken.
Dabei gehe ich recht nahe an den Boxen vorbei.
Und komme an die Leere des Junghengstes.
Schwer seufze ich darüber.

Der Stuhl schabte auf dem Boden, als sich dieser erhob.
Weiterhin im Schatten verborgen.
Bevor seine Schritte zu sonst, laut durch das Zimmer klackten.
Sein Weg führte ihn zum Balkon, welches er schloss.
Ehe er sich zu Schwalbe wandte.
Ihn mit unbestimmten Blick beobachtete.

Die Pferde schliefen aller bereits.
nur ab und an hörte man ein leises Schnauben aus den Boxen kommen.
Der Hengst des Rabes schlug ab und an gegen die Holzwände, sodass ein lautes knallen erklang.
Die weiße Stute stand dabei neben ihm und hielt ihm ihr Hinterteil hin.
Wohl ganz klar warum, denn sie stand in der Rosse.
Auffordernd kam immer wieder ihr schnauben.
Das machte den Hengst wild.

Ich sehe kurz zu den Beiden.
Doch lasse ich sie in Ruhe.
Trete langsam in die Box des Junghengstes.
Die Einstreu war gewechselt worden.
In ein Eck lasse ich mich sinken.
Imme rnoch in Gedanken versunken.
Die Beine ziehe ich an.
Lege die Arme darum und die Stirn auf die Knie.
Die Augen schließe ich dabei.
Atme tief durch.

Schwalbe zuckte schwach zusammen, als die Geräusche seiner Bewegung durch das Zimmer gingen.
Doch er sah nicht zu ihm.
Weiterhin den Blick in die fast erloschene Glut gerichtet, sodass sie nur noch einen sanften Schein auf ihn warf.
Angezogen hatte er seine Beine weiterhin und die Arme um seine Beine gelegt.
Er wirkte wie ein Junge in seiner zusammen gekauerten Haltung.
Nur seine Augen ließen ihn älter erscheinen. Welche weiterhin kühl waren.
Doch lag mittlerweile ein hilfloser Ausdruck in seiner Mimik, welches ebenso leidend war.
Der Wolf konnte ja schlecht glauben ihm machte das Spaß

Bis auf die Geräusche der dösenden und randalierenden Pferde war im Stall nichts zu hören.
Vielleicht hörte man noch das Rascheln einer Maus, die sich durch das Stroh wühlte und leise daran nagte.
Die Körner suchte welche die Pferde haben fallen lassen.
Ehe Schritte erklangen.
Doch gingen sie am Stall vorbei und nicht hinein.
Ihnen folgte ein Schein von flackernden Fackeln, der die Dunkelheit in den Boxen kurz durchbrach.
Leise Stimmen waren zu hören. Auch die des Raben.